2.KB05 – The Alchemist – Heady Topper und die Enstehung des NEIPAs

   

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Paul Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge Kurz und Bierig. Und ja, ich bin der Paul und natürlich habe ich auch den Flo mit am Start. 

Flo Ja, auch hallo von meiner Seite. Und ja, Surprise, Surprise, wir haben wieder was mega Spannendes vorbereitet für euch. Denn wir dürfen, würde ich schon fast sagen, heute über die Geschichte von The Alchemist und ihrem berühmten Bier, den Heady, drüber sprechen. 

Paul Absolut, auch wieder ein Bier, Flo, du durftest es glaube ich schon trinken. Ich habe es noch nicht getrunken.  

Flo Das genau nicht.  

Paul Das noch nicht, okay. The Alchemist ist einer dieser Brauereien, die man einfach kennen muss, wenn man sich für Craft Beer interessiert. Gegründet von John und Jen Kimmich. Und ja, die haben sich einfach super schnell einen Namen gemacht. Und bevor wir jetzt zu sehr ins Detail gehen, Flo, erzähl uns doch mal ganz kurz, wie hat das Ganze angefangen? 

Flo Das mache ich doch sehr gerne, Paul. The Alchemist wurde 2003 von, Paul hat es schon erwähnt, John und seiner Frau Jen Kimmich in Waterbury, Vermont gegründet. John kam bereits 1994 nach Vermont und hat sich bei Craig Noonan im Vermont Pub & Brewery das Brauhandwerk beibringen dürfen oder erlernen dürfen. Und da hat er eben auch die Jen getroffen und gemeinsam haben sie dann schließlich 2003 den erwähnten Brewpub eröffnet. Und ja, das Ganze war von Anfang an der Shit, muss man halt so sagen. Und da wurde auch der legendäre Heady Topper geboren, ein Double IPA, was relativ schnell Kultstatus erreicht hat. 

Paul Absolut. John Kimmich hat von Anfang an eine klare Vision gehabt. Er wollte nicht nur großartige Biere brauen, sondern auch irgendwie einen positiven Einfluss auf die Gemeinschaft, auf die Gesellschaft, auf die Umwelt haben. Ein Zitat von ihm fasst das ganz gut zusammen.  

Wir sind nicht von dem getrieben, wie viel Geld wir am Ende des Tages haben. Das Geld wird sich von selbst regeln. Wir werden von dem angetrieben, was wir unserer Gemeinschaft bieten. 

Flo Sehr löblich. Und am Ende des Tages, wie es so ist, das ist ein Zeichen davon, dass da Liebe reingesteckt wird ins Produkt. Und das spürt man wirklich an allen Ecken und Enden, würde ich sagen. Aber genug gequatscht. Kommen wir zum Heady Topper, Paul. Kannst du uns vielleicht versuchen zu erklären, warum das Bier so besonders ist? 

Paul Ich merke gerade, dass ich das schon festhalte. Absolut. HeadyTopper ist ein Double IPA, das als eins der ersten Biere den New England IPA-Stil geprägt hat. Dieser Stil ist bekannt für seine Trübung, kennen wir alle, und seine vor allen Dingen intensiven, fruchtigen Aromen. Interessanterweise war die Trübung beim Heady Topper ursprünglich ein Zufall. Das heißt, gar nicht wirklich beabsichtigt. Trotzdem hat es damit einen gewissen Trend gesetzt und alle haben das mit übernommen. 

Flo Was viele nicht wissen, aber wichtig zu erwähnen ist, Paul hat es gesagt, das Bier hat den New England-Bierstil mitgeprägt und ist im Gegensatz zu den modernen Varianten bitter. Ja, bitter. Und zwar richtig bitter. John Kimmich hat mal dazu gesagt, es hat wunderschöne Fruchttöne, aber immer noch diesen harzigen, oft wirklich funky Weed-Charakter. 

Paul Ein weiterer entscheidender Faktor ist für diesen einzigartigen Geschmack, wir haben eine spezielle Hefe im Einsatz, und zwar die Conan-Hefe. Ich meine, dass wir auch schon mal darüber gesprochen haben, Flo, dieser Hefestamm stammt ursprünglich aus England und wurde in den späten 80er Jahren von Craig Noonan in die USA gebracht. Noonan erhielt eine Charge der Hefe von der White Bread Brauerei und benannte sie nach VPB 1188 und verwendete sie eben in diesem Brewpub, den der Flo schon erwähnt hat. Die Hefe wurde als Conan the Bavarian, also Conan der Babar bekannt, weil sie einfach starke Gäraktivitäten hatte, fruchtige Ester produziert hat und wurde schließlich im Heady Topper richtig populär. 

Flo Ich würde sagen, das merkt man auch, diese Power dieser Hefe bei diesem Bier. Aber ich würde sagen, jetzt kommen wir endlich zum Highlight dieser Folge, denn wir haben uns den dritten Batch ergattern können von der 20-jährigen Jubiläumsausgabe vom Heady Topper und die werden wir jetzt mit euch hier live verkosten. Sorry, Community, das Bier ist schwer zu bekommen. Wir werden versuchen, es gut zu beschreiben. So, und jetzt schenken wir das gute Stück ein. Ich habe sogar, bin ganz stolz, unsere Patreon sehen es, da gehen auch Grüße raus an meinen Bierdealerr des Vertrauens, den Phil. Ich habe das Alchemist 20-Jahre-Jubiläumsklass, oder? Und da schenke ich jetzt Batch 3 des 20-jährigen Jubiläums ein. 

Paul Was hat der Flo nicht, was sich mit Bier irgendwie in Verbindung bringen lässt. Herrlich. 

Paul Ja, Flo, du hast es ja schon mal verkosten können. Die Jubiläumsaktion oder das Jubiläumssud hier, der hat so ein bisschen ein paar Veränderungen durchgemacht, aber auch wieder beim Einschenken. Boah, was ist hier los? 

Flo Es erfüllt den Raum. 

Paul Ja, definitiv. Also du hast hier halt einfach wunderbar fruchtige Aromen. Ich habe noch keinen Schluck genommen. Ich war noch ganz, ganz zurückhaltend, aber einfach nur vom Riechen. Superkomplex, Steinfrüchte, gelbe Früchte, so ein bisschen aber auch, so ein bisschen harzig, ganz leicht rein. Ich würde fast schon sagen, in so vielleicht ganz dezent rote Früchte, irgendwas mit Pflaume oder so weiter. Also so einen süßlichen Charakter mit da drin. Supergeil. 

Flo Mich erinnert das eher an die Schwester vom Hopfen, diese süßliche, was du beschreibst. Für mich ist es genau diese Dankness, wie sie immer umschrieben wird, dieser gewisse Cannabis-Charakter, wenn man so in einem frischen Cannabis-Bud riecht, wie man so liest, dann riecht es so. Wobei, mittlerweile ist das ja egal. 

Paul Man darf es ja einfach so sagen. Mir fehlen tatsächlich ein bisschen die Erfahrungen, aber siehst du, die kommt dir jetzt zugute. 

Flo Und im Glas ist es schön orange. Ja, stimmt. Haze for Days, wie man sagt, ist feinporig, hat einen sehr stabilen Schaum mit einem guten Lacing. 

Paul Also ich würde sagen, Prost. Jetzt darf ich endlich einen Schluck trinken. 

Flo Und das ist halt ein großer Unterschied zu diesen modernen New England IPAs. Da bekommst du halt so ein richtiges Brett, aber ein angenehmes Brett ins Gesicht. 

Paul Ja, du kriegst ein Brett, aber du kriegst auch noch eine kleine, oder was heißt eine kleine, du kriegst noch eine angenehme Bittere dazu. Und es ist einfach, ich finde, von der Süße, von der Bittere, von den Aromen viel ausgewogener als manch eines von den moderneren New England IPAs. Und was man auch nicht vergessen darf, Flo, wir haben hier 10 Umdrehungen im Glas. Und auch da habe ich wieder das Problem, die wirklich rauszuschmecken. Also wunderbar eingebunden. 

Flo Ja, man merkt so eine ganz leichte alkoholische Wärme, aber überhaupt nicht unangenehm. Es hat auch eine, ja, relativ hohe Karbonisierung im Vergleich zu modernen New England IPAs. Und halt sehr komplex von der Aromatik.  

Paul Komplett nicht spritzig.  

Flo Schön spritzig. Also mir gefällt es sehr gut. Gefährlich. Gefährlich ist Triple IPA, New England IPA. 

Paul Gefährlich lecker. 

Flo Genau, und was neben der erwähnten Alkoholstärke und der Geschmackskomplexität noch zu erwähnen ist, bei diesem Jubiläumssud hat sich der John ein bisschen ausgetobt. Hat ein bisschen mit neuen Hopfenprodukten rumgespielt. Und wie ihr alle da draußen wisst, das ist so ein bisschen unser Metier. Da haben wir auch richtig Bock drauf. Deswegen haben die unter anderem Salvo eingesetzt von Hopsteiner, und zwar den Columbus Hopfen. Das ist ein CO2-Extrakt, bei dem die Alphasäuren reduziert wurden. Und den Simcoe, den haben sie als flüssige Whirlpool-CO2-Hopfen-Öl-Extrakt Gabe zugegeben. Und wahrscheinlich sorgt es dafür für diese gewisse Aromatik. 

Paul Ja, genau. Also wirklich was Besonderes. Ich bin froh, dass ich das mal im Glas hatte. Und man schmeckt einfach wirklich diese intensiven Fruchtaromen. Flo hat es jetzt gerade nochmal gesagt. Da wird sich natürlich auch im Kopf gemacht, wie kriege ich die ins Bier. Ja, überraschend anders zu einem New England IPA, wie ich es mir jetzt vielleicht vorgestellt hatte. Und wahrscheinlich, Flo, das kannst du vielleicht eher sagen, hat man so die DNA des Originals trotzdem noch mit drin. 

Flo Ja, also auch wieder für die Patreons. Wir haben hier die Original-Dose stehen. Die habe ich auch mitgebracht. Man erkennt die DNA durch und durch. Man erkennt die Charakteristik, die Aromen sehr ähnlich zum Original. Nur halt ein bisschen stärker, ein bisschen extremer nochmal. Genau, wie es eben für ein 20-jähriges Jubiläum sein muss. Von daher, wir sind draußen. 

Paul Wir trinken jetzt in Ruhe aus. Danke, dass ihr dabei wart. Und bis zur nächsten Folge Kurz und Bier. 

Literaturverzeichnis 

[1]  20th Anniversary Heady Topper – Batch 3 – John Kimmich 

[2]  YCH 702 Simcoe 

[3]  Columbus Salvo™ 

[4]  Alchemist Heady Topper Clone Rezept 

[5]  Conan Hefe-Strain Informationen 

[6]  20th Anniversary Heady Topper 

[7]  Alchemist FAQs Answered By John Kimmich 

[8]  The Alchemist: Getting to the Heart of Heady Topper 

[9]  The Unconventionals: The Inside Story on Heady Topper 

Video: YouTube Link 

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