Hobbybrauen ist wie eine Wissenschaft mit Geschmackstest am Ende. Und das Beste daran ist, dass man die ganze Reise mit einem Blog und Podcast festhalten kann. Selbst wenn der Sud mal daneben geht und das Bier eher nach Abenteuer als nach Genuss schmeckt, hat man zumindest eine gute Geschichte und viele Lacher parat. So wird aus jeder gebrauten Flasche ein doppelter Gewinn. Einmal für den Geschmackssinn und einmal für die Zuhörer und Leser, die an den Höhen und Tiefen des Brauens teilhaben dürfen.
Das war ein Zitat von Chat GPT zum Thema Hobbybrauen und Blog.
- Begrüßung und Vorstellung Gast (00:01:00)
- Interview Teil I (00:13:41)
- Bierpause #1 (00:22:18)
- Interview Teil II (00:29:42)
- Bierpause # 2 mit einfachem Food-Pairing (00:58:19)
- Lieblings Bier-Food-Pairing
- Quellen
Begrüßung und Vorstellung Gast
Flo und damit hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Brautag.
Heute starten wir auch mit unserem Format Bierexperten im Rampenlicht in die zweite Staffel. Und dafür haben wir uns selbstverständlich einen schönen Gast für euch ausgesucht. Er ist erfahrener Hobbybrauer, langjähriger Blogger und quasi so eine Art Podcast-Kollege von mir und Paul, wenn man so möchte. Wir werden ein bisschen über seinen Werdegang als Hobbybrauer quatschen, uns über die Erfahrungen austauschen, Hobbybrauen und natürlich auch über seine Erfahrung als Content-Creator und wie er das ganze Thema Zukunft von Blogs und Podcasts in Zeiten von KI sieht und betrachtet. Aber bevor wir auf unseren Gast eingehen, begrüße ich selbstverständlich wie immer meinen Podcast-Kompanon, den Paul. Paul, wie geht’s dir heute? Hast du schon was im Glas?
Paul Moin Flo, mir geht’s gut. Ich freue mich jetzt auf die Aufnahme. Ich habe noch nichts im Glas. Ich habe jetzt gewartet, weil ich wusste nicht so richtig, wie ich es jetzt hier heute mache, auch vom Ablauf. Deswegen würde ich auf jeden Fall noch ergänzen zu all dem, was du gesagt hast. Wir trinken heute auch ein Bier von unserem Gast. Da freue ich mich schon ziemlich drauf. Ich habe nämlich ziemlich Durst heute und habe mir schon die Bierchen bereitgestellt oder das Bier auf jeden Fall. Aber noch ein bisschen müssen wir uns natürlich zurückhalten. Und Flo, ich würde sagen, damit wir endlich vollzählig sind, würde ich sagen, lassen wir eine rein. Und wir begrüßen heute Tobias Meyknecht aka den Malzknecht, dem sicherlich der ein oder andere was sagt. Und Tobi aus dem schönen Münsterland, Hobbybrauer, Blogger, Podcaster, stell dich doch mal ganz kurz vor.
Tobi Moin zusammen. Erstmal danke für die Einladung. Es ist eine Ehre, hier bei euch sprechen zu dürfen, bei euch Kollegen, sage ich mal. Ich bin Tobi, bin 35 Jahre alt, komme, wie du schon sagst, aus dem Münsterland, Ascheberg im Präzisen. Ich bin seit 2016 Hobbybrauer. Da können wir gleich nochmal ein bisschen drauf eingehen. Ansonsten, wie du schon gesagt hast, die meisten kennen mich unter Malzknecht. Betreibe ich halt einen Blog und mit dem Bier und Brauen Podcast inzwischen auch einen Podcast.
Paul Jetzt habe ich euch das vorweggenommen, aber ich habe gerade gesehen, ihr habt beide schon mal genippt. Ihr habt nämlich was im Glas. Also dann natürlich raus damit. Ich wollte das jetzt nicht übergehen. Also Tobi, gerne als Gast. Was hast du da Schönes?
Tobi Ja, ich habe mir jetzt genau ein selbstgebrautes IPA, das habe ich für den Sommer festgebraut. Ist inzwischen einige Monate alt, aber immer noch aromastabil. Ist, wenn ich mich recht erinnere, eine Kombination aus Nelson-Sauvin und El Dorado. Also echt eine Kombi, die hat es schon in sich. Also ist jetzt nicht so, da muss man sich ein bisschen dran gewöhnen, aber es schmeckt gut.
Flo Okay, sehr geil. Und Flo, du? Ich habe den Bayreuther Urstoff [1] im Glas.
Paul Oh, der hat mich heute auch angelacht, Flo. Und ich habe ihn noch stehen lassen im Kühlschrank.
Flo Ja, mich hat das so sehr angelacht, dass ich nicht wieder stehen konnte. Ich habe gedacht, das ist das perfekte Einstiegsbier für heute. Ist ja relativ neu auf dem Markt, aber ich sage mal, historisch angehaucht. Ist auf jeden Fall, macht Laune das Bier. 19 IBU, 12,8 Grad Plato, 5,6 Prozent Alkohol. Schöner Hallertauer Aroma und Bitterhopfen verbaut. Ist richtig schönes Trinkbier. Erinnert natürlich an das Bayreuther Hell, aber man merkt schon, dass man da ein bisschen was Wuchtigeres im Glas hat, aber schön ausbalanciert. Schönes Bierchen. Da nehme ich gleich noch mal einen Schluck.
Paul Prost. Zum Wohl. Ist es von der Farbe auch ein Ticken dunkler, oder ist es auch wirklich wie ein helles?
Flo Es ist minimal, würde ich sagen. Müsste man wirklich Side-by-Side vergleichen. Leuchtend gelb, würde ich sagen. Wunderbar. Dann sind wir ja alle gestärkt. Fast alle.
Paul Ich halte noch durch.
Interview Teil I Hobbybrauer Einstieg
Flo Aber der Gast ist gestärkt, von daher können wir durchstarten in unserem ersten Interview-Blog. Und natürlich passend, wenn wir einen Hobbybrauer zu Gast haben, sind ich und der Paul natürlich interessiert. Tobi, wie bei dir das so war, als du in dieses tolle Hobby, das wir teilen dürfen, eingestiegen bist. Was waren so deine ersten Schritte und wie bist du auf die Idee überhaupt gekommen, jetzt lege ich los mit Bier brauen?
Tobi Ja, da muss ich ein bisschen ausholen. Ich habe vorher überlegt, wie ich darauf antworte. Aber im Prinzip ist meine Mutter schuld. Also nicht, weil sie mir irgendwie was geschenkt hat.
Flo Das hatten wir noch nicht.
Tobi Genau. Nicht, weil sie mir irgendwas geschenkt hat, wo ein Klassiker einen Bierbraus hat oder so, sondern weil sie mich als kleines Kind schon mitgenommen hat in den Keller. Und dort beim Holunder-Sekt vergären durfte ich immer schön am Gärspund schnuppern und habe dann immer beobachtet. Also da war ich wirklich klein. Da durfte ich wahrscheinlich nicht mal mehr nippen. Aber ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie das dann schon so geblubbert hat und diese Gerüche und so. Das hat mich schon total fasziniert, dieses Thema Fermentation. Ja, dann habe ich lange Zeit nichts damit zu tun gehabt. Ich hatte eine Zeit lang echt viele Hobbys. So 2015, 2016 hatte ich extrem viele Hobbys. Ein Drohnen kennt ihr ja. Damals gab es das noch. Das gibt es heute auch. Diese FPV-Brillen. Da kann man sich so eine Brille aufsetzen und dann fliegt man quasi aus der Sicht der Drohne und so. Das habe ich betrieben. Bogenschießen und so weiter. Also Zeit für so ein richtiges neues Hobby. Und vor allem Bierbrauen war eigentlich gar nicht da. Aber trotzdem hatte ich immer Lust, irgendwas jetzt zu fermentieren. Und dann fing ich 2016 an zu überlegen, okay, was machst du? Und da habe ich mir einfach so aus Jux so ein Bier-Kit bestellt. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt. Das ist wie dieses Dosen-Ravioli für Hobbybrauer. Du kaufst dir so eine Dose, machst die auf, ins heiße Wasser, mischen und Hefe drauf und fertig.
Paul So mit dem gelben Eimer das Ding?
Tobi Nee, das war tatsächlich nur die Dose. Also so eine Konservendose. Und den Gär-Eimer habe ich mir irgendwo noch zusätzlich besorgt. Ich weiß gar nicht mehr. Ich glaube aus dem Baumarkt oder so. Also wirklich total Basic.
Flo Okay, aber in der Dose, das war dann quasi Malz-Extrakt?
Tobi Ja, genau. Malz-Extrakt, das ist schon auch gekocht. Das ist fertig. Du brauchst nur noch die Hefe draufknallen und dann vergisst du das.
Paul Das ist quasi noch mal eine Stufe drunter, unter dem Malz-Extrakt, wo du dann noch irgendwie Hopfen irgendwie oder so noch dazugibst später. Sondern du hast es wirklich, du erwärmst es im Endeffekt nur.
Tobi Richtig. Heißes Wasser drauf, umrühren, Hefe drauf. Und das war halt für jemanden, der total viele Hobbys hatte, genial, so ein Bier machen. Aber ihr könnt euch denken, es war jetzt nicht das beste Bier. Trotzdem, was ich cool fand, war dieser ganze komplexe Prozess, der wurde halt aufs Minimum reduziert. Du hast das Kochen nicht, das Maischen nicht usw.
Du kannst dich auf die Gärung konzentrieren und aufs Abfüllen. Das ist ja auch eigentlich relativ, wo man so ein bisschen Erfahrung sammeln muss. Stichwort Oxidation und so, das ist ja nicht beim Abfüllen. Also man konnte sich das so ein bisschen schon mal eingucken, wie das funktioniert. Es hat mich aber jetzt nicht so mega angefixt, dass ich gesagt habe, okay, jetzt kaufst du alles. Also es hat wirklich dann noch ein halbes Jahr gedauert. In dem Zeitraum habe ich mich dann weiter eingelesen im Forum, hauptsächlich Hobbybauer.de. Ich habe mir auch ein Buch geholt. Hangofer [2] war das damals.
Flo Sehr gut. Mit dem habe ich auch angefangen.
Tobi Ja, gut. Nach einiger Zeit der Recherche, ihr kennt das ja am Anfang, super komplex, dieser ganze Prozess und so, habe ich dann aber direkt ein Hendi gekauft, einen Einkocher.
Den Gär-Eimer hatte ich ja noch und das war dann so die erste Ausrüstung.
Flo Also mit Topf, Handy, Einkocher. Und bist du dann gleich, sage ich mal, tiefer eingetaucht oder hast du dir dann fertige Mischungen geholt oder im Prinzip gleich in den Kaninchenbau und from scratch die ersten Rezepte entwickelt?
Tobi Ja, ehrlich gesagt war ich ein ziemlicher Schisser, weil ich hatte kaum Zeit und wollte trotzdem Bier brauen und so. Da habe ich mir was geholt, wo ich weiß, okay, das ist stabil. Maische Malz und Mehr, das Rezept rausgesucht, nachgebraut. Und das ging echt lange so. Das hat einige Monate, ich glaube sogar über ein Jahr, ich glaube Ende 2017 habe ich mein erstes Rezept, vielleicht sogar noch später, erstes Rezept dann angeguckt und überlegt. Ich habe aber, wie gesagt, viel nachgebraut. Da gehe ich gleich nochmal darauf ein, wenn wir über den Blog sprechen, weil das war auch so ein ausschlaggebender Punkt, warum ich den Blog erzeugt habe.
Flo Was mich noch interessieren würde, weil das bei mir sich stark durch das Hobbybrauen geändert hat, welche kommerziellen Biere hast du vor deinem Einstieg ins Hobbybrauen gerne getrunken oder welche Bierstile? Und wo du dann durch das Hobby Bier viel besser kennenlernen durftest, wie hat sich das bei dir verändert? Also hat sich dann auch die Bierwelt bezüglich Bierstile für dich eröffnet und du hast dich schwerer getan, einfach in den Supermarkt zu gehen und dir ein Bier zu holen?
Tobi Also ich muss dazu sagen, dass ich vor dem Bierbrauen relativ wenig mit Bier zu tun hatte. Ich habe höchstens mal auf einer Party oder so, ich sage mal das übliche, man geht irgendwo hin, auf einer Hochzeit oder so, man trinkt dann Pilz oder bei uns halt über Pilz, nichts anderes und ich kannte, ich wette, ich kannte gar mal vier Bierstile oder so oder fünf. Also wirklich wenig, ich war ein Teil der Laie. Aber ich fand das Thema Bier so interessant und tatsächlich, die meisten Bierstile habe ich dadurch kennengelernt, dass ich die selber nachgebraut habe und da wusste ich oft nicht, muss das jetzt so schmecken, wie ich das nachgebraut habe? Dann habe ich mir extra noch eine Flasche gekauft irgendwo oder bestellt aus Belgien oder so, um zu gucken, wie schmeckt denn jetzt so ein Doppel oder so. Das war echt kurios, wenn man jetzt so denkt. Aber ja, so ist es dann angefangen und deswegen hatte ich nicht so die eine Marke, die ich jetzt immer getrunken habe, bis heute eigentlich auch nicht.
Flo Okay, heute kann ich es nachvollziehen. Ich glaube, die wenigsten Hobbybrauer haben so irgendwie die, weil durch das Hobbybrauen, so wie du es gerade beschrieben hast, das ist eigentlich ganz schön und das sehe ich auch absolut so. Als Hobbybrauer hast du da echt die Chance, mit der ganzen Rezeptur, dann auch vielleicht im Vergleich zum kommerziellen Bier, die Bierstile kannst du auf ganz andere Arten kennenlernen und nachvollziehen und verstehen und die Brücke bilden zwischen was in der Rezeptur, dann was in der Sensorik macht. Ich glaube, da haben wir den reinen Judges dann was voraus. Auf jeden Fall.
Tobi Das werden wir ja gleich sehen bei dem Bier, was ich euch zugeschickt habe. Es gibt teilweise auch Bierstile, die kannst du eigentlich so gut wie gar nicht kaufen. Die musst du schon selber nachbrauen und dann mit Experten reden, ob das gut getroffen wurde oder so.
Deswegen freue ich mich auf eure Meinung dazu.
Paul Ich freue mich auch schon drauf. Aber bevor wir das jetzt aufmachen, müssen wir mal noch was ansprechen, was natürlich meine Leidenschaft im Hobby noch irgendwie unterstreicht. Das ist die Brauanlage. Ich fand das immer sehr aufgeräumt bei dir. Die sah schon immer, also nicht ganz so Hobbybrauermäßig, ohne das jetzt falsch zu verstehen, aber so improvisiert aus, sondern das sah schon immer sehr, sehr strukturiert aus und jetzt hast du ja auch nochmal umgestellt. Ich kenne dich, also ich mache es ja öfter, als glaube ich viele, viele andere Hobbybrauer, dass ich von einem auf zwei oder drei Kessel zurück gehe.
Der Bernd Hopload hatte übrigens letztens so eine Grafik erstellt, die er auch in seiner Story geteilt hat über mich, wie bei mir das Thema Hobbybrauen aussieht und da war ein ganz kleiner Prozentsatz nur Braun und ein riesiger Prozentsatz war, er schraubt die Anlage auseinander und baut sie wieder zusammen. Deswegen, Tobi, du hast ja jetzt auch gerade nochmal umgestellt, aber grundsätzlich, was waren so die wesentlichen Änderungen von dem, was du jetzt beschrieben hast, wo du dann quasi angefangen hast und warum hast du so Anpassungen gemacht? Manchmal einfach auch just for fun vielleicht und was hat es dir so gebracht im Brauprozess? Also hast du was gemerkt, dass es besser geworden ist oder dass es dir Sachen vereinfacht hat? Das waren jetzt viele Fragen. Ich hoffe, ich habe dich jetzt verstanden.
Tobi Ja, ich muss noch kurz sortieren. Also ich sage mal von Beginn an, Hendi, Topf, Einkocher, das ist so die Standardausrüstung gewesen, mit der ich gestartet habe, wie gesagt, und dann nach dem ersten Sud merkt man schon, irgendwie fehlt noch was. Nach dem zweiten Sud fehlt dann plötzlich die Gärführung. Da musste irgendwie ein Kühlschrank her. Den habe ich mir dann über Ebay geholt, ziemlich günstig, da mit einem Inkbird und so, kennt ihr ja. Aber dann dachte ich, okay. Also prinzipiell war das so, am Anfang habe ich eher so auf Effizienz ausgelegt alles. Also wie kann ich das effizienter brauen, wie kann ich eine bessere Ausbeute und so. Ich habe mir dann ein Thermoport noch geholt, um das Läutern zu verbessern. Vorher habe ich eben den Gäreimer geläutert, den ich zum Gären genommen habe. Das habe ich dann verändert. Solche Sachen. Ich hatte damals auch in Münster noch gewohnt, ziemlich stadtnah. Und da ist das Wasser brutal hart. Also da musste ich jedes Mal auch entsalzen und dann aufsalzen. Und deswegen der Mischbett voll entsalzen. Da kam dann ziemlich früh auch schon, ich schätze wirklich, als das im Forum rumkam, habe ich mir direkt bestellt. Dann bin ich irgendwann umgezogen nach Ascheberg und da war das Wasser plötzlich viel weicher. Also wir haben echt gutes Brauwasser hier. Auch wenn es aus einem Mischbetrieb kommt, das kommt von zwei verschiedenen Anlagen. Trotzdem bin ich sehr zufrieden damit und deswegen diesen Mischbett voll entsalzen nutze ich kaum noch. Nur noch für sehr wenige Stile, wo das Wasser echt drauf ankommt. Dann habe ich mir den Brauerraum gebaut bei uns. Hinten in der Garage ist ein kleiner Geräteschuppen oder so was. Ein Geräteraum. Hat der Vorbesitzer so genutzt. Und den habe ich dann umgebaut zur Brauerei. Das war alles noch dann eher effizienzgetrieben. Ein Läutergrant kam dann irgendwann, um das Läutern so ein bisschen zu vereinfachen und so. Was sich dann 2021 sprunghaft geändert hat, als mein Sohn zur Welt kam. Dann bin ich halt quasi von Effizienz gestiegen.
Paul Faktor Zeit.
Tobi Da hat sich das alles geändert. Ich wollte halt nicht weniger brauen. Ich wollte trotzdem dieses Hobby behalten und regelmäßig brauen. Ich habe damals alle drei bis vier Wochen gebraut. Das versuche ich nach wie vor noch einzuhalten. Nur das geht halt nicht so easy. Ihr wisst es. Ich meine in Summe Hobbybrauen ist ja jetzt nicht ein Hobby, was extrem aufwendig ist. Es gibt Hobbys, die sind mindestens genauso aufwendig. Das Problem ist ja dieser eine zusammenhängende Tag, der so super viel Zeit in Anspruch nimmt. Man kann das nicht so schön splitten. Aber das habe ich mir so ein bisschen zur Aufgabe gemacht 2021. Diesen Brautag zu splitten. Da habe ich echt viel probiert. Also ich habe Vorderwitzesud, Übernachtmaischen, Übernachtkühlen und so weiter und so fort. Also alles mögliche ausprobiert, um den Brautag möglichst zu verkleinern. Das hat auch gut funktioniert. Und das war halt so das Wesentliche, worauf ich mich konzentriert habe. Darüber gibt es auch ein paar Beiträge bei mir. Da habe ich extra die Kategorie Papa braut Bier ausgerufen [4], weil ich da richtig darüber geschrieben habe, was ich so gemacht habe. Nach wie vor bis heute, du hast es eben angesprochen, Anfang des Jahres bin ich auf eine Brunne-Bäck-Anlage umgestiegen komplett. Ich habe tatsächlich die Hendi verkauft, den Topf verkauft, alles rausgeschmissen und vom Douglas auf die 60 Liter Brunne-Bäck umgestiegen. Aus dem gleichen Grund jetzt so rückwirkend. Das war auch nicht geplant, dass ich dadurch noch schneller werde, weil ich hatte das schon ziemlich optimiert. Aber ich habe jetzt, ich sage mal, der übliche Brautag bei mir ist so, sagen wir mal ehrlicherweise, dreieinhalb Stunden. Wenn ich jetzt vom Einmaischen bis zur Hefe anstelle. Da habe ich aber schon Sachen rausgenommen. Natürlich habe ich alles vorbereitet am Vortag und so weiter. Ich komme quasi in die Brauerei, dann ist das Wasser heiß, ich brauche nur Einmaischen und so. Also diese Anlage vom Douglas, die BIAB, die hat mir einfach den Prozess noch ein bisschen erleichtert, dass ich nicht ständig hinrennen muss. Ich kann mehr automatisieren dadurch. Ja, das war so das Wesentliche. Genau. Und das halt, damit bin ich jetzt total zufrieden. Also ich kann jetzt, nach der Arbeit brauche ich hin und wieder. Das kriegt man irgendwie hin, wenn man das mit dem Zu-Bett-Bringen der Kinder irgendwie geregelt kriegt. Oder halt am Wochenende, am Vormittag, ich brauche jetzt nicht den ganzen Tag. Das ist halt ein totaler Vorteil.
Paul Also dreieinhalb Stunden. Das ist sportlich.
Flo Paul, wie lange brauchst du? Wir hatten es ja auf der Rückfahrt von Stralsund letztes Wochenende, als wir da so zurückgefahren sind und zehn Stunden nebeneinander saßen. Da haben wir uns da gegenseitig angeheizt. Wir müssen wieder mehr brauen. So dreieinhalb Stunden. Ich muss sagen, ich muss da glaube ich bei mir auch noch mal ein bisschen ran, weil dann bekomme ich es auch öfters unter.
Paul Ja, das ist ja genau die Problematik. Also ich liebe die Dreikessel Herms und ich liebe die auch, wie die so aufgebaut ist und wie die aussieht und wie die funktioniert vor allen Dingen. Also wie ein Uhrwerk. Aber es dauert halt lang. Und deswegen habe ich ja jetzt auch gerade wieder einen ähnlichen Aufbau wie der Tobi. Da habe ich auch auf dem Blog oder bei dir bei Insta immer mal wieder vorbeigeguckt, wie du das umgesetzt hast auf möglichst kleinen Raum. Also Platz sparend auch. Und ich sage mal, kurze Würzewege irgendwie hinzubasteln. Und dann habe ich ja jetzt diesen Korb vom Douglas gekriegt, den er ja eigentlich schon aussortiert hatte, den aber glaube ich relativ viele ganz cool finden werden.
Und da steht jetzt auch den nächsten Tag der Brautag an. Da bin ich gespannt. Und ich habe ja auch schon BIAB gebraut. Damit war ich ja nie so ganz happy. Das habe ich ja auch schon hier zugegeben, auch im Podcast. Aber damit schaffst du halt so vier. Also ich würde jetzt eher sagen, bei mir vielleicht so vier, viereinhalb. Aber dann habe ich vielleicht auch nicht alles vorbereitet. Vielleicht noch mit Saubermachen und so. Das rechne ich dann schon mit ein. Du hast ja gesagt, bis Hefe anstellen, aber bis Saubermachen vielleicht. Genau. Dann nochmal so ein halbes oder Stündchen drauf. Aber das schafft man dann tatsächlich. Und das ist schon cool. Ich habe es ja noch kurz als Ergänzung mit der One-Pot-20-Liter-Anlage, also ein Ticken kleiner alles. Aber da habe ich es ja gemerkt. Du kannst die nebenbei laufen lassen. Die ist automatisiert. Mit Saubermachen waren das vielleicht vier Stunden. Also das war schon cool. Aber dafür musst du halt die Anlage auseinanderreißen, Flo.
Flo Ja, also dieses Hobby im Hobby, das du schon seit Jahren lang hast, das mache ich nicht auf. Ich lasse die, wie sie ist.
Tobi Aber was so ein bisschen verloren geht, ist halt die Mechanik. Du stehst da, meischt ein und rührst um und so weiter. Das habe ich ja so geliebt. Ich habe ja ewig lange per Hand abgemacht. Ich habe nie irgendwie ein Haar aufgemacht und abgemacht. Ich habe immer schön mit der Kelle raus in den anderen Topf. Das war einfach cool. Und das geht so ein bisschen dadurch verloren.
Paul Was auch ein bisschen verloren geht, muss ich zugeben, was ich immer so geliebt habe, als ich noch Zeit ohne Ende hatte, um es einfach so zu umschreiben, dass du mit dem Kaffee am Samstag oder Sonntagmorgen in den Keller gehst und die Anlage anschmeißt und dadurch erst mal vor das Sichtglas sitzt und guckst, wie das da zirkuliert und so weiter. Jetzt ist es meistens, wie der Tobi sagt, entweder so nach der Arbeit oder so huschhusch vormittags, dass du ja mittags fertig bist für irgendeinen Termin oder was weiß ich was. Das fehlt jetzt so ein bisschen. Das muss ich auch sagen. Aber bevor wir uns jetzt an der Stelle hier schon verquatschen, ganz kurz. Tobi, du hast es ja schon angerissen und wir gehen nachher auch gern, wenn wir den Blog ansprechen, nochmal ein bisschen drauf ein. Aber hast du schon so ein Lieblingsrezept für dich entwickelt, was du jetzt schon öfter braust? Also ein Rezept von dir, was du jetzt schon öfter gebraut hast, was du vielleicht auch auf dem Blog hast, damit die Leute mal draufgucken können?
Tobi Ne, ich habe kein einziges Rezept, was ich zweimal gebraut habe. Ich nehme, wenn jetzt irgendwie ein Bier gut ist, dann nehme ich das vielleicht mal als Grundrezept für ein anderes, aber ich habe bisher immer mindestens eine Sache geändert. Dafür ist mir der Aufwand zu groß, um einfach jetzt irgendwie Masse vom Gleichen zu basteln. Auch wenn ich irgendwie Sicherheit brauche, ich sage mal so ein Familienfest, wo das eigentlich funktionieren muss, da muss ein Bier kommen, dann nehme ich irgendwie und mache irgendeine Kleinigkeit und sage vorher schon, okay, ich habe etwas verändert und das muss jetzt einfach schmecken.
Paul Ja, und du hast ja auch oft nachgebraut oder am Anfang jedenfalls. Gibt es da so ein Rezept, was du auch der Community vielleicht blind empfehlen kannst?
Tobi Ja, das Tritium Wormatia [3], das finde ich halt klasse. Also ich stehe auf Bananenweizen und also Bananenweizenbier und das ist für mich einfach, damit bin ich auch gestartet übrigens, vielleicht auch deswegen so ein bisschen, aber das würde ich einfach so empfehlen.
Paul Cool. Und den Bierstil, das hat man ja jetzt schon geklärt, den gibt es bei dir nach wie vor dann auch nicht, wahrscheinlich, wenn du dich so durchtestest. Also es gibt ja doch den einen oder anderen Hobbybrauer, der dann schon in eine Richtung stark tendiert und da immer wieder ähnliche Biere zumindest braut, aber bist du eher vielleicht der hopfige Typ oder der malzige Typ, weil du Malzknecht heißt?
Tobi Tatsächlich, ja, also es geht schon in eine Richtung. Ich liebe total die Belgier. Also wenn ich jetzt zum Beispiel im Sommer irgendwo in einem Restaurant sein bin oder gutes Beispiel, ich war im Belgienurlaub, total heiß, 30 Grad, wir waren wandern und kommen in so einen Wald und dann war da so eine Kneipe mitten im Wald und ich dachte mir, ey, was ist das denn? Dann setzen wir uns da rein und dann bei der Hitze so ein schönes Quadrupel, das würde ich auf jeden Fall immer bestellen, auch wenn das mich total umhaut, aber also ich liebe diesen Bierstil mit seiner Komplexität und auch allein das herzustellen, das ist ja total aufwendig, wisst ihr ja. Deswegen, also ein Quadrupel würde ich immer trinken und immer bestellen und allen bevorzugen. Es ist aber nicht so, dass ich jetzt nur sowas trinke, könnt ihr euch vorstellen.
Flo Bei zehn Prozent, es muss zweistellig sein. Genau, ja, ich finde es einfach ein klasse Bierstil. Die Kerbe kann ich auch immer wieder schlagen, ich bin auch, wie man schon öfters gehört hat, großer Belgien-Fan und die Trapisten-Ecke, die finde ich auch super nice, also vielleicht nicht so einsteigerfreundlich und auch brautechnisch sehr anspruchsvoll, aber super schöne Bierstile. Tobi, wer dir auf deinem Blog folgt, der wird ja wissen, dass du auch Hopfen anbaust. Ich glaube, Prozentzahlen, glaube ich, kennt da keiner, aber ich glaube, da gibt es jetzt gar nicht so viele Hobbybrauer, auch wenn es immer mehr werden, die auch Hopfen anbauen. Ich gehöre ja da bekanntermaßen auch dazu, wobei meine Hopfen ja im Moment eher komplett wild unterwegs sind und ich auch dieses Jahr die zwei Pflanzen, die gut aussahen, aufgrund der Reise hoch in den hohen Norden nicht ernten konnte und jetzt sind sie drüber, weil wir auch einen Kälteeinbruch hier haben, aber so ist es manchmal. Wie kam es da dazu, weil du genügend Platz im Garten hast und gut am Pflanzen dran gekommen bist oder warum hast du gesagt, jetzt lege ich noch eine Schippe drauf, baue selbst Hopfen an und um noch eine kleine Frage zu ergänzen, ist bei dir dann auch ein Grünhopfen-Soot jedes Jahr fest eingeplant? Ja, spannende Frage. Das ist ja auch wieder so ein Hobby im Hobby.
Tobi Machst du auch bei dir den Hopfen im Garten?
Paul Das kann ich genau so sagen, wie es der Flo gerade zur Anlagenumbau gesagt hat. Das Ding mache ich nicht auf. Zeit hätte ich nicht, aber ich habe zwar Platz dafür, den hätte ich tatsächlich, aber das Ding mache ich nicht auf.
Flo Man soll niemals nie sagen, Paul, vielleicht zaubere ich dir irgendwann mal so eine kleine Simcoe-Pflanze im Garten.
Paul Simcoe wäre tatsächlich interessant.
Flo Challenge accepted.
Tobi Man muss dazu sagen, es ist nicht so mega aufwendig, wie man vielleicht denkt. Eigentlich machst du gar nichts. Selbst wenn du dich gar nicht darum kümmerst, hast du trotzdem nachher eine Ausbeute, die mindestens für einen Sud reicht. Warum habe ich das überhaupt gemacht? Was mich total von dem Hobby fasziniert, ist dieses Arbeiten mit diesen natürlichen Rohstoffen. Ihr könnt ja theoretisch, das habe ich schon ein paar Mal jetzt auch gesagt bei mir im Podcast, die Faszination dahinter. Ihr könnt hingehen, Hopfen anbauen, okay, das ist easy, aber ihr könnt theoretisch auch Gerste anbauen, das selber vermälzen, könnt Wasser irgendwie aus einem Fluss nehmen oder aus einem Brunnen und wenn du ein Riesenglück hast, auch noch eine Hefe irgendwie einfangen und dann hast du alles, was du brauchst. Das fasziniert mich total von diesem Hobby, dass du einfach mit natürlichen Rohstoffen arbeitest, keine Chemie brauchst und so weiter. Deshalb war es auch wichtig, einen eigenen Hopfen anzubauen, weil das ist das einfachste Rohstoff, den du dir selber hinzuholen kannst. Ich weiß nicht mehr, das ist nicht ewig lange her, das war jetzt mal drei, vier Jahre her, da habe ich mir den Hallertauer Tradition geholt. Wir haben hinten im Garten so eine Gabionenwand, da habe ich den einfach im Boden eingesetzt, auch keine Bezugsperre oder so, einfach rein und das Einzige, was ich mache, ist, ich gehe einmal, also wirklich im Hochsommer, wenn der irgendwie 30 Zentimeter am Tag macht, gehe ich einmal am Tag hin, sonst alle zwei Tage und dann fädele ich die Triebe so ein bisschen durch die Gabionenwand durch und das war es. Ein bisschen hin und wieder, wenn ich mal eher herlaufe, kriege ich ein bisschen Dünger drauf oder sowas. Ich investiere wirklich sehr, sehr wenig Zeit rein. Im ersten Jahr war ich schon überrascht, auch wenn es in Summe wenig war. Ich hatte 600 Gramm Ausbeute im ersten Jahr, das klingt irgendwie wenig, das war dann getrocknet, 120 Gramm oder so, also echt wenig, aber das ging dann im nächsten, also im darauffolgenden Jahr und die Jahre danach ging das halt mal besser, auch wenn der jetzt nicht hoch ranken kann. Da sagt man ja immer, der muss ja eigentlich hoch ranken, sonst ist es halt vergebene Mühe oder so, aber es funktioniert ganz gut. Der wächst vielleicht zwei Meter hoch und dann zur Seite. Dieses Jahr war ein bisschen schlechter die Ausbeute. Ich weiß nicht, ob es allgemein schlechter war. Ich weiß nicht, ob ihr da schon was gehört habt von den Hopfenbauern. Ich habe mich da jetzt nicht erkundigt. Also bei mir war auf jeden Fall schlechter. Ich hatte aber auch was Neues ausprobiert. Ich habe einfach immer mal Triebe weggeschnitten. Also das, was ich das ganze Mal stehen gelassen habe, wo immer viel dran war, habe ich weggeschnitten, um zu gucken, ob dadurch die Dolden größer werden. Wir haben irgendwie diese dickere Dolden zu ändern, aber es hat nicht funktioniert.
Flo Also ich habe am Ende einfach weniger gehabt. Also du hast nicht die Haupttriebe reduziert oder von den Haupttrieben? Die Seitentriebe.
Tobi Also ich habe drei Haupttriebe stehen lassen. Die habe ich hochtreiben lassen zu den Seiten. Und die Seitentriebe habe ich abgeschnitten. Aber gut, das hat jetzt nicht so viel gebracht. Ich habe es gerade schon gefragt. Grünhopfensud mache ich jedes Jahr. Habe ich dieses Jahr auch gemacht. Habe ich vor einer Woche eingebraut. Dann habe ich noch zwei Kumpels hier aus Ascheberg, die auch brauen. Die kamen dann auch vorbei. Jeder hat nochmal 500 Gramm mitgenommen. Also wir hatten in Summe eineinhalb Kilo etwa von dem. Und dann war es das auch.
Flo Ich habe jetzt auch nichts getrocknet oder so. Und die werden dann in den Whirlpool reingeballert? Oder wann kommen die zum Einsatz für den Grünhopfensud bei dir?
Tobi Ja, wir experimentieren da so ein bisschen rum. Letztes Jahr haben wir gemeinschaftlich den gleichen Sud gebraut und haben den auch alles in den Whirlpool geknallt. Ich weiß nicht wie viele es waren. 600 Gramm oder so jeder. Und tatsächlich hatten wir, zwei von uns hatten, ich will jetzt nicht sagen eine schlechte Infektion, aber wir hatten irgendwas im Bier. Also wir hatten das wirklich infiziert mit irgendwas. Wir haben beide gesagt, das kann jetzt nicht sein. Das riecht nach, was war das nochmal? Ich glaube Diacethyl oder so. Es gibt, glaube ich, ein Fehlaroma, Quatsch, eine Infektion, die dann irgendwie nach Diacethyl, bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher. Müsste man nochmal recherchieren und wäre vielleicht was für euch.
Flo Also es gibt Bakterien, die auch Diacethyl produzieren. Wir haben da drauf getippt.
Tobi Und deswegen haben wir dieses Jahr hingegangen und haben gesagt, okay, jetzt machen wir nicht Whirlpool, wir machen fünf Minuten. Fünf Minuten kochen muss reichen. Ich kenne die Alpha-Säure nicht, ich will da jetzt nicht rum experimentieren. Ja, aber ich bin sehr zufrieden in den letzten Jahren. Es hat immer gut geschmeckt, bis auf diese eine Ausnahme jetzt.
Flo Und wenn du trocknest, das ist, als ich das erste Mal Hopfen geerntet habe, ich hatte da gleich, ich muss lügen, glaube ich so acht Pflanzen und dementsprechend auch eine ziemlich große Menge. Ich habe einfach krass losgelegt und mir, ich habe mir keine Gedanken gemacht, wenn ich den Hopfen dann ernte, einen Teil Grünhopfen so, aber da war immer noch so viel übrig, dass ich auf jeden Fall was trocknen muss. Vakuumierer gekauft und so weiter und so fort. Und dann losgelegt im Backofen mit drei Blechen, das zu trocknen. Aber das hat mehr als 24 Stunden gedauert und ich war immer noch nicht fertig. Wie machst du das, wenn du trocknest? Im Backofen, der Automat oder hast du so ein Hopfen-Trocknungsapparat gebaut?
Tobi Ich habe einen Dachboden, der ist relativ warm. Da lege ich so eine alte Decke aus und da knalle ich den Hopfen drauf. Einmal am Tag gehe ich hin und drehe den um. Aber das habe ich einmal schon gesagt, ich investiere da nicht viel Zeit rein, deswegen trockne ich auch nicht mehr. Ich habe da Freude daran, dass er wächst, ich gucke mir den jeden Tag an und so, ich reiße welche ab, rieche daran und so, mache vielleicht mal Fotos, mache einmal den grünen Hopfensud und der Rest vergammelt einfach. Ja, der hängt da jetzt noch, bis er dann braun wird und fertig. Ich mache denen nicht diesen Aufwand, das zu trocknen, dafür kann ich mir den einfach kaufen. Da weiß ich, welche Alphasäure ich habe, weiß ich alles. Im Zweifel würde ich den auch trocknen, wenn ich nicht an einen anderen Hopf kommen würde, aber das ist mir der Aufwand einfach nicht wert. Aber wenn du wie viele Pflanzen, fünf Pflanzen hast, dann ist natürlich klar, das kannst du nicht alles verbrauen.
Flo Ja, ich hatte auch mal ein paar mehr, mittlerweile ist es deutlich reduziert und wie gesagt, die wachsen jetzt so ein bisschen wild vor sich hin, aber das ist ja auch das Schöne bei den Hobbys im Hobbys, man kann das ja prinzipiell so weit reiten, wie man möchte, von daher, das passt. Aber das ist auch eine schöne Brücke zu einem anderen Hobby im Hobby. Vor ein paar Tagen, wenigen Wochen, hat man bei dir auf dem Instagram gesehen, dass du als Judge unterwegs warst. Die Frage, die sich da halt natürlich darauf aufbaut, bist du auch in Richtung BJCP unterwegs, also in diesem Hobby im Hobby oder ist es so ein besonderes, besonderes Ereignis gewesen und eigentlich nicht so dein Ding?
Tobi Also es ist beides. Ich interessiere mich auch für die Sensorik und so, ich bin aber kein Judge und ich bin auch kein Sommelier. Ich bin aber, sagen wir mal, befreundet mit dem Organisator, also der Thorsten Sander hier von der FH Münster, der organisiert, vielleicht als kleine Promo, falls irgendwelche Studenten zuhören und nächstes Jahr auch noch Studenten sind, der organisiert den Students Beer Award [5].
Jedes Jahr nur für Studenten aus ganz Deutschland, reichende Leute ein Bier ein, gibt dann verschiedene Stile jedes Jahr und sie kommen dann alle nach Münster und dann gibt es dann so eine Verkostungs-Quatsch, eine Jury-Runde, wo ich dann auch eingeladen wurde, wo wir dann die Bierstile verkosten. Das sind aber, ich bin, sagen wir mal, ich bin der einzige Laie als Hobbybrauer, da sitzen dann, was weiß ich, Vertriebspartner, Bitburger und ein hoch renommierter Sommelier aus der Szene, weil der Thorsten ist selber auch Bier-Sommelier, der hat sich da gut verknüpft, vernetzt und der lädt dann entsprechend Leute ein. Das ist eine nette Runde und das macht auf jeden Fall jedes Jahr Spaß. Sehr cool und was für ein Bier habt ihr dieses Jahr gekürt, was hat gewonnen? Das darf ich natürlich nicht sagen, weil das ist noch nicht öffentlich. Ah, okay, das wusste ich. Ja, aber ich kann ja ein bisschen erzählen. Das wäre jetzt fies, zumindest wenn ich jetzt sage. Nein, also wir hatten, was hatten wir denn? Wir hatten helles Weizen, wir hatten hellen Bock, wir hatten Neipers, ganz spannend bei Hobbybrauern und wir hatten eine Kreativkategorie, das fand ich persönlich am coolsten, weil da durften die Hobbybrauer sich eine Geschichte überlegen. Da ging es gar nicht um den Stil, da ging es um die Geschichte. Hat derjenige oder diejenige die Geschichte getroffen. Er hat gesagt, ich möchte ein Bier haben, was man in den Alpen gut trinken kann und dies und das mit Enzian drin und so und dann kommt da ein Bier, da riechst du dran, ich weiß nicht, ob ihr Enzian schon mal getrunken habt, da riechst du Enzian, das habe ich ja noch nie gehabt. Also in die Richtung, diese Kreativkategorie hat mir extrem gut gefallen, das war schon spannend.
Paul Da schlägst du uns, da merkt man einfach, dass du auch Profi bist, da schlägst du uns eine super Brücke zur nächsten Frage, weil wir haben nämlich auch gesehen, dass du ja auch ein bisschen kreativer braust, hin und wieder. Letztes Mal oder das, was uns auch so oder unsere Aufmerksamkeit erregt hat, so könnte man sagen, Flo, ist das Keptines gewesen, kein einfach zu brauendes Bier und da würde uns schon interessieren, hast du das Ding einfach gemeistert, wie viel Vorbereitung hast du gebraucht oder wie lief das ab?
Tobi Das war lustig, weil ich, also das hatte ich immer auf dem Schirm, ich hatte ja das Buch vom Lars gelesen und so, das war immer bei mir auf der To-Do-Liste und am Tag vorher, ich glaube, es war heute Freitag, da hatte ich mit ein paar Leuten aus dem Discord gesprochen und einer hat gesagt, ja, ich habe hier ein Stone Beer, der hat von seinem Stone Beer berichtet, was er so im Garten gebraut hat und da dachte ich, hey, irgendwie, jetzt musst du auch mal irgendwie was machen, Stone Beer kriegst du nicht so schnell hin, ich mache jetzt das Keptinis [6], aber ich gucke, was ich habe, was ich alles habe und dann habe ich am nächsten Tag losgelegt.
Paul Okay, das zur Vorbereitung.
Tobi Ja, genau, das war ein bisschen stressig, es war Gott sei Dank ein Tag, wo ich wirklich Zeit hatte dafür und dann habe ich losgelegt. Was man dazu sagen muss, ist, man muss ja, also ich weiß nicht, die meisten werden das wahrscheinlich gar nicht kennen, den Bierstil, da wird, es ist ein litauisches Brauverfahren, muss man eigentlich sagen, ist ja gar kein Stil, wo du Maische backst, also du hast dann so eine Form, da packst du die Maische rein und die kommt dann in den Ofen für drei Stunden und die wird dann gebacken bei 250, 300 Grad für diese Zeit und dadurch karamellisiert der Zucker extrem. Im Vorfeld musst du natürlich, musst du erstmal Zucker erzeugen, ganz klar über eine Maische, also du machst dann 63 Grad eine Stunde oder so und tatsächlich, es war echt, also ich habe einen Blausud gehabt, ich habe, nach einer Stunde habe ich geguckt, okay, ist nicht gut, noch mal, was machst du jetzt, habe ich geguckt, die Bauern machen das auch so, die knallen jetzt die Maische da in diese Form und hauen in den Ofen und dann dachte ich, okay, mache ich jetzt auch, alles rein, nicht verzuckert, danach ist ja alles tot und, oder nicht mehr aktiv, aber es war mir egal, ich wollte es einfach so standardmäßig durchziehen, das war echt cool, was mich so ein bisschen irritiert hat, ist, dadurch, dass du ja die ganze Maische in diese Form reinpackst, darf ja keine Flüssigkeit da sein, das heißt, du hast eine 1 zu 1 Maische, also Wasser, Teile 1 und Maische, und Malz 1, super dick und das, das hat bei mir nicht funktioniert, ich habe nachher noch Wasser reingekippt, weil das war einfach zu viel, wenn 0,7 oder 0,8 erstmal vom Malz aufgesogen werden, dann hast du dann nicht mehr viel, wo dann irgendwie Enzyme sich verteilen können oder so, vielleicht lag es auch daran und dann kommst du, wie gesagt, in den Ofen, in der Zwischenzeit machst du dann einen Hopfentee, den ich leider ein bisschen verzockt habe, sage ich gleich was zu, nach den drei Stunden kommt die, diese gebackene Maische in den Läutereimer, auf Stroh, da war ich extra kurz los und habe mir irgendwie so einen Heu geholt, so Stroh-Heu-Mix für Kleintiere, wo die dann draufpissen, habe ich dann wieder in den Läutereimer reingelegt, dann die Maische drauf, ich wollte es einfach möglichst original machen, ja und dann, das Besondere ist, dann läutest du nicht irgendwie in die Pfanne, sondern in den Gäreimer, weil das ist ein Raw Oil, diese ganze Geschichte mit dem Heu und so, ohne dass es gekocht hat, einfach in den Gäreimer rein und dann die Hefe drauf,
Paul mit der Hefe, hast du es wie gemacht?
Tobi Ja, da habe ich die Nummer 16 Kveik genommen, die habe ich mir vorher zuschicken lassen von einem Kveik-Experten aus dem Forum, jetzt weiß ich nicht mehr, irgendwas mit S, Simon, ne weiß ich jetzt nicht mehr, also die Nummer 16, die ist leider nicht angesprungen und das war mir dann zu heiß, bei einem Raw Oil, nach acht Stunden, keine Kreuzen, ich wollte gerade sagen, bei einer Quark, ja und dann hatte ich noch die Lutra, da habe ich die Lutra reingeknallt, also ein bisschen verfälscht, aber das Bier ist eh nicht Hefe betont, das ist eher Malz betont, durch diesen Backform, das Fazit, bevor ich hier noch weiter darüber rede, also extrem Karamell, das habe ich schon beim Backen gesehen, also gerochen, das lief an den Seiten runter, komplett voll gebacken, ich habe mit dem Löffel auch probiert, ich habe glaube ich die Hälfte gegessen, weil es so lecker war, es war einfach nur Karamell und auch jetzt noch im Bier, Aroma, mega geil, karamellig, leider habe ich beim Hopfen-Tee einen Fehler gemacht mit Nachisomerisierung, war ich zu abgelenkt, vielleicht zu wenig geplant, zu herb geworden, das Ganze hat umgerechnet 70 IBUs, war ein bisschen hart, aber ich sage mal, das war jetzt nicht das Letzte, was ich gebraucht habe und vor allen Dingen habe ich mir überlegt, okay, dieses Keptinis, diesen Prozess des Maische Backens, werde ich mal mitnehmen für einen nächsten Bock,
Flo das kann ich mir gut vorstellen, diese Karamell-Aromatik in einem schönen Bock drin, muss jetzt nicht litauisch sein, einfach ein standard deutscher Bock oder sowas, mega geil, klingt gut, um da einen schönen Touch reinzubekommen, das klingt gut, ich habe übrigens parallel geguckt, die Simonaitis, die ist die 16, aus Litauen, also Landrys Hefe, Kveik Registry [7], von den Zuhörern, wer das nicht kennt, verlinken wir euch in den Shownotes, könnt ihr euch da auch mal durchgucken, mit einer schönen Europa-Karte, wo die herkommen.
Paul Cool, und Tobi, machst du öfter so, ich sage mal, verrücktere Sachen oder ist es dann doch eher gesettelter von den Bierstühlen oder von dem, was du so ausprobierst?
Tobi Also so mega abgefahren, eher selten, das war jetzt wirklich das Abgefahrenste, was ich gemacht habe, das Nächste, was danach kommt, sage ich mal, habt ihr gleich im Glas, da jetzt nicht viel zu, habe schon mal ein anderes Wow-Oil probiert und so, aber ja, das war mit Abstand das Heftigste.
Flo Und wenn du in die Zukunft blickst, ich meine, du hast dich sehr begeistert angehört, bezüglich Keptinis und damit Stroh und dies und das, wann gibt es das erste Mixed Fermentation aus dem Hause Malzknecht oder was anderes Abgefahrenes, also für die Zukunft hast du noch was auf der Liste, du hast vorhin auch gesagt, das Buch von Lars war lange auf der Liste, gibt es da noch andere Sachen oder draufstehen, die du irgendwann dann auch in ein Brauexperiment umsetzen möchtest?
Tobi Ja, also ich habe noch so einige Experimente vor, natürlich auch, um da einfach drüber bloggen zu können, aber sage ich mal, was mich persönlich total interessiert, ist ein Stone Beer, habe ich erst einmal probiert, fand ich spannend, das planen wir gerade so ein bisschen aus der Community raus, bei mir im Discord, ansonsten will ich irgendwann, wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe, auch mal eine Wildhefe einfangen, ja, das ist ja extrem aufwendig wohl, habe ich gehört und dann auch noch, ja, keine Ahnung, das ist auf jeden Fall ein Projekt. Was ich jetzt noch diesen Sommer angefangen habe, wegen der Legalisierung habe ich angefangen CBD Hanf im Garten anzubauen, da werde ich auch nochmal was mit ausprobieren, aber ja, es reicht auch, so viel Zeit habe ich auch wieder nicht.
Flo Ja, okay, also die Sachen, die du da jetzt in den paar Sätzen gesagt hast, da kann man schon ordentlich Zeit reinbullern, ja, definitiv, aber klingt cool, ja, also gerade das Thema Hanf als Aromageber oder vielleicht auch Hopfenbitterersatz, hatten wir es ja auch im Podcast bei uns schon ein paar Mal drüber, super spannend. Beim Steinbier, die Frage, soll das also historisch, traditionell sein, also Steine für die Maische-Temperaturführung oder eher, wie man es, sage ich mal, seit, im Groben seit 40 Jahren macht, eher dann, um die Maillard-Reaktion zu pushen beim Würzelkochen?
Tobi Also zweitens, das ist auf jeden Fall, ich sage mal, das Ziel, auch die Aromatik so ein bisschen zu verändern, um jetzt einfach hinzugehen und irgendwie Energie zu sparen, das ist jetzt nicht wert unbedingt, aber ja, wir machen glaube ich so einen Mittelweg. Der Kollege, bei dem wir das machen werden, der hat das schon mal gemacht, der ist schon ein bisschen vorbereitet und ich schätze mal, es wird einfach so ein gemeinsamer Brautag bei ihm, wo er dann einlädt, wo dann ein paar Leute kommen. Da habe ich Gott sei Dank auch nicht so viel mit zu tun mit der Planung.
Flo Ja, okay. Ja, das hat natürlich erst einen Vorteil bei sowas, ja, sehr cool. Da gibt es ein cooles Video von Andi Seufert von Pax Bräu bei YouTube, das packen bei euch auch mal die Shownotes, als der ein Steinbier mit Basalt [8] gebraut hat, das ist ganz witzig.
Bierpause
Paul Aber Leute, ich habe jetzt so lange durchgehalten, trinkt mir jetzt ein Bier?
Flo Ja, auf jeden Fall. Ich hole mir es kurz.
Paul Bin ich heute diszipliniert.
Flo Warum?
Paul Da weiß ich auch nicht warum, weil ich mich jetzt so lange zurückgehalten habe.
Flo Krass, sieht gut aus, gefällt mir. Ich habe einen Grätzer [9] auch schon mal gebraut.
Paul Ich auch einmal.
Flo Ich habe aber den kleinsten Teil vom Sud, ist das Grätzer geblieben, wie halt ein Grätzer so ist, das war mir zu langweilig. Da habe ich gleich von vornherein Würze abgezwackt, den größten Teil und habe das mit einer Brett-Clausenii vergoren. 100% Brett, das war mega, also ich fand es mega, weil die Brett-Clausenii ist ja eher so fruchtig, das hat super dazu gepasst. War mega. Und dann noch eins auf Frucht, das fand ich auch richtig gut. Passte auch sehr gut.
Paul Da ist er. So Tobi, wir haben schon mal einen geschenkt.
Flo Ja, ich sehe schon.
Paul Und wir haben auch mal schon, also noch nicht zum Geschmack gesagt, aber wir haben ja so ein bisschen über den Bierstil gesprochen. Wir haben es beide schon einmal gebraut. Ich kann mich auch noch sehr gut an den Brautag erinnern, das habe ich mit einem Kumpel zusammen gemacht. Und irgendwie sind wir da so ein bisschen blauäugig reingegangen oder naiv oder wir haben nicht auf das gehört, was uns gesagt wurde. Wir haben nämlich das einfach tatsächlich, ich glaube es war ein Einkocher. Also auf jeden Fall haben wir einfach 100% Weizen-Eichenrauch-Malz genommen, haben das eingemaischt und haben dann bestimmt drei oder vier Stunden geläutert und immer wieder aufgeschnitten und drin rumgestochert und gemacht und am Ende haben wir irgendwie 20 Liter Bier hingekriegt.
Aber das Bier war super, es war wirklich super. Deswegen freue ich mich total, dass du auch eins gebraut hast und uns geschickt hast. Aber jetzt riechen wir mal so ein bisschen rein, Flo, oder?
Bevor der Tobi gleich was zu sagen kann.
Flo Ja, aber ich würde sagen, bevor wir reinriechen, beschreiben wir noch die Optik ein bisschen. Der Schaum ist mega toll, feinporig, steht so bei mir, fingerbreit, drohend auf dem Bier, schönes Lacing. Es ist sehr hell, hat eine ganz leichte Trübung, lädt zum Trinken und zum Reinriechen ein.
Paul Jetzt können wir.
Flo Zum Wohl.
Paul Also was mir gleich aufgefallen ist beim Reinriechen, wieder dieses, wobei der Tobi ja gleich was zum Rezept sagt, aber ich finde das auch Aroma so geschmeidig, so wunderbar eingebunden. Also ich bin gespannt, wie du es gemacht hast, aber es ist schon im Vordergrund, aber es ist so gleichauf mit den leicht getreidigen Aromen, die du so mit drin hast. Und was ich finde, ist, wenn ich reinrieche, habe ich fast schon eine lagerähnliche Charakteristik. Also das fand ich jetzt so ein bisschen abgefahren, sehr, sehr clean vom Hefeprofil, was ich so gerochen habe. Und wenn ich es jetzt trinke, und ich habe ja schon einen kleinen Schluck genommen, bevor ich jetzt aufhöre, da auch zu reden, dann kann ich weiter trinken, super süffig, also super wunderbar trinkbar, also funktioniert super. Die Geduld hat sich ausgezahlt, Tobi.
Flo Also ich finde auch das Rauchprofil, wie es sich entwickelt, super schön. Also du hast, wie du es gesagt hast, ein super schönes, rundes, gut eingebundenes Rauchprofil. Und wenn ich da einen Schluck nehme, ist es sofort da. Und auch dann über die Zeit klingt es so richtig schön nach hinten raus ab und dann übernimmt langsam so ein bisschen eher die Süße, schönes, smoothes Mundgefühl. Und dadurch echt schön süffig. Gefällt mir auch richtig gut.
Also das wird nicht alt bei mir im Glas, das Bier. Das freut mich, Jungs.
Paul Ja, dann hau mal raus. Also das ist ja schon ein besonderes Ding, ne? Auch wenn wir es schon mal gebraut haben, aber schon ein besonderes Ding. Wie bist du rangegangen? Wie sieht das Rezept aus?
Tobi Der Plan war, das für die Brauschau in Münster zu brauen. Schöne Grüße an die Kollegen hier von Braufreunde Münster. Jonas hattet ihr auch schon hier.
Also ich hatte das auf der Brau…
Paul Auch von mir.
Tobi Also das war für die Brauschau geplant. Und deshalb habe ich das schon, ich muss gerade echt mal gucken, weil das ist schon lange her, also 25.03. habe ich das gebraut, 2024. Deswegen, weil du sagst, Lagercharakteristik, das könnte vielleicht daher kommen. Das ist einfach schon wie 160 Tage, habe ich gerade gesehen, gelagert hat. Aber dafür, das Raucharoma, das war nie stärker. Also das finde ich so faszinierend an diesem Bier jetzt gerade, weil das war zur Brauschau damals, im Mai war es glaube ich, genau so. Das war jetzt nicht extrem übertrieben und das ist jetzt irgendwie abgeschwächt. Das war wirklich genauso gut eingebunden. Und das hat mich total fasziniert, weil halt 100% Rauchmalz drin sind. Da hatte ich so ein bisschen Respekt vor am Anfang. 100% Eichenrauchmalz, ganz klassisch. Und durch diese Anlage von Douglas, Brew in a Bag, war es halt relativ einfach, ohne Läutern, einfach hochziehen.
Paul Riesenvorteil von so einer Anlage, ja. Das hätte ich auch sonst nicht gemacht.
Tobi Wie gesagt, kürzere Brautage sehen anders aus. Genau, das ist also, sag mal, zur Maische. Ansonsten ganz einfach, also der Hopfen ist ja irgendwie gar nicht im Spiel. Ich habe Aromahopfen, 15 Minuten Saaz noch drin, aber das ist eher gering. Also ich habe 30 IBUs drin, die gehen auch so ein bisschen unter. Das ist jetzt nicht so mega, also es ist gut eingebunden, ja.
Paul Ja, schmeckt nach weniger auf jeden Fall oder ist gut eingebunden, genau.
Tobi Und was mich total fasziniert ist, ich weiß nicht, ob ihr es gesehen habt, 2,6% Alkohol, dafür ist es nicht flach oder so, was man vielleicht erwartet. Durch diesen hohen Weizenanteil hast du halt einen schönen Körper auch irgendwie.
Paul Ja, die Weizenrauchkombination, die sorgt echt für eine Vollmundigkeit, die das echt, wenn du das blind trinken würdest und nicht wüsstest, ich meine, du hast uns ja auch eine Flasche geschickt, wo ein paar Infos draufstehen, dann, ich glaube nicht, dass du das direkt rausschmecken würdest. Wie du sagst, es ist überhaupt nicht flach, nicht dünn oder sowas, sondern ist tatsächlich eigentlich sogar sehr aromatisch.
Tobi Und jetzt stellt euch mal vor, nehmt mal einen Schluck und denkt euch mal das Raucharoma weg. Das wäre doch ein geiles alkoholfreies oder alkoholarmes Bier. Das Prinzip 100% Weizenmalz und dann schön niedrig im Alkohol, kann man auch im guten Sommer vernichten, bitterweise.
Paul Aber ich kann das Ding auch, auch wenn Rauch drin ist, ich kann das Ding auch gut im Sommer vernichten. Also könnte ich mir trotzdem gut vorstellen.
Tobi Irgendwann blockiert das ja auch, zumindest bei einigen. Ich hatte schon einige Trinker, die sagten, na, nicht Rauch und so, geht gar nicht.
Paul Ja, das ist tatsächlich so. Aber was hast du für eine Hilfe genommen? Wo ist so 5 oder irgendwas?
Tobi S-33. Weiß nicht mehr aus welchem Grund. Das war der erste Grätzer, den ich gebraucht habe und habe mich einfach im Internet ein bisschen orientiert. Klar, ich schieße da nicht aus, einfach ins Leere, vor allem nicht für die Brauschau. Ich habe mich ein bisschen an Beiträgen orientiert. Da gibt es ja auch so ein paar Sachen im Internet, im Forum oder so.
Flo Superschöner Bierstil, schön umgesetzt. Das muss ich auch euch nochmal sagen, das ist wirklich ein Bier, dadurch dass es so wenig Alkohol hat, ein schönes Brotzeitbier finde ich, so All-Day-Brotzeitbier. Ich stehe auch auf Rauchbiere. Dadurch, dass das Weizen-, Eichen-, Rauchmalz deutlich subtiler ist, also wenn du ein 100%-Buchen-Gerstenmalzbier bauen würdest …
Paul Da fliegt dir das Blech weg.
Flo Das trifft auf den Punkt, ja. Da fliegt dir wirklich das Blech weg. Ich glaube nicht, dass das Trinken … Also das halte ich dann für jedermann, aber das ist halt wirklich sehr, sehr zugänglich.
Interview Teil II
Paul Und jetzt haben alle was im Glas und damit können wir, glaube ich, in den zweiten Teil vom Interview starten. Jetzt kommen wir vom Hobbybrauer Tobi zum Content-Creator Tobi. Wir haben ja im Podcast schon mal erwähnt, Ende 2022 waren laut eines Artikels vom Deutschen Brauerbund 10.000 Haus- und Hobbybrauer in Deutschland beim Zoll gemeldet. Und des Weiteren wurde angeführt, dass sich die Zahl der Hobbybrauer in den letzten acht Jahren wohl verdreifacht haben soll. Natürlich gibt es da einen gewissen Graubereich. Aber mit deinem Blog bist du ja jetzt auch schon acht Jahre, Tobi. Korrigiere mich gerne, aber aktiv. Und daher würde uns interessieren, nimmst du deine Rolle als Blogger in diesem Wachstum auch irgendwie wahr? Also merkst du das oder kriegst du mehr Anfragen von Herstellern, von Hobbybrauern? Ist das tatsächlich auch für dich so wahrnehmbar mehr geworden?
Tobi Ja, auf jeden Fall wird es mehr. Die Frage ist, woran liegt das? Also diese 10.000, das kann eigentlich nicht sein. Das sind deutlich mehr, ganz sicher. Ich denke mal, das sind ja einfach nur die Gemeldeten. Also ich bin mir ziemlich sicher, dass es da deutlich mehr gibt.
Ich habe irgendwann den Begriff, ich habe bei mir im Podcast, irgendwo habe ich gesagt, es gibt das Darknet der Hobbybrauer. Das sind die Hobbybrauer, die sich so im Stillen aufhalten, die keine Podcasts hören, die keine Blogs lesen. Und einfach seit 20 Jahren brauen, vielleicht mit dem Nachbarn zusammen, einmal oder zweimal im Jahr sich hinsetzen. Die haben da ihre Anlage, die haben den Hangover da, haben das durchgelesen und brauen das einfach stumpf runter. Und vielleicht immer sogar das gleiche Rezept. Und davon gibt es echt viele. Das kann man sich nicht vorstellen. Als ich den Blog veröffentlicht habe, am Anfang war natürlich, da können wir gleich nochmal drauf eingehen, aber irgendwann fingen dann Leute an, mich anzuschreiben, hier aus der Region. Cool, ich fahre jetzt nach Avangard, dann soll ich dir irgendwie einen Sack mitbringen. Ich so, wie? Ja, ich wohne hier nebenan. Ich so, was? Ja, dies und das. Von jetzt auf gleich habe ich gesehen, dass überall in jedem Ort hier in der Region irgendwo Hobbybrauer sind. Auch wenn die sich nicht zeigen. Deswegen sage ich irgendwie Darknet. Das ist irgendwie so eine verschwommene Masse. Also ich nehme auch schon da nichts bezüglich deines Wachstums wahr.
Paul Also kann ich, glaube ich, Flo wahrscheinlich auch so unterstreichen. Also man kriegt immer mehr Anfragen auch von Leuten. Also ich sehe es halt oft auch bei Instagram tatsächlich. Weniger über den Blog, aber viel über Instagram. Tagtäglich kommen da neue dazu, die da irgendwas schreiben, fragen oder einfach nur mal ein Feedback da lassen wollen. Und wie bewertest du jetzt so die Entwicklung? Oder wie nimmst du es wahr? Positiv geht es voran und gibt es vielleicht auch noch irgendwie Wünsche für die Zukunft, wenn man sich jetzt was wünschen könnte, die du hättest? Also was man vielleicht in der Szene besser machen könnte?
Tobi Tendenziell würde ich ja sagen, dass das immer mehr wird. Als ich angefangen habe mit dem Hobbybrauen, da gab es das Hobbybrau-Forum. Ich glaube, da hattest du, als ich angefangen habe, hast du, glaube ich, auf deinem Blog irgendwann gestartet. Das war auch, glaube ich, in dem Zeitpunkt, da habe ich auch schon reingeschaut. Also es wird gefühlt mehr. Die Frage ist, ob das jetzt noch mehr werden muss oder ob das irgendwann reicht. Also von Veranstaltung her ist es schon heftig. Wir haben gestern auch bei uns im Online-Stammtisch darüber geredet. Störtebeker, ja klar, wer war da? Keiner, weil ich war da und da schon und da und da dieses Jahr und da und da und irgendwie kriege ich das nicht alles unter einem Hut. Und dann sind auch die Hobbybrauertage und so. Also eigentlich sind das alles Pflichtveranstaltungen, die man aber gar nicht besuchen kann, weil man das nicht alles zeittechnisch hinkriegt. Also noch mehr würde ich jetzt nicht sagen, dass das irgendwie was bringt. Aber die Veranstaltungen, die da sind, die haben natürlich alle ihre Daseinsberechtigung. Die sind doch alle super. Ich versuche auch möglichst überall hinzufahren.
Flo Vielleicht brauchen die Veranstaltungen alle zentralisiert organisiert und noch eine Kinderbetreuung.
Paul Wie auf manchen Festivals.
Flo Ja, genau. So was in die Richtung. Möchte man jemanden, der sich da mal, der da ein bisschen Hirnschmalz reinsteckt und das am besten für alle Veranstaltungen so anbietet.
Ich glaube, das würde die Zahlen nach oben treiben.
Paul Definitiv. Und jetzt würde ich sagen, haben wir oft angesprochen, malzknecht.de [10] , wem das nicht sagt. Wir packen es euch auf jeden Fall auch in die Shownotes. Aber guckt da mal vorbei. Tobi, als du angefangen hast, was war so dein Beweggrund? Warum hast du gesagt, so und jetzt mache ich einen Blog auf?
Tobi Das habe ich eben ja kurz geteasert. Ich habe am Anfang viel nachgebraut. Meistens war meine Hauptanlaufstelle Rezepte rausgesucht, nachgebraut. Teilweise habe ich mich dann auch an eine Bewertung orientiert. Teilweise habe ich einfach geguckt, was liefst du? Was hat der Brauer da geschrieben? Da bin ich mehrfach auf die Schnauze gefallen. Da waren dann Biere, die dachte ich, okay. Dann fiel mir so ein bisschen auf, dass einige einfach ihre ganzen Rezepte da hochladen, die jetzt mehrfach gebraut sind. Es waren teilweise keine guten Rezepte dabei. Dann habe ich mir gedacht, eigentlich musst du mal darüber schreiben, wie du diese Sachen nachbraust, was du für Erfahrungen gemacht hast damit und was man vielleicht für Verbesserungen oder vielleicht alternative Hopfensorten und sowas. Das war so die Idee. Es gab schon ein paar Blogs. Deine gab es, glaube ich, auch schon. Ich wollte mich so ein bisschen abgrenzen. Da habe ich gesagt, okay, ich blogge jetzt über Rezepte nachbrauen. Nicht wie ich braue, sondern nicht meine ganzen Sude so hochlade. Das wollte ich nie machen. Ich wollte aber Leuten ein bisschen eine Hilfestellung geben, dass die nicht auf die Schnauze fallen mit bestimmten Rezepten. Da habe ich angefangen, Rezepte rauszusuchen, die nachzubrauen, alles dazu zu schreiben, Erfahrungswerte gesammelt und so. Ihr könnt es euch vorstellen, am Anfang war kein Arsch da.
Paul Ja, das kenne ich auch noch.
Tobi Da machst du einen Megaaufwand, schreibst alles zusammen und dann guckst du, ja, okay, cool, ein Leser oder irgendwie 10. Ich habe mich total gefreut, das weiß ich heute noch. Da wurden auch mal 14 auf einmal drauf waren, weil ich das irgendwie im Forum gepostet hatte oder so. Da waren ein paar mehr mal, da habe ich mich total gefreut. So ist es dann angefangen mit dem Ganzen. Das war so der Einstieg. Dann habe ich angefangen, über die Brauerei, also das Bauen der Brauerei zu schreiben, als ich den Umzug hatte und so. Damit ging es los.
Paul Jetzt hast du es ja schon mal so ein bisschen verweggenommen, du hast das Ganze ja ein bisschen aufgebohrt. Es geht lange nicht mehr nur darum, wie man was braut, wobei du auch sehr viele Rezepte veröffentlicht und was über Brautage schreibst, was ja, glaube ich, auch immer sehr interessant ist, auch wenn man so in die Facebook-Gruppe guckt. Das sind immer so die Sachen, die kriegen die meisten Likes, also Bilder vom Brautag und so weiter.
Aber wenn du es jetzt heute betrachtest, welche Ziele hast du so? Weil du hast ja auch schon eine sehr aktive Community erstellt. Ist das so ein Ziel, was du hast? Oder gibt es da noch was anderes?
Tobi Also mein Hauptziel, meine Vision ist es, Leute für das Hobby zu begeistern. Leute, die noch nicht Hobby brauen, die aber das Thema Bier cool finden, in das Hobby zu bringen. Wirklich, ich kann noch gar nichts. Ich hole mir die erste Anlage, ich fange an zu brauen, probiere einfach mal aus. Das ist so mein Hauptziel. Das hatte ich nicht von Anfang an, das hat sich so ein bisschen entwickelt. Anfangs wollte ich wirklich den Hobbybrauern so ein bisschen Unterstützung geben bei den Rezepten. Aber ja, das ging dann immer mehr in diese Richtung. Der Blog allgemein ist von außen betrachtet eher für Einsteiger, vielleicht so ein bisschen für Fortgeschrittene, die sich vielleicht ein bisschen weiter so beschäftigen wollen. Aber es ist jetzt kein Expertenblog. Das kann ich auch nicht liefern. Ich bin jetzt kein Super-Experte, der sich da recherchiert und sich überall auskennt. Aber ich sage mal, für Einsteiger und auch für Fortgeschrittene gibt es da einige Inhalte. Community hast du gerade schon angesprochen. Inzwischen gibt es auch ein paar Leute, die sich da zusammengefunden haben.
Paul Dann nehme ich den Ball gleich auf. Mit der Entwicklung, bist du zufrieden? Willst du noch irgendwo hin jetzt? Du hast ja schon angesprochen, Community, Discord, ihr macht jetzt mal einen Brautag zusammen. Das ist ja, glaube ich, deine Community, die das organisiert. Gibt es da noch was? Oder hast du auch was wieder verworfen? Kann ja auch mal sein. Das muss ja nicht immer alles gut laufen.
Tobi Ja, ich habe immer wieder mal neue Ideen, die dann teilweise auch Schnapsideen sind. Aber ja, also ich hatte die Discord-Community, habe ich tatsächlich schon mal gestartet. Das ist dann nicht so gut angelaufen. Und dann über den Weg Patreon und so kam dann das nochmal auf. Und dann haben wir das nochmal aufgegriffen. Und inzwischen ist es dann ziemlich groß geworden. Es sind circa 400 Leute drin. Ich sage mal, so ein Kern von 50 ist immer dabei und schreibt auch aktiv. Wir haben dann Online-Stammtische, wo dann Leute kommen regelmäßig. Also alle sechs Wochen haben wir den. So zehn Leute kommen immer zusammen. Da sprechen wir über irgendwelche Sachen. Der Bernhard Griessler, den kennt ihr bestimmt, der hat ja so ein Fehlaromen-Seminar da organisiert in Österreich. Da hat er darüber gesprochen. Also es ist ganz spannend. Ein paar Vorträge hatten wir. Ich habe selber einen Vortrag gehalten über Etiketten, über KI und so. Also da ist einiges im Aufbau.
Warum habe ich das gemacht? Also ich habe es ja eben schon gesagt, dass ich anfangs eher so Rezepte nachgebaut habe. Aber durch die Corona-Krise kamen total viele neue Hobbybrecher auf den Blog. Die haben sich die Sachen angeguckt, die haben die Rezepte gelesen. Aber die fingen dann langsam an. Du hast es gerade schon gesagt, Paul, die schreiben dich an auf Instagram. Und das ging dann los. Da kam erst eine pro Woche. Dann kamen zwei pro Woche. Also wirklich zur Hochzeit kam da fast alle ein, zwei Tage irgendeine Mail an, wo dann Leute gefragt haben, wie kann ich denn maischen? So richtige Basics. Wo ich denke, hä? Kauft ihr das für ein Buch oder so? Ich habe jetzt keine Einsteigerinhalte bei mir veröffentlicht, weil ich dachte, okay, das ist irgendwie klar oder so. Das kann man sich woanders anlesen. Aber da habe ich gemerkt, okay, es fehlt irgendwas. Und dann bin ich angefangen, habe Einsteigerinhalte veröffentlicht. Brauanleitungen und so weiter, was man alles so braucht. Und dann kamen immer mehr Leute. Dann ging das halt immer weiter, immer weiter. Es wächst halt kontinuierlich. Das freut mich eigentlich.
Paul Du veröffentlichst ja auch regelmäßig. Das ist ja echt das A und O für alles, was irgendwie Blog, Social Media und so weiter betrifft. Das ist schon wichtig. Und du hattest ja auch schon mal Ende letzten Jahres ein paar Statistiken, auch glaube ich als Blogpost, rausgehauen. Das war als Abschlusspost oder so. Und das war schon bemerkenswert, muss ich wirklich sagen. Auch so mit den Zahlen, die ich so von Friedis kenne. Aber ein bisschen locker drüber. Das ist definitiv so. Das ist schon krass.
Tobi Das kommt hauptsächlich durch den Einsteigerinhalt. Weil die Einsteiger wissen nicht mal, wo sie suchen sollen. Die googeln dann und dann kommen sie über Einsteigerinhalte rein. Sofort geschrieben.
Paul Ja gut, aber muss halt auch abliefern.
Tobi Was mich ja total fasziniert ist, was mich auch stolz macht und was mich auch antreibt, ist, wenn mich Leute anschreiben und sagen, hey, ich bin jetzt wegen dir Hobbybrauer geworden, ich finde es so ein geiles Hobby. Zum Beispiel der Adrian, das habe ich total gefeiert, muss ich jetzt einfach mal erzählen. Der Adrian, bei mir aus dem Discord, der hat jetzt geschrieben, hey, ich habe letztes Jahr deinen Blog gelesen, ich habe mich da informiert, bin Hobbybrauer geworden und letztes Wochenende habe ich einen dritten Platz bei der Meisterschaft gemacht. So, geil. Genau das ist es, Leute in das Hobby bringen und ich will nicht sagen, dass das wegen meinem Inhalt ist, aber allein die Leute zu begeistern, an solchen Sachen teilnehmen und so, das macht einfach Spaß.
Paul Cool, ja, also den Adrian habe ich dann auch nochmal getroffen und der war wirklich, der wusste überhaupt nicht mehr, wo er ist, der war total hin und weg, als der da seinen Holzpokal bekommen hatte, saß da mit seiner Frau und ein paar Freunden und war total happy. Also das war schon richtig cool, ja. Leute, wenn ich so ein bisschen auf die Uhr gucke, gehen wir jetzt zum Podcast-Flur, würde ich sagen.
Flo Machen wir natürlich sehr gerne. Wir sind aktuell in unserem Podcast und Tobi, ihr wollt natürlich auch wissen, warum du diesen Schritt gemacht hast. Und eine kleine spannende Geschichte dazu, als ich und der Paul gerade so mitten in der Planungsphase waren für den Brautag-Podcast, ich müsste jetzt lügen, wie viele Wochen wir da schon drüber waren zu dem Zeitpunkt, aber wir hatten schon einiges von unserem Gesamtkonzept zu Papier gebracht, darüber diskutiert, philosophiert auch viel an der einen oder anderen Stelle, viele Ideen sind auch bis jetzt nicht in die Tat umgesetzt, aber sagt niemals nie, vielleicht kommt das eine oder andere von der Anfangszeit nochmal hoch und da kann ich mich noch genau dran erinnern, als wir uns dann gegenseitig eine Nachricht geschrieben haben, dass der Malzknecht, der Tobi, auch ein Podcast startet [11] und wir quasi schon so in den Stadtlöchern waren und wussten, dass es nicht mehr lange geht, bis wir an die Start gehen. Das war auf jeden Fall eine spannende Phase, aber jetzt bin ich ein bisschen abgedriftet.
Paul Aus dem Nähkästchen geplaudert.
Flo Aus dem Nähkästchen geplaudert und ein bisschen abgedriftet. Warum hast du diese One-Man-Show, das muss man ja auch mal sagen, ich und der Paul machen das zusammen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das alleine mache oder ob ich die Motivation hätte, das alleine zu machen. Von daher da auch Respekt raus. Aber erzähl mal, wie kam es dazu und wie geht es dir auch heute damit, mit der ganzen Geschichte da immer als One-Man-Show abzuliefern?
Tobi Also erstmal ganz großes Respekt an euch, was ihr hier vorbereitet. Ihr habt das ja mitbekommen. Unglaublich, wenn ihr wüsstet, was ich da für einen Aufwand reinstecke, das ist ein Bruchteil nur von dem. Wirklich. Die ursprüngliche Idee war, einfach die Beiträge zu vertonen. Das kenne ich von anderen Blogs, die ich hin und wieder mal gelesen habe. Die haben einfach von den Beiträgen eine vertonte Version für die Leute, die faul sind zum Lesen. Dann drücken die drauf, hören sich das an. Ich habe dann überlegt, das ist mir irgendwie zu stumpf, einfach das vorzulesen, was ich da gemacht habe. Deswegen habe ich gesagt, ich nehme mir das einfach als Thema und spreche dann darüber maximal eine halbe Stunde, vielleicht sogar kürzer. Und das war es. Keine Interviews und keine Diskussionen und so. Das war mir einfach zu zeitintensiv. Da werdet ihr mir wahrscheinlich recht geben, dass es sehr zeitintensiv ist, so einen Podcast zu betreiben. Auch wenn man denkt, es ist nur eine halbe Stunde Folge, dann nimmt er doch eine halbe Stunde auf und schickt das weg. Leider nicht. Deshalb habe ich gesagt, das muss möglichst wenig Aufwand sein. Ich möchte das schön vertont haben, aber so, dass ich das auch noch mit dem anderen, mit dem Blog zusätzlich noch betreiben kann. Deswegen habe ich damit angefangen. Das Konzept war innerhalb von, ich habe das schon lange im Kopf gehabt, aber als ich irgendwann sagte, jetzt muss es losgehen, hat es vielleicht wie einen Monat gedauert. Dann hatte ich in der Zwischenzeit die Sachen bestellt, Mikrofon und so. Lustigerweise, ich habe natürlich ein bisschen was dazugelernt. Technik, wie funktioniert das Podcast aufnehmen? Das ist ja auch nicht so etwas, was man jeden Tag macht. Aber lustigerweise habe ich bei mir auch einen Sprachfehler entdeckt. Ich habe die ersten paar Aufnahmen gemacht und dann habe ich die einfach veröffentlicht und so. War cool. Dann fing irgendwann an, ich so, irgendwas stimmt doch nicht. Wieso ist die Aufnahme immer so komisch? Dann habe ich recherchiert und tatsächlich habe ich so ein Klickgeräusch beim Reden. Das werdet ihr vielleicht beim Schneiden jetzt merken. Aber es ist halt so. Ich wusste nicht, woher das kommt. Dann habe ich es recherchiert und da stand dann, du hast zwei Möglichkeiten. Möglichkeit eins ist, du gehst zum Logopäden. Möglichkeit zwei ist, du holst dir so eine Software, die das dann rausschneidet. Ihr könnt euch überlegen, was ich gemacht habe. Ich habe dann diese Software gekauft und seitdem schneide ich das dann raus. Aber das war extrem frustrierend. Du hast dir so viel Aufwand gemacht, überlegt, was du machst und dann nimmst du halt mit so einem hochauflösenden Mikrofon auf und dann kriegst du das erst raus. Wenn du mit jemandem redest.
Paul Ich freue mich schon drauf. Jetzt, wo du es mir gesagt hast.
Tobi Sonst soll ich dir die Lizenz mal ausleihen von der Software.
Paul Ich schaue mal. Vielleicht kriege ich es mit Audition auch irgendwie hin. Aber ich weiß jetzt nicht, dass mir irgendwas aufgefallen ist aktiv. Aber ich werde jetzt natürlich ein bisschen genauer hinhören, wenn es schneidet.
Tobi Es war total lustig. Lustig und frustrierend zugleich. Das war eigentlich so der Beweggrund. Okay.
Flo Also quasi die Vertonung deines Contents, den du eh schon in deinem Block hast, eh schon erschaffen hast. Und du haust ja auch regelmäßig deinen Content raus. Schreitest ja auch langsam auf die 50 Folgen. Hast du dann noch genug Material oder geht es dann quasi bezüglich, was du im Block hast und was du noch zu vertonen hast, schon langsam in die Sättigung? Oder wie ist dein weiterer Plan vielleicht dann auch?
Tobi Ich habe tatsächlich für meine Hörer einmal durchgerechnet, wie viel ich theoretisch noch zu erzählen habe. Und da werde ich locker noch ein, zwei Jahre drüber reden können. Ich veröffentliche ja im zweiwöchigen Rhythmus. Ich habe anfangs mit einer Woche gestartet. Das war mir dann deutlich zu viel. Da habe ich dann ehrlicherweise auch gesagt, komm, das schaffst du sonst nicht. Zwei Wochen muss reichen. Und dann habe ich auch eine Sommerpause.
Paul Eine Woche ist immer schnell rum. Das haben wir auch schon gemerkt. Das geht echt fix.
Tobi Ich habe es ja eben gesagt, also Respekt. Ja, und dann habe ich auch eine Sommerpause eingelegt, weil wenn ich jetzt eine Woche oder zwei Wochen im Urlaub bin und dann nichts aufnehme, dann hänge ich zurück und dann mache ich mir selber Stress. Und das soll es nicht sein. Das ist ein Hobby. Auch wenn man da so ein bisschen Ambitionen hat und das möglichst professionell machen will. Aber am Ende des Tages hast du auch noch eine Familie. Du kannst nicht alles in den Vordergrund rücken. Deswegen habe ich gesagt, okay, das ist jetzt so angehend, ein Jahr locker noch folgen. Ich veröffentliche ja regelmäßig neuen Content. Deswegen habe ich auch immer wieder neue Sachen.
Flo Ja, okay, klar. Aber da muss ich gleich sagen, Paul, und ich glaube, da sind wir uns einig, die Idee vom Tobi mit der Sommerpause, die klauen wir uns. 2025 wird es bei uns eine Sommerpause geben zwischen Staffel zwei und Staffel drei, weil wir lernen auch dazu.
Paul Wir waren nie mehr im Stress, als in unserem Urlaub dieses Jahr. Das war wirklich kontraproduktiv.
Tobi Das ist gemein. Das bin ich schuld, dass ihr hier den Hörern den Content entzieht.
Paul Nein, nein, nein.
Tobi Meldet es bitte an.
Paul Ja, ja. Aber das haben wir uns dann schon gesagt. Da waren wir zu optimistisch, glaube ich.
Flo Ich glaube, super cool für die Hobbybrauer-Gemeinde. Es ist auch ganz schön, weil wir grenzen uns da auch ein Stück weit voneinander ab. Ich glaube, was du da lieferst für Einsteiger, ich weiß das auch von vielen, mit denen ich in Kontakt stehe, die mir auch schon öfters erzählt haben, dass sie eben gerade in der Anfangsphase, insbesondere in deinem Blog, und heute ist es vielleicht zusätzlich eben der Podcast, dass es denen erheblich dazu verholfen hat, Abkürzungen zu nehmen oder unnötige Fehler nicht zu machen, die man vielleicht noch vor vielen Jahren gemacht hat. Von daher, ja, auch da danke an der Stelle, dass du das alles machst, den ganzen Aufwand. Und ich bin absoluter Podcast-Fan, unabhängig von dem Bier-Thema. Ich bin halt jemand, vor zehn Jahren habe ich mir noch Blogs durchgelesen. Heute ziehe ich einfach, weil es einfacher ist, das kann ich auch im Bett machen, wenn ich nicht pennen kann oder so, da ziehe ich mir halt mal ein paar Podcasts rein. Von daher, ich finde das einfach das zeitgemäße, oder das Medium, was den heutigen Zeitgeist ein Stück weit widerspiegelt. Apropos Zeitgeist, um die Brücke zu schlagen zu unserem Zitat am Anfang, was wir bewusst heute gewählt haben mit Bezug auf KI, weil wir uns erinnert haben an deinen Vortrag von der HBCON diesen Jahres, wo es um das Thema Etikettendesign mit KI-Unterstützung ging. Du hast ja vorhin auch gesagt, du hast in deiner Community dazu auch noch einen Vortrag gehalten. Es ist ja, wie so oft, es gibt zwei Seiten der Medaille. Auf der einen Seite kann, was da gerade passiert, sehr helfen. Ich und der Paul kann man auch sagen, wir versuchen auch solche Tools zu nutzen, wo es geht, um uns einfach Arbeit abzunehmen, um noch ein paar Zuarbeiter im Hintergrund zu haben für den Podcast, um das Team zu vergrößern dadurch. Aber es biegt ja auch Gefahren, oder es hat Einfluss auf den Content, den man produziert. Wie ist da deine Sicht der Dinge? Wir wissen ja, dass du dich da auch viel mit beschäftigst, dass du viel nutzt. Wie schätzt du das ein? Wie geht es da weiter und wie beeinflusst das auf der einen Seite dein Blog, dein Podcast und allgemein die Wertigkeit des Contents, das man generiert?
Tobi Ich habe es eingangs nicht erwähnt, aber ich bin in der Softwareentwicklung tätig, also war jetzt Projektmanager und jetzt bin ich wieder in der Softwareentwicklung tätig und deswegen beschäftige ich mich da auch tagtäglich auf der Arbeit mit. Jetzt auch wieder verstärkt, natürlich auch hier im Hobbybereich. Als die Chatbots rauskamen, da haben viele gedacht, okay, jetzt kann ich super schnell Content erzeugen. Ich brauche den Chatbot fragen, kommt dann meine Antwort, was ist Hobbybrauen oder so, was ist, keine Ahnung, Maischen und dann mache ich da einen Beitrag drüber. Und das ist halt ein Trugschluss. Das ist dann viel auf die Nase gefallen. Am Anfang hat Google noch nichts gesagt. Google brauchte ein bisschen Zeit, um sich darauf vorzubereiten. Aber in dem Moment, wo Google dann wusste, okay, Leute machen KI-Content, haben die massiv die Rankings rasiert. Es gab Blogs oder Seiten, die haben sich ausschließlich mit KI-Content gefüllt. KI-Webseiten, die wurden natürlich direkt wegrasiert, aber es waren auch viele Shops oder irgendwelche Firmen, die sagten, okay, jetzt baue ich mir ein schönes Glossar auf mit KI. Ich mache mal hier zu meinem Thema, baue ich jetzt möglichst schnell richtig viel auf, um halt beim SEO, also in der Suchmaschine, hoch zu ranken. Google ist hingegangen und hat gesagt, okay, wenn einer damit anfängt, dann wird die ganze Domain rasiert. Und dann sind halt Existenzen bedroht worden, weil die einfach komplett aus dem Index rausgeflogen sind oder auf Seite was weiß ich was, wo keiner hingeht. Nur weil die an einer Stelle extrem KI genutzt haben. Deswegen KI für Content würde ich nicht sagen, dass das sinnvoll ist, würde ich immer von abraten. Du kannst KI nutzen für Strukturen. Ich sage jetzt mal, als Content Creator kannst du das nehmen für Struktur, Podcast-Struktur, wie will ich die aufbauen, welche Headlines oder auch beim Blog. Du hast ein Thema, über was kann man schreiben, dass einfach schon mal die ersten Ideen kommen. Das nutze ich zum Beispiel häufig auch für Formulierung. Manchmal stehe ich auf dem Schlauch. Da habe ich einen Satz, den lese ich dreimal und dachte, das kann jetzt nicht sein, ich komme nicht auf einen Nenner. Dann nehme ich KI und dann wird der umformuliert. Dann drehe ich den noch einmal um, aber dann kann man sich schon so ein bisschen eine Hilfe holen. Stock Images brauchst du eigentlich auch gar nicht mehr, wenn du eine Bild-KI hast. Für manche Beiträge möchte man einfach einen Lückenfüller haben. Da kann man das auch gut mit KI nutzen. Das habe ich auch schon häufig gemacht. Aber du hast ja auch gefragt nach Konkurrenz. Man kann ja jetzt auch denken, jeder Mensch kann eine KI nutzen und Hobbybrauer-Themen fragen. Wie meischt man? Wie macht man Hopfenstopfen? Die KI kann das ja liefern. Klar, es kann sein, dass das kommt, dass es irgendwann komplett alles ablöst, aber ich sehe das nicht, zumindest aktuell nicht. Du hast ja zum Beispiel Angel-Blogs oder Food-Blogs. Da gibt es ja nicht den einen, den alle besuchen. Es gibt ja irgendein Hobby, was euch einfällt. Da gibt es ja mindestens zwei oder noch mehr. Es ist nicht so, dass alle Leute auf einen Blog gehen. Alle haben eine Daseitsberechtigung. Die machen auch Geld, da steckt ja Umsatz hinter. Das liegt daran, weil da Menschen hinterstehen. Es gibt verschiedene Typen, Menschen, die konsumieren. Du hast es gerade schon gesagt, Flo. Du hörst gerne Podcasts. Auch wenn ich einen Podcast betreibe, höre ich selten Podcasts, einfach aus Zeitgründen, weil ich nicht so oft unterwegs bin. Das ist ein anderes Thema. Aber die Leute konsumieren anders. Andere gucken nur Videos. Häufig ist es einfach so, dass die Person dahinter das Wichtige ist. Es geht nicht nur um den Inhalt, sondern darum, wer es präsentiert und wie es dann erklärt wird. Deshalb gibt es verschiedene Blogs auch in verschiedenen Kategorien. Deswegen gibt es auch im Hobbybrauen verschiedene Blogs. Deswegen sage ich auch immer, Leute macht Content. Man kann ja auch jetzt denken, das ist irgendwie konkurrierend oder so, aber das sehe ich gar nicht. Du kannst auch genau über das gleiche Thema … Friedi veröffentlicht einen Beitrag. Ich kann genau über das gleiche Thema schreiben. Beide Beiträge werden genauso häufig gelesen, weil die Leute sich entweder für die Person interessieren oder gucken, wie sieht der das denn? Hat der eine andere Meinung vielleicht dazu?
Flo Absolut.
Tobi Deswegen glaube ich, dass KI das nicht ersetzen wird, weil KI ist erstmal stumpf.
Paul Kennt man ja auch selber. Wenn ich etwas recherchiere, dann lese ich ja im besten Fall nicht nur eine Quelle und nicht nur zwei, sondern mehrere zum gleichen Thema und wundere mich dann, Flo, du hast es ja auch schon ein, zwei Mal im Podcast angerissen, die sind sich ja gar nicht einig. Kann ja auch mal passieren. Dann muss ich halt noch weiter recherchieren und hol mir noch den einen oder anderen Blog dazu oder ein Buch oder wie auch immer. Ist sehr schlüssig. Kann man auf jeden Fall folgen, wie du das jetzt gesagt hast, definitiv. Unsere Bubble ist halt sehr klein, das muss man schon sagen. Gerade so die Food-Bubble, wo ich auch so ein bisschen über Blogger nur mal rein schnuppere, das ist schon krass. Wie groß und wie viel es da gibt und so weiter. Aber ja, klingt passend.
Tobi Also zum Brauen, für Schnellhilfe, klar. Wenn du irgendwie einen Sud hast, ich habe ein Problem, kannst du natürlich KI fragen oder Etiketten generieren, Namensfindung für Biere oder sowas. Das ist natürlich super hilfreich. Übrigens, ihr könnt ja auch verlinken gerne, ich habe mal so ein Album gemacht, Sounds für Hobbybrauer, auch mit KI generiert, 100%. Gerstenklang auf Spotify, also wer Lust hat, ist auch nicht kommerziell oder so, könnt ihr euch teilen. Ist ein ganz lustiges Projekt gewesen.
Mit KI kann man viel machen, auch im Hobbybrauer-Bereich.
Flo Ich und Paul kennen das gut, Tobi, weil wir waren ja letztes Wochenende 10 Stunden nach Stralsund unterwegs, wir haben es die ganze Zeit gehört. Nein, Spaß, haben wir nicht. Aber ja, hört da mal rein. Wir verlinken es auf jeden Fall. Zeigt auf jeden Fall, was man alles machen kann. Unser Braudoc ist natürlich auch dieser Helfer. Wenn da die Ansage kommt, das ist natürlich auch KI generiert, ganz klar. Also man kann da viel machen. Man muss halt wissen, wie man es einsetzt. Und ich sehe es wie du, das fand ich ganz wichtig, das Statement, was du gebracht hast, dass letztendlich die Leute, die das konsumieren, dass denen nach wie vor die Person, der Mensch oder die Menschen, die den Inhalt mit Herzblut generieren, auswählen, sich Gedanken machen, dass das halt für die meisten Konsumenten hoffentlich noch im Vordergrund steht. Ich sehe das auf jeden Fall auch so, hoffentlich bleibt es noch eine Weile so. Schauen wir mal, wie sich alles entwickelt. Da passiert viel. Aber bevor ich jetzt noch links und rechts hier diffusiv weiterrede, glaube ich, gönnen wir uns noch ein Abschlussbierchen, wenn ihr Lust habt.
Bierpause #2
Paul Ich habe es schon aufgemacht.
Flo Man hat es gehört, Paul. Ich war neidisch. Aber ich hole mir auch noch schnell eins.
Tobi Ja, hol dir eins. Ich habe immer noch den Grätzer drin.
Paul Ja, alles gut, das ist ja kein Muss. Ihr hattet ja dafür am Anfang eins. Ich habe mir gerade eins aufgemacht, und zwar haben wir ein ganz cooles Paket von Maisel gekriegt, Flo und ich. Da waren IPAs drin, passend jetzt zur zweiten Staffel mit Bierstil IPA. Ich habe jetzt nur gelacht, weil der Flo gerade an seinem Bier nur an der Flasche gerochen hat und schon, glaube ich, begeistert war. Ich habe jetzt das ganz normale IPA aufgemacht, was ich, glaube ich, auch schon lange nicht mehr getrunken habe. Keine Ahnung, ist schon ein bisschen her, aber einfach ein gutes Ding. Das ist jetzt im Vergleich zu den vielleicht aktuellen IPAs, auch zu den West Coasting oder East Coast, ich würde das eher in Richtung East Coast hier schicken, nicht die krasse Aromabombe, aber super rund, super lecker und genau das Richtige jetzt gerade gewesen. Das habe ich gerade im Glas. Tobi trinkt noch seinen Grätzer, Flo. Und du, von was bist du da so begeistert und was zaubert dir da so ein Lächeln auf die Lippen?
Flo Ich bin ja absoluter Hopp-Junkie, das ist ja bekannt. Ich habe einen New England IPA im Glas und von dem guten Hörer haben wir auch schon öfters berichtet, sollte bekannt sein, dass er gute Biere macht. Das ist erneut ein Bier von Bögli Bräu [14] und nachdem wir oder ich vielmehr in einem der letzten Aufnahmen sein Salt & Lime in der Ale-Version verkostet haben, hat er mir danach gleich geschrieben, als nächstes soll ich bitte das New England IPA trinken, weil klar, muss man auf den Peak verkosten und was soll ich sagen, ohne da jetzt zu lange in dieses Heiß zu gehen, ein New England IPA, wie man es sich vorstellt, optisch Haze for Days, schöne, knackige, orangene Farbe, samt weicher Schaum, eine bombastische Nase, aber auch schön komplex, jetzt nicht nur tropisch fruchtig, eindimensional, sondern auch gewisse würzige Noten, keinerlei Hopburn, das ist ja auch immer so ein Qualitätskriterium, es ist ein sehr, sehr, sehr schönes Bier und schön, dass jetzt damit die Folge dann so langsam ausklingen zu lassen, aber bevor wir den Tobi gehen lassen.
Paul So leicht machen wir es dir nicht.
Rubrik 3-2-1
Flo Ja, so einfach ist es ja nicht und da nochmal Shoutout auch raus an den Bernd, an den Hopload, der uns da die Kategoriewelt ein bisschen optimiert hat, in der Folge, die wir mit ihm hatten. Ich glaube, Tobi ist jetzt der Erste, der herhalten muss sozusagen, weil es der erste Tobi Brauer ist, der seitdem bei uns im Bierexperten im Rampenlicht Format ist und deswegen natürlich, Tobi, machen wir jetzt unsere Rubrik. Und für die, die das noch nicht kennen, 3-2-1 heißt, drei Malze, zwei Hopfen, eine Hefe, wenn der Tobi auf eine einsame Insel auswandert und da natürlich auch brauen möchte, weil er weiterhin Bier trinken möchte, welche drei Malze, zwei Hopfen und Hefe nimmt er mit auf die einsame Insel? Tobi, the stage is yours.
Tobi Also ich möchte möglichst, ihr habt es ja eben schon rausgehört, ich möchte möglichst Vielfalt, ja immer wieder neue Biere, verschiedene Stile ausprobieren und so, deswegen habe ich was ausgewählt, was man gut kombinieren kann oder wo man auch viele Bierstile mit unterkriegt, irgendwie. Auf einer Insel ist es ja egal, muss ja nicht perfekt sein, aber Hauptsache einigermaßen in die Richtung.
Paul Du trinkst es ja auch nur alleine. Richtig.
Tobi Deswegen habe ich gesagt, Malze nehme ich mit. Pale Ale Malz, ganz klassisch, ein Münchner dazu, um auch mal ein bisschen dunkler und ein bisschen, um die Aromatik verändern zu können und für die Steuerung der Süße und so weiter und dann auch ein Cara hell noch dazu. Also Pale Ale Münchner Cara hell. Hopfen, meine Liebling Tradition für so eher die klassischen Bierstile und dann ebenfalls neuer Liebling El Dorado. Ich stehe total auf diesen dieses Birnen, also ich habe da total Birnen-Aromatik immer drin. Das finde ich cool, da kann ich mit Tradition Eldorado, kann ich viel mit abdecken und als Hilfe nehme ich die Hornindal mit, weil theoretisch gesehen kannst du damit ja relativ cleane Sachen machen, wenn du die Gärung ziemlich tief, ich meine ziemlich tief 20 Grad auf der Insel kriegst du bestimmt auch noch hin.
Paul Ist alles möglich.
Tobi Und an heißen Sommertagen kannst du auch brauen. Genau, nur die Zutaten. Genau, das war mein 3-2-1.
Ausklang
Paul Klingt super. Und damit sind wir dann auch am Ende der Folge. Flo trinkt noch ganz, ganz entspannt mit seinem Lächeln auf dem Gesicht, was man jetzt glaube ich nicht mehr wegkriegt, bis er eingeschlafen ist. Das nehmen wir nicht aus. Und wir sagen, Tobi, danke, dass du dabei warst, richtig coole Folge. Zeit ging rum wie im Flug. Danke für das Bier, super lecker, das ging auch wie im Flug, das ging super schnell weg, deswegen wusste ich ja auch das letzte Bierchen jetzt schon ein bisschen früher öffnen, weil deins hatte ich schnell ausgetrunken, war sehr lecker. Und ja, danke, dass du dabei warst. Wir sind fertig.
Tobi Danke für die Einladung, das war gerne hier bei euch.
Quellen
[1] Bayreuther Ur-Stoff
[2] https://www.amazon.de/Gutes-Bier-selbst-brauen-Rezepten/dp/3835415565
[3] https://malzknecht.de/rezepte/rezeptbewertung/triticum-wormatia/
[4] https://malzknecht.de/category/besser-brauen/papa-braut-bier/
[5] https://www.studentsbeeraward.com/
[6] https://malzknecht.de/rezepte/keptinis-selber-brauen/
[7] https://www.garshol.priv.no/download/farmhouse/kveik.html
[8] Der Bier-Rebell: Braumeister Andreas Seufert | Zwischen Spessart und Karwendel | BR
[9] https://braumagazin.de/article/graetzer-kehrt-zurueck/
[10] www.malzknecht.de
[11] https://malzknecht.de/news/hobbybrauer-podcast/
[12] Gerstenklang – Hobbybrauen
[13] https://www.maiselandfriends.com/de/biere/sessionbiere/ipa/
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