Folge 3.01 – Ursprung des Porters – Brautag
Zusammenfassung
In dieser Folge startet die dritte Staffel des Podcasts mit einem tiefen historischen Einstieg in die Welt von Porter und Stout. Nach einem kurzen Rückblick auf die vergangene Staffel und die letzten Events der Hosts geht es direkt in die inhaltliche Tiefe: Die Ursprünge des Porters im London des 18. Jahrhunderts, technische Entwicklungen in der Braukunst, gesellschaftliche Einflüsse und die Entstehung moderner Bierstile stehen im Fokus.
Ein zentraler Bestandteil der Folge ist die Mythenrubrik, in der verbreitete Annahmen rund um Porter, Stout, Baltic Porter und Russian Imperial Stout kritisch hinterfragt und historisch eingeordnet werden. Dabei wird deutlich, dass viele gängige Vorstellungen eher auf späteren Fehlinterpretationen als auf belegbaren Fakten beruhen.
Ergänzt wird der historische Teil durch aktuelle Marktbeobachtungen, sensorische Einordnungen verschiedener Substile sowie durch praktische Bierverkostungen. Zum Abschluss gibt es wie gewohnt das „Bier des Monats“. Insgesamt verbindet die Folge fundierte Bierhistorie mit moderner Craft-Beer-Praxis und persönlichem Erfahrungsaustausch.
Key-Takeaways
- Porter entstand evolutionär aus dem London Brown Beer des 18. Jahrhunderts – nicht durch ein einzelnes „Erfinder-Rezept“.
- Der Begriff „Stout“ bedeutete ursprünglich schlicht „stark“ und war keine eigene Biergattung.
- Frühe Porter und Stouts waren nicht pechschwarz, sondern eher braun bis bernsteinfarben.
- Die Einführung von Black Patent Malt im 19. Jahrhundert machte die tiefdunkle Farbe erst möglich.
- Baltic Porter ist ein eigenständiger, meist untergäriger und stärker eingebrauter Bierstil mit Wurzeln in Osteuropa, besonders in Polen.
- Russian Imperial Stout bezeichnet eine besonders alkoholstarke Variante – nicht zwingend ein exklusiv für den Zarenhof gebrautes Bier.
- Ein Röstmalzverbot im Ersten Weltkrieg ist historisch nicht belegbar – Porter und Stout wurden weiter gebraut.
- Die industrialisierte Gär- und Lagertechnik (große Holzfässer, lange Reifung) prägte den Stil entscheidend.
- Brettanomyces-Hefen spielten historisch eine große Rolle im Geschmacksprofil früher Porterbiere.
- Moderne Porter-Substile reichen heute von klassisch malzig bis hin zu Dessert-Bieren mit Vanille, Kaffee, Schokolade oder Rauch.
- Der Markt für Porter & Stout zeigt aktuell wieder mehr Vielfalt und Experimentierfreude.
Quellen
[1] Zitat: Three Threas Myth
[2] Unterschied Porter und Stout
https://zythophile.co.uk/2009/03/19/so-what-is-the-difference-between-porter-and-stout/
[3] Mythen Stout
https://imbibemagazine.com/stout-beers/
[4] Mythos Baltic Porter
[5] Namensherkunft „Entire Butt“
[6] Verbot Röstmalze erster Weltkrieg
https://barclayperkins.blogspot.com/2021/10/porter-history-same-old-bullshit.html
[7] Mirkoben und der Ursprung des Porters
https://www.breweryhistory.com/journal/archive/113/bh-113-027.html
[8] Brown Beer, Ron Pattinson
[9] Porter and Stout, Martyn Cornell
[10] Brown Malt
https://barclayperkins.blogspot.com/2008/08/brown-malt.html
[11] Brown Malt – 1700s Porter
https://www.beeretseq.com/brown-malt-and-1700s-porter-new-insight/
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