Knuppbier, auch Kölnisches Knupp oder wegen seiner Farbe scherzhaft Kuletschbier (Lakritzbier) genannt, war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ein in Köln und im Kölner Umland gebrautes untergäriges stärkeres braunes Vollbier, das besonders in den Sommermonaten ausgeschenkt wurde.
Das war dieses Mal ein Auszug aus Wikipedia zum historischen Knuppbier aus Köln. Und damit herzlich willkommen zu einer weiteren Folge Bierexperten im Rampenlicht und dieses Mal haben wir sogar zwei Bier Experten hier dabei. Wir haben zwei Gäste in dieser Folge. [1].
- Begrüßung und Vorstellung heutige Gäste
- Bierpause #1
- Interview Teil I
- Interview Teil II – Kölner Brauschau
- Bierpause #2
- Interview Teil III
- Quellen:
Begrüßung und Vorstellung heutige Gäste
Paul Ich glaube zwei richtige Bier Experten von den Kölner Bierhistorikern [2]. Und wir wollen natürlich über die Bierhistoriker sprechen und vor allen Dingen aber auch über die Kölner Brauschau [3]. Aber bevor wir da einsteigen, uns ein Bierchen aufmachen und ein bisschen schnacken, würde ich sagen, ich begrüsse erst mal meinen allseits geschätzten Podcast Kollegen, den Florian Erdel. Flo, wie geht es dir?
Flo As always, Paul, würde ich sagen. Wenn wir aufnehmen, gut. Wobei ich muss sagen, dadurch, dass wir mittlerweile pro Woche präsent sind und eine Folge an den Start bringen, kommt mir es heute irgendwie wieder so vor, wie wir uns schon länger nicht mehr virtuell getroffen haben. Da wird es Zeit. Ich habe Lust. Wir haben coole Gäste am Start, wie du es schon gesagt hast. Ich habe Lust, einen oder zwei Bierchen zu trinken und An der einen oder anderen Stelle die auch auszuquetschen, was wir gerne machen? Also ich habe richtig Lust und wie sieht es bei dir aus?
Paul Ja, also ich würde auch sagen, und da lassen wir sie doch rein, würde ich sagen. Ich hoffe, ich spreche jetzt die Namen richtig aus, wir haben das vorher nicht nochmal geübt. Wir haben heute da den Heiko von Borzyskowski und den Riccardo Rutzka. Ich hoffe, ich habe es richtig ausgesprochen. Hi Leute, schön, dass ihr da seid. Und stellt euch doch mal ganz kurz unseren Zuhörern vor. Wer anfangen möchte
Rico Heiko, dein Name wäre glaube ich nicht ganz so richtig. Fang du an!
Paul Scheisse
Heiko alles gut. Da warst du nicht der Erste, der damit schon mal ein paar Probleme hatte. Es wird einfach scharf ausgesprochen. Also Heiko von Borzyskowski Aber alles gut.
Rico Aber es ist ja auch egal wer wer ist, weil wir ohnehin immer wieder verwechselt werden, ja sogar bei den Leuten bei uns im Verein. Insofern, sagt einfach Heicardo.
Heiko Genau, dazu später vielleicht noch mehr. Ja, dann kurz zu mir. Ich bin sechsunddreißig Jahre alt, eigentlich in Münster geboren, aber wohne seit zwölf Jahren in Köln, und bin auch bei dem Verein Kölner Bierhistoriker von Anfang an dabei.
Paul Gründungsmitglied quasi?
Heiko Genau. Cool.
Rico Ja, dann mache ich weiter. Hallo, ich bin Ricardo Rutzka, vierunddreißig Jahre alt, ich wohne genauso lange wie Heiko in Köln, war vorher auch drei Jahre in Münster mit Heiko zum Studium und komme eigentlich aus dem Osten, aus der Lausitz, und bin auch Gründungsmitglied von den Kölner Bierhistorikern.
Paul Ihr habt ja vorhin gesagt, man verwechselt euch auch innerhalb des Vereins immer mal. Mir ging es ja auch gerade so im Vortrag ganz dass ich die Namen durcheinander gebracht habe. Heikcardo hattest du für ihn eingerissen. Rico. Was hat es damit auf sich?
Rico Ja, eines unserer ersten Rezept haben wir so ein bisschen ausgefallen. Wir haben das drei vier Mal gebraut und haben immer mal wieder was angepasst. Dann haben wir gesagt, ja, das ist so ein bisschen wie Kölsch, ist ein bisschen wie Wiess. Es ist letztlich gar nicht so sehr, aber früher wussten wir es noch nicht besser. Egal, es war von der Trinkkbarkeit trotzdem in der Sparte. Das haben wir dann bei Maische Malz und Mehr veröffentlicht und da ist das ziemlich gut angekommen und bis heute noch eines der meist beobachtetsten und gebrautesten Rezepte, wenn ich das richtig weiter verfolge. Also immer wieder kommen Kommentare rein, die Leute sind scheinbar zufrieden. Ist auch ein ziemlich simples Rezept. Ja, Heicardo Hell I [4].
Paul Flo, das wissen wir, die Shownotes packen das Ding. Ich kenne das auch. Das Rezept sagt mir auf jeden Fall was, deswegen hat es gerade auch geklingelt bei mir. Packen wir euch auf jeden Fall die Shownotes, falls ihr das noch nicht kennt.
Bierpause #1
Paul Ich würde sagen, bevor wir jetzt starten, machen wir uns ein Bier auf. Ich hab noch keins getrunken und ich hab echt Lust auf ein Feierabendbierchen. Ich hab bei euch schon das eine oder andere Glas gesehen, aber ich würde mir jetzt einfach mal eins aufmachen. Ich hoffe, ihr habt auch was da.
Flo Ich habe was da. Ich habe auch was da. Ich kann noch nicht viel dazu sagen. Leider. Das habe ich im Kühlschrank gefunden. Oh mein Gott
Paul ist ein schöner Kühlschrank.
Flo Ja, das werden wir gleich sehen. Es ist ein spanisches Bier. Das habe ich als Urlaubsmitbringsel letztes Jahr von irgendwem mitbekommen bekommen. Aber ich weiß gar nicht mehr, von wem. Das Etikett ist auch schon ein bisschen von der Zeit gezeichnet. Stout, sechs Prozent mehr, kann ich nicht sagen. Aber jetzt werden wir gleich sehen, wenn wir eintauchen, ob es was kann.
Paul Sehr gut. Was habt ihr euch aufgemacht? Heiko? Rico?
Heiko Ja, also wir werden auch später noch mal eingehen, aber wir brauen schon ein wenig länger. Also Ricardo und ich haben 2013 zusammen angefangen zu brauen und damals viel experimentiert, unter anderem belgische Bierstile kopiert oder nachgebaut, Und da gab es damals das Grimbergen Dubble Klon auf Maische Malz und Mehr [5]. Und das haben wir gebraut am 19.06.2014. Das habe ich jetzt gerade im Glas. Man sieht, es hat überhaupt keinen Schaum mehr. Es ist super geklärt, hat eine wunderbare Kupfer- bis leicht braune Farbe. Und man schmeckt aber schon deutlich, dass es ein wenig in die Jahre gekommen ist. Schöne Oxidationsaromen und so weiter
Paul Krass, aber cool, dass ihr da noch was habt.
Rico Ja, wir haben so ein Archiv, da schwirren noch ein paar Flaschen rum. Wir haben selber nicht so richtig den Überblick, was wir da noch drin haben. Wahrscheinlich auch das eine oder andere Pale Ale, was man nicht mehr so gut verwenden kann, aber wir räumen bestimmt irgendwann mal das Archiv auf.
Paul Nicht schlecht. Rico, was hast du im Glas das Gleiche?
Rico Ich habt nicht das Gleiche, aber ich habe auch wenig Schaum drauf, das passt schon mal. Ansonsten hatte ich ganz viel Citra hier drin und auch ganz viel Apfelaroma. Das liegt daran, dass ich eine Gaffel Fassbrause habe. Ich bin nämlich vor zwei Tagen Vater von einer kleinen Tochter geworden und da fahre ich gleich auch drin.
Paul Wohin. Herzlichen Glückwunsch! Ja, das ist eine gute Ausrede denke ich, dann passt das. Sehr schön. Ja, dann bin ich noch dran. Ich habe mir eine Weizen IPA aufgemacht, was ich für Maisels gebraut hatte. Ein, zwei Flächen habe ich davon noch. Das hat so mittelmässig abgeschnitten. Ich war aber auch schon zufrieden, aber jetzt auch nicht hundertprozentig. Ich finde es eigentlich ganz ganz ausgewogen. Es wurden aber anscheinend doch eine andere Richtung gesucht. Ist halt mehr auf IPA Seite, was die Stopfaromen angeht, und hat dann diese leichte – nicht banaige, sondern eher nelkige Note vom Weizen gekriegt, sodass es eben nicht ganz so süss und nicht ganz so mastig ist.
Interview Teil I
Flo So, nachdem jetzt jeder ein Bier hat, würde ich sagen: natürlich sind unsere Zuhörer sehr hobbybrauer lastig unterwegs. Uns würde natürlich noch interessieren, wie ihr zum Hobby Brauen gekommen seid. Auch vielleicht, Heiko, du hast schon gesagt, seit wann ihr Hobby braut, könnt ihr euch noch umschreiben. Vielleicht habt ihr euch die Anlage ihr angefangen habt, mit einem Extraktkit oder wie auch immer und was die Motivation am Ende des Tages war, warum ihr in dieses coole Hobby eingestiegen seid.
Rico Ja, dann übernehme ich doch an der Stelle, weil es auch wieder parallel ist bei Heiko und mir. Wir haben nämlich das erste Jahr in Köln zusammen in einer WG gewohnt, dann den Umzug gemacht, sind mit unserer jeweiligen Freundin zusammengezogen und haben am Aachenerweiher beim Grillen und beim Bier die Sache gefeiert. Da hatten wir ein Pittamännchen [6] für die, die es nicht kennen. Das ist ein zehn Liter Keg, üblicherweise hier in Köln mit Kölsch drin. Heiko hat den Plastikeinschraubhahn etwas unsanft eingeschlagen und ich habe gegoogelt, wie wir jetzt an das Bier in den Keg kommen und Bin auf das Hobbybrauerforum gestossen, das damals noch gelb war. Und eine Woche später haben wir dann das erste Bier gebraut und haben einen jungen Emaillekocher angefangen, durch die Stoffwinde geläutert, haben den Weizenanteil, den wir aus Versehen ungeschrottet bestellt haben einfach so reingeschmissen, ohne es zu schroten, weil wir damals noch keinen Plan hatten. Und es ist auch irgendwie trinkbar geworden, und damit sind wir dann zum Stammtisch gegangen.
Heiko Genau, da wurde Bier dann von einigen, die das schon etwas länger gemacht haben, verkostet. Und na ja, es hatte eine Farbe, es hatte Schaum. An den Geschmack kann ich mich gar nicht mehr so gut erinnern. Jedenfalls tut dann eigentlich das Kompliment gemacht, was man heutzutage immer gerne hört, nämlich dass da einfach kein Fehler drin war. Und das haben wir damals gar nicht so geschätzt, aber fürs erste Bier ist das schon mal ein Kompliment. Und da konnten wir dann natürlich die Biere von Menschen trinken, die das schon ein bisschen länger machen. Und das hat uns dann, denke ich mal, gecatcht. Und so sind wir einfach dabei geblieben.
Flo Okay, sehr cool. Zeitlich war das 2013, wenn ich das richtig mitgeschnitten habe? Richtig.
Heiko Genau, und ja, dann war es halt so, dass ich zum Brauen immer zur Ricardo gefahren bin, wo man dann vor zeitliche Herausforderungen gestellt wird, weil ich mich auch noch den Hund kümmern musste. Ja, und dann habe ich mich irgendwann mal verselbständigt. 2015 war das dann auch Einkocher bestellt mit einer Kühltruhe, und das war dann so das erste Equipment. Ich selber konnte mich dann 2021 groß weiterentwickeln. Da habe ich dann mit zwei anderen zusammen hier in der Kölner Südstadt einen Keller übernommen, würde ich es mal nennen. Wir haben alle unsere Anlagen, unser Equipment reingebracht, und dort bauen wir jetzt seit über zwei Jahren zusammen. Da kam natürlich das ganze Equipment dann dazu, Aktuell halt mit einer Hendi-Anlage, also zwei siebenundfünfzig Liter Tri-Clamp Töpfe, und ich vergähre im Kegmenter [7], also unter Druck auch Temperatursteuerung, Gärung und alles, was dazugehört.
Flo Okay, cool. Wenn du sagst, ihr braut da zusammen, das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Hat da jeder seine eigene Anlage oder diese Hendi-Anlage mit Tri-Clamps, die du gerade beschrieben hast, ist die Gemeinschaftsanlage, wo er zusammen drauf braucht.
Heiko Nein, es hat tatsächlich jeder seine eigene Anlage. Es hat auch jeder sein eigenes Set-up so ein bisschen. Aber es kommt halt natürlich auch mal vor, dass wir da einen Samstag zusammen verbringen. Das kriegen wir auch hin, da zwei Sudel parallel zu fahren. Das klingt cool.
Flo Und noch eine Frage. Ihr habt diesen Stammtisch erwähnt, wo ihr euer erstes Bier hingebracht habt. Aus der Karlsruher Gegend oder Bruchsaler Gegend gibt es nicht unbedingt so viele Hobbybrauer. Und wenn ich da an der Zeit zurückreise, glaube ich, dass die damals auch noch nicht gegeben hat und einen Stammtisch dazu, der sich regelmäßig trifft. War das dann wirklich schon eine Art Hobbybrauer Stammtisch, wo jeder seine selbst gerauten Biere zur gegenseitigen Verkostung mitgebracht hat.
Rico Genau, das war ein Hobbybrauer-Stammtisch. Der war damals vom Altersschnitt noch deutlich höher als er jetzt ist, und deutlich höher als wir jetzt alt sind, zehn Jahre später. Damals waren das so zehn zwölf Leute, und mittlerweile kommen wir da an manchen Stammtischen auf sogar knapp dreißig Leute, ist aber nicht die Regel. Regelmäßig erwarten wir da so die zwölf, dreizehn, vierzehn Leute, und da bringt dann auch jeder so seine selbst gebrauten Biere mit. Wir lassen die vorher anmelden, dass wir möglichst nicht über zehn verschiedene Biere kommen. Und ab zwanzig Uhr wird dann konzentriert nacheinander verkostet. Alle kriegen einen Schluck, da wird drüber geredet, der Laden bekommt auch da die entsprechende Kork Gebühr und dann sind da auch alle hinterher zufrieden.
Flo Ja, mega cool. Und wie oft trefft ihr euch da?
Rico Einmal im Monat in wechselnden Locations und für mich persönlich ziemlich cool. Seit zweimal im Jahr den Stammtisch Outdoor. Dort hatten wir bisher immer gutes Wetter und das ist dann richtig cool, wenn alle ihre kleinen IKegger [8] und Kegs mitbringen. Grill da hingestellt, decken auf die Wiese und dann haben wir einfach da draußen unsere Biere und Grillen dabei möglich.
Paul Boah, da kann man ja schon ganz schön neidisch werden. Aber das passt zu diesem Bild und ich glaube, das wird sich jetzt noch mal mehr vervollständigen im Laufe der Folge, was ich so von euch habe, wenn ich euch irgendwo getroffen habe, wenn ich euch kennengelernt habe. Ihr seid echt eine coole Bande und dann auch so krass organisiert, finde ich, und strukturiert auch. Das finde ich bemerkenswert. Aber das passt ja dazu. Wenn selbst der Stammtisch quasi so gut funktioniert und coole Locations drin sind und das schon über so viele Jahre. Das ist ja schon eine Hausnummer. Also nicht schlecht Hut ab. Cool.
Heiko Wir freuen uns auch, dass wir da auch nach wie vor Zuwachs bekommen. Also jetzt am Freitag hatten wir wieder Stammtisch und da waren auch wieder neue Gesichter. Die meisten kommen wieder. Also das ist ein gutes Gesetz. Ja genau, und damals hat sich dann halt auch kurz nach unserem Debüt sozusagen, Ende 2013, hat sich dann schon Anfang 2014 der Verein Kölner Bierhistoriker EV als gemeinnützige Verein gegründet mit damals neun Gründungsmitgliedern. Unter anderem sind Ricardo und ich halt auch noch zwei, die davon übrig geblieben sind.
Paul Also sind auch ein paar schon wieder mal ausgestiegen? Das passiert dann auch schon
Heiko Ja, man zieht mal weg oder so. Es gibt ja einige, die hatten dann doch mehr familiäre Verpflichtung.
Rico Wobei einige fast übertrieben ist, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe auf die Schnelle, dann haben wir etwa sechs Inaktive, die ja so wieder ausgetreten sind, und die anderen sind alle noch dabei und werden auch immer mal wieder noch mehr.
Paul Nicht schlecht.
Rico Wir können auch direkt zu Anzahl Mitglieder kommen. Wir haben 58 aktive Mitglieder und ein Fördermitglied im Verein. Natürlich sind die 58 nicht alle so richtig aktiv. Manche sind, wie Heiko schon gesagt hat, auch schon weggezogen, sind aber trotzdem noch im Verein. Wir sehen auch hin und wieder noch. Also so richtig aktiv für die schätzen sind dreißig, knapp dreißig in und Köln.
Paul
Aber das ist ja schon nicht schlecht. Man sieht ja auch, wenn Jetzt zum Beispiel das letzte Mal bei der HB Conen, also wenn ihr das aus schenkt, dann schenkt ihr halt auch richtig aus. Also da kommen ja noch einige, dann gibt es auch nicht nur ein Bier und nicht nur zwei Bier. Das ich jetzt weiter so führen. Da gibt es richtig viel zu probieren von euch und sicherlich dann auch ein bisschen abgestimmt. Jedenfalls kommt es oft so vor, weil es wirklich sehr unterschiedliche Biere, Bierstile sind. Oder ist das dann eher Zufall? Sagt ihr schon: Ich habe das gebraut, ich habe das gebraut?
Heiko Nein, das ist komplett Zufall. Da legen wir überhaupt keine Regeln fest. Das ergibt sich dann einfach so. Je nach Jahreszeit ja auch Braut man vielleicht als eher passender Bier. Aber es ergänzt sich eigentlich immer ganz gut.
Paul Ich kann mich noch daran erinnern. Da war vom Münchner dunkel, glaube ich, über IPAs und so weiter alles dabei. Das war echt cool.
Rico Das ulkige dabei ist ja auch, dass jeder sich auf irgendwelche Stile spezialisiert, der er persönlich gerne mag oder die einfach beim Brauen gelingen. Bei Heiko weiß ich zum Beispiel, der mag gerne schwere dunkle Sachen. Ich persönlich mag diese eben gar nicht. Ich mag lieber helle Biere mit möglichst wenig Alkohol und viel Hopfenaroma und alle, die darum machen viele Sauerbiere oder eben, wie es sich zum Verein gehört, die historischen Biere. Und so kommt es eben zu unserer Mischung.
Paul Sehr, sehr cool. Jetzt wisst ihr, wie es sich bei Heiko so entwickelt hat. Rico, wie sah das dann bei dir aus? Weil du jetzt auch sagst, der Bierstil oder die Bierstil, da seid ihr ja auch ein bisschen verschieden. Hat sich das dann auch bei dir ein bisschen anders entwickelt, was die Anlage und so weiter angeht? Das Equipment?
Rico Genau, hat sich auch bei mir geändert. Ich habe jetzt auch nicht mehr den Emaille Einkocher, sondern zwei Edelstahltöpfe mit siebzig Liter jeweils, auch mit Triclamp angeschweisst, Hendiplatten darunter und ich habe auch einen Kegmenter zum Vergähren. Den nutze ich tatsächlich meistens, aber für die starkhopfigen Sachen, NEIPA Geschichten, die Oxidationsempfindlich sind. Da habe ich einen Half Barrel Unitank und da nutze ich dann eben den gerade auch zum Stopfen. Ist aber viel gefummelt, viel zum Reinigen. Das ist schon sehr komfortabel mit dem Kegmenter, dass man ihn einfach kopfüber auf den Zip Ball stellt, eine halbe Stunde da, alkalisch eine halbe Stunde sauer durchrühren lässt, und dann ist das Ding einfach sauber.
Paul Ja, Floh, oder? Ja, Rico, ich kenne das. Das Reinigen von den Dingern ist wirklich nervig. Ist dann auch bei dir noch einer Spirale innenliegend oder ist das schon einer mit Doppelmantel?
Rico Ja, leider ist es nicht mit Doppelmantel, sondern mit dieser Seiden Spirale auch noch. Eigentlich wollte ich da auch noch ein Floating DipTube nachrüsten, aber das passt auch nicht mit der Spirale. Also so ganz optimal ist das Teil leider nicht.
Paul Naja, heute soll es ja auch vor allen Dingen die Kölner Brauschau gehen. Wir wollen natürlich auch ein bisschen Werbung machen. Die findet dieses Jahr zum dritten Mal statt, und zwar am erste sechste dieses Jahr, in Köln natürlich. Und ausgerichtet von euch, von den Kölner Bierhistorikern. Und das an dieser Stelle noch abzuschließen: Was machen denn die Kölner Bierhistoriker so das ganze Jahr über?
Heiko Den monatlichen Stammtisch haben wir schon erwähnt, der allerdings einfach nur Hobbybrauertreffen für Kölner und umgebene, also örtlich umgebende Hobbybrauer darstellt. Das ist jetzt kein exklusives Vereinsmeeting. Einmal im Jahr haben wir hier in der Craft Beer Corner meistens Also eigentlich immer der erste Freitag im Februar, Jedes Jahr einen Taptackover haben wir dieses Jahr auch geschafft, alle fünfzehn Hähne von denen zu übernehmen mit Hobbybauer Bieren und plus ein englisches von der Handpump. Das gab es auch noch. Ja, auf der HBCon hat man uns natürlich bisher jedes Mal gesehen, auch als die einmal wegen Corona ausgefallen ist, haben wir den Wettbewerb mitgejudged und uns da engagiert. Und sonst waren wir natürlich schon häufig auch auf anderen Bauschauen. In Bonn, in Münster sind wir dieses Jahr, bei Störtebecker waren wir natürlich schon und einige jetzt auch bei Maisels, das habt ihr sie vielleicht gesehen. Und Ende des Jahres steht noch eine Vereinsfahrt an zu Billys Craft Beer Festival nach Antwerpen [9].
Flo Mega cool.
Heiko Und das sind so die Sachen, die wir immer versuchen. Ach ja, ich meine aber, Vereinsinternen Hobbybrauer Wettbewerb wird es dieses Jahr auch noch geben.
Paul Gibt es da schon einen Bierstil oder wie macht ihr das dann?
Heiko Wit Bier wird es.
Rico Dann würde ich vielleicht noch kurz ergänzen. Die Wettbewerb, die machen wir teilweise Vereinsintern, weil jetzt soll eben auch das Gewinnerbier dann bei einer kommerziellen kleinen Brauerei eingebraut werden und da ein Sud eben richtig verkauft werden. Und teilweise machen wir die aber auch offen. Da haben wir aber leider gemerkt, dass es wenig Resonanz von außerhalb gibt. Ist aber wahrscheinlich auch das Problem, so eine Kiste mit ein paar Flaschen zu verschicken. Dann bricht die Hälfte der Flaschen kaputt oder auf dem Postweg wird der Krempel warm. Schmeckt nicht mehr so richtig. Ja, also da sind wir ein bisschen davon abgekommen. Und ansonsten machen wir hin und wieder noch Vergleichssude, dass wir dann halt im Verein sagen: Wir haben zwanzig Leute, die da mitmachen wollen, alle bekommen die gleiche Hefe und dann werden die im Malzen unterschieden oder eben andersrum. Wir bestellen zwanzig verschiedene Hefesorten und sagen, die Schüttung und das ganze Rezept ist dasselbe. Und dann gucken wir eben, wie sich die Hefen oder eben die Hopfen, was auch immer wir daran speziell ändern, auswirken.
Paul Krass, ihr seid echt umtriebig. Und dass ihr euch natürlich engagiert, das merkt man immer wieder. Ihr guckt immer, wie kann man irgendwie was machen? Zuletzt natürlich zum Beispiel bei der Schneeeule haben wir das ja auch gehört, dass ihr da eine kleine Party euch organisiert habt. Finde ich auch sehr, sehr cool. Ihr seid da echt immer mit dabei.
Heiko Ja, und auch nicht nur dabei, sondern auch BJCP kam bei uns schon relativ früh auf unserer Agenda. Also zweitausendneunzehn haben wir es hingekriegt, das erste Examen in Deutschland stattfinden zu lassen, Und da haben wir dann direkt zwölf Judges geboren. Und ja, ich glaube, Ende zweitausendneunzehn waren wir dann auch schon in Prag. Kann Ricardo noch was sagen?
Rico Ja, in Prag war natürlich ganz interessant, weil wir dann eben bei dem typischen Bierstilen saßen, die in Prag und Prag gebraut werden. Und dann saßen wir als Judges neben den Prager Jungs und es war ein bisschen schwierig an der einen oder anderen Stelle zu sagen, das passt vielleicht nicht ganz so gut, weil das sind halt nicht so unsere Heimspiel Stile. Aber es war auf jeden Fall gut. Wir wurden da gut aufgenommen. Es hat Spaß gemacht. Die After Show Party war auch nicht übel.
Flo Wie viele BJCP Judges habt ihr heute im Verein, wenn ihr da zweitausendneunzehn schon so groß losgelegt habt?
Heiko Ich würde ungefähr schätzen zwanzig.
Flo Ja, das ist ja. Das hat er ganz vorne dabei. Beziehungsweise auf der Nummer eins. Das klingt natürlich richtig gut. Und so Sachen wie Prag, dass ihr da auch international vom Verein aus zusammen als Judges unterwegs seid, macht ihr sowas öfters oder war das eher eine Ausnahme mit Prag, sich das mal anzuschauen, wie sowas abläuft?
Heiko Das war damals eine Ausnahme, würde ich eher sagen. Allerdings der Frank Christian ist ja auch bei uns im Verein, der als National komplett durch Europa reist und überall die Events veranstaltet. Und ich selber hatte immer die Möglichkeit, in Kalifornien einen Wettbewerb mit zu judgen. Aber das war dann auch eher private Natur und keine anderen Mitglieder dabei.
Flo Und in Kalifornien, Mutterland der ganzen BJCP Bewegung, läuft es ähnlich ab, wie du es aus Europa kennst? Aus Deutschland, aus Prag? Oder ist es alles ein bisschen größer, mehr Bierstile? Ja,
Heiko es waren zweihundert Einreichungen, wenn ich mich noch recht erinnere. Das war die vierunddreißigste Kalifornien Homebrewing Competition, zweitausendzweiundzwanzig war das, aber ansonsten war das alles gleich. Du hast dich samstags morgens getroffen gegen neun oder so, und dann hatten die einen Raum organisiert, da standen riesige Kühlboxen, und ja, dann wurde ich dem Tisch zugeteilt und dann gab es irgendwann Mittagsessen, Best of Show und Aftershow Party. Also es war sehr gut organisiert. Die haben das auch. Die, die das an dem Tag organisiert haben, zum ersten Mal gemacht, aber alles gut geklappt, hat man ihn gar nicht angemerkt. Es war schon eine runde Sache.
Paul
Wenn bei euch jeder Dritte quasi BJCP Judge ist, dann kriegt man natürlich bei so einem Stammtisch auch richtig gutes Feedback, also qualitativ hochwertiges Feedback. Das ist natürlich schon eine Ansage. Also auch für die, die da vielleicht das erste Mal reinschauen und was mitbringen.
Heiko Ja, nicht nur das, sondern wir haben auch mittlerweile, glaube ich, dreizehn Sommeliers oder Bierbotschafter im Verein, die natürlich dann auch noch mal ihr Feedback kundtun.
Rico Und das Feedback bei unseren Stammtischen, das ist auch oft ausführlich und teilweise auch hart. Zumindest bleibt das aber fair. Und auch bei den Neuen, die natürlich dann debütieren mit ihren neu mitgebrachten Bieren, Wird auch kein Blatt vom Mund genommen, aber trotzdem kommen die Leute wieder. Es scheint also ganz in Ordnung zu sein. Man lernt ja auch davon.
Paul Ja, das ist ja das Schöne. Also klar, manchmal kann es ein bisschen wehtun, vor allem, wenn man selber vielleicht überzeugt ist von dem Bier und irgendwas nicht schmeckt. Irgendein Fehler vielleicht oder der ganz subtil ist. Aber es kann dich ja nur besser machen, deine Biere besser machen, wenn du dann eben so ein Feedback gibst. Es bringt ja nichts, wenn du immer nur sagst: Passt oder spack leckerer. Ja, so wird es halt nichts.
Interview Teil II – Kölner Brauschau
Flo Pressure Makes Diamonds würde ich da nur sagen. Das ist im Hobbybrauer Game, denke ich auch nicht anders. Ähnliches, konstruktives Feedback kommen wir alle weiter. Ich glaube, das hat das sehr gut aufgestellt. Aber ich glaube, jetzt ist an der Zeit. Jetzt steigen wir ins eigentliche Thema ein: Kölner Brauschau. Wir haben es schon erwähnt, findet dieses Jahr zum dritten Mal statt, am 01.06. Für alle, die zuhören. Wo genau und warum das Ganze stattfindet, das werden uns jetzt Heiko und Rico erzählen. Und genau, so steigen wir auch ein und beginnen damit, wie seid ihr dann auf die Idee gekommen? Komm, jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter als Verein und halsen uns so eine ganze Organisation von einer öffentlichen Veranstaltung auf, lassen Hobbybrauer aus größeren Teilen Deutschlands anreisen und machen da ein richtig cooles Event. Warum? Weshalb? Wieso? Seid ihr das angegangen?
Heiko Ja, die Idee hatten wir schon eigentlich recht lange mal, auch eine auszurichten. Wir waren damals häufiger in Münster, eigentlich jedes Jahr in Münster dabei, und die sind ja auch über die Jahre von einem Vereinsinternen Event dann immer grösser geworden, dann hat man uns eigentlich auch nahelegt. Ihr seid in Köln so viele und auch viele Hobbybrauer im Umland, auch Aachen und so, ist gut vertreten. Warum macht er nicht auch mal einen Event? Und ja, dann hatten wir es auch schon vor, nämlich 2020 Also wir sind dann 2019 in die Planung eingestiegen. Allerdings hat uns natürlich Corona wie so vielen anderen Veranstaltungen auch einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass wir dann etwas später gestartet sind, nämlich 2022 dann mit der ersten Veranstaltung, und seitdem sind wir dann jährlich dabei. Und zwar findet das Ganze im Bürgerhaus Stollwerk statt. Eine städtische Location, die uns eigentlich sehr gut aufgenommen hat. Mit denen konnte man gut reden und die Absprachen treffen. Man muss ja auch erst mal eine Räumlichkeit finden, wo man dann so ein Event auch aufbauen kann. Das hat aber alles recht reibungslos geklappt, und deswegen sind wir da auch noch sehr zufrieden und machen es halt dieses Jahr wieder da.
Flo Ja, Gott sei Dank würde ich sagen. Ich werde dieses Jahr auch zum dritten Mal kommen. Daran sieht man ja schon, mir gefällt es da ziemlich gut. Coole Veranstaltung, kann ich nur an der Stelle nochmals auch jetzt öffentlich zurückgeben. Er macht einen guten Job. Auch wo ich das erste Mal war, war es super zu erreichen. Man fühlt sich da sofort wohl unter lauter Bierverrückten. Das Wetter hat bisher auch immer mitgespielt. Hoffen wir mal, dass es dieses Jahr auch wieder so sein wird. Vierzig Grad müssen wir jetzt nicht knacken, aber dreißig wären schon okay. Ihr habt vorhin erwähnt, dass ihr ja durchwegs nicht nur auf der HBCON, sondern auch bei Störtebeker, bei den Münstern, die Bonner Brauschau, habt ihr gesagt, seid ihr überall als Verein vertreten. Das heisst, ihr kennt ja auch andere Veranstaltungen. Gut, da gibt es Punkte, wo ihr euch bewusst Sachen abgeschaut habt und wo ihr euch einfach unterscheidet von anderen Veranstaltungen?
Rico Genau, wie Heiko schon erwähnt, wir wurden bei anderen Brauschauen darauf angesprochen, dass wir das auch mal ausrichten könnten. Es wurde auch gesagt, dass wir dann auch Unterstützung bekommen von denen, die schon erfahren sind. Da haben wir uns auch das eine oder andere abgeguckt, Ja, eben die Basisc. Jeder kriegt seinen Stand, Kühlschränke müssen bereitstehen, es muss was zu futtern geben, und im Anschluss muss man auch zusammensitzen können, damit man die Biere ohne die Besucher nochmal mit den Ausstellern untereinander trinken kann. Was unsere Veranstaltung ansonsten unterscheidet ist zum einen das Konzept, dass wir seit der zweiten Brauschau haben, dass die Besucher einmal die dreißig Euro Eintritt bezahlen und da alle Proben mit drin sind. Haben wir uns auch ziemlich schwer getan, das so zu ändern. Also weg von den Verzehrmarken hin zur All-Inclusive Variante, wenn man so will, weil wir eben auch überlegt haben, dass da die Malle Partyleute kommen und lassen sich volllaufen. Bis wir uns dann eben zum Schluss gefunden haben: Die Leute, die das so machen, die kommen sowieso, weil auch für einen Euro zwanzig trinken die die Biere. Die Leute, die das machen, sind eine Handvoll. Das ist kein Problem, damit kommen wir klar. Alle anderen haben viel weniger Stress, dass sie immer wieder die Wertmarken kaufen müssen. Die Aussteller müssen nicht zu den Gästen sagen: Gib mir jetzt bitte eine Marke, damit ich dir das Bier geben kann. Unserer Wahrnehmung nach ist es alles viel einfacher und läuft reibungsfreier und schneller.
Flo Denke ich auch. Ich fand es auch. Ich habe bei beiden Brauschauen selbst ausgeschenkt, und ich fand das auch positiv aufgenommen als Aussteller. Es war relaxter über den Tag, wie du es gerade beschrieben hast. Ich glaube, da habt ihr die richtige Entscheidung getroffen. Fand ich auf jeden Fall gut für die Veranstaltung, hat es für mich noch noch runder gemacht. Das Ganze. Was mich auch noch interessieren würde, aus Stralsund gibt es für mich eher eine düstere Legende Mythos, aber da scheint ja schon was dran zu sein.
Paul Ich war damals dabei. Ich wurde in das Zimmer zitiert. Okay. Also worauf der Flo anspricht, ist diese Geschichte und die, die es war, dass in Stralsund – und ich meine es war sogar die erste –
Flo Ja es war die erste, richtig.
Paul – Die erste Veranstaltung genau – in Stralsund. Da alle waren total gehypt. Jetzt sollte es losgehen. Wir standen oben in dem großen Raum vor der Bühne und ich glaube, der Jens Reinecke oder wer auch immer da da die Eröffnung machen wollte, der wollte gerade loslegen. Und in dem Moment kriegt er nach dem Motto, auf die Schulter geklopft, kriegt er einen Zettel in die Hand. Und dann ist ihm mal aus dem Gesicht geklitten. Und dann haben die uns gesagt, dass wir jetzt nicht anfangen können. Und auch die Gäste, also Externe, die gern reinmöchten und das Bier probieren möchten, nicht reindürfen, weil der Zoll aus Kiel. Ich bin mir jetzt gerade nicht mehr sicher. Also gar nicht örtlich zuständig sogar. ja der absolute Knaller gewesen. Er war mit vier Leuten da und hat gesagt, sie möchten von allen sehen bei welchem Hauptzollamt sie sich angemeldet haben und sie möchten gerne die Unterlagen sehen, dass sie dieses Bier versteuert haben, was sie hier mitgebracht haben. Und bevor sie das nicht gesehen haben, geht es nicht los. Und haben die sich so ein Zimmerchen genommen und da mussten dann alle einzeln eintreten. Und dann bist du wieder für so eine Jury gegangen und musst es dann quasi zeigen mit E-Mail. Nicht jeder hatte das ausgedruckt. Natürlich waren auch ganz viele, mann kennt so aus dem Forum, die dann erst mal die Grundsatzdiskussion angefangen haben, weil sie natürlich auch nicht angemeldete Hobbybrauer sind und so weiter. Also da war alles dabei und dann war wirklich mit ein zwei Stunden Verzögerung ging dann doch alles los. Man hat dann das Go gekriegt und dann durfte man ausschenken. Aber es war so ein bisschen Naja, kommt da jetzt noch was? Bei mir war es damals das Hauptzollamt Darmstadt. Meldet sich das jetzt noch? Gibt das irgendwie Stress? Weil ich konnte in dem Moment Ich hatte dieses Teil nicht ausgedruckt dabei, diesen Vordruck. Ich konnte nur zeigen, dass ich Hobbybrauer bin, weil da schickst du ja immer so eine Mail hin. Formlos. Das konnte ich zeigen. Aber ansonsten Also das war abgefahren. Jetzt haben wir natürlich ein bisschen ausgeholt, aber das hätte mich auch auf jeden Fall interessiert. Gerade als Hobbybrauer, die dann so einen Event planen. Was gibt es denn da so für Herausforderungen? Was hat man vielleicht auch nicht auf dem Schirm? Und wie ist das mit dem Zoll bei euch? Wie kann man sich das vorstellen?
Rico Das ist tatsächlich von der ersten Veranstaltung an ziemlich unaufregend. Wir haben dem Zoll eine E-Mail geschrieben. Am Abend an der Örtlichkeit kommen so und so viele Aussteller, die schenken da ihre Biere aus. Was müssen wir beachten? Und dann habe ich da von der zuständigen Mitarbeiterin ein Schreiben bekommen, was hier zufällig gerade auf dem Tisch liegen hat, weil es erst kürzlich für die dritte eingegangen ist. Und das scheint ziemlich standardisiert zu sein vom Kölner Hauptzollamt. Da stehen die Auflagen drin und die sind jetzt nicht dramatisch außer eben, was mir bei anderen draufschauen manchmal aufgefallen ist, weil es noch nicht gemacht wird dass wir die Auflage haben, dass wir von jedem Teilnehmer das Formular 2075 oder eben die Bestätigung vom zuständigen Zollamts vorlegen müssen und ich dann vermerke, dass mir das gezeigt wurde. Ich lege eine Liste an: Vornamen, Nachname, Adresse, die Menge des zur Veranstaltung mitgebrachten Bieres unter Angabe der Steuerklasse und dass ich den vermerkt gesehen habe, dass das kennt Flo von den ersten beiden Brauschauen bei uns zieht sich auch eine Weile hin, bis ich da alle abgeklappert habe. Aber ja, da haben wir mit dem Zeug keine Probleme. Da stecke ich den dann im Anschluss innerhalb von einer Woche und dann ist es gut.
Flo Trotzdem muss man an der Stelle einfach sagen: So richtig schön Deutsch. Aber ja, glaube, unterm Strich läuft das ja dann bei euch gut. Zeitlich ist es ja auch überschaubar, wobei es natürlich ein gewisser Aufwand bei der Veranstaltung ist. Aber ich glaube, wenn ich da keinen Stress habe, wenn das so durchgeht ohne weiteres ist es ja auch überhaupt gar kein Problem. Auch für die Aussteller, für die Hobbybrauer, die da kommen. Ich habe das da auch absolut stressfrei empfunden. Bin natürlich da auch Stralsund geeicht, wo ich da das erste Mal war. Da bin ich mir irgendwie vorgekommen, als ich da angekommen bin. Ja, wie beim Bund bei der Musterung, so ein bisschen Das fand ich damals schon witzig. Aber wenn man die Hintergrundgeschichte auch da kennt, ist es natürlich nachvollziehbar, dass man als Veranstalter das dann ernst nimmt und möglichst Deutsch korrekt machen möchte, dass das passt.
Rico Wir machen das einfach so wie aufgetragen und die Aussteller stellen sich da ja auch gerne an, weil zum Austausch für den Vermerk gibt es ja die Burgermarken, womit man dann am Burger Truck den Burger holen kann.
Paul Sehr gut.
Flo Die sind sehr lecker, muss ich sagen. Da freue ich mich schon wieder drauf. Ich hoffe, es gibt dieses Jahr wieder.
Rico Ja, natürlich.
Paul Und wenn die Leute ausschenken, so wie der Flo Ich habe da ja schon gehört, dass der Flo da kein Unbekannter ist. Vorsichtig formuliert. Wie ist das? Es gibt ja einen Wettbewerb. Wie ist das Vorgehen bei euch? Also wie wird da ein Bier prämiert? Man muss natürlich ausschenken, aber wie läuft das dann ab?
Heiko Ja, die Gäste bekommen ja beim Reingehen, beim Eintritt, ein Buch, ein Degustationsbuch, wo alle Aussteller einen Saalplan drin zu finden ist, alle Biere, die es zur Verkosten gibt, sodass sie sich auch ein bisschen zurechtfinden und nicht wahllos da von Stand zu Stand laufen müssen. Und in diesem Buch finden die auch einen Stimmzettel, wo sie dann einfach ihr: Lieblingsbier Platz eins, zwei, drei abstimmen. Und den Zettel können Sie dann in unserer große Wahlurne, die meistens an der Garderobe steht in Form eines NC Kegs, was leer ist, dann reinschmeissen können. Und wir vergeben dann bei der Auszählung für den ersten Platz drei Punkte, der auf dem Zettel steht, für den zweiten und für den dritten ein, Und so wird die Liste immer länger, wenn wir dann diese ganzen vierhundert Stimmzettel auswerten zum Ende der Veranstaltung hin, so dass dann am Ende ein Siegerbier feststeht und dann natürlich der Brauer entsprechend prämiert werden kann.
Paul Eine echt coole Idee. Gefällt mir.
Rico Es werden nicht nur die besten drei Biere prämiert dieses Mal, sondern wir haben zusätzlich die Kategorie bester Stand hinzugezogen. Dann haben die gestern noch die Möglichkeit für den gesamten Stand und nicht nur für ein bestimmtes Bier abzustimmen, Teilweise haben wir auch Aussteller. Die haben ganz viele verschiedene Biere dabei, aber nur in kleinen Mengen. Da können gar nicht alle Gäste alle Biere von denen probieren oder auch nicht alle Gäste eins, weil es eben nicht reicht von einer Menge. Das haben wir jetzt noch mit dazugenommen. Und wir haben auch die Prämien etwas erhöht. Es war nämlich auch eine Rückmeldung von einem Besucher. Der hat gesagt, was als erster Platz erreicht wurde, ist nicht so ganz angemessen. Wir haben kurz darüber nachgedacht, es abgenickt und gesagt, da müssen wir mal ran. Dieser Stelle können wir auch schon anteasern. Wir haben jetzt brauen.de [10] als Sponsor dazugewonnen. Für den ersten Platz gibt es einen SS Brewtech Brewmaster Bucket – dreiundfünfzig Liter – und ich habe schon mal mit Bleistift Flo da dran geschrieben.
Paul Ich wollte auch gerade sagen, Flo wartet ein neuer Fermenter auf dich. Cool.
Flo Aber ich komme doch mit der Bahn.
Heiko Ja, mal gucken, was die nächste Veranstaltung ist. Den können wir vielleicht auch dann irgendwo mit hinbringen.
Paul Zwischenlagern, genau. Nicht schlecht. Gibt es eine Mindestanzahl, eine Begrenzung? Also darf ich so viel mitbringen, wie ich will? Kann ich so viel ausschenken, wie ich will? Oder gibt es da auch noch eine Also hört sich sehr fair an, wie ihr das macht vom Wettbewerb her. Gibt es da eine Reglementierung, was die Liter angeht oder die Biere?
Heiko Nein, man darf so viel mitbringen, wie man möchte. Man muss uns natürlich schon sagen, wie viel, damit wir das mit den Tischen entsprechend einplanen können. Die Menge ist eigentlich auch egal, wobei wir sagen natürlich fünf Liter sollten schon mindestens sein, mit zwanzig Litern fährt man eigentlich immer ganz gut. Die können ausgetrunken werden, da kann aber auch noch was übrig bleiben. Das passt meistens. Jedoch begrenzen wir ein wenig die Anzahl der Helfer, die man mitbringen kann, weil für ein Bier braucht man halt nicht drei Helfer, sondern wir sagen halt, man darf einen Helfer mitbringen und dann ein Bier und pro jedes weitere Bier, dann einen weiteren Helfer. Also wenn man dann vier Biere dabei hat, dann könnte es auch eine entsprechende Person sein. Aber so versuchen wir das ein bisschen zu reglementieren, damit man nicht mit zehn Leuten kommt, wenn man vier Biere dabei hat oder so. Wenn man dann natürlich noch weitere Menschen, die man gerne hat, dabeihaben möchte, dann müssen die halt als Besucher teilnehmen. Das geht ja auch.
Paul Flo, wie sieht es bei dir aus? Bekommst du Mit Helfer oder ohne?
Flo Ich habe keine Freunde, ich komme da immer alleine. Aber was
Rico Wer stimmt denn dann für deine Biere immer ab?
Flo
Ja da sieht man mal. Also ich hab da keinen Einfluss drauf.
Heiko Eins muss ich vielleicht noch zu der Abstimmung ergänzen. Also wir als Verein, wir haben natürlich auch Biere da, die die Gäste trinken können. Die nehmen wir aber der Fairness halber aus der Bewertung raus, damit man nicht hinterher sagen kann, die Kölner haben für sich selbst gestimmt oder sonst irgendwas. Also da sind wir nicht dabei. Es stimmen aber leider trotzdem genug Leute auch für unsere Hierarchie ab.
Flo Weil sie aber auch echt gut sind.
Paul Ja ich würde gerade sagen, es ist ja nicht leider. Also das ist natürlich dann schade für verlorene Stimme. Aber ist natürlich auch schön für euch.
Flo Trotzdem Ja klar. Ich muss sagen, bei der ersten Brauschau zweitausendzweiundzwanzig war ich die erste Brauschau. Ich war das erste Mal da. Da weiß man auch gar nicht, was einen so erwartet. Und ohne da jetzt irgendwie Schleimen zu wollen, schon alleine, was ihr von eurem Verein, von den Kölner Bierhistorikern, da aufgefahren hattet. Ich muss jetzt lügen. Ich würde schätzen. Aus der Erinnerung, wobei die ein bisschen verschwommen ist, waren das wahrscheinlich alleine zwanzig Biere mit Bierengine, wo es ein Best bitter gab gibt, unterschiedliche historische Bierstile. Ich glaube, ich habe so ziemlich alle getrunken. Deswegen auch die etwas verschwommene Sicht zurück. Aber die waren echt alle richtig gut, schon alleine deswegen hat es sich gelohnt hinzugehen, plus die ganzen weiteren Biere, die es da gab. Also die beiden Veranstaltungen, die haben mich nachträglich bis heute geflasht. Das ist auch eine super coole Location mit diesen zwei Floors, dass man auch von oben, von der Empore dann runtergucken kann zu den anderen, die da ausschenken. Alles durch die hohen Decken räumlich sehr gut gewählt. Also richtig cool.
Rico Sehr schön. Schön, dass es dir dort gefällt, uns ja eben auch, wie wir es schon gesagt hatten. Nur leider sind wir eben mit dem Platzangebot jetzt an die Grenzen gekommen. Deswegen kommen wir als Kölner Bierhistoriker dieses Mal nicht mit zwanzig Bieren. Ich glaube, aktuell haben wir zwölf Biere geplant und wir haben unseren Stand dann wieder draußen auf dem Innenhof in der Nähe vom Caterer. Weil wir zum Glück jetzt so viele Aussteller und Interessenten, die wir gar nicht mehr unterbringen können, dass wir im Saal selber gar nicht mehr präsent sein können. Das ist aber auch schön, denn wir wollen das gerne für andere Hobbybrauer machen, weil wir auch als Verein zu anderen Brauschauen kommen.
Flo Auf die Frage zurückzukommen: Was unterscheidet eure Brauschau von anderen? In einem Nebensatz habt ihr dieses Degustationsbuch erwähnt. Was ich dieses Jahr auch noch vor der Brust habe. Ich glaube, das muss bis Anfang Mai von den Ausstellern befüllt werden. Das finde ich auch eine richtig coole Sache, dass man da halt ein Heftchen hat, wo ein bisschen mehr Info, auch vielleicht die Bieridee von allen Bieren, die ausgestellt werden, da drin sind, was man als Zuschauer in die Hand gedrückt bekommt und sich da einfach super orientieren kann. Finde ich auch wirklich eine tolle Idee. Habt ihr euch das irgendwo abgeschaut? Von einer anderen Brauschau macht das jemand anders auch so? Ich wüsste das nicht.
Rico Ja, das haben wir uns tatsächlich abgeguckt, nämlich von dem Bierkarussell, Malus Dranken in Belgien, genau. Da sind wir auch dieses Jahr zum zehnten Mal gewesen. Wir haben jede Veranstaltung, die da mit der Coronapause mitgenommen, und die haben da von Anfang an eben diese Degustationsbücher gehabt, und das haben wir uns dann eben direkt abgeguckt für unsere Brauschau. Das ist auch eine ganz schöne Sache, finde ich, weil da jeder die Möglichkeit hat, sein Bier darzustellen, ohne dass er vor Ort besonders präsent sein muss und Aufmerksamkeit auf sich ziehen muss. Die Besucher können in Ruhe irgendwo bei einem Bierchen unter dem Baum stehen, durchblättern und gucken, was für sie interessant ist und dann gezielt da hingehen.
Flo Mega. Dann scheint es so ein belgisches Ding zu sein, weil das ist mir jetzt gerade eingefallen, ich war letztes Jahr auf dem Kerst-Bierfestival in Essen in Belgien. Kurz vor Weihnachten ist das eben, wo es zweihundertfünfzig belgische Weihnachtsbiere gibt. Ich glaube, die haben sogar den Anspruch, dass es alle belgischen Weihnachtsbiere dort im Ausschank gibt. Und da ist das Durchschnittsalter der Veranstaltung ist ein bisschen höher. Ich schätze mal, das könnte so die fünfzig Jahre sein. Das ist so eine Schulturnhalle und alle sitzen da an den Tischen die ganze Zeit. Da steht kaum jemand außer holt sich ein Bier. Und die sitzen eigentlich die ganze Zeit nur an ihren Tischen. Jeder hat sein Degustationsbuch mit den zweihundertfünfzig Bieren vor sich und markiert, was er gerade trinkt, wie er es bewertet und was er als nächstes trinkt. Das hatte ich ein bisschen aus den Augen verloren, aber das ist vielleicht echt so ein belgisches Ding, sowas den Gästen an die Hand zu geben. Auf jeden Fall eine coole Sache, die mir sehr positiv bei euch in Erinnerung ist. Finde ich einfach eine coole Idee. Wertet die Veranstaltung extrem auf.
Paul Ja, muss ich. Also als ich das gehört habe gerade, habe ich auch gedacht, das ist ziemlich cool, hat mir aber auch gleichzeitig gedacht, was für ein Aufwand. Also für euch. Ich meine, jeder hat ein paar Worte zu seinem Bier gesagt, das ist ja eigentlich Auch wenn man es manchmal ein bisschen wegschiebt oder aufschiebt, ist es ja schnell gemacht. Aber das alles zu sammeln, ordentlich in Form zu bringen und dann den Leuten zur Verfügung zu stellen, in Druck zu geben und so weiter, Aber finde ich auch cool. Vor allen Dingen, weil du dann eben schon, wie du es gerade gesagt hast, Rico, ganz gezielt dahingehen kannst, was du vielleicht cool findest, was du lecker findest. Kannst dir vielleicht eine kleine Reihenfolge überlegen, dass er nicht gleich mit dem Barley Wine startest ist, wie es manchmal ist, wenn man da reinstolpert in so eine Halle oder in so eine Festivität. Finde ich cool. Bevor wir jetzt noch ein bisschen mehr auf die Details eingehen, würde ich sagen: wer Lust hat, könnte sich jetzt noch ein Bierchen aufmachen.
Bierpause #2
Paul Ich hätte Lust. Also ich habe hier auch noch eins stehen.
Flo Ja, wer möchte anfangen? Was habt ihr ein Nettes im Glas?
Paul Ich fange einfach mal an, oder? Also ich habe mir ein Bier aufgemacht von nicht ganz so unbekannten Hobbybrauen Floh, also jedenfalls bei uns nicht so unbekannt. Von Bo & Sons – Oh cool! – hab ich auf der, ja, das war auf der HBCon. Du hast gerade die verschwommenen Erinnerungen angesprochen. Das gibt mir bei der HBCon auch so. Aber es war auf der HBCon. Da haben die Jungs mir noch was in die Hand gedrückt für uns eigentlich Flo. Aber ich trinke das jetzt auch einfach mal für uns, weil es ist nur eine Flasche
Flo Aber es war dann bitte gut beschreiben.
Paul Ja, ich. Genau. Also pass auf, es geht los. Schau, das könnte jetzt bei mir auch am Glas liegen, aber es ist ein Baltic Porter und wir haben hier so ein schönes, ja, ich würde schon sagen, dunkelbraun, dunkles Kastanienbraun. Schaum war, war ein bisschen kurz bei mir, aber man könnte auch vielleicht am Glas liegen. Super klar ist es, es hat so ganz leichte rötliche Reflexe drin. Sieht richtig toll aus. Und wenn du rein riechst, Flo, schade, dass wir es uns nicht teilen können. Ich habe gerade auch schon einen Schluck genommen von dem Bier. Es ist wirklich wieder. Also wie die Jungs halt sind. Also die machen ja auch wirklich experimentelle Sachen. Die hatten wir ja auch schon zum Teil hier im Podcast mal erwähnt aus Stralsund. Aber das Ding ist wirklich super rund. Ganz, ganz leichte Vollmilchschokolade tatsächlich. Also nicht so zartbitter, sondern so Vollmilchschokolade süsslich, ganz, ganz dezent. Dann habe ich so ganz leichte Lakritz und Kaffeenoten drin. Und wenn du es trinkst, ist es halt einfach, ich glaube, wie ein Baltic Porter sein sollte. Es ist voluminös, ohne zu schwer zu sein. Es ist so richtig auf der Zunge präsent. Auch die Aromen nochmal ganz, ganz toll. Ich finde es vielleicht einen Ticken zu bitter. Könnte aber auch die Röstbittere sein von den Röstmeizen. Aber grundsätzlich wäre meckern auf hohem Niveau ganz ganz rundes Ding. Also echt echt lecker.
Das kann ich jetzt für den zweiten Teil vom Interview hier schön genießen.
Flo Sehr schön. Wie stark ist es? Weißt es?
Paul Es steht gar nichts drauf. Ich bin froh, dass sie oben ihre Aufkleber immer auf die auf die Deckel machen. Also das hat man hier so,
Flo Dann beobachten man mich das. Wir beobachten dich und sagen dir am Ende der Folge.
Paul Wie stark es war.
Flo Sehr cool. Was habt ihr?
Paul Rico, das war jetzt fies.
Flo Da schmeckt auch das zweite Glas.
Rico Definitiv. Die kann ich empfehlen. Mit dem Citra Hopfen kann man echt machen.
Heiko Ich habe mal wieder eine sehr verstaubte Flasche hier hervorgeholt, und zwar ist das hier auch von Ricardo und mir vom 10.02.2015. Auch wieder belgisches Triple nach Karmeliet, also ein Klonrezept, wenn man so will, mit Ohren, Schale, Koriander und Süssholzwurzel. Und ich würde mal sagen, die Süssholzwurzel ist tatsächlich immer noch total vorhanden. Es ist natürlich unfassbar geklärt. So eine sehr dunkel goldene Farbe, würde ich sagen. Natürlich gibt es auch hier wenig Schaum und auch deutliche Oxidationsaromen, Trockenpflaume ohne Ende. Aber das fand ich jetzt gerade wirklich beeindruckend, wie diese Süßholzwurzel noch vorhanden ist.
Paul Neun Jahre alt, krass. Flo, da hast du noch nicht gebraut, oder?
Flo Nein, nein, nein. Da war ich noch wahrscheinlich Becks-Trinker. Könnte sein, aber ja, das ist Vergangenheit.
Paul Und Flo, was gibt es bei dir?
Flo Ich habe, ja, was sehr leicht ist. Ein Raw Ale, von der Schüttung her ein Lichtenhainer und vergoren mit der Philly Sour. Ich bleibe dabei, die Philly Sour wird nicht meine Lieblings Hefe. Es hat eine schöne Milchsäure, aber ziehe einfach die Aromatik von dem Kettelsauer nach wie vor. Trotzdem ist es eigentlich für jetzt, mit knapp über drei Prozent, ich muss lügen, drei Komma eins drei Komma zwei drei Komma drei sowas in dem Range. Richtig, richtig nett erfrischend. Ich sitze hier im Keller. Wenn ich das Bier so im Glas habe, stelle ich mir einfach voraus hätte es dreißig Grad und nicht acht Grad und Hagel. Von daher super Top.
Paul In den Sommer gebeamt, durch das Bier. Genau. Ich durfte das. Ich durfte es probieren, als ich da war. Ich glaube, da war es aber noch wirklich gezwickelt und noch nicht fertig. Genau, das war’s. Jetzt ist es schön karbonisiert. Ja, die Philly Sour, ich hatte auch am Wochenende wieder ein Gespräch, wird oft als eindimensional bezeichnet. Das ist natürlich so eine Art No Brainer, wenn du das mal ausprobieren willst, aber dafür kommt halt nicht an diese Säure Komplexität von anderen Bieren ran, aber trotzdem eine coole Idee, finde ich. Ja gut, wir haben jetzt alle noch mal oder fast alle ein Bier, aber jeder was zu trinken im Glas.
Interview Teil III
Paul Und wir haben jetzt einen schönen Überblick gekriegt über die Brauschau und jetzt wollen wir noch mal so ein bisschen tiefer eintauchen, glaube ich. Wenn ihr euch jetzt ein bisschen an die letzten Ausgaben der Brauschau zurückerinnert, gab es so ein so ein persönliches Highlight? Irgendwie so einen Moment, wo ihr sagt, das wird für immer noch am Stammtisch erzählt werden, auch in zwanzig, drei Jahren noch so ungefähr? Oder gibt es da so richtig coole Momente? Oder könnte ich mir zum Beispiel vorstellen, wenn man quasi das Event hinter sich gebracht hat in Anfüllstrichen, dass man so sagt, das lief wieder richtig geil.
Rico Zum einen muss man da natürlich das Wetter erwähnen. Das war zweimal super top. Das wird dieses Mal noch genauso sein. Nach dem dritten Mal ist es Tradition. Wir werden immer super Wetter haben. Ansonsten ein Highlight für mich war, dass im Rahmen der ersten Kölner Brauschau das Problem war, dass ich vier Tage bevor die Brauschau stattgefunden habe, den Caterer angerufen habe. Habe gefragt, wie sieht’s bei euch aus? Habt ihr alles, was ihr braucht, seid ihr motiviert? Wir sehen uns dann und dann Dann sagte der Kollege, Ja sorry, der Koch ist krank. Wir kommen nicht. Das war’s. Koch hatte Corona, sondern auch die Corona Zeit richtig. Dann haben wir mit fünf sechs Leuten aus der Planungstruppe Und dann und dann tatsächlich noch einen aufreissen können, der gesagt hat, Komm, ich nehme zwar den doppelten Preis, den es schmeckt auch nicht wirklich gut, aber er macht das immerhin, und er war dann auch wirklich da und hat uns damit wirklich den Arsch gerettet. Auch wenn es dann wirklich am Ende nicht mehr ganz in die Bilanz gepasst hat, weil es wirklich echt teuer war. Aber es gab was zu essen.
Paul Wichtig. Bei dir, Heiko, hast du so ein Erlebnis?
Heiko Ja, da war ich natürlich dran beteiligt, was Ricardo gerade erzählt hat. Da muss man auch dazu sagen, dass das wirklich an dem Mittwoch war. Der Donnerstag war Fronleichnam oder so, also am Feiertag. Und dann ab Samstag war die Veranstaltung. Das heißt, am Feiertag konnten wir auch nicht so viele Leute erreichen. Diese Foodtrucks waren halt irgendwo auf Events. Wir hatten sowieso im Sommer schwierig sowas zu bekommen. Aber naja, wie schon aufgelöst hat das ja alles geklappt.
Ja, dass natürlich du, Flo, zweimal hintereinander gewinnst, das war schon mal für mich so ein Highlight. Mal gucken, vielleicht wiederholt es sich auch wie das Wetter.
Flo Klar, alle guten Dinge sind drei.
Paul Dann wird es Tradition.
Flo
Nein, ich habe da schon gesagt, dann komme ich nicht mehr. Oder nur noch als Gast.
Rico Ja, das ist fair.
Heiko Ansonsten, man muss schon sagen, bei der zweiten Veranstaltung letztes Jahr war das Ganze von der Organisation her schon ein wenig entspannter, weil wir deutlich eingespielt haben waren und auch wissen, wie es ablaufen kann. Von daher war jetzt die zweite Veranstaltung sowieso ein Highlight für mich, weil man konnte trotz der ganzen Organisation schon das ganze Event so ein bisschen besser geniessen. Das war dabei bei der ersten Veranstaltung noch gar nicht so, obwohl ich mich jetzt auch wieder daran erinnere, wir kamen auch beim zweiten Mal dort an, und da ist immer so ein Betreuer, Veranstaltungsbetreuer vom Haus halt, und der sagte dann mal wieder: Die Stromversorgung ist nicht vollständig oder ist gar nicht vorhanden. Und dann habe ich mit dem zusammen, obwohl ich auch absolut kein Techniker bin oder kein Elektroinstallateur. Habe dann da irgendwie an einem Stromkasten versucht, da die Leitung zu legen. Und als es es dann so ungefähr geschafft hatten, hat er auch gesagt: Ja, ihr wart aber wohl gestern irgendwelche Techniker und wir haben gar keinen Strom auf dem Stromkasten, an dem wir das alles angeschlossen hatten. Also das ist uns dann aufgefallen. Letztendlich haben wir es irgendwie hinbekommen, weil er sich auch wirklich ans Telefon gehangen hat. Aber wenn dann dir eineinhalb Stunden schon mal fehlen, weil du nur mit sowas beschäftigt bist. Aber auch das haben wir jetzt versucht fürs dritte Mal uns schon fertig präsentieren zu lassen. Wir sind sehr gespannt, ob das klappt, weil wir es auch bezahlt haben, dass dann die Elektroinstallation entsprechend nach unserer Vorplanung ja dann auch umgesetzt wird. Wir sind sehr gespannt.
Paul Krass, woran man also denken muss. Willst du da eigentlich, dass die Leute dir Bier ausschenken? Aber klar, da steckt noch viel viel mehr dahinter. Das ist schon abgefahren. Aber das sind so die Sachen, die ihr mitgenommen habt aus den anderen beiden Veranstaltungen. Oder gibt es noch was, wo ihr sagt, da müssen wir jetzt dieses Jahr, oder habt ihr vielleicht schon auch schon vorbereitet, auf jeden Fall drauf achten oder auf jeden Fall aufpassen?
Rico Caterer ist ein schwieriges Thema. Von den ersten Veranstaltungen haben wir gelernt, dass man den Caterer vertraglich festnageln muss. Das heisst, wenn der aus irgendwelchen Gründen nicht liefert, muss es eine Vertragsstrafe geben. Es ist nicht leicht ein Caterer zu finden, der das mitmachen. Wir haben jetzt aber einen, der sagt, okay, das was ihr uns schuldet für unseren Service, schulden wir euch, wenn wir nicht mitmachen, wenn wir aus irgendwelchen Gründen nicht da sind. Ziemlich fair, wie ich finde. Das schmeckt auch der Caterer. Leider war die Schlange ziemlich lang, das haben wir zurückgemeldet und haben gesagt, okay, das kriegen wir einen Griff, wir stellen da einen mehr rein, der die Burger brät und dann sollte das besser laufen. Da hoffen wir dieses Mal darauf, dass die Stange deutlich kürzer wird. Ansonsten haben wir unsere typischen Fristenlisten. Bei unseren monatlichen Meetings, die wir über Slack durchführen, besprechen wir eben, was wir machen müssen und schreiben das wirklich haarklein auf mit Namen, wer dafür hauptsächlich verantwortlich ist, mit einer Frist bis wann das erledigt sein muss. Und jedes noch so kleine Detail steht da drin. Also liegt vielleicht auch ein bisschen an mir, ich habe gerne alles sofort erledigt, deswegen geht auch der Verkauf der Tickets immer schon sehr früh los, was zur Folge hat, ist, dass die Tickets sehr früh ausverkauft sind. Aber so habe ich das Gefühl, dass man vieles vernünftig in den Griff bekommt, wenn man alles detailliert abarbeitet, sobald es möglich ist, das abzuarbeiten. An der Stelle auch noch einmal danke für das Team, mit denen ich das alles zusammen machen darf. Das klappt ziemlich gut und immer besser jetzt sogar. Beim dritten Mal klappt das tatsächlich ziemlich gut mit den Ressourcen, die sich davon alleine gebildet haben, dass die Leute sagen, hier, ich habe es beim letzten Mal schon gemacht, ich weiss was ich da machen muss und das läuft jetzt echt top.
Paul Du hast ja jetzt gerade angerufen, die Tickets sind ausverkauft, oder sind immer schon früh ausverkauft Und vorhin hast habt ihr ja auch erwähnt, ihr könnt euch gar nicht mehr selber präsentieren oder müsst es gar nicht mehr. Oder ihr könnt euch da ein bisschen zurückziehen. Wie viele Aussteller wird es dieses Jahr geben? Also kann man schon sagen, wieviele Biere ungefähr, die Leute noch mal ein bisschen heisser zu machen, vorbeizukommen?
Rico Ja, wir haben zweiunddreißig Aussteller, also zweiunddreißig Tische, auf unserer Liste stehen. Da sind ja auch teilweise mehrere Aussteller aus irgendwelchen Vereinen an einem Tisch. Und es werden wohl über einhundert Biere. Es gibt noch mehr Interesse von Ausstellern. Sehr schade, dass wir die nicht auch noch unterkriegen konnten. Wir haben zwei oder drei Aussteller auf der Warteliste, falls jemand abspringt. Aber wir haben jetzt eben schon so aufgestockt, dass wir das einfach nicht mehr mit unserem Gewissen vereinbaren können, zu sagen, wir holen da noch mehr Leute in die Halle rein. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass eben nicht die Sonne scheint, sind natürlich alle Leute da drin. Und dann wollen wir nicht, dass es da einfach zu voll wird und irgendwie die Sicherheitslage gefährdet ist.
Paul Flo, du bringst du ein Bier mit, zwei Bier mit? Oder weisst du es schon? Darfst du was verraten?
Flo Ja klar, ich bringe maximal ein Bier mit. Ich würde es so formulieren, weil ich muss das erst noch brauen. Das schränkt natürlich schon mal ein, was ich mitbringen kann, das ist klar. Aber Paul, du hast es ja schon oft so schön bezeichnet. In solchen Situationen habe ich ja den großen Vorteil, ich gehe dann in meinen Keller zu meinen Fässern und gehe shoppen. Und ja, Ja, irgendwas geblendetes wird es aus diesem Grund auch werden. Was genau? Das weiß ich heute noch nicht. Ich habe mehrere Ideen im Kopf. Eine werde ich umsetzen. Schauen wir mal.
Paul Dir wird was einfallen. Und einhundert Biere? Also das ist ja eine geile Veranstaltung. Und ich ärgere mich halt wieder. Jetzt wo ich auch höre, ist das natürlich alles schon weg. Aber vielleicht komme ich einfach als Besucher. Das ist ja immerhin noch machbar, oder? Das ist ja kein Problem.
Heiko Ja, also Besuchertickets sind tatsächlich schon ausverkauft.
Paul Auch schon ausverkauft.
Heiko Ja, auch schon mal gerade im Februar.
Paul Ich meine, es spricht ja für die Veranstaltung. Alles gut.
Heiko Alles gut. Aber auch da, wir haben schon aufgestockt, aber wir sind da mit vierhundert Tickets, einfach irgendwo am Maximum
Flo Ich hätte eine Idee. Ich darf einen Helfer mitbringen
Heiko ja, auch da haben wir immer noch Anfragen, natürlich auch von Bekannten und so weiter. Aber auch da sagen wir, das ist jetzt auch genug. Und ich habe aus dem letzten Jahr gehört, bei Ebay kann man noch mal Glück haben. Ich weiss nicht, ob man da noch was findet. Also für das nächste Jahr kann man eigentlich nur den Tipp geben, dann auch wirklich schnell zu sein. Wir versuchen dann immer, über Instagram darauf aufmerksam zu machen, dass schon fünfzig, sechzig Prozent weg sind. Man sieht das übrigens auch auf der Website, da läuft so ein Balken mit, und da kann man schon immer sehen, wie viele Resttickets noch übrig.
Rico Und wer sicher ein Ticket haben will, dem kann ich empfehlen, sich selbst ein Weihnachtsgeschenk zu machen und dann ebenso die Weihnachtszeit herum ein Ticket zu kaufen. Da sind meistens noch welche da.
Paul Okay, also man muss wirklich früh aufstehen, wenn man dabei sein will. Ich merke das schon. Flo, ich gucke hier nebenan meinen Kalender, ob ich dich vielleicht tatkräftig warum ich mich warum ich mich dieses Jahr tatsächlich wirklich nicht angemeldet habe. Also ich kann nicht, aber alles gut. Nein, aber für nächstes Jahr ganz, ganz fest im Kalender markiert. Und ich nehme auch mit, ich muss früh aufstehen. Ich muss früh gucken, wann es Tickets gibt. Aber Flo, vielleicht kannst du mir da auch einfach noch mal einen kleinen Hinweis geben, wenn es losgeht. Du kennst mich. Es könnte sein, dass ich das dann doch wieder verschlaf. Ja, nein, aber cool. Das klingt ja echt super. Werdet ihr, wenn ihr euch zwar zurückhalten müsst, aber werdet ihr was ausschenken? Trotzdem wird es ein Bierchen von euch geben?
Heiko auf jeden Fall. Gerade weil es gutes Wetter wird, bevor wir ja fest ausgehen, nutze das dann zum Anlass, einen New England IPA zu brauen und dann auch auszuschenken. Hatte ich jetzt auch schon zweimal dabei. Und ja, der Hopfen ist bestellt, also ist schon angekommen, und nächste Woche kann man dann einbrauen, dann hat das Bier noch vier Wochen, dann ist es schön frisch zur Veranstaltung fertig. Und ja, hoffentlich wird es gut. Mal gucken, man muss ja immer ein bisschen verändern. Man hat da schon so ein Standardrezept. Aber der Hopfen ist ja auch jedes Jahr anders. Von daher mal schauen.
Paul Und Rico, bei dir?
Rico Bei mir sieht das ziemlich ähnlich aus. Ich werde ein Hazy Pale Ale oder eine Hazy IPA machen mit der Besonderheit, dass ich im Halsbereich gar keinen Hopfen hinzufüge und ausschliesslich eine Whirlpool Hopfen gebe. Dann auch nicht stopft, sondern tatsächlich nur in den Whirlpool ziemlich viel rein, zwanzig Minuten bei dreiundsiebzig Grad stehen lassen und dann wieder raus damit.
Paul Herrliche Sommerbiere. Also klingt super. Flo, du darfst ja dann probieren. Oder wie ist das als Aussteller? Flo, kann man vielleicht auch fragen. Ich kenne das ja von anderen. Craft Bier Festivals oder wie auch immer, wenn man ausschenkt selber oder Hobby Brauer Events. Ist schwierig, oder? Selber rum zu gehen.
Flo Beim ersten Mal ist mir das in Perfektion gelungen, weil da war ich einfach siebzehn Uhr leer und dann konnte ich mich noch ganz gemütlich mich durchtrinken
Paul Auch eine Strategie.
Flo Beim zweiten Mal hat das aber nicht geklappt. Aber tatsächlich trifft man auf der Veranstaltung immer irgendwelche Leute. Die verhafte ich dann ganz gerne, dass sie mir die guten Biere an einen Stand bringen. Das hat auch letztes Jahr gut geklappt. Von daher habe ich schon einiges probieren können.
Heiko Ja, entweder so. Was wir dieses Jahr dann natürlich auch wieder machen wollen, ist so eine kleine Aftershow Party. Also wenn wir dann den Saal leergeräumt haben, was wir auch immer abends am Samstagabend noch machen müssen, dann wollen wir natürlich vorne vor der Tür kann man dann das oder kann man das angeschlossen werden, was noch übrig ist. So wollen wir das Event dann vielleicht auch noch bei einer Pizza oder so ausklingen lassen.
Rico Ja, vorne vor der Tür klingt jetzt ein bisschen unromantisch. Also gemeint ist dieser Innenhof mit den großen Bäumen, diese Parkanlage, auf der Rampe kann man da gemütlich sitzen und dann noch die Reste platt machen
Paul Nein, dass hört sich schon anders an. Sehr gut.
Flo Wenn man das alles noch mal durchgeht im Kopf, was wir in den letzten Minuten diskutiert haben, dass eben Tickets sehr früh ausverkauft sind, sowohl was die Aussteller angeht als auch die Zuschauer, dass auf beiden Seiten theoretisch mehr möglich wäre, dass da Leute auf der Warteliste sind, aber die Örtlichkeit nicht mehr hergibt. Gab es da auch schon die Überlegung, das vielleicht größer zu machen oder gibt es da keine passenden Veranstaltungs-Räumlichkeiten in Köln in der Nähe, wo das hergeben würden?
Heiko Ja, doch, wir haben uns da natürlich schon umgeguckt und wir haben es noch nicht festgezurrt für nächstes Jahr. Aber die Überlegungen sind, das Ganze zu vergrößern. Wir wissen aber noch nicht, weil es ist ein wenig ausserhalb Es ist nicht so schön zentral gelegen wie das Bürgerhaus Stahlwerk jetzt. Wir wissen also noch nicht, ob wir das tatsächlich im nächsten Jahr schon umsetzen. Wir müssen schauen. Die Location ist gut, die wir uns da ausgeguckt haben, aber nicht halt etwas weiter ausserhalb. Und von daher sind wir uns noch nicht so ganz sicher.
Rico Und was auch noch Bestandteil von unserer Überlegung ab einer bestimmten Menschenzahl hat das dann noch ganz andere Folgen, dass man da Sicherheitskonzepte vorlegen muss, Sanitäter vorhalten muss, irgendwelche Auflagen noch erfüllen muss. Das bringt uns natürlich dann auch noch viel mehr Stress. Das finanzielle Risiko steigt, wenn das dann irgendwie in die Hose gehen sollte. Und deswegen überlegen wir auch noch, ob wir es nicht einfach bei dem Rahmen belassen, weil es von uns hobbymässig gemacht wird. Die Leute haben ja frühzeitig die Möglichkeit, Ticket zu kaufen. Es kauft ja dann nicht jedes Mal die gleichen Leute ein Ticket. Flo hat dann vielleicht das dritte Mal gewonnen, kommt auch nicht mehr, dann ist wieder ein Ausstellerplatz frei. Ja, kommen wir doch mal wieder an.
Paul Also jetzt, nachdem ich jetzt natürlich auch weiß, ich könnte gar kein Ticket mehr kaufen, denke ich mir das natürlich auch schade. Aber andererseits denke ich, es hat natürlich auch einen gewissen Charme. Also wenn ihr von der Location schon so erzählt, das ist so eine auch so ein bisschen, Ja, also die hat ja Charme, die hat ja irgendwie so eine leichte Romantik. Wenn ihr das so ein bisschen erzählt mit dem Hof, mit den Bäumen draußen und so weiter. Und auch wenn das nicht so überlaufen ist in dem Sinne, also wenn man sich das immer noch so ein bisschen einteilen kann, finde ich das auch cool. Und sicherlich auch alle, die da hingehen und ein Ticket ergattern konnten. Andererseits ist es natürlich auch schade, wenn es so einen Andrang gibt, was ja schon abgefahren ist. Aber gut, ihr werdet die richtigen Entscheidung treffen. Aber grundsätzlich habt ihr sonst Tipps? Was kann man machen? Wo muss man reingucken? Instagram auf eure Internetseite? Ihr sagt frühzeitig Bescheid.
Man muss einfach die Augen offenhalten, schon Weihnachten rum. Das habe ich schon mal gemerkt.
Heiko Ja, genau. Es gibt ein Instagram Profil, Kölner Brauschau heißt das einfach [12], und da wird natürlich immer alles angeteasert. Macht mir gerade auch sehr viel Spaß, wenn ich schon sehe, dass überall in Deutschland gebraut wird und die uns dann verlinken und wir es dann wieder in die Story hochladen können. Also es sind schon einige sehr fleißig, kann ich nur sagen. Und da wird natürlich alles immer geupdatet.
Paul Sehr gut. Packen man natürlich alles in die Shownotes, Flo. Also da einfach mal runter drauf klicken und dann findet ihr alle Links, die ihr braucht, da Bei den Jungs. Habt ihr eigentlich auch Frauen? Gibt es auch Kölner Bierhistorikerinnen? Na klar. Sehr gut.
Rico Er hat drei Frauen mittlerweile im Verein und davon auch zwei sehr aktiv.
Paul Cool. Finde ich schön. Aber das sieht man ja immer öfter. Ich weiß auch nicht warum, aber es ist halt immer noch so. So eine echte Männerdomäne. Aber die Frauen Flo, wir haben schon ein paar Mal im Podcast darüber gesprochen, die so eine feine Sensorik zum Teil haben. Die sind da echt auch ein Vorteil und können da echt richtig geile Biere zaubern. Na ja, aber cool. So, Flo, haben wir jetzt noch was gegen Ende der Folge? Habt ihr vielleicht noch was auf dem Zettel stehen, was ihr noch loswerden wollt?
Flo Ja, genau.
Paul Vielleicht andersrum gefragt.
Rico Heiko, fällt dir auf die Stelle was ein.
Heiko Nein. Ich glaube, wir haben sehr viel gesagt.
Historisches Lieblingsbier
Flo Dann würde ich sagen, wir machen einen Sack zu. Aber natürlich lassen wir, wenn wir jetzt schon Bierhistoriker, die Kölner Bierhistoriker da haben, lassen wir euch nicht gehen, ohne dass ihr uns mal zur Abwechslung im Gegensatz zu, was sonst machen, euren lieblingshistorischen Bierstil vielleicht kurz vorstellt. Interessant wäre auch, ob ihr den regelmäßig braut oder ob ihr überhaupt auf historischen Bierstil abfahrt. Aber ich gehe ja schon davon aus.
Rico Ja, machen wir natürlich. Meiner ist die Berliner Weisse. Ich habe innerhalb des Vereins auch die Patenschaft übernommen, wie wir es nennen. Ich habe da so ein bisschen was Es steht aber noch nicht alles auf der Website. Gut, dass du es ansprichst, musste mich mal mit Abteilungen darum kümmern, dass sich das Vervollständige. Berliner Weiße mache ich ganz gerne im Kettelsauer Verfahren, was nicht so ganz original ist, aber einfach gut anwendbar ist. Man kann sich den Brautag dann eben auch ganz gut auf zwei Tage aufteilen und dann stopfe ich das auch hin und wieder ganz gerne mal als Splitsud mit Früchten. Okay, cool.
Flo Mit Brett oder ohne?
Rico Mit Brett. Ich habe ein paar Kegs, die sind gut gekennzeichnet, damit wenn nichts durcheinander gehst. Da wohnt Brett drin.
Paul Okay, sehr cool.
Flo Habe auch nichts anderes erwartet. Und bei dir, Heiko, für welchen historischen Bierstil schlägt dein Herz?
Heiko Ja, also Historisch ist jetzt mal dahingestellt, aber klar, erst mal ältere Biere, die bei uns auch gut gelagert werden, wie schon gerade angekündigt. Ansonsten, welches Thema ich total spannend finde, ist das Thema Grut und Grutbiere. Wir haben da einen Vereinsgebiet mit einem kleinen Gartenteich, da baut er seinen eigenen Gargel an und verteilt ihn dann unter uns Hobbybauern. Und das sind einfach immer Das sind so leckere Biere. Ich bin gespannt, ob er beim Wettbewerb wieder etwas im Wit verwendet. Das kann man sehr gut machen, weil es sowieso ein sehr mildgehopftes Bier ist. Grutbiere ist immer ein spannendes Thema, da kriegen wir auch regelmäßig Anfragen zu. Und was ich sonst auch spannend finde, ist das Thema Stout von früher aus England, modern interpretiert, aus Amerika. Da kann man sich eigentlich immer lange mit aufhalten und beschäftigen.
Flo Glaube ich, Klingt gut. Vor allem das Thema Gruit. Also da kann man ja echt sich wahrscheinlich ein ganz Hobbybrauerleben damit beschäftigen und ist nie fertig. Vor allem, wenn man das noch wie euer Vereinsmitglied selbst anbaut. Richtig cool. Ich habe auch einen Gargelstrauch in meinem Garten, aber ich habe keinen Teich. Nicht so die optimalen Feuchtigkeitsbedingungen. Deswegen tut sich das Pflänzchen jetzt im dritten Jahr doch relativ schwer. Ist noch relativ klein. Mal gucken, ob ich daraus mal ein Bier brauen kann, irgendwann.
Paul Ja, sind wir durch. Machen wir, wie Flo gesagt hat, den Sack zu und Deckel drauf und bleibt uns jetzt auf jeden Fall zu sagen: Vielen Dank, dass ihr in den Podcast gekommen seid. Vielen Dank, dass ihr so ausführlich erzählt habt. Ihr habt es gehört, geht mal zu so einem Stammtisch, guckt es euch mal an. Die Jungs sind alle cool und Mädels. Vielen, vielen Dank, dass ihr hier bei uns in unserem virtuellen Podcast Studio wart.
Rico Danke, dass Sie mitmachen durften.
Heiko Ja, vielen Dank, dass auch so viele das Thema interessiert und vielleicht haben wir eines Tages noch ein paar mehr Brauschauen in Deutschland.
Paul Das wäre noch cool, ne? Ja,
Flo Ich habe das Gefühl, da bewegt sich was. Ich habe das schon aus der einen oder anderen Ecke gehört, zum Beispiel aus der Stuttgarter Ecke, dass da auch was angedacht ist in der Zukunft. Vielleicht können wir irgendwann unsere ganzen Wochenenden dafür verplanen. Wenn es die Familie natürlich mitmacht. Mir fällt noch eine Sache ein, die ich nicht vergessen wollte und nicht vergessen darf: Noch ein grosser Shoutout geht raus an Philipp vom aktuellen Bierstudio [13], der ziemlich parallel zu dieser Folge, zur Veröffentlichung, auch eine Folge raushauen wird. Er hatte ebenfalls zwei Gäste, zwei Kölner Bierhistoriker, zu Gast und die haben sie nochmals intensiver den Verein und die Hintergründe beschäftigt. Von daher, hör da auch mal rein. Sollte relativ gut passen zu dem Interview. Viel Spass dabei!
Paul Machts gut!
Quellen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Knuppbier
[2] https://koelnerbierhistoriker.org/
[4] Heicardo Hell I – Rezept – Maische Malz und Mehr
[5] Grimbergen Dubble Clone – Rezept – Maische Malz und Mehr
[6] Pittermännchen – Wikipedia
[7] https://brauen.de/kegmenter-unitank-29-liter
[9] https://www.billiescraftbeerfest.com/
[10] https://brauen.de
[11] Tripel Karmeliet
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