Folge 2.BE10 – Florian Nahrwold – Deutscher Meister der Hobbybrauer 2024 – Brautag
Kurzbeschreibung der Folge
In dieser ausführlichen Folge des Brautag Podcasts sprechen wir mit Florian, dem amtierenden deutschen Hobbybraumeister, über seinen Weg vom einfachen One-Shot-Sud hin zum großmaßstäblich eingebrauten Belgian Blonde Ale bei Störtebeker. Gemeinsam verkosten wir das Bier, reflektieren seine Entwicklung über die Zeit und analysieren, warum gerade Balance, Zurückhaltung und Stiltreue am Ende den Ausschlag gegeben haben.
Wir nehmen euch mit in die Entstehungsgeschichte des Siegerbieres – von der Entscheidung zur Teilnahme an der Hobbybraumeisterschaft über die Rezeptentwicklung bis hin zur Blindverkostung mit befreundeten Hobbybrauern, die Florian letztlich zur Einreichung ermutigt hat. Dabei sprechen wir offen darüber, warum nicht mehrere Testbiere, sondern ein einziger Sud aus Zeitgründen eingereicht wurde – und weshalb genau das kein Nachteil sein muss.
Sensorisch gehen wir tief ins Detail: Wir diskutieren Fruchtester wie Pfirsich, Banane und gelbe Früchte, würzige Noten, hohe Vergärung bei gleichzeitig cremigem Mundgefühl sowie die enorme Drinkability trotz 7,5 % Alkohol. Wir erklären, wie sich das Bier über Wochen und Monate verändert hat und warum Belgian Blonde ein Stil ist, der erstaunlich gut reifen kann.
Ein zentraler Teil der Folge ist der Brautag bei Störtebeker. Florian schildert eindrucksvoll, wie es ist, das eigene Rezept auf einer professionellen Großanlage skaliert zu sehen – von der Maische über das Läutern bis zur Abfüllung. Wir sprechen über notwendige Anpassungen im Prozess, rechtliche Rahmenbedingungen (z. B. Haferflocken und Reinheitsgebot), sowie darüber, wie nah die kommerzielle Version am Hobbybrau-Original geblieben ist.
Darüber hinaus thematisieren wir die Rolle der Hefe als prägendes Element belgischer Bierstile, die bewusste Entscheidung für eine eher kühle Vergärung sowie den Einfluss von Erfahrung, Bauchgefühl und Stilrichtlinien bei Wettbewerbsbieren. Abgerundet wird die Folge durch einen Ausblick auf die nächste Hobbybraumeisterschaft mit dem Bierstil Altbier – und die Frage, warum gerade unbekannte Stile besonders reizen können.
Key-Takeaways
- Balance schlägt Extreme bei Wettbewerbsbieren
- Belgian Blonde lebt von Hefe, Vergärung und Zurückhaltung
- Blindverkostungen helfen bei ehrlicher Selbsteinschätzung
- Reife verändert belgische Biere positiv
- Community-Feedback ist ein entscheidender Motivator
- Stilrichtlinien sind wichtiger als persönliche Vorlieben
- Drinkability bleibt der wichtigste Qualitätsfaktor
- Unbekannte Bierstile erhöhen den Reiz neuer Wettbewerbe
Quellen
[1] Blonde Ales: history, ingredients, characteristics of the style
https://www.baladin.it/en/blog/blonde-ales-history-ingredients-characteristics-of-the-style
[2] Hamburger Florian Nahrwold ist Deutscher Meister der Hobbybrauer 2024
Brautag - Podcast 
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