Folge 1.S05 – Schneeeule

   

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  1. Zitat 
  2. Begrüßung und Vorstellung Gast Ulrike Genz 
  3. Bierpause #1 
  4. Interview Teil I 
  5. Bierpause #2 
  6. Interview Teil II 
  7. Bierpause #3 
  8. Interview Teil III 
  9. Quellen: 

Zitat 

Kein anderes Getränk fordert in seiner Behandlungsweise Intelligenz und persönliche Hingabe in dem Maße heraus, wie es das Weißbier tut. Viele Faktoren, Keller, Gefäße, Sauberkeit, Temperatur, Gärungsprozess, Krucken, Fropfen, Aufstellung, sogar Licht und Schatten müssen zusammenwirken, um jene perlende, kohlensäurehaltende, prickelnde Flüssigkeit zu erzeugen, zu deren Quelle sich die durstende Seele zurücksehnt. Wie der Rom Pilger zu den einmal gekosteten Wässern der Fontana Trevi in der ewigen Stadt. 

Das war ein Zitat aus Die Gartenlaube von Gustav Schubert, Erscheinungsdatum 1880. 

Begrüßung und Vorstellung Gast Ulrike Genz 

Flo Hallo und herzlich willkommen zu unserem fünften Special mittlerweile von Brautag, eurem Podcast über Bier und Braukunst mit Flo und Paul. Mein Name ist Flo Erdel und ich werde heute als Sauerbier-Nerd ganz sicher auf meine Kosten kommen. Denn die heutige Folge oder das Special ist eine wahre Herzensangelegenheit in vielerlei Hinsicht von uns. Denn es geht um Sauerbier, genauer gesagt der traditionellen Berliner Weisse. Und natürlich wird es um unseren Gast gehen, eine leidenschaftliche Brauerin mit einer ganz besonderen Brauerei, bei der das Thema Bierkultur sehr groß geschrieben wird. Und natürlich werden wir auch über das aktuelle Crowdfunding sprechen, aber dazu später mehr. Also von daher alle Zuhörer. Liebe Community, bitte bleibt dran. Wir brauchen eure Unterstützung für eine gute Sache. Und wie immer bin ich natürlich nicht für euch alleine am Start. Ich habe auch den guten Paul an meiner Seite, der sicherlich auch schon die eine oder andere Weise in seiner Vergangenheit gebraut hat. In seinem berühmt-berüchtigten Braukeller. Paul, wie sieht es aus? Wie geht es dir? 

Paul Mir geht es gut. Du hast es gesagt. Es ist eine Herzensangelegenheit. Das wird eine coole Folge. Ich glaube, wir haben uns alle auch ein paar Bierchen bereitgestellt. Da bin ich jetzt auch schon mega gespannt drauf. Das hat man gerade schon im Vortalk quasi gesagt. Und ich habe tatsächlich auch schon die eine oder andere Berliner Weisse gebraut. Von meinen war ich bis jetzt noch nicht so begeistert, muss ich ganz ehrlich zugeben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und ich glaube, von dem heutigen Gast kann man noch ganz viel lernen, was das angeht. Und in diesem Sinne spannen wir euch nicht weiter auf die Folge. Wir begrüßen heute ganz recht herzlich die Ulrike Genz von der Schneeeule Brauerei aus Berlin. Eine Brauerei für Berliner Weiße, für wilde Biere, für saure Biere. Und ja, Ulrike, herzlich willkommen in unserem kleinen, feinen, virtuellen Podcast-Studio. Schön, dass du da bist.  

Ulrike Schön, dass ich da sein darf. Freut mich. 

Paul Sehr cool. Ja, für die, die dich vielleicht nicht kennen, fangen wir einfach mal an, wie immer. Stell dich doch mal ganz kurz vor.  

Ulrike Mein Name ist Ulrike Genz. Ich bin Mädchen für alles in der Schneeeule Brauerei. Ich nenne mich selber, ich bin die Schnee-Uli sozusagen, weil hinten in der Eule steht ja auch das Uli hintendran so ein bisschen. Ja, ich braue hauptsächlich saure, wilde Biere. Also alle die mit lebendigen Milchsäurebakterien und Brettanomyces. Und in Berlin natürlich, weil sonst wäre es ja keine echte Berliner Weiße. Ich habe mich damit schon ein bisschen länger beschäftigt, aber natürlich nicht lang genug, um alles darüber zu wissen. Ich habe Brauwesen studiert und ich habe nicht brauen gelernt, sonst würde ich auch keine Berliner Weiße machen, glaube ich. 

Bierpause #1 

Paul Ja, sehr cool. Ich glaube, das reicht erstmal, damit wir alle ein bisschen Bescheid wissen auf die ganzen Details, gehen wir jetzt im Laufe der Folge ein. Aber Flo, ich würde sagen, ich habe Durst. 

Flo Ja, das klingt gut. Gerade heute. Ich würde sagen, macht sich jeder mal ein Bierchen auf. Das mache ich auch. Ich habe natürlich eins von dir, Ulrike. Hatte ich auch am Vortag schon gesagt. 

Ulrike Ja, toll. 

Flo Und zwar die Flora von 2020 mit Rosenblüten. Aha. Genau, in so einer schicken, großen 75-Cl-Flasche. Da freue ich mich jetzt drauf. 

Ulrike Toll. 

Flo Ich bin nur so ruhig, weil ich… Weil ich mit Riechen beschäftigt bin und schon am Genießen. 

Paul Ich habe hier auch erstmal zu tun. Ich habe die Flasche aufgemacht und ich musste es auch nicht mal einschenken, da ging es schon ab. Und jetzt im Glas umso schöner. Ich habe mir eine Jasmin aufgemacht von der Schneeeule aus 2020. Ich spick nochmal kurz. 2020, ja. 

Ulrike Das ist ziemlich cool. Ein altes Bier. Okay, gut. Dann mache ich jetzt hier das Junge rein. Das ist aus dem letzten Jahr. 

Paul Ja, in dem Sinne erstmal Cheers, oder? 

Flo Prost. 

Ulrike Das zischt. 

Paul Das zischt. 

Ulrike Angenehm. 

Paul Ich kenne es ja auch frisch oder frisch her. Aber eben mit ein paar Jasminblüten, total fruchtig, frisch, floral, mit dreieinhalb Prozent, glaube ich, total geiler Durstlöscher. Schön spritzig, hochvergoren, wie man das kennt, leicht getreidig, ganz, ganz toll. Mag ich super gerne im Sommer sowas und das ist ein Gedicht. Muss man wirklich sagen. 

Ulrike Dein Bier dürfte jetzt auch noch ein bisschen, schon nicht mehr mehr so sauer sein. 

Paul Nee, es ist nicht. 

Ulrike Von 2020. So, meinst du es schön knackig so, ne? Wie das bei einer Jungweißen so sein soll. Kommt das Jasmin wahrscheinlich noch ein bisschen mehr rüber? 

Paul Das definitiv. Die Säure ein bisschen im Hintergrund oder ein bisschen zurückhaltender. Aber trotzdem muss man sich hier schon immer noch so ein bisschen zurückhalten. Das läuft gut rein. Das ist echt gut. 

Ulrike Na, du wirst jedenfalls nicht gleich umfallen, wenn du die trinkst. 

Paul Na, das ist das Gute. Deswegen dachte ich, das passt schon. 

Ulrike Unbedingt. Da kann man den Podcast auch mal am frühen Morgen aufnehmen. 

Paul Ja, genau.  

Interview Teil I 

Paul Starten wir mal rein, oder? Jetzt haben wir alle was, haben ein bisschen die Kehlen geölt und dann können wir loslegen. Deine Passion, Ulrike, für wilde, saure Biere, insbesondere für die Berliner Weiße, ist seit langem weit über die Grenzen Berlins und Deutschlands bekannt. Kannst du vielleicht einfach erst mal am Anfang erzählen, wieso denn? Wie deine Biereise losging und wie das alles so seinen Anfang nahm. Du hast es ja vorhin schon mal ganz, ganz kurz angerissen. 

Ulrike Meine Biereise geht schon lange los. Ich war ja immer schon immer ein sehr begeisterter Biertrinker, eigentlich schon seitdem ich sehr jung bin. Allerdings gab es damals nur, also Pils, ja, die Krönung, die Königin des Bieres und so. Das habt ihr alle gelernt. Daran musstet ihr euch gewöhnen und so. So an das Bittere im Bier. Das ist eigentlich nicht, aber wenn man es öfter macht, wird man mal ein Kenner. Damit ging es los. Das hat sich ja in Deutschland auch so gehalten. Deutschland ist ja auch so ein Land, wo sich gerade Bier, also wo das Bier eigentlich so die höchste, größte Kundenbindung hat. Das heißt, trinkst du einmal das Bier, bleibst du dabei. Mittlerweile hat es sich ein bisschen verschoben mit dieser Kraftbierszene so ein bisschen. Und auch so, dass man auch mal ein bisschen mehr überlegt. Und es lernen auch die Frauen mehr Bier zu schätzen, einfach weil nicht nur Pils da ist, sondern auch andere Bierstile, die Frauen besser schmecken eventuell. Und irgendwann mal habe ich dann angefangen, Biotechnologie zu studieren. Hier in Berlin gab es das mit dem als Vertiefung Brauwesen. So eigentlich wollte ich ja eher so. Also die Welt retten und Bodenreinhaltung betreiben und Wasserreinhaltung und sowas. Dann hat mich aber doch das Bier wieder eingefangen. Ich habe vorher nie zu Hause gebraut und hatte eigentlich damit überhaupt sonst nichts weiter am Hut vorher. Und dachte so, ach, eigentlich ist das auch super interessant und auch so vielschichtig. Weil es ja nicht nur um Mikrobiologie geht, um Nahrungsmittelproduktion, sondern auch um Maschinenbau und so. Ingenieurtechnische Sachen und wie so Kontrollgeschichten und so. Und das fand ich ziemlich spannend, auch so, weil es halt auch so bodenständig ist. Ja, das Brauwesen an sich einfach. Ich fand es auch interessant auf jeden Fall. Und irgendwann mal kam ich dann zu Berliner Weiße.  

Flo In der Szene sagt man sich, dass du oder das kann man ja auch nachlesen. Du hast ja schon öfters mal Interviews gegeben, dass du deine erste authentische Berliner Weiße. Auf einem VLB-Fest genießen durftest. Vielleicht kannst du da so ein bisschen drauf eingehen, was dich da so besonders gecatcht hat. Wo du das erste Mal eine traditionelle Berliner Weiße trinken konntest. Und wie dich das Ganze dann auf deinem weiteren Weg dich nachhaltig beeinflusst hat. 

Ulrike Damals habe ich halt Berliner Weiße als Kindl-Weiße gekannt, weil ich bin ja nicht gebürtiger Berliner, sondern ich bin dazugezogener. Und als ich nach Berlin gezogen bin. Da gab es keine Richtlinien. Da gab es eigentlich nur noch Kindl-Weiße. Und natürlich habe ich dann, weil muss man ja machen, ja irgendwie mal Berliner Weiße probiert. Dann die Frage Rot-Grün. Und dann so, das ist gemischt. Es ist so eine Art Limo. Komisch. So natürlich, als ich dann mich mit Brauwesen und Bier ein bisschen mehr beschäftigt hatte, habe ich dann auch mal eine Berliner Weiße ohne Sirup getrunken. Das fand ich jetzt auch nicht so spannend. Ehrlich gesagt. Und ja, dann habe ich halt studiert, studiert und so. Und da bei der VLB [2] und da im Sauerhaus, da gab es halt immer Riesenpartys. Und man kann sich vorstellen, wenn es da Brauer feiern, die feiern wie die Verrückten. Und da fließt das Bier ohne Ende. Und da geht man nicht nüchtern nach Hause. Und der nächste Tag ist auch nicht besonders mehr zu benutzen. Also da ist man denn hin eigentlich. An diesem Tag hat Kurt Marschall halt mal seinen Berliner Weiße-Versuch mal präsentiert. Weil da war er auch stolz drauf, konnte er auch. Weil es war richtig lecker. Ja, das haben wir dann den ganzen Abend getrunken. Und nicht nur eins, nicht nur drei, nicht nur fünf. Ja, keine Ahnung. Da zählt man ja auch nicht mehr mit. Ich fand den Abend total toll. Ich habe mich super unterhalten. Ohne jetzt mal komplett, also leicht angeschickert, aber nicht total besoffen. Und der nächste Tag war super. Da dachte ich mir, perfekt, perfekt, Bier für mich. Ich brauche das. Außerdem erscheint es mir irgendwie angenehm. So auch süchtig machend ein wenig.  

Flo Dann war es also quasi um dich geschehen. Sozusagen, genau. Du warst dann im Bann der Berliner Weiße. 

Ulrike Sozusagen, ich habe dann den Busch brennen gesehen. Und konnte ihn nur mit Berliner Weiße löschen. 

Flo Bis zum heutigen Tag, so muss es sein. 

Ulrike Ja, genau. 

Flo Und da bist du bei mir und beim Paul genau richtig. Also uns geht es ähnlich. Also Berliner Weiße, muss ich sagen, also eine richtige, in Anführungszeichen, eine traditionelle, wo auch Brett im Spiel ist. Die kann ich auch wirklich zu unterschiedlichsten Anlässen trinken. Wie du es gesagt hast, es ist auch schön, dass man da auch ohne schlechtes Gewissen auch mal mehr davon trinken kann. Einfach auch mal, das kann auch als Durstlöscher fungieren. Und genauso kann man sich an einem Bier, eine Weile festhalten, weil es einfach so viel mitbringt, so viele tolle Aromen. Da bei uns viele Hobbybrauer und Hobbybrauerinnen hoffentlich auch zuhören, Ulrike, wäre für uns natürlich auch ganz spannend, nachdem du das dann getrunken hattest, nachdem du wusstest, jawohl, das ist vielleicht mein Bier, so in die Richtung. Wie ging es da los? Wie muss man sich das vorstellen? Wo hast du auf der einen Seite die Kulturen und auch dir das Wissen angeeignet, um sowas dann im weiteren Fortlauf mal zu machen? 

Ulrike Also erstmal habe ich ja gesucht, vielleicht findest du das irgendwo, sowas in der Art, aber das war unmöglich. Zu der Zeit hat der Brewbaker [3] einmal im Jahr eine Weiße gebraut. Die war sofort ausverkauft auch. Die kriegt man eigentlich auch gar nicht. Und dann gab es eigentlich nur noch sowas wie Kettelsauers irgendwie. Wann war das ungefähr? Also wo sind wir jetzt gerade? 2012. Okay. 12, 13. Hat es denn sowas in Richtung? Es hat sich dann alles ein bisschen gezogen auch, ja. Und dann habe ich nämlich auch immer erstmal so, ja, wie kriegst du das jetzt hin und so. Dann wusste ich, dass der Herr Methner sich damals in seiner Doktorarbeit damit beschäftigt hatte. Dann habe ich den immer so, wollen wir nicht was damit machen und so? Also, ach, das interessiert keine Sau, das will keiner wissen und so. Da braucht man nichts machen. Wir machen jetzt was mit Hopfen. Das ist jetzt das Ding, was alle interessiert. Und dann musste ich das dann halt zu Hause alleine mir überlegen. Musste ich mir überlegen, was gehört denn rein, ja. Milchsäure, Bakterien, Brettanomyces habe ich gelesen. Und, naja, normale Bierhefe, okay. Wo kriegst du denn die her? Ja, woher? Sauerkraut, Joghurt und so. Dann habe ich mich auch so ein bisschen mit Leuten unterhalten. Mit dem Gosebraumeister, mit dem Matthias Richter. Der hat mir gesagt, wie er das macht. Der holt das vom Malz. Logisch eigentlich, ne? 

Paul Clever. 

Ulrike Das ist ja die eleganteste Brauerlösung, die du haben kannst. Tada. Und so habe ich dann so ein paar Versuche gemacht mit verschiedenen Sachen. Am einfachsten macht sich das natürlich mit Joghurt. Natürlich ist das, da hat man dann immer Milch in seinem Bier. Das ist ja auch, sagen wir mal, sehr wenig elegant. Ach ja, Milchsäure, Bakterien. Ich habe ja auch damals die Hefehersteller gefragt, so auf der Brau. Ob sie denn auch Milchsäurebakterien hätten für mich, die ich dann so in meinem Bier und so. Oh Gott, nein. Also natürlich ist in unseren Hefen auch manchmal Milchsäurebakterien. Aber das ist doch unterm Grenzwert und so. Da reden wir nicht so gerne drüber. Dann war noch die Frage, wo. Kriegt ihr denn Brettanomyces her? Brettanomyces, das war ein bisschen schwieriger. Er hilft tatsächlich nur irgendwie, aus anderen Bieren zu ziehen. Oder man geht halt ins Labor. Und da habe ich dann meine erste Brett vom Matthias Richter gekriegt. Weil die hat tatsächlich auch Berliner Weiße gemacht, damals schon. Die er allerdings nicht in Deutschland verkauft hatte, sondern nach USA. Und dann habe ich mich mal mit dem Andreas Bogk [4] unterhalten. Der hat ja die alte Weiße. Und dann haben wir Brettanomyces aus den Ostweißen im Labor gezogen. 

Paul Kurze Zwischenfrage von mir. Hast du direkt dich auf wilde, saure Biere die ganze Zeit gestützt? Oder hast du auch was anderes gebraut? Also hast du auch mal Pale Ale gemacht? Kann ich mir jetzt gar nicht so richtig vorstellen. 

Ulrike Ja, natürlich. Na klar, Mann. Ja. Also jetzt nicht professionell. 

Paul Ja, genau. Nee, als Hobbybrauer. 

Ulrike Ja, habe ich auch. Aber angefangen hat ja diese Hobbybrauer-Geschichte relativ spät. In meinem Studium, weil ich immer so gedacht habe, oh, also Edelstahl und geschlossene Systeme und so der ganze Zirkus, das kriegst du zu Hause ja nie hin. Und dann habe ich aber einmal Brauen im Museum mitgemacht. Das fand ich auch ziemlich cool. Da haben wir dann so an so einem Holzbottich gestanden und haben da mit Holzscheiten drin rumgerührt. Und das ging alles irgendwie Holz und Feuer und offen. Und so von wegen. Und Sauerstoffaufnahme, ja. Ich weiß auch, viele Hobbybrauer sind so, oh, Sauerstoffaufnahme, oh mein Gott.  

Paul Wir zum Beispiel. 

Ulrike Ja. Und hier, Meister, na, sag mal, Carsten hier von uns. 

Paul Ach, Carsten Helmholt. 

Ulrike Carsten Helmholt. Der ist ja da auch groß dabei und macht so Versuche und so. Und die hatten da halt so zwei großen Bottiche. Ich war zehn Hektoliter. Und dann hatten sie so zwei Läuter. Und dann lief das aus einem Hahn in so einem möglichst viel Sauerstoff aufnehmend in einen Pumpensumpf und wurde dann zum Kochen wieder in Kupferkessel gepumpt. Und so, also oxidiert, ja, ohne Ende. Und dann über Nacht ins Kühlschiff und dann über eine hölzerne Rinne in einen hölzernen Fermenter. Ja, also Mikrobiologie. Ach du meine Güte. Ich kann mich noch daran erinnern, da wir da damals alles auch Studenten waren, haben wir da auch mikrobiologische Proben gezogen, so vom Auslauf und so. Das war ganz schön eklig auf der Platte. Aber egal, da habe ich mir jedenfalls gedacht, na Mensch, da kriegst du es auch hin. Ja, hinterher, nach sechs Wochen, kam dann das Bier bei uns im Sauerhaus an, so, und war total super. War nicht sauer, war also einwandfrei, war ordentlich Hopfen, hatten wir reingemacht und so. Und da dachte ich, ey, was man da machen kann, kann ich zu Hause auch. Und dann, was man so hat, 30-Liter-Topf, Plastereimer, so ein Läuterblech, ja, so ein, ihr kennt die, wo die so, so, Mattmill. 

Paul angeschrägt sind, jaja, in der Mitte. 

Ulrike Genau, genau. 

Paul Und dann immer von der Küche ins Bad, dort geläutert und wieder zurück. Und dann, also, eine Menge hin und her und gematsche und so. Und da habe ich, weil, ich hatte damals angefangen und da war das erste Mal Craft-Bier. So, unsere, bei uns war Matt Brynildson, der Ambassador of American Hops, und hat uns Hopfen mitgebracht. Und Hopfen betonte Biere, ja. So, das war für die Brauer damals teilweise ein Schock. So, oh, das ist super bitter und so, oh, total bitteres. Oh mein Gott, und so. Ich fand das klasse, endlich einmal Hopfen-Aroma, ja, so, das habe ich ja vorher nie kapiert, was das sein sollte. Und da habe ich dann angefangen, so Hopfen betontere Biere auch zu machen. Ja, tatsächlich war mein erster Brauversuch auch mit so einer, nicht mit Malz, sondern mit so einer trocken, mit so Extraktzeug, und das war nicht gut. Also, das habe ich schon einmal gemacht. Das hat mir nicht geschmeckt, das gebe ich zu. Ich habe es aber mal probiert und so. Ich habe hinterher mal jemanden getroffen, der hat das nur so gemacht, der hat das seit Jahren so gemacht. Der fand das toll, für den hat es gereicht. Okay, gut. Ich habe mir dann doch ein bisschen Malz besorgt und so. Ich fand das dann irgendwie cooler, das Ganze.  

Flo Ist es auch sicherlich. Ich habe auch direkt gleich so angefangen. Ich glaube, das ist auch eher ein Amiland-verbreiteter, dieses ganze Extrakt Brewing. Aber lass uns nochmal zurück zu deinen Anfängen kommen. Du hast gesagt, dass du von Matthias Richter an Bretz gekommen bist, über den Andreas Bogk von Altenweisen. Da eine Frage dazu. Über die Jahre, bist du bei denen geblieben, oder hast du versucht, immer an weitere Brett dran zu kommen und hast dich da mal so ein bisschen durchprobiert, bis du zu den Kulturen gekommen bist, die du heute verwendest? War das so ein Entstehungsprozess? 

Ulrike Im Prinzip braucht man nur zwei, drei höchstens. Eigentlich. Ich hatte das große Glück, dann doch am Ende eine Studienarbeit drüber zu machen, über Berliner Weiße und so, diese ganzen Sachen. Das habe ich damals für Lemke gemacht und der hatte Connections zum alten Labormeister vom VLB. Die hatten ja damals auch mal eine Brauerei und der hatte noch Brettanomyceskulturen in seinem Kühlschrank zu Hause. Die er immer wieder neu gemacht hat und so gepflegt hat und so weiter. Der hat auch den, der versorgt auch die Potsdamer Meierei [5] mit Kultur und mit Knowledge und so. Und der hatte ein paar Brettanomyces, die er in die Uni mitgebracht hat. Und da hatte ich die Möglichkeit, so insgesamt neun verschiedene Brettanomyces-Stämme zu probieren. Also meine drei, die habe ich mitgenommen, weil ich interessiert war, wie die so im Vergleich sind. Kann man ja mitlaufen lassen, ist ja halb so wild. Und dann noch drei von ihm. Und das war schon auch spannend. Ich hatte auch Saccharomyces, weil die gehören ja im Prinzip auch mit dabei. Das war voll ätzend, weil eigentlich ziemlich langweilig. Da hatte ich dann, weiß nicht, 20 Proben oder so, die ich an einem Tag, probieren musste. Und die meisten waren so POF+. Und dann nach diesem Verkostungs-Ding konnte ich dann ein Jahr lang kein Weizenbier mehr trinken. Das war so ein bisschen anstrengend, fand ich. Da waren die Unterschiede auch nicht so groß. Was ich auch interessant fand, waren eigentlich die Lactobacillen, weil da gibt es da tatsächlich auch so ein bisschen Unterschiede. Und na gut, die Brettanomyces sowieso. Also die, das war halt ein bisschen schwierig, die in relativ kurzer Zeit so geschmacklich zu dirigieren, dass man auch das irgendwie so ein bisschen einschätzen konnte. Ich muss dazu sagen, die Reinkulturen waren nicht lecker. Die waren interessant, aber nicht lecker. Also nur Brett kann ich nicht unbedingt empfehlen. Also das ist tatsächlich nicht so toll. Und da habe ich dann so ein bisschen auch rausgefunden, dass eigentlich die, die ich mir da zusammengesammelt hatte, schon, sagen wir mal, für mich auch die besten waren. Tatsächlich. Also nach wie vor bin ich sehr begeistert von dieser Willner [6] Brett, also von der Ostweißen. Wenn jemand da eine tolle Flasche findet im Keller, unbedingt probieren. Die ist wirklich gut, weil die ist so fruchtig. So toll. Also, hm. Vielleicht liegt es auch daran, wie sie die damals gemacht haben. So bei Schulteiss [7] hatten sie ja damals auch so so hohe geschlossene Tanks, was jetzt eigentlich ein bisschen kontraproduktiv ist für so eine Berliner Weiße. Kann auch sein, dass die insgesamt sich irgendwie anders entwickelt hat, so diese Brettanomyces. Keine Ahnung. Jedenfalls bin ich total begeistert von dieser Willner Brett, ehrlich gesagt. Ja. Reicht mir das im Prinzip auch. Aber es werden auch immer wieder mir mal ein paar Flaschen kommen mir entgegen. So von Leuten, die sie finden und die dann Bier mit mir teilen oder sagen ja hier, guck mal, das musst du mal probieren. Ich trinke das bestimmt nicht noch. Also ich traue mich das nicht zu trinken und so. Aber wenn du willst, kannst du ja haben und manchmal sind die auch echt gut. Ich glaube, ich hatte auch gelesen, ihr wolltet gerne wissen, meine älteste Flasche, das kann man ja nicht so richtig gut sagen, wie alt die wirklich sind, weil diese Markierung von MHD und so, was ja eh, im Bier so ein bisschen, naja, warum eigentlich, haben sie glaube ich erst in den 80ern angefangen.  

Flo Das heißt, wenn es weiter zurück geht, hat man relativ wenig Info von der Flasche, wann die produziert wurde. Richtig, richtig. Und da war ja schon Berliner Weiße Ende im Prinzip.  

Ulrike Aber die älteste Flasche, die ich hatte, war von Breithaupt, meine ich. Das war auch so wie so eine Vichy-Flasche. Also nicht so eine Steini, sondern so eine Vichy, so eine langgestreckte mit einem Swing-Top. Also wie du da eine hast.  

Paul Die hier schon die ganze Zeit wartet, genau.  

Ulrike Ja, ja, ja, genau. Aber die war von Breithaupt, die ich hatte.  Weißt du denn, von wann die die Flasche ist? 

Paul Nee, ich hätte dich jetzt auch gefragt. Ja, genau. Mein bescheidenes Google-Studium, was ich zu dieser Flasche betrieben habe, DDR-Museum und sowas, da habe ich tatsächlich sowas gefunden. Dann könnte man so von 50 bis 60 Jahren ausgehen, ungefähr Alter. Und die Richtung würde ich jetzt mal schieben. 

Ulrike 50 bis 60 Jahre, das wären 70er, ja. 

Paul Meinst du älter oder jünger? 

Ulrike Ich glaube, die haben so, gute Frage, ehrlich gesagt, die Flaschenformen haben ja immer so ein bisschen variiert. Tatsächlich sind da zum Beispiel Etikettensammler eine großartige Quelle. 

Paul Ja, das stimmt. 

Ulrike Ich merke mir diese ganzen Etiketten-Geschichten nicht so, wie die. Die haben tatsächlich so und da war das e, das e, hier bei dem Einfüll, so und so vier Milliliter, das war kleiner. Dieses Etikett will ich haben. Also, die sammeln sowas und die wissen dann auch oft, wann das war. Tatsächlich. Also, das ist eine großartige Quelle.  

Paul Das ist ein guter Hinweis, ja. Ich habe da auch ein paar, die mich regelmäßig immer mal so anschreiben. 

Ulrike Ja, unbedingt. 

Paul Ja, ja, also, das kann ich mal probieren. Aber um auch die Leute abzuholen, die jetzt gerade nur zuhören. Also, ich habe hier, in die Kamera gezeigt, eine Berliner Weiße, eine Landre [8], steht drauf, hergestellt in der Schultheißbrauerei AG Berlin, Schankbier. Das ist so eine Vichy-Flasche.  

Ulrike In der Schultheißbrauerei? Ach so. Ja.  

Paul Was heißt das? Was sagt dir das jetzt?  

Ulrike Interessant, weil diese Landre Marke war dann an Schultheiß verkauft worden?  Eigentlich auch nicht.  

Paul Nee, aber es wurde dort mal gebraut, ne? Das hatte ich so Wikipedia-mäßig mal rausgelesen. Das finde ich interessant.  

Ulrike Tatsächlich habe ich die ganze Berliner Weiße Geschichte jetzt nicht hundertprozentig im Kopf.  

Paul Oh, schade. 

Ulrike Es ist auch gar nicht so einfach, diese ganzen Brauereien so auseinanderzuhalten. Ich kenne auch bei weitem nicht alle, tatsächlich. Aber ich weiß, dass zum Beispiel Landre und Breithaupt sind dann irgendwann mal zusammengegangen. Weil bei mir in der Brauerei hängt nämlich so ein Bild. Landre-Breithaupt. Ja, tatsächlich. Und so eine Flaschenform, wie gesagt, das scheint sehr frühzeitig gewesen zu sein. Und die Breithaupt würde ich jetzt nämlich auch so in die 50er eher als… Ja, ist ja total schade, dass du die mit keinem teilen kannst.  

Paul Ja, das habe ich mir auch gedacht, aber dann habe ich gedacht, ach, das ist eigentlich auch gar nicht so schlimm. Ich mache das mit euch virtuell irgendwie. Jetzt bin ich mal gespannt, was die Landre kann. So, ich würde jetzt auch sagen, Flo, machen wir uns noch ein Bierchen auf und bevor wir jetzt in den nächsten kleinen Block reingehen, müssen wir die… Du kannst dir ja schon mal ein Bierchen aussuchen, Ulrike, aber du musst uns natürlich noch sagen, was für dich persönlich die Berliner Weiße ausmacht, was eine Berliner Weiße ausmacht. Also wie muss die sein für dich? Also, ich sage mal, eine ganz normale, ohne Jasminblüten, ohne irgendwas anderes, sondern so eine ganz klassische.  

Ulrike Ja, die schmeckt ja auch so als Marlene schon recht lecker. Ja, ja. Also, eine Berliner Weiße kann man ja nicht hundertprozentig sagen, wie die sein muss, eigentlich. So, was sie haben muss, ist auf jeden Fall lebendige Kulturen, sowas mit Milchsäure, Saccharomyces, Brettanomyces  weil sonst gibt’s keine… Was lachst du denn da? 

Paul Nee, ich muss gerade versuchen. Ich versuch gerade dieses Gummi von dem… Ja, okay. Sorry.  

Ulrike Genau. Und die muss also diese lebendigen Kulturen haben, damit sie sich halt entwickeln kann. Und dann macht sie ja auch so einen Entwicklungsprozess so durch. Ich hab neulich Berliner Weiße abgefüllt. Ah, es ist niedlich, wenn die Babys sind und so. Das ist noch nicht so komplex und noch nicht so super sauer und so. Das ist fast nicht sauer manchmal. Das finde ich auch sehr schön, ehrlich gesagt. So leicht Milchsäure, so völlig unterkomplex und so. Aber man merkt schon das Potenzial. Und dann, wenn es dann älter wird, wird es dann saurer. Und dann am Ende so nach drei Jahren wird es dann weniger sauer und mehr komplexer und so. Ja, so muss es eigentlich sein. Ich kann auch noch gar nicht sagen, welches Stadion mir am besten gefällt, tatsächlich. Weil manchmal mag ich das, wenn die so richtig schön…  

Paul Du musst dich ja auch nicht entscheiden.  

Ulrike Nee, muss ich auch nicht. Ich hab ja auch immer alles. Also nicht immer. Aber so eine Babyweiße ist schon nicht so oft, tatsächlich. Ich arbeite aber dran, dass es mehr wird. Und das ist aber auch so muss man sich vorstellen, so hat der gemeine Berliner damals die Berliner Weiße eigentlich gekannt. So… So kennen wir das gar nicht. Eigentlich. Ja, wenig Alkohol muss sie haben. So, weil das ist ja ein Schnak-Bier. Es ist halt ein sehr alter Bierstil. Und so ähnlich haben sie ja auch dann die Pyramiden gebaut, ja. Ich hab da neulich so eine Sendung gesehen, so da haben sie, ja, damals haben sie Bier gekriegt und so. Das war auch eher so zwei Prozent. Und so, warum haben sie das gemacht? Na, um die Leute zu ernähren. Um denen sauberes Trinken zu geben. Und um die Stimmung zu halten. Auch, ja. Also der leichte Alkoholgehalt, der hat die vor einem Vollrausch geschützt, sagt er da. Und außerdem hatten sie gute Laune. So. Ja. Das ist eine gute Eigenschaft von Berliner Weiße, finde ich. So, außerdem Milchsäurebakterien sind gut für den Darm und so. Hefe sind gut für den Kopf und die Haare. Ja, so was. Ja, sie darf halt kein Essig haben. Das ist noch ziemlich wichtig, finde ich. Entwicklungsfähig, muss ich sagen. Sehr schön. Meine Meinung.  

Bierpause #2 

Paul Flo, hast du dir noch ein Bierchen aufgemacht?  

Flo Noch nicht. 

Ulrike Wie war denn eigentlich die Flora, sag mal? 

Flo Genau, ich bin gar nicht dazu gekommen, vor allem was zu sagen. Da hole ich das doch jetzt mal nach. Genau. Wie du es schon gesagt hast, ist die ein Ticken saurer, wie die Marlene beispielsweise. Aber vom Säureniveau und auch, weil sie jetzt auch schon ein bisschen älter ist, schön abgerundetes Säureprofil. Gefällt mir persönlich sehr gut. Ich habe auch schon, ähm, deutlich mehr als die halbe Flasche getrunken und auch vom Säureniveau ist es jetzt nicht so, dass es mir zu viel wäre. Super erfrischend. Leicht, ähm, ja, Citrusnoten und florale Noten im Bouquet. Und die Brett merkt man auch so im Hintergrund. Ein bisschen, was das Ganze ein bisschen komplexer macht. Sehr, sehr, sehr, sehr schönes Bier.  

Ulrike Freut mich. Nein, tatsächlich, ich habe hier ein Bier. Da steht U4 drauf. Das habe ich neulich gefunden. Ja, das gibt es normalerweise in großen Flaschen. Also, äh, nicht mehr. Weil das ist nämlich Weiße Geuze, äh, vierte Version. Die erste Version hat H.ertie [9] so nur ganz klein für sich gemacht. Die zweite war so ne, so ne Schulterflasche. Die dritte war versaut, weil schlechte Deckel. Die vierte haben wir zweimal fermentiert. Das ist allerdings die erste, nicht  so optimale Version von der vierten Version. So, die haben wir nämlich alle wieder aufgemacht und nochmal neu fermentiert. So, so einen Quatsch machen wir da. Aber das mache ich öfter. Tatsächlich habe ich das mit der Minverva auch gemacht. So double-spiced Berliner Weiße ist aber auch sehr lecker jetzt.  

Flo Mega, mega. Ja, sehr cool. So ein Aufwand, also selbst als, aus meiner Hobbybrauerbrille muss ich da sagen, Chapeau. Und wir treiben ja auch alle möglichen Aufwand. 

Ulrike Ja, weil Abfüllen macht keiner so gerne. 

Flo Ja, das stimmt. Außer der Paul macht das, glaube ich, ganz gerne. Ich mache es auch nicht so gerne. Ehrlich? Ja, nee, das ist immer sehr viel Aufwand. Oder unser Abfüll-Junkie. 

Paul Also ich fülle sehr gerne ab. Okay. Ich liebe das. Ich mag so, ich habe auch gerne verschiedene Abfüller da, also immer mit Gegendruck, aber ich mag das total. Es ist für mich das, was andere im Brauprozess manchmal so als Meditation sehen, dass die da drin rumrühren mit einem Holzlöffel und da so ein bisschen runterkommen. Das habe ich beim Abfüllen. Ich habe das halt, ich habe den Prozess an sich im Griff bei mir und dann läuft es halt, da kann ich, da bin ich immer traurig, wenn es fasst oder wenn der Tank dann leer ist, weil dann ist es vorbei. Aber das ist für mich so, das macht richtig Spaß. Also da kann ich richtig runterfahren. Das ist echt abgefahren.  

Ulrike Also da kenne ich Leute, die wünschen sich den letzten Tropfen der Herr. 

Paul Ja, das, ich weiß da steche ich irgendwie so ein bisschen raus, aber das ist für mich absolute Entspannung, das Abfüllen. Abfülltag ist, da nehme ich mir auch schön Zeit. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber ihr glaubt es mir sicherlich, die Berliner Weiße hier, die ist, die ich hier im Glas habe, wie halt auch sie immer sein mag, vielleicht kriege ich das irgendwie tatsächlich noch über so einen Etikettensammler raus.  

Ulrike Zeig mal, wie sieht denn die aus? 

Paul Ja, die hat so ein schönes, so golden ist sie, würde ich sagen.  

Ulrike Oh ja? Die sieht gut aus. Ja, die sieht super aus. Nicht so da arg oxidiert. Guck mal hier, meine Geuze, meine Geuze. Ja, die kann da schon. Sieht also schlechter aus, wenn ich das mal so sagen darf, so vom Erscheinungsbild.  

Paul Also ich bin echt, also, das Gummi da abzumachen, ihr seht’s hier, das war natürlich ein bisschen schwierig. Ah, schwierig. Aber es war zu. Es war mega zu. Ja, wie geil. Es hat ganz, ganz dezent sogar gezischt. Ja, perfekt. Und ich habe eine leichte Spritzigkeit. Das ist noch nicht so dieses, diese Alterungsaromen, diese schweren Aromen sind fast gar nicht da. Und ihr habt’s vielleicht gesehen, ich habe ganz oft dran gerochen, weil mich das an irgendwas erinnert hat, was ich aber nicht zusammengebracht habe. Und jetzt gerade ist es mir eingefallen, es riecht wirklich noch klassisch, fruchtig, frisch, wirklich noch. Hat so, hat so, hat so eine leichte, weiß ich nicht, so eine leichte getreidige Note. Aber was es hat ist, es riecht ganz leicht nach Asche oder Holzkohle. Ja. Ach. Ganz, ganz dezent, ja.  

Flo Das habe ich auch schon, dass es diese rauchigen, phenolischen Noten bekommt. Ja, genau. 

Paul Ich habe das gerade nicht zusammengebracht. In meinem Koffer habe ich immer gedacht, das gibt’s doch nicht. Das kenne ich irgendwo her und jetzt gerade hatte ich es. Es ist ganz leicht, ja, wirklich wie ein Stück Holzkohle oder sowas. Krass. Abgefahren. Krass. 

Interview Teil II 

Paul Würde ich sagen, starten wir in den nächsten Block rein, oder? Du hast dich ja dann irgendwie auch was getraut, was Flo und ich zum Beispiel uns noch nicht getraut haben. Wobei der Flo da, glaube ich, immer noch näher dran ist als ich, weil ich da schon ein bisschen mehr mit abgeschlossen habe, keine Ahnung. Aber ich glaube, wenn mal einer kommt und mich wirklich mitreißt, dann könnte ich mich auch nicht mehr zurückhalten. Aber egal. Du hast dann irgendwann natürlich eine eigene Brauerei gegründet und vielleicht kannst du uns mal sagen, oder da draußen gibt es 100 Pro-Leute, die zuhören, die damit auch mit dem Gedanken spielen. Was war so der zündende Moment? Was hat dich so dann  letztendlich motiviert und was war vielleicht auch die größte Herausforderung bei so einer Gründung?  

Ulrike Also, das hat ja eigentlich gestartet als Hobbybrauer Studienprojekt zwischen mir und dem Bogk. So, ich hatte da meine Studienarbeit gemacht und so. Da habe ich dann zu Hause gebraut und war total, ah, guck mal hier und so und habe das dann zu meinem Bierdealer des Vertrauens gebracht, hier zum Ludger in Hopfen und Malz in der Triftstraße, wer den noch kennt vielleicht. Und der hat gesagt, ja, hier, mehr, ja, kann ich verkaufen. So, damals, damals war es also, oh, hier Craftbier und alles so überschwänglich, alle noch sehr euphorisch und so. Und da war ich so, puh, kein Geld, keine Ahnung, wie soll man das machen? Er fragt doch mal den Bog, der hat doch da so ein Crowdfunding gemacht damals. Der hatte  damals so 25.000 Euro eingesammelt und hat sich dann eine Hobbybraueranlage gekauft, weil der wollte ja eigentlich auch eigentlich kein Brauer werden in dem Sinne, sondern der wollte eigentlich nur so ein bisschen, der war ja Computerfuzzi, also, ja, das war sein Hauptaugenmerk und so, aber halt, er war halt auch interessiert an Berliner Weiße, da wollte er halt so ein bisschen Augenmerk auch draufwerfen lassen durch die Leute und war damit relativ erfolgreich. So, für ihn auch ein bisschen überraschend. Und dann bin ich zu dem hin, da hat er gesagt, ja, ich hab hier in der alten Willner Brauerei, können wir hinten im Hinterzimmer uns einen Raum klar machen. Da machen wir da so ein bisschen Bier und so, gucken wir mal, das können wir dann vielleicht vorne in der Kneipe verkaufen und so, dann haben wir das gemacht und dann wurde uns dann so, Ende 2015 im Prinzip so das Messer auch so ein bisschen auf die Brust gesetzt, so, ey, wir machen ja den dritten Berliner Weiße-Gipfel bei euch auf Gelände und du machst die Gipfelweiße. Okay. Da haben wir, da hat man gerade so mit Mühe und Not da die Boden gefliest und Elektro und Wasser da reingelegt und so, das war wirklich klein, waren 14 Quadratmeter, so, im Prinzip so eine Abstellkammer. Da war oben drüber war so ein riesen Ausgleichstank, irgendwie so Heißwasser oder so, keine Ahnung und das Sudhaus hatten sie ja abgebaut, da waren dann so Dichter und Denker hatten da ihre Kneipe und haben dann Donnerstag immer Lesungen gemacht und so was. Ja, das war wirklich sehr klein. Und da haben wir angefangen, so, die Tür war aber 90 breit, so, das wollte ich nochmal so dazu sagen, das war ziemlich, ziemlich entscheidend dann im Endeffekt. Ja, da haben wir so ein bisschen mit mit diesen 50 Liter Anlage so ein bisschen gebraut und haben da halt die Gipfelweiße gemacht. Da bin ich dann halt so, da musste dann halt irgendwie eine Firma gründen, um das Bier auch verkaufen zu können. Ja, auch zum Berliner Weißegipfel und so. Und so ging das los. Und dann bin ich so in diese kapitalistische  Tretmühle gekommen, die immer sagt, du musst mehr machen, du musst mehr machen. Ja, weil der erste professionelle Kunde, ja, den ich da kennengelernt habe, das war Billy Wagner. Der hatte damals noch lange Haare und so ein Rauschebart. Und der kam an, zwei Gläser war, eins hat er getrunken, das andere hat er ausgespuckt, so als Frau ist man da leicht schockiert. Und dann so, aber ey, total gut, ich nehm alles. Und er so, ähm, nee, das geht nicht. Ich, ich, ich hab nur so ein bisschen, das muss ich jetzt noch an andere auch noch abgeben. Na gut, okay. Und so ging das dann los. So, mit 50 Liter kann man sich vorstellen, kannst du ja nicht viel machen. Und dann haben wir ein bisschen, hab ich ein bisschen überlegt, wie kannst du das denn machen? Gypsy Brown, mal angefragt. Hallo, ich hab hier so Brettanomyces und Lactobacillus.  

Paul Ich wollt grad sagen, die werden sich freuen. Nee.  Du kannst vorbeikommen.  

Flo No way. Das geht nicht. Okay, musst du bei dir selber machen. Und dann kam ich auf die Idee mit, nein, Herr Richter, der hat, Matthias, der hat mich auf die Idee gebracht, ey, in England, da haben die da IBC-Container, mach das doch mal. Kannst du doch nicht verlieren, die sind ja nicht teuer. So, weil ich hatte ja auch kein Geld. Und, äh, da hab ich dann meinen ersten, meinen ersten 500 Liter Würze bei Brewbaker gebraut. Tatsächlich. In so 600 Liter Container, die hab ich dann gerade so auch durch die, meine 90er-Tür durchgekriegt. Und dann hatte ich dann da 600 Liter Bier in meiner kleinen 40 Quadratmeter Bude. So, mh. Also, mit so einem Kran kannst du das wohl nicht mehr abfüllen, wa? So, mh. Wie ich das sonst vorher gemacht hab, so, da hatte ich dann 100 Liter Container, ja, aus dem Baumarkt. Und dann hab ich mir so einen kleinen Handfüller. So vier Zitzen ohne Druck, weil ich brauch ja  keinen Druck, ja, gekauft. Da, da hatte ich auch noch keine so eine richtige, also, hatte ich keine richtige Lust, das mit einer Pumpe da irgendwie rumzuspielen, weil das war mir irgendwie so ein bisschen aufwendig. Da dachte ich, ja, okay, dann musst du die höher legen und dann lässt du das da reinlaufen. Und dann hab ich mir so, das hab ich zu einem besorgt, so, der ist so Höhe, ja, also man muss sich hinhocken, im Prinzip, also, um dann  die Flaschen reinzumachen und äh, um die wieder rauszumachen. Also, es ist schon so ein bisschen so hoch und runter und so. Es ist so schon Workout. Ja, aber das war, ist sehr, sehr, sehr aufwendig, tatsächlich. So, weil, wo lagern? So, gegenüber von dem, von dem Brauraum, 14 Quadratmeter, waren so ein Podest. Da war früher die, die Sudpfanne drin. Und da drunter war dann so, auf der Höhe ungefähr, deshalb hab ich dann auch angefangen, Hut zu tragen, ja. War dann so ein, so ein Unterstand, da konnte, hatte ich so, als erstes meine Biere gelagert. Und das war dann voll. Und dann haben sie gesagt, ja, du kannst ja auch da hinten unten noch äh, den Keller nutzen. Der Keller war super, also, temperaturmäßig. Da gab’s auch fließend Wasser, aber nur, wenn’s regnet. Und kein Licht. Ja, das war auch sehr anstrengend, das Bier da, in Stiegen, da runterzutragen, so, ne. Da war der zweite, der zweite Punkt, wo ich ein Hut gebraucht hab, weil ich mir da in meinen Kopf gestoßen hab, da, an der Treppe. Ja, das war aber sehr, sehr gesundheitsschädlich auch. Weil irgendwie hat das da geschimmelt und so. Und dann war es feucht da unten und außerdem war nach einem Jahr dann da Willner sowieso Schluss. Und da musste man da raus. Genau, und so hat sich das aber so entwickelt. So, wie fängst du denn an, so von ganz klein Hobbybrauer zu größer? Also mit IBC-Containern geht das. Ja, und man braucht natürlich jemanden, der da eben die Würze macht. IBC-Container sind total praktisch. Ich arbeite immer noch mit IBC-Containern, weil immer noch hole ich meine Würze ab, weil du kannst die relativ gut sauber machen, weil du siehst da den Dreck da drin. Ja, muss man dann, natürlich ist es ein bisschen aufwendig, man muss ein bisschen bürsten und so, kann man aber machen. Äh, du siehst das, du kannst das übereinanderstapeln, du kannst das so als eine Person auch mal von A nach B mal ziehen, wenn es leer ist und ins Auto reintun und so.  

Paul Aber diese IBC-Container, die kenne ich auch noch von Flügge aus Frankfurt, die hatten die auch, da bin ich auch mal, da habe ich mich auch mal in Zug gesetzt mit meinem kleinen Einmachglas, als Kveik gerade aufkam und die hatten nämlich Kveik und dann habe ich mir so ein Einmachglas voll machen dürfen am IBC-Container und noch ein bisschen. Ja, das war schon ziemlich cool.  

Ulrike Als Brauer mit Brettanomyces  macht das auch Sinn, dass man da ein bisschen Luft reinkriegt. Jeder andere sagt, uh, an meinen IPA bloß keine Luft und so, aber so die Brett, die mag halt auch mal ein bisschen Mikrooxidation und so, gerade wenn es ein bisschen länger steht. Und das macht so ein IBC-Container auch gut mit. Ja, das glaube ich. Ja, also Holz ist natürlich die elegantere Variante, aber mit IBC-Container funktioniert es auch. Man muss aber auch üben, damit zu arbeiten. Also durchoxidierte Weiße ist Essig. Ist nix. Ist Essig. Und kommt erst der Essig, dann kommt der Ethylacetat und dann kannst du nicht mehr trinken.  

Paul Was vielleicht den einen oder anderen auch interessieren würde, du hast ja, also der Name der Brauerei ist ja schon ein bisschen abgefahren und dann haben deine Biere ja auch nochmal so abgefahrene Namen. Also vielleicht gehen wir da auch nochmal drauf ein. Wie ist Schneeeule zustande gekommen und wie sind die Namen für deine Biere entstanden oder wie bist du da drauf gekommen oder ist das so ein Zufallsprodukt oder wie machst du das? 

Ulrike Schneeeule. Das war im Prinzip so eine Situation wie jetzt. Ein bisschen mehr Bierschwanger würde ich sagen. Ja, wir haben hier Bier, wir müssen das jetzt irgendwie nennen. Wie wollen wir es denn nennen? So, mach doch Schneeeule. Ich so, wieso Schneeeule? Ja, drei E in der Mitte. Das ist ja schon mal so ein Eyecatcher. So, und ich so, hm, und warum jetzt eigentlich Schneeeule? Ja, guck doch mal, das ist ein Vogel und so. Toll, eigentlich. So, hm, warum eigentlich nicht? Und aber tatsächlich war das mehr so eine künstlerische Entscheidung, wo ich sagen muss, haben wir gut gemacht, weil ähm diese Schneeeule, also das war auch so ein Ding, das haben wir gleich von einem Designer mal machen lassen, das Logo. Sieht man das? Ja, gut, alle Leute lachen mich immer aus, wenn ich so mache, siehst du, wie die Flügel sich bewegen. Ja, egal. Nee, aber das ist auch so ein bisschen das Symbol für eine Weiße, ja, so die Weißen schwingen für den Schaum und nur das Gelbe in den Augen ist das Symbol fürs Bier im Prinzip, weil das ist ja so ein dünnes Bier eigentlich und es ist immer so, so sehr hell. Und dann ist es ja auch so ein bisschen so Bewahrung von Wissen und Weisheit und Geschichte, äh, was ja auch so ein bisschen so eine Eule symbolisiert, ja, äh, dann die, die Eule selber, ähm, also als Vogel ist ja fast ausgestorben, weil da gibt’s ja nicht mehr so viel Lebensraum und so. Im Prinzip wie Berliner Weiße, ja, so. Und dann steht hier hinten Uli, ja, wie vorhin schon gesagt. Hm. Das bin ich. Ähm, ja, meine Oma hat gesagt, was die in ihnen sehen, Uli ist den anderen, sie nachtigall. Es schmeckt auch nicht jedem. Und wie gesagt, es hat auch seine positiven Wirkungen auf den Körper. Also mit den lebendigen Milchsäurebakterien und den Hefen. Und, ähm, dadurch, dass es halt nicht so stark das Bier ist, ist es, glaube ich, auch eines der gesündesten Biere,  die man kriegen kann. Wenn man das so sagen darf. Weil es irgendwie mit Gesundheit in Verbindung bringen kann. Hier darf man das, offiziell darf man das nicht, glaube ich. Aber, ähm, ja, es hat halt nicht so viel Alkohol. Gut, es hat mehr Alkohol als früher, zugegebenermaßen. Aber heutzutage ist es nun mal leider so. Es ist so ein Zwischending zwischen alkoholfrei und alkoholhaltig. Mit dreieinhalb Prozent merkst du ein bisschen den Alkohol. Also es ist nicht ganz alkoholfrei. Und die, die halt auf Boost stehen, die, für die ist es zu dünn, ja. Und dann ist sie auch noch sauer, verdammt. So ungewohnt. Ja, es ist … Aber es gibt auch Freunde.  

Paul Naja, absolut. Also man muss ja immer noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten manchmal. Oder das ist ja eigentlich gar nicht Überzeugungsarbeit, sondern eher ein bisschen Anleitung.  

Ulrike Die Leute kennen es nicht.  

Paul Jaja, genau. Also die musst du manchmal gar nicht groß überzeugen, wenn du denen einfach sagst, was die jetzt da kriegen und warum das so schmeckt, dann sind die schon in ihrem Dings und dann probieren die das schon und dann funktioniert das schon. Aber wenn die das halt immer kriegen, ohne, dass denen da jemand was dazu sagt und das Einzige, was du anfangs gesagt hast, das Einzige, was als Referenz im Raum steht, ist ein Pils, ja, dann wird es halt schwierig. Das ist halt immer das Problem. Richtig.  

Ulrike Das ist halt in Deutschland ein großes Problem. Und es ist vor allen Dingen tatsächlich in Deutschland so. Weil so überall sonst, überall, so Polen, Tschechien, Niederlanden, na gut, Belgien sowieso, auch so Norden, Schweden, Norwegen, Dänemark, selbst Italien und so weiter, die kennen alle Sauerbier. Da ist es normal, dass eine Brauerei Sauerbier hat. In Deutschland nicht. Da geht es gar nicht so. Und dann, ja, gut, kann man jetzt sagen, von Kettelsauer ist jetzt auch nicht so das Ding so. Aber wenn die Leute so gar nicht wissen, was es ist, dann ist es echt schwierig. Aber, was ich auch sagen muss, es gibt ja, wie gesagt, immer noch auch Frauen, die sagen so, ah, Bier. Nee, also, weil es halt nur Pils gibt. Und wenn du denen aber so ein Sauerbier gibst oder ein IPA oder ein Stout, dann sind die schon mal auf der Seite vom Bier. Weil das kennen die so nicht. Das zeigt aber auch, es ist noch eine Menge Arbeit zu tun, da die Leute mal aufmerksam zu machen. So, ah, guck mal, da gibt es doch was anderes als Pils.  

Flo Das ist definitiv, so kenne ich auch aus meinen Tastings und auch aus… aus allen Erfahrungen, wie du es geschildert hast, Frauen kann man da oft sehr gut mit abholen. Oder auch Leute, die eigentlich gar kein Bier trinken, sondern eher aus der Weinecke kommen. Das ist immer wieder schön zu sehen, dass die einen viel schnelleren Zugang teilweise zu diesen Sauerbieren bekommen. Ich muss bei mir ehrlich gestehen, ich kann mich noch sehr gut beispielsweise an meine erste Geuze erinnern. Und wie schwer es mir gefallen ist, das zu trinken. Und ein, zwei Jahre später, hätte ich da am liebsten mir eine Badewanne damit eingelassen. Also ich bin da das beste Beispiel, will ich damit sagen, dass es manchmal auch einfach Zeit braucht. Und deswegen kann ich mir das gut vorstellen, dass du das schon oft hattest, dass Leute vielleicht da überfordert waren, ich würde es mal so formulieren, und es dann einfach auch Zeit braucht, bis sie ihr Gaumen an dieses neue Erlebnis, Sauerbier, weil sie mit Bier was anderes verbinden, weil sie vielleicht noch nie was getrunken haben, was in diese Richtung geht. Das sind aber auch manchmal die, die dann vielleicht zum Wiederholungstäter werden, die dann irgendwann einen Gefallen dran finden. Und deswegen ist es da so wichtig, wie du es gesagt hast, da muss noch Arbeit von allen Bierleuten, auch allen, die zu ihr zuhören und in diese Richtung arbeiten, einfach noch Arbeit reingesteckt werden, dass wir in Deutschland auch so weit kommen, wie in fast allen Ländern, die an uns angrenzen, die sind da alle, muss man leider sagen, 2024, uns ein paar Jahre voraus. 

Ulrike Sagen wir mal so, wir können sehr stolz sein auf unser doch recht gutes Industriebier. Auf der anderen Seite haben wir damit natürlich auch Probleme in der Craftbier-Szene. Aber die Biervielfalt sollten wir nicht vergessen. Weil ich bin der Meinung, es gibt eigentlich keinen Menschen, der kein Bier mag, weil es gibt so viele. Ja, eben drum. Und man muss dann nur halt auch mal, genau, ich denke, so eine leichte, von mir aus eine Babyweiße, oder so eine Weiße ist tatsächlich ein besserer Einstieg in Sauerbier als eine Geuze. Also ich bin ein großer Freund von Geuze tatsächlich, aber es ist schon fordernd. Da ist besser, man hat ein bisschen was Leichteres.  

Bierpause #3 

Flo Aber lasst uns vorher noch ein Bier trinken. Oder ich.  

Paul Du brauchst eins.  

Ulrike Wir haben ja schon das zweite eingeschenkt. Oh, ein dunkles. Was hast du da?  

Flo Ein dunkles? Das ist auch aus deiner Feder.  

Ulrike Ach, Quatsch.  

Flo Und zwar auch Autobahn-Collab mit Brussels Beer Project. Wenn ich es richtig gelesen habe, Würze in Brüssel hergestellt. Und dann sozusagen mit deinen Kulturen, die haben dann die restliche Magie gemacht, mit dunklen Sauerbieren. 

Ulrike Spontan auf der Autobahn vergoren. 

Flo Ah, okay. 

Ulrike Aber ich wollte ja kein Bier, entführen nach Deutschland. Sondern geht es ja mit der Biersteuer, bla bla bla und so ein Kram. Mit Zuckerwasser ist das eher unbedenklich. Und da haben wir einen Tag vorher gebraut. Da haben wir uns am Tag danach haben wir uns noch angeguckt, wie die, da haben die mich jetzt ein neues Sudhaus, Brüssel Beer Project, die haben wir erst in der Stadt gebraut. Da haben wir auch die Würze gemacht. Und dann sind wir am nächsten Tag rausgefahren und haben geguckt, wie die ihre neuen Container, in ihr Sudhaus vom Kanal reingehoben haben. Das war auch sehr spannend. Das war ein super Wochenende. Und davor war noch Wanderlust. Das war dieses Festival da, was sie da veranstalten. Dann sind wir ab Trimoye nach Richtung Berlin und nach der Grenze auf dem ersten oder zweiten Rasthof, Raststätte, habe ich dann die die Hefe reinlaufen lassen. Haha. Bakterien, um dann den pH-Wert ein bisschen zu drängen und dann die Selektion anzustacheln und so. Ja, ja. Deshalb heißt das Autobahn. Wegen spontan auf der Autobahn vergoren.  

Paul Super cool.  

Flo Super cool. Ist ein Kastanien. Ein dunkels, ja, Kastanienbraunes Bier hat einen feinporrigen Schaum, der sich auch eine Weile hält. Und in der Nase hat es dieses, natürlich diese malzigen, karamelligen Noten, aber auch so, ja, Richtung rote Beeren, würde ich fast sagen. Und es ist auch ein sehr angenehmes Säureprofil, wo auch wieder dieser Malz-Backbone durch die Süße und weil es ein bisschen vollmundiger dadurch auch ist, wie jetzt eine Berliner Weiße. Superspannendes Bier. Jeder, der zuhört und dann noch drankommt. Richtig nett. 

Ulrike Ich arbeite jetzt an einem anderen historischen Bierstil. Das Berliner Braunbier. Leider weiß keiner so genau, wie das eigentlich war. Die einen sagen, es war sauer und dünne und die anderen sagen, es war stark und nicht sauer. Das erste ist stark und sauer. Ist aber eigentlich sehr lecker. Mal sehen. Das nächste wird weniger sauer.  

Interview Teil III 

Paul Und damit das alles so weiterklappt, Ulrike, dann sprechen wir mal den Elefanten im Raum auch mal an. Ja. Du hast ja oder ihr habt ja ein Crowdfunding [10] gestartet und du bist ja eine von, oder ihr seid ja eine von mehreren kleinen Brauereien, denen es gerade sehr schwer gemacht wird durch verschiedene Krisen, die es auf der Welt gibt, durch wirtschaftliche Einflüsse und so weiter. Vielleicht kannst du ganz kurz beschreiben, wo liegt denn das große Problem? Also warum läuft es nicht so, wie du dir das vorstellst?  

Ulrike Im Prinzip sind es mehrere Probleme. Corona war ja schon mal erstmal so ein Hammer, wo man so, oh, als Brauerei, dann haben wir in Corona auch noch unseren Salon aufgemacht, ja. Nach dem ersten Lockdown so, ach, der Lockdown, der war schön, machen wir einfach eine Kneipe auf, perfekt, eigentlich so. Das hat sich alles aber auch noch im Vergleich zu dem, was danach gekommen ist, eigentlich noch als Kinderspiel rausgestellt, tatsächlich. Weil Corona wurde noch so ein bisschen staatlich so aufgefangen irgendwie, ne. Und da wir auch vorher immer schön Steuern und so auch immer bezahlt hatten, so gut wir halt eingenommen hatten, ne, so. Haben wir da auch Unterstützung gekriegt, aber dieser Krieg, der war eigentlich, ja, war nicht vorherzusehen. So, da hat man eigentlich gesagt, jo, jetzt, alle kommen wieder raus und trinken wieder Bier und wir feiern wieder wie verrückt und so. Und es kam nix. Ja, das ging genau im Gegenteil. Alle hatten überhaupt kein Geld mehr. Das lief allerdings auch weltweit dann so nicht besonders gut. So, und, äh, ja, bekannte Sachen, so. Alle Sachen sind teurer geworden. Äh, Strom. Mit dem Strom und, und, und, äh, Energie sind die ganzen äh, Export, Transport, äh, Geschichten teurer geworden. Natürlich alles andere mit. Ja, alles was, was Kartons war. Weil alle haben so irgendwas eingepackt. Zu der Zeit noch. Ja, so nach Corona oder in Corona und so. Und, äh, Flaschen natürlich, dafür braucht man sehr viel, äh, Energie auch, um das, äh, wiederherzustellen und so. Alles war teurer mit einmal. Ja, man muss ja alles alleine machen. Das ist, sagen wir mal so, sehr, sehr, sehr kräftezehrend.  So, weil ich ja dann auch so ein Spagat mache zwischen Brauerei und, äh, Marketing und, äh,  Bar und so ein Kram. Und, ja, dann bin ich auch so ein bisschen, so ein bisschen perfektionistisch irgendwo. Oder sagen wir mal so, ich will immer möglichst viel machen. So viel und, und effektiv und so. Ähm, damit es sich auch lohnt irgendwo. Ja, ähm, das funktioniert aber nicht  alleine. So, äh, das ist ganz klar. Und da, da haben wir uns, hab ich mich aber auch tatsächlich dann so, das kam dann halt so, so der, der Export ist einge, eingebrochen. Dann konnte ich mir meine Vertrieblerin nicht mehr leisten, weil die auch nichts mehr verkaufen konnte. Irgendwie. Am Ende war dann, auch noch das Größte so, dass mein Vermieter dann gesagt hat, ja, also, äh, du müsstest doch eigentlich viel mehr Energie und so, äh, verbrauchen. Also, und außerdem, ähm, ja, du bezahlst jetzt mal einfach 700 Euro mehr Stromkosten. So, oder Heizkosten für eine, für einen Raum, wo du keine Heizung hast. Ja, aus diesen letzten Jahren, da dachte ich mir so, es hat überhaupt gar keinen Sinn, da irgendwie noch großartig was da reinzuinvestieren. Wenn du nicht einen Raum hast, wo das alles klar ist, wie, wo, was du verbrauchst und so, dann ist das irgendwo ein Fass ohne Boden. Das ist halt so, so alles zusammen eigentlich. Wo ich dann sage, so, also, ich müsste das jetzt nehmen, entweder ich lass es jetzt sein, oder ich zieh das anders auf. Was, wo es da auch noch mehrere Möglichkeiten gibt. Je nachdem, was am Ende bei dem Crowdfunding auch zusammenkommt, ja. So, ähm, und außerdem, so ein bisschen ist es auch schön, wenn die Leute, äh, mal so sagen, so, ey, es ist total toll, was du machst. Wir denken an dich, wir glauben dran, dass es so, und es muss auch so sein, so, wir, wir sind noch interessiert an Berliner Weiße. Hier, großes, großes, großes Herz dafür, weil wenn man immer nur so alleine da in der Brauerei steht, ist man irgendwann mal ganz schön, ja, ist man zwar selber überzeugt, aber, ja, verstehst du, was ich meine?  

Paul Ja, das, ja, ja, absolut. Also, ich, ich, ich würde da auch an der Stelle, ähm, bevor wir jetzt vielleicht noch auf die, auf die, auf die Fakten von dem, von den Crowdfunding, eingehen oder auch noch mal ein bisschen im Werbetroomel rühren, passt jetzt gut. Wir haben ja ein paar, ähm, Sprachnachrichten gesammelt zu deinem Crowdfunding, zur Berliner Weiße, zur, ähm, Schneeeule, und ich würde jetzt einfach mal versuchen, das hier, äh, reinzuspielen. Ich hoffe, ihr könnt das auch hören, wenn ich das jetzt anmache.  

Hi, Philipp hier vom Aktuellen-Bier-Studio. Ich bin Astrid von Astrid mag Bier. Ja, hallo, hier ist der Padi aus der Eifel von der Hoppithek. Ja, hallo zusammen, hier ist Markus Raupach von der Deutschen Bierakademie aus Bamberg. Warum soll die Schneeeule weiterfliegen? Tja, ganz einfach. Schneeeule ist eine Institution. Die Berliner Weiße ist wirklich was Besonderes und das nicht nur, weil sie ein deutsches Kulturgut und auch ein Stück Biergeschichte ist. Ich verbinde mit der Berliner Weiße und gerade auch mit der Berliner Weiße von Schneeeule eine tolle Zeit in Berlin. Weil sie uns effektiv einen Stil wiedergegeben haben, der todkommerzialisiert und weichgespült war und wir ihn jetzt wieder so genießen dürfen, wie er sein sollte. Es ist so eine wichtige Brauerei und so ein entscheidender Teil der Berliner Bierkultur und auch der deutschen Bierkultur. Sowas muss erhalten bleiben. Traditionelle Bierstile sind wichtig. Muss unterstützt werden, muss weiterleben für die ganze Biervielfalt. Weil auch ich gehöre dazu, der durch die Schneeeule einfach diesen wunderbaren Stil der Berliner Weiße wiederentdeckt hat. Die Liebe, die Begeisterung, aber auch die Akribie und natürlich diese unglaublich genialen Biere. Die Berliner Weiße ist wirklich was Besonderes. Deswegen unterstützt unbedingt das aktuelle Crowdfunding der Schneeeule. Ich kann euch nur auffordern, unterstützt die Ulrike, unterstützt die Schneeeule. Die Schneeeule muss unbedingt erhalten bleiben. Wir brauchen unbedingt mehr davon.  

Paul Ja, ich glaube, die, die zuhören, die können es jetzt vielleicht nicht sehen, aber ich glaube, das eine oder andere Tränchen läuft Ulrike gerade auch über die Wangen. Und das war so ein kleines Side-Project zu diesem Podcast-Folge von uns, dass wir hier einfach mal die Leute wirklich ans Mikro holen, die das Bier trinken, die es lieben, die es mögen, die es schätzen und dann auch noch mal ein bisschen einfach sagen, warum es so lecker ist und warum es so gut ist, warum es so wichtig ist. Und das Schöne ist ja, dass du das jetzt auch selber so angesprochen hast. Das war ja auch unsere Intention. Man steht da an der Brauerei, man weiß manchmal vielleicht gar nicht, für wen man das eigentlich noch macht, aber ja, hoffentlich hat dir das jetzt so ein bisschen in der Hinsicht auf jeden Fall noch mal ein bisschen weitergeholfen, da dran zu bleiben.  

Ulrike Ich habe Menge, tolle, positive Reaktionen auch gehabt und so. Ich kann es ja auch nicht sein lassen eigentlich. 

Paul Ja, kannst du auch nicht. 

Ulrike Also wenn ich es nicht groß und für ganz viele und für alle mache, dann mache ich es halt ganz klein und nur noch für Berlin. Ihr dürft ja gerne zu Besuch kommen. Aber ob ich es dann noch mal großartig dann in der Gegend verschicken werde, weiß ich nicht. Andererseits ist es natürlich auch traurig, weil das Bier wird, ja, wäre es traurig. Sagen wir, wir sagen es nicht, es wird so, sondern wäre es traurig, weil es gibt es in der ganzen Welt. Ich verkaufe viel Bier nach Japan. Die Chinesen haben es jetzt entdeckt. USA ist natürlich hyper überrascht über die richtige Weiße. Ich war letzten Herbst in Chile und habe denen was erzählt über Berliner Weiße. Ja, durch diese Crowdfunding-Aktion und durch diese ganzen Geschichten kann ich jetzt auch leider nicht nach USA fahren. Da war ich zum Biercup eingeladen als Judge, um denen mal zu zeigen, was richtige Weiße ist. Und ja, aber ich nehme natürlich jede Gelegenheit wahr, um das jedem zu erzählen, der es wissen will oder auch nicht. Ja, und das ist schon schön, wenn es auch positive Eindrücke gibt. Ich habe immer oft denke ich immer so, ach Deutschland, du hast es nicht verdient. So, weil alle immer so, äh, was ist das denn? Ist sauer und dann ist teuer. Ja, sorry, es ist halt auch handgemacht. Es ist halt schwierig, dass in einer großen Brauerei irgendwie, kann man es nicht in die so Gypsy-mäßig brauen. Also es dauert halt auch eine Weile, bis es soweit ist. Ja, und das macht halt am Ende den Preis aus.  

Paul Absolut. Krass. Also ich würde jetzt sagen, zum Ende der Folge nochmal speziell aufs Crowdfunding. Vielleicht kannst du nochmal kurz sagen, warum ist die Unterstützung so wichtig? Was willst du machen? Was können Unterstützer erwarten? Und ja, einfach nochmal ganz kurz und ganz wichtig, wir müssen sagen, ihr könnt noch bis zum 31.05. läuft das. Das muss man auf jeden Fall nochmal sagen. Ganz, ganz wichtig. Ich habe jetzt aktuell auch nochmal reingeguckt. Wir haben heute den 3. April. Wir liegen bei knapp 40.000 Euro. Das heißt, wir haben so 40% erreicht. Das sieht gut aus, Ulrike. Wir werden auch, beziehungsweise ich weiß nicht, Flo, hast du schon, aber wir werden auf jeden Fall auch noch unseren Teil dazu beitragen. Und das ist ganz fest eingeplant. Aber sag doch nochmal ganz kurz, für was ist das Geld? Was können Unterstützer vielleicht kriegen, wenn sie irgendwie da was reinbuttern? Wie sieht es aus? 

Ulrike Also wir haben uns ein paar tolle Preise einfallen lassen. Natürlich gibt es kleine Flaschen, große Flaschen. Wir haben so ein paar tolle Sachen noch, wie gesagt, die noch in der Pipeline sind, die noch gar keine offizielles Label haben, tatsächlich. So verwilderte New England IPAs wie Musik zur Entspannung oder Wilder Billy 2 mit Rose. Aber auch, was ich auch toll finde, ist eigentlich Basilikum. Und das ist groß gefeiert tatsächlich auch. Wie gesagt, hier die Flora mit Lindeblüte. Wir haben schon eine Party verkauft. An die Kölner Historiker. Da komme ich dann auch nach Köln dafür. Brauchen sie nicht alle nach Berlin kommen. Aber man kann das auch im Salon buchen. Oder ein Online-Tasting haben wir jetzt noch neu reingestellt. Weil, wie gesagt, so eine große Party ist halt auch immer so, müssen halt auch viele Leute kommen dann. Ja, genau, Online-Tasting. Da gibt’s so ein bisschen klassische Sachen. Ah, Bier mit meinem Namen hat jemand auch gekauft. Kann man haben.  

Paul Das haben schon drei gekauft? Ja. Das ist abgefahren. 

Ulrike Es ist halt wichtig, dass wir ein bisschen Unterstützung kriegen. Unterstützen uns ja auch schon viele Menschen. Einfach auch ohne, dass sie da was dafür kriegen. Tatsächlich auch. Weil, wenn nicht genug zusammenkommt, dann muss das leider absagen, das Projekt. Und obwohl ich es gar nicht so gerne möchte. Oder ich schrumpfe sehr, sehr, sehr ein. Aber im Moment stehen die Zeichen eigentlich auf größer.  

Paul Ah, okay.  

Ulrike Also, wie gesagt, mit 40.000 sind wir noch nicht am Ende. Aber ich hoffe natürlich, es kommen noch ein paar zusammen. Und ja, ich würde es halt gerne weitermachen. Aber so funktioniert es halt nicht. Ich brauche unbedingt jemanden, der mir hilft dabei. Den muss ich natürlich auch bezahlen. Und jemand, der da ein bisschen was auch verkauft, der wird auch bezahlt werden. Das ist auch ziemlich wichtig. Und ich würde das gerne ein bisschen ordentlicher machen, als da, wo ich gerade bin. Damit das mehr Sinn macht. Im Endeffekt auch. Und damit ich dann endlich auch diese Anlage von Pflüge mal gebrauchen kann. Ich habe ja eigentlich auch vor, das habe ich noch gar nicht gesagt. Im Moment habe ich ja diese IBC-Container und dann ist das so geschlossen und so. Ich würde gerne eine so eine offene Gärung etablieren. Ich habe schon zwei so Tanks, die so groß sind, auch wie die Brauanlage, wo man die dann auch schön vergären kann, könnte. So offen und so mit Schaum und so, wo man dann so meditativ reingucken kann, wie in so ein Aquarium, wenn es gärt. Und ich wünsche mir eigentlich so ein Spot, wo die Leute auch hinkommen können. Weil im Moment können mich die Leute auch in der Brauerei gar nicht besuchen. Weil da ist auf dem ganzen Gelände Alkohol verboten eigentlich. Und das ist ich würde sagen auch relativ gefährlich für Fußgänger und Autofahrer will man da auch nicht unbedingt so viele haben. Das soll halt auch ein bisschen mehr für die Leute sein. Danach suche ich eigentlich, sowas will ich eigentlich, also so ist so mein ganz großer Traum, dass man das glatt sieht, dass man das, dass ich das so auf sichere Füße stellen kann, damit ich halt auch wieder produzieren kann und da weitermachen kann. Ich möchte es halt auch sehr gerne noch viel historischer machen, als es eigentlich jetzt ist. Dann wird es auch einfacher, nehme ich mal an. Das hängt immer davon ab, wie viel ich jetzt Geld einsammle, tatsächlich. Also die Idee ist von ganz klein nur in in unserem Salon irgendwie, keine Ahnung, irgendwie überleben, sag ich mal so. Oder das einstampfen, je nachdem, ob es so funktioniert. Was natürlich komplett schade wäre. Oder das so weit machen, dass man auch wieder was exportieren kann, zu einem vernünftigen Preis natürlich. Weil jeder weiß, der Ausstieg, der Ausstoß, bestimmt auch den Preis. Ja, je weniger du machst, je teurer muss es eigentlich werden, damit irgendwie deine Fixkosten gedeckt werden. Und das hängt halt jetzt davon ab, wie viel wir einsammeln.  

Flo Aber von daher, um da auch nochmal das an die Community und alle Zuhörer zu senden, die zuhören, wenn ihr weiter traditionelle Berliner Weiße trinken wollt und da gehören wir auf jeden Fall dazu, befasst euch mit dem Crowdfunding, schaut es an. Die Ulrike hat einige Sachen gesagt, was als Gegenleistung gibt, aber ihr könnt auch ohne Gegenleistung die Ulrike und die Schneeeule unterstützen. Macht da mit, dass wir da als Bier-Community in Deutschland weiterkommen und einen traditionellen Bierstil am Leben halten. Das ist, denke ich, unglaublich wichtig für jeden Bier-Enthusiasten und auch Hobbybrauer da draußen.  

Ulrike Und sagt es jedem, der es wissen will oder auch nicht wissen will. 

Flo Ja, genau. Verbreitet die, die gute Botschaft, egal ob zugehört wird oder nicht. Irgendwann dringt es dann durch in das Kleinhirn von jedem Einzelnen.  

Ulrike Genau. Je öfter man das wiederholt, je besser ist es. Und probiert es einfach mal. Das kann ich eigentlich nur mal anregen. Viele Leute sind am Ende zum Sauerbier. 

Paul Richtig, das kann dich ja schon überzeugen, ohne dass dir da einer die ganze Zeit auf den Füßen steht und sagt, du musst, du musst. Einfach mal probieren, einfach mal trinken. Der Flo ist mit einer Geuze eingestiegen, und jetzt schau mal, was aus ihm geworden ist. Aber Flo, ich fand, das waren jetzt schöne Schlussworte. Also, wir packen euch das natürlich in die Shownotes, in die Videobeschreibung. Keine Ahnung, wo das hier alles rauskommt, aber da packen wir euch den Link rein, der Link, der zählt, der wichtig ist. Einfach draufklicken und mal gucken, was man vielleicht so ausgeben kann, was man erübrigen kann. Da zählt, glaube ich, jeder Euro irgendwie. Und wenn da viele mitmachen, dann klappt das auch. Und es sieht ja wirklich schon toll aus. Es geht in die richtige Richtung. Und wir werden da jetzt auch noch mal mitmachen. Und Flo, vielleicht so zum Ende. Wir haben auch was überlegt, wie wir extra noch mal quasi was beisteuern können, auch wenn es nur ein kleiner Teil ist. Aber wir haben ja unsere treuen Zuhörer, die uns unterstützen, damit wir diesen Podcast hier irgendwie jeden Monat mehrfach an den Start kriegen. Das kostet ja auch alles ein bisschen Geld und Zeit. Und wir haben uns überlegt, dass wir dann im Mai auf jeden Fall das Geld, die Summe, die da reinkommt, dass wir die auch noch in das Crowdfunding von der Schnee-Eule packen. Und ja, das so als Kleines, es ist nichts Großes, aber es ist nur, dass man auch sieht, wie wichtig uns das ist. 

Ulrike Oh, es wird toll, ey. Es ist schön. Ich freue mich schon. Ja, und das ist ja…  

Paul Ich denke auch, dass einfach ein Zeichen, wie cool die Bier-Community in Deutschland doch zusammenhalten kann, auch wenn man manchmal ein bisschen schimpft. Aber ich glaube, dass das funktioniert. Das kann was richtig Cooles werden. Und vielleicht entsteht daraus ja da jetzt, wie du gesagt hast, die Pläne finde ich ziemlich cool. Also, dass man dann mal vorbeikommen kann, dass man sich das angucken kann, wie entsteht so eine traditionelle Weise, wie gärt die, wie sieht das aus. Ja, ja, absolut cool. Finde ich schön. Und an dieser Stelle würde ich auch  sagen, machen wir einen Deckel drauf, machen wir einen Sack zu und schließen die Folge und gucken mal, ob wir ein paar Leute erreicht haben, die jetzt mal auf den Link klicken und ein paar Euro rüberschieben.  

Ulrike Das wäre voll cool. Echt. Die Berliner Weiße, doch hat’s verdient.  

Paul Tatsächlich. Denken wir auch.  

Flo Mehr als verdient, ja.  

Paul Also, in diesem Sinne, Leute, klickt auf den Link, gebt ein paar Euro raus und wir gucken mal, was wir am Ende erreichen. Bis zum 31.05. könnt ihr noch. Danke, Ulrike, dass du da warst. Es war eine coole Folge.  

Ulrike Sehr gerne.  Ein cooles Special.  

Flo Und vergesst nicht, jeder Beitrag zählt, um die Ulrike und die Schneewolle zu unterstützen, dass wir auch in der Zukunft noch leckere, traditionelle, mit Brett fermentierte Berliner Weiße genießen dürfen.  

Paul Macht’s gut. Ciao. 

Quellen: 

[1] Zitat 

[2] VLB 

[3] Brewbacker 

[4] https://www.hopfenhelden.de/andreas-bogk-bier-berliner-weisse/ 

[5] https://www.meierei-potsdam.de/ 

[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fbierbrauerei_Willner 

[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei 

[8] https://bier.fandom.com/wiki/Landr%C3%A9_Brauerei 

[9] https://kraftbier0711.de/uli-kremer-von-huisstekerij-h-ertie/ 

[10] https://www.startnext.com/schneeeule-zieht-um 

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