- Zitat und Begrüßung
- Vorstellung heutiger Gast
- Interview Teil I Hobbybrauen / Craft Beer Tastings
- Quellen:
Zitat und Begrüßung
Paul (00:00) Die American Home Brewers Association hat 2012 mit mehr als 30.000 Mitgliedern einen Meilenstein erreicht. Die gemeinnützige Organisation hat diese Rekordzahl unter anderem dank der wachsenden Beliebtheit dieses Hobbys erreicht. Aktuelle Schätzungen zufolge stellen etwa eine Million Amerikaner zu Hause ihr eigenes Bier und ihren eigenen Wein her. [1]
Ja, das war…eine Übersetzung aus einem Artikel von brewbound.com aus dem Jahr 2012. Also mittlerweile schon knapp zwölf Jahre her. Wir dürfen, denke ich, gespannt sein, wie sich die Szene hier in Deutschland entwickelt und sind super happy, heute jemanden zu Gast zu haben, der das Hobby und die Community auf ganz vielfältige Art vorantreibt. Und damit erst mal herzlich willkommen zu einer weiteren Folge Bier-Experten im Rampenlicht. Wie gesagt, heute haben wir jemanden ganz speziellen da und zwar jemand aus dem Orga-Team, der HB-Con. Also einer der Helden, die das Event überhaupt möglich machen. Was ist die HB-Con? Falls ihr euch das fragt, unbedingt mal die verschiedenen Kanäle besuchen. Die Heimbrau Convention ist das alljährige Klassentreffen der Hobbybrauer. Das ist ein Get-Together, das ist ein Erfahrungsaustausch und ein Wissenszuwachs für alle, glaube ich, für alle Beteiligten. Und das würde ich jetzt einfach mal sagen, und da sind wir uns, glaube ich, alle sicher, das ist in Deutschland einmalig. Aber natürlich begrüße ich erst mal meinen geschätzten Podcast Kollegen Flo. Flo, wie geht es dir? Und ja, was haben wir uns heute ausgedacht? Wir haben mal hier heute am Start.
Flo (01:42) Ja, zuerst geht es mir natürlich wie immer, wenn wir aufnehmen, richtig, richtig gut. Ich habe schon ein paar nette Biere auf dem Schreibtisch neben mir stehen, aber dazu später mehr.
Vorstellung heutiger Gast
Flo Und ja, wie du es schon gesagt hast, geht es heute unter anderem um die HBcon [2] und dafür haben wir uns einen Gast eingeladen. Ich würde sagen, dem zaubert allgemein das Thema Fermentation ein ähnliches Lächeln in jeder Lebenslage aufs Gesicht, wie das bei uns beiden gelingt und führt auch dazu, dass man immer, wenn es um dieses Thema geht, gut vom Alltag stressig ablenken kann. Und deshalb insbesondere sind wir eben froh, dass er trotz seines vollen Terminkalenders rund um die HB Con Orga Zeit für uns gefunden hat. Von daher würde ich sagen, Trommelwirbel und herzlich willkommen Benjamin Kirst. Ben, erzähl uns doch bitte ein bisschen was über dich. Was du so beruflich machst, wie du zum Hobbybrauen gekommen bist und was dich vielleicht an dem Thema Fermentation im Allgemeinen besonders begeistert.
Ben (02:48) Ja, hi Flo, hi Paul. Schön, dass wir uns hier mal widersprechen. Wir hatten uns ja in letzter Zeit ein paar Mal, beim letzten Mal sogar fernmündlich. Da durfte ich mal kurz eine Frage stellen in die Weihnachtsfolge hinein. Ich bin Ben Kirst. Ich muss mal überlegen. Ich bin 42 Jahre, jungfreuliche 42 Jahre. Ich bin Vater dreier Kinder. Das schiebe ich nach meiner Frage, die ich an euch gestellt habe, mal vorweg. Ich wohne in Marburg, arbeite in Frankfurt an der Uni. Und zwar irgendwas, was überhaupt gar nicht mit Bier zu tun hat. Ich sag’s auch gerne, es hat mit Gleichstellung zu tun. Studiert habe ich Kultur und Sozialanthropologie und Friedens- und Konfliktforschung. Genau, und dann bin ich an der Uni gelandet. Genau, zu den anderen Sachen kommen wir vielleicht.
Paul (03:46) Okay, krass. Also wir lernen jetzt hier auf jeden Fall auch noch was über dich, obwohl wir uns schon ein bisschen kennen. Sehr schön. Das klingt cool.
Interview Teil I Hobbybrauen / Craft Beer Tastings
Ja, dann, ich würde sagen, wir steigen einfach mal ein und löchern dich mal ein bisschen zu deiner Person. Seit wann begeisterst du dich für Bier oder Fermentation im Allgemeinen? Wie bist du da rangekommen an das Thema? Weil du hast ja gerade gesagt, rein beruflich oder von deiner Ausbildung, von deinem Background, von deinem Studium hat das ja nichts damit zu tun.
Ben (04:15) Ja, tatsächlich hat es sogar gar nicht so lange zurückreichende Wurzeln. Doch, eigentlich schon. Also ich komme aus dem Rheinland, muss man dazu sagen. Aus der Nähe von Bonn. Ich bin eigentlich gebürtiger Bonner sogar. Und da trinkt man halt Kölsch. Das hat sich so ein bisschen gewandelt. Man trinkt jetzt auch langweilige Weizenbiere. Aber tatsächlich ist das mit dem Thema Vielfalt dann nicht so weit her. Allerdings ist mein Vater schon sehr früh immer auf Montage gefahren und zwar nach Benelux. Also früher auch weiter weg, aber irgendwann war Benelux seine Destination. Er hatte immer mal was mitgebracht, als ich dann im Alter war, wo man was mitbringen durfte. Und ja, am Anfang war das echt anstrengend. Also ich weiß noch irgendwie, so Rochefort war dabei und Westmalle und ja, also wirklich gute Trappistenbiere, die ich heute sehr zu schätzen weiß. Damals…wusste ich schon, wow, das ist echt was besonderes. Das ist nicht das, was ich bisher unter Bier verstanden habe. Das hat meinen Horizont erweitert. Allerdings war es auch echt anstrengend. Also man nachher gut angeschakert, das war klar. Das, genau. Genau, und dann…hat es aber noch eine ganze Weile gedauert, bis das Thema eigentlich wieder kam. Also ich bin dann zum Studium nach Marburg gegangen und auch in Mainz, wo ich auch studiert habe, war auch noch nicht so viel los. Kuehn Kunz Rosen gab es noch nicht. Und genau, insofern aber so im Studium habe ich tatsächlich angefangen, so ein bisschen über den Tellerrand zu gucken und habe hier und da also tatsächlich wieder über die Belgier da irgendwie meinen Weg zurückgefunden. Und immer mal wieder, also Vielfalt ist allgemein so mein Thema. Also ich mag es einfach irgendwie auch in der Küche, mich auszuprobieren und einfach immer was Neues zu probieren. Also es gibt eigentlich kaum was, was ich nicht mag oder was ich zumindest nicht schon probiert hätte. Es gibt nichts, wo ich pauschal sagen würde, das mag ich nicht. Und so kam dann irgendwann genau so. In den Zehnerjahren kamen mir dann irgendwie in Deutschland die ersten erhältlichen Biere. Dadurch, dass ich in Frankfurt wohne, war die dann auch ein bisschen, arbeite, waren die dann auch für mich irgendwann besser erhältlich. Ja, und so nahm das Thema dann so ein bisschen seinen Lauf. Dann haben wir so ein bisschen reingetrunken, mit einem Kumpel vor allem. Damals war aber Whisky noch mehr Thema. Und wir haben dann immer Schach gespielt und Whisky getrunken.
Paul (06:58) Okay.
Ben (07:02) Jazz dabei gehört, also total Schublade, ja, absolutes Glück.
Paul (07:05) Ich würde gerade sagen, dann machst du ja drei Schubladen auf und… Hahaha, perfekt!
Ben (07:09) Genau. Aber ich war nie gut im Schacht, muss man dazu sagen. Whisky habe ich ja auch. Ja, genau. Was ich aber eigentlich damit sagen will, also das war eigentlich der Beginn, ohne dass wir es damals schon wussten, weil wir nämlich dann immer, man muss ja mineralisieren, also haben wir immer Zwischenbiere getrunken. Und dann haben wir irgendwann gesagt, so ey, in drei Jahren brauen wir unser eigenes Bier, ohne damals auch nur den blassesten Schimmer gehabt zu haben wiedas eigentlich funktioniert. Und dann nennen wir die nach Jazz Tracks. Also dann haben wir so vorgenommen, okay, dann machen wir so eine Reihe und dann hatte ich echt so eine Liste von zehn unterschiedlichen Jazz Tracks, die man dann in Biere hätte umwandeln können. Und so ist es dann tatsächlich gekommen. Ich glaube, es waren vier Jahre später dann, aber tatsächlich mein erstes was ich dann tatsächlich auch mit dem Kumpel gebraut habe. Der rief irgendwann an, war zwischenzeitlich schon nach Göttingen gezogen und sagte, ey, wir haben jetzt hier mit der Hausgemeinschaft Equipment gekauft, aber keiner von uns hat Ahnung, komm doch mal vorbei irgendwie, wir brauen jetzt mal Bier.
Paul (08:18) Sehr, sehr cool.
Ben (08:20) Genau, und dann war das erste tatsächlich ein Double IPA angelehnt an Pliny the Elder, ohne zu wissen, was das für eine Ikone ist. Damals habe ich ein Rezept gefunden und fand Double IPAs gut. Und das hieß dann das Girl From Ipanema. Also, der hat aber der Bogen geschlagen.
Flo (08:21) Mittlerweile wirst du einen Pliny irgendwann schon mal getrunken haben, gehe ich davon aus, oder? Und? Und? Kam euer erstes daran?
Ben (08:47) Ja, auf der Brau natürlich. Ich kann natürlich dann überhaupt nicht mehr sagen, weil sich der Geschmack so krass verändert mit der Zeit. Und du überhaupt nicht mehr sagen kannst, war das wirklich gut? Ich würde wetten, es war nicht gut. Es waren schon viele Leute, die gesagt haben, wow, das ist ja mal besonders. Aber ich weiß noch, dass es auf jeden Fall krass bitter war. Das war auch noch die, guck mal hier, ich hab 100 IBUs in meinem Bier. Zeit. Das weiß ich noch, dass es sehr bitter war. Davor habe ich dann auch immer gewarnt, aber die Leute waren gleichermaßen geschockt und irgendwie beeindruckt, warum das so krass fruchtig schmeckt.
Paul (09:28) Und was war das für eine Anlage, auf die ihr da gebraut habt? Und hast du dir dann auch selber gleich eine geholt oder habt ihr dann quasi immer zusammen gebraut?
Ben (09:35) Nein, also beim ersten Mal, das war tatsächlich irgendwie, die haben dann so einen großen Topf gekauft und haben sich gleich ein Loch reinstanzen lassen. Das war tatsächlich einfach das Wohnhaus, wo er Göttingen wohnt. Stehgemühlenweg 10, schöne Grüße. Das Ding steht immer noch im Keller. Dann haben wir das auf den Herd, das war viel zu groß alles und überhaupt nicht durchdacht, weil es das erste Mal war. Die haben sich den Kopf gesetzt, wir wollen mal Bier brauen, und haben sich dann was zusammengekauft. Dann mussten wir noch zum Baumarkt und Dichtung kaufen, weil das Ding ausgelaufen ist. Es war eine ziemliche Katastrophe, aber irgendwie auch witzig. Aber wir haben dann auch festgestellt, eigentlich müssen wir noch mal mit jemandem brauen, der das schon mal gemacht hat. Ich kannte glücklicherweise jemanden, Holger, schöne Grüße, der das schon mal getan hat. Und mit dem haben wir es dann nicht nur einmal gemacht. Und ja, sind dann absolut, also ich am allermeisten, aber auch die anderen haben Feuer gefangen. Aber ich bin der Einzige, der jetzt noch so richtig tief drin ist. Also, ja, ich bin, glaube ich, der Einzige, der richtig tief drin ist.
Flo (10:42) Du steckst da auch relativ tief drin, von daher nicht schlecht.
Paul (10:47) Du kommst da nicht mehr raus.
Ben (10:47) Ja, das ist ja… Nee, ich glaube auch nicht. Also wenn man so zurückguckt, ist das schon fast erschreckend. Irgendwie so bei der 2019er Brau, also der letzten Brau vor der Pandemie, BrauBeviale in Nürnberg hatte der… Da… Ich weiß noch, war ich ganz aufgeregt. Heißt ja aufgeregt nicht, ich bin nicht so ein Typ, der so aufgeregt ist. Aber ich war auf jeden Fall sehr freudig erregt, als wir dann nachher im Landbierparadies mit den Hobbybrauen noch essen waren, wie wir es dieses Mal auch gemacht haben, das hat mir leider gefehlt. Und ich dann zufällig mit Jan Brücklmeier am Tisch saß Und dachte… Fame am Tisch. Und heute, es gibt, glaube ich, keine Person, doch Andi noch, auch aus dem HBCon Orga-Team, aber unter meinen Freunden gibt es niemanden, mit dem ich so oft schreibe, wie mit Jan. Ich weiß ja immer, ich kann dir immer sagen, irgendwie, wann 12 Uhr ist, weil, ja genau, wenn 12 Uhr ist, weil dann ist es bei Jan 6 Uhr und dann steht er auf und nimmt sein Handy in die Hand und dann geht es bing, bing, bing.
Flo (11:51) Ja, sehr cool. Ja, sehr cool. Kleiner, ja, mini Fun Fact am Rande. Bei mir war das ähnlich wie bei dir oder bei euch. Ich habe meine Biere auch immer nach Musiktracks benannt, nur komme ich eher aus der Reggae Dancehall Ecke. Deswegen waren dann meine Namen ein bisschen anders wie bei euch. Heute, hier und da, wenn ich über einen Namen von einem Bier nachdenke, denke ich auch häufig, ich suche mir einen guten… Musiktrack raus und so bekommt das Bier den Namen des heute stellenweise noch so.
Ben (12:24) Ja cool. Ja, hey, da bin ich zurück mit dir im Game. Ich mach das jetzt auch wieder so. Jetzt können wir mal die Sau rauslassen. Ich hab euch Biere geschickt. Eines davon… Nee, beide sind nach Tracks benannt. Also, ich sag mal, was es gibt. Zumindest die beiden Homebrews. Das eine ist ein Schwarzbier. Das heißt Back to Black.
Ben (12:56) Da können wir ein Gewinnspiel daraus machen. Und das andere heißt Hey Rose. Da könnt ihr ja selber…
Paul (12:58) Ja, aber mit Gewinnspielen haben wir jetzt erst mal genug.
Flo (13:12) So machen wir’s.
Ben (13:13) Genau, bei dem Hey Rose, beim Schwarzbier war ich dann zu faul, weil ich mittlerweile echt nur noch in Kegs abfülle eigentlich, weil ich keine Zeit mehr habe für das Flaschen-Game. Aber genau, bei dem Hey Rose ist sogar ein Spotify-Code drauf. Das heißt, wenn du den scans, dann kommst du gleich zu dem Track.
Flo (13:36) Ah, cool.
Paul (13:36) Die Mühe machst du dir, das ist ja cool.
Ben (13:38) Ja, das war im Juni, da ging es noch.
Flo (13:42) Ich habe mich das vorhin gefragt, als ich da diese Banderole angeguckt habe, ob das irgendwie ein Podcast ist oder irgendwas, aber okay, jetzt. Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, das finde ich aber cool, merke ich mir. Ist geklaut.
Paul (13:52) Aber dann machen wir’s doch jetzt so, Bier auf und dann kommt die nächste Frage, oder? So würd ich jetzt… Wir haben jetzt schon ganz schön lang gequatscht. Ich lass die Bombe gleich platzen, ich trinke nicht mit. Wir haben heute den dritten Januar, und das kann man ja jetzt dazu sagen. Und ich hab mir mal vorgenommen, ein bisschen zurückzutreten. Aber der Flo, der… der, ja, opfert sich auf und trinkt natürlich alles mit, was der Ben vorgibt. Ben, mit was fangt man an oder mit was fangt ihr an?
Ben (14:26) Ja, dann fangen wir mit dem Barley Wine an, würde ich sagen. Ich würde sagen, vielleicht starten wir tatsächlich mal mit dem Schwarzbier, weil ich habe hier so ein kleines Experiment aufgebaut. Und zwar habe ich bei dem Schwarzbier es noch geschafft, in Flasche zu füllen, sodass ihr das heute auch da haben könnt. Ich habe es aber, ich habe eine Kiste in kleinen Flaschen gefüllt und den Rest habe ich im Keg und ich habe beides jetzt hier stehen. Ich habe das Keg hier neben mir aufgebaut und das werde ich jetzt mal den Live testen.
Paul (14:56) Ja, sehr gut. Ja, die zwei machen mir jetzt schön die Nase lang. Oh ja, das sieht schon ganz toll aus. Der Flo zeigt es mir schon. Also, üppiger Schaum.
Ben (15:08) Sahniger Schaum, feinporig.
Flo (15:13) Auch immer ganz wichtig. Mit allen Sinnen genießen.
Ben (15:27) Jetzt kann ich mal hier visuell gucken. Das… Nö, ich auch gar nicht. Der Sound ist erstaunlicherweise ein bisschen… vielleicht wegen dem Po, aber das stand die ganze Zeit. Der ist ein bisschen dunkler bei dem… Kann aber täuschen. Cheers. Sag du doch mal was zum Bier, Flo. Du darfsts auch zerreißen. Ich bin mir nämlich selber noch nicht sicher, wie ich es finde.
Flo (15:58) Deswegen habe ich auch gleich einen Schluck genommen, damit ich mir schon was überlegen kann. Also fangen wir an. Optisch sieht das ganze schon mal top aus. Schwarz wie die Nacht. Schöner feinporiger Schaum, war sehr voluminös, hatten wir ja gesagt. Hält sich auch relativ gut jetzt mit einer guten Fingerbreite. Durchaus sieht stabil aus, wird auch so bleiben, gekommen und bleiben. Wenn man rein riecht. Ja süßlich, Karamell, Schokoladennoten, Kaffee vielleicht noch so ein bisschen im Hintergrund, aber jetzt nicht sehr prominent für mich zumindest. Ja so eine schöne karamellige Süße. Gefällt mir schon mal geruchlich sehr gut. relativ schlank hinten raus eine ganz leichte Röstbittere aber schön also jetzt nicht irgendwie schönes Wechselspiel eben zu dieser Karamellsüße die schon im Geruch da war das ist nicht besonders stark hat zu fünf Prozent wahrscheinlich oder
Ben (17:13) Ja, weniger noch, glaube ich. Also jetzt mit der Zuckerkabel in der Flasche, das glaube ich auf 5,2.
Flo (17:22) Also ja, guter Einstieg ist mein erstes Bier dieses Jahr. Sehr gut.
Paul (17:31) Ja, hört sich nach einem leckeren Schwarzbeeren, oder? Also, jetzt so rein von der… Man ist ja selber immer sein kritischster Gegner irgendwie so, ne? Also, man ist größter Kritiker, ist man ja immer selber ein bisschen.
Ben (17:41) Ja, klar. Ja, absolut. Es hat tatsächlich nicht so einen hohen Vergärungsgrad, wie es sollte. Deswegen wundert es mich, dass du sagst schlank. Also es hat tatsächlich nur 66 Prozent Vergärungsgrad. Ich habe gerade nochmal nachgeguckt. Das ist natürlich für ein Schwarzbier fast ein bisschen dünn, irgendwie, also wo da andersrum fast ein bisschen, ein bisschen viel Restzucker. Deswegen hadere ich es ein bisschen. Ich finde es geschmacklich toll. Ich trinke es total gerne. Ich bin aber auch jemand. Ich bin nicht so Too-Style. Also ich bin, na man muss das N-Wort ja nicht sagen, aber mit den Stilen, das ist so eine Sache. Also das kann man machen, aber man sollte sich immer bewusst machen, wofür diese Stile eigentlich mal da waren. Und ich sag tatsächlich, das hatte ich glaube ich sogar schon auf das Kärtchen drauf geschrieben, ich habe bewusst immer ein bisschen mehr Kante und ein bisschen mehr Charakter in einem Schwarzbier, weil ich so ein Köstritzer…nicht viel abgewinnen kann. Das kann ich mal trinken und ich finde es immer noch besser als so ein, ich will jetzt nicht zu viele Marken bashen,
Paul (18:50) Hm? hören doch hier nicht zu.
Ben (19:13) aber so ein 0815 Bier irgendwie, da finde ich irgendwie zumindest ein bisschen eingebildeter Röstaromen immer noch besser. Deswegen, das war schon so bewusst, dass da ein bisschen mehr Kante dran ist, als man normalerweise einen Schwarz-B hätte. Aber ja, die mit der Restdüste tue ich mir ein bisschen schwer. Deswegen vielleicht eher, ja. Ja, aber es ist okay. Sonst hätte ich es euch auch, glaube ich, nicht gecheckt, wenn es total für Unglück gewesen wäre.
Flo (19:26) Ja, aber ich muss sagen, also ich find’s wirklich schlank, auch wenn’s diese Restsüße hat. Also, weil, wenn man’s jetzt so optisch vor sich hat, das könnte ja auch ein Stout oder so sein. Und wenn ich’s mit sowas vergleiche, oder auch selbst einen Porter, finde ich’s wirklich ein bisschen, auch, ja, wegen der ganzen Ferm untergärig, wahrscheinlich kommt’s einfach ein bisschen schlanker daher. Ähm, aber ich wüsste gar nicht, wenn das einen höheren Vergärungsgrad hat, ob’s dann noch so süffig für mich wäre. Also ich finde es ein schönes Wechselspiel.
Ben (20:00) Mhm. Ja, es hat ausreichend Bittere, um dagegen zu stehen, auf jeden Fall.
Paul (20:09) Sehr schön. Ich versuche mal auf die nächste Frage überzuleiten. Vielleicht ist es ja auch genau das, was dich so reizt an dem Hobby, das Ausprobieren, vielleicht auch mal aus einem Stil auszubrechen. Aber uns würde interessieren, was ist es denn, was dir vielleicht auch früher oder jetzt heute vor allen Dingen am meisten Spaß macht? Was reizt dich an dem Hobby Hobbybrauen, Heimbrauen so?
Ben (20:10) Gut. Vielfalt, also ganz klar Vielfalt. Die Vielfalt, die man hier nicht im Regal findet, wenn man in normalen Laden geht. Also ich muss tatsächlich eigentlich bis Frankfurt fahren oder hier im Hinterland. Das ist gar nicht so weit von dir, glaube ich, entfernt, Paul, in Steffenberg. Das wären so die nächsten Handlaufstationen und das, worum ich mich hier selber in Marburg kümmere. Aber… Ich glaube, ich habe tatsächlich irgendwie den besten Bierkeller in 50 Kilometern. Obwohl ich wahrscheinlich nicht mehr… Aber tatsächlich auch einfach der Umstand, dass man in der Lage ist, sich selbst das Bier zu kredenzen, auf das man am meisten Bock hat. Zumindest in dem Moment, wo man es braut oder konzipiert. Das Thema Vielfalt ist für mich eigentlich das allergrößte. Also neben der Kultur, neben Bierkultur, ich habe ja schon gesagt, studierter Kultur und Sozialanthropologe, da bleibt das natürlich nicht aus. Das ist auch so etwas, was ich mit Jan gemein habe. Aber ja, tatsächlich finde ich es einfach total toll, was man alles machen kann. Gerade als Hobbybrauer. Deswegen ist für mich, auch wenn es natürlich immer mal so diesen Reiz gab, wie bei jedem wahrscheinlich, der irgendwie das erste trinkbare Bier produziert, aber das ist bei mir mittlerweile komplett weg. Auch weil ich halt genug mit Menschen gesprochen habe, die das professionell machen. Aber eine eigene Brauerei würde ich nicht haben wollen. Weil genau, da muss man dann zu viel nach Spielregeln spielen, habe ich keinen Bock drauf. Da war ich noch nie der Typ für.
Flo (22:27) Ja, kann ich verstehen. Wobei ja, ich habe schon ein paar mal im Podcast gesagt
Paul (22:33) Flo hat da so’n Traum.
Flo Manchmal freitags abends. Genau, genau und der lebt auch noch eine Weile, glaube ich, in mir.
Ben (22:35) Und dann geht es weiter. Ich will auch überhaupt niemanden verurteilen. Am Ende geht es darum, dass man einen Weg findet, mit dem man selber happy werden kann. Ich habe für mich rausgefunden, zumindest reine Brauerei wäre es nicht. Was ich mir irgendwann vorstellen könnte, wenn die Kinder nicht mehr so viel Kohle haben wollen. Meine sind ein bisschen älter als eure. Das wäre so was wie ein Brewpub oder so was. Eine schlichte Karte mit aber coolen Sachen zu essen auch, also eher so eine Bistro-Karte. Und dann irgendwie 4, 5, 6 Hähne würden wahrscheinlich erstmal in Marburg definitiv für den Anfang reichen. Und dann ja, ein, zwei Gastbiere vielleicht und den Rest selber bespielen. Sowas, das finde ich ein Konzept. Da hat man eben auch genug Platz. Geld noch zu verdienen, wenn du es direkt selber ausschenkst. Weil wenn du tatsächlich in den Verkauf gehst, da geht halt jede Menge auch einfach auf den Weg flöten.
Flo (23:50) Und bei dir übernehme ich mal wieder eine Frage. Wenn du gerade nicht im tiefen Orga von der HBCon steckst oder gerade Zeit findest, ein bisschen selbst Hobby zu brauen, du beschäftigst dich ja noch weitergehend mit auch in Richtung Craftbier-Tastings. Hast du dafür jetzt noch Zeit? Machst du das noch? Und wann bist du in das Thema eingestiegen? Warum?
Ben (24:31) Ja, also das fällt mir tatsächlich so ein bisschen schwer jetzt darauf zu antworten, weil mir da gerade nämlich einfällt, dass ich noch zwei Anfragen unbeantwortet habe. Johanna, es tut mir leid, ich melde mich bei dir. Ja, ich habe Lust, wieder ein Tasting zu machen. Ich kann nur noch nicht genau sagen wann. Damit sei die Frage schon mal so halb beantwortet. Also ja, ich mache das noch prinzipiell, aber tatsächlich ist es sehr, sehr viel weniger geworden, weil die HBCon schon echt viel Zeit frisst mittlerweile und tatsächlich auch das ganze Jahr über. Ich habe, wie fange ich damit an? Also ich habe sehr nette Menschen in meinem relativ großen sozialen Umfeld, die eigene Läden haben. Und das hat es natürlich total erleichtert. Dann kam aber tatsächlich relativ schnell die Connection zu Nico Döring, der ist ja auch Teil des HBCon Teams und Schlossherr, Gastgeber in Romrod und eben Inhaber vom Atelier Vrai, oder Atelier Vrai, das kann man, glaube ich, aussprechen, wie man möchte. Und genau, über ihn, er hat Bier gebracht und saß dann, er hat Bier gebracht. Und saß dann tatsächlich zu meinem Erstaunen mal ein ganzes Tasting einfach mit drin. Das hat natürlich zu einiger Aufregung geführt. Was heißt Aufregung? Ich kann das dann auch irgendwann ausblenden, aber erst mal dachte ich so, okay, damit habe ich nicht gerechnet, dass jetzt hier der Biersommilieir hier sitzt und die Abnahme macht sozusagen. Na genau, aber scheinbar war nicht so scheiße, weil ich dann im Nachgang… Ja, keine Ahnung. Also auch später einen kleinen Sprung, dann auch Tastings für Atelier Vrai und Blechbrut, die ja so ein bisschen in Kollaborieren gemacht habe. Und ja, so ein ganz großer Booster, wo ich echt viel Zeit da reingesteckt habe, war eigentlich die Pandemie, wo es dann ins Digitale ging. Da kam dann wilde… Also ich hatte schnell gemerkt, okay, man kann da Sachen machen, die man sonst nicht machen kann, nämlich Brauer sich einladen, die man sonst nicht einfach nach Marburg und hab dann irgendwie mit natürlich Nico und Bene von Blechbrut, mit Felix vom End, mit allen möglichen Leuten, Oli Wesseloh, Tastings gemacht.
Paul (27:17) Urgestein.
Ben (27:30) Und irgendwann, ja, irgendwann kam dann ein Anruf, genau, weil ich hatte mit Digital Tastings, da war ich so der, also Digital Tastings, ich glaube sogar dort. Da war ich der Beer Dude. Das ist aber lustigerweise eine kleine Apfelwein-Klitsche in Gießen, die einfach schnell genug und clever genug waren, direkt zu Beginn der Pandemie, sich diese URL zu sichern, die Domain zu sichern.
Paul (27:49) clever.
Ben Das hat dann aber dazu geführt, dass ich irgendwann, ich glaube tatsächlich, im ersten Pandemiejahr, also 2020, einen Anruf… kriegt, hier Ben, die FAZ hat gerade angerufen, die wollen ein Tasting mit dir machen, schreib doch mal ein Angebot. Ich so, what? Ich war ja auf dem Rückweg vom Urlaub, also ich war ja auf der französischen Autobahn und hab dann erstens ein Angebot, keine Ahnung, ich hab noch nie ein Angebot geschrieben vorher und dann ging es gleich an die FAZ Gruppe, war es, oder? Genau. Und hab dann tatsächlich für den digitalen…deutschen Kämmerertag, also die Kämmerer der Städte und Kommunen, die dann eben auch digital tagen mussten, das Abendprogramm bestritten und hab dann Pakete in den Bundestag und in Landesparlamente und so weiter geschickt, das war echt abgefahren und hatte dafür dann Olli Wesseloh nochmal gefragt. Genau, aber jetzt bin ich so ein bisschen abgedriftet. Ja, letztendlich Es bleibt wenig Zeit. Ich habe eigentlich Bock, das hin und wieder zu machen. Ich sehe das jetzt nicht mehr so als meine Haupttätigkeit.
Paul (30:10) Wahnsinn. Also ja, du bist super umtriebig, aber ich denke, wir haben jetzt euch da draußen auch genug auf die Folter gespannt. Jetzt nehmen wir uns mal die Heimbrau-Convention vor und ihr müsst natürlich sagen, wie es jetzt mit dem Bier aussieht. Also wenn ihr eins braucht und wenn es das nächste gibt, dann könnten wir das jetzt vielleicht einschieben, keine Ahnung. Ich hätte wahrscheinlich das Schwarzbier schon getrunken.
Ben (30:40) Was heißt schon brauchen? Also, wer hat, der kann, sage ich mal.
Paul (30:43) Hahaha Jawoll, alles kann nichts, muss. Jetzt kommt eine Flasche mit einem, was war das, roten Korken? Rosa? Rosafarben, ne?
Ben (30:52) Das Bier heißt nämlich Hey Rose. Das ist ein Rosensaison.
Paul (30:57) Ach, das war das.
Flo (31:02) sehr cool, ja. Pilsner, Malz, Weizenflocken, Spitzmalz, Bravo und Talus gehopft, mit der Belgian Saison und der French Saison cofermentiert.
Ben (31:13) Genau. Und es ist eben schon aus dem Sommer. Aber ich finde, dass bei Saisons immer echt total erstaunlich, wie gut die sich immer halten. Also ich finde, klar, ich meine, so man hat jetzt nicht mehr die super frischen Hopfenaromen da drin, aber gerade diese floralen Geschichten, die funktionieren in Saisons immer sehr, sehr lange, finde ich.
Paul (31:41) Ihr habt glaub ich meinen Blick gesehen. Jetzt krieg ich… Jetzt krieg ich wirklich Durst. Hahaha.
Flo (31:57) Strohgelb, leichte Trübung, hochkarbonisiert.
Paul (31:58) Oh. Ja, beim Ben ist das Klipper klar, ja? Also, das ist echt…
Ben (32:00) Bei dir nicht mehr. Ja, ja, das ist der Postweg. Die Sachen sind halt heute erst angekommen.
Flo (32:07) Ja, aber auch mit der Trübung mag ich das, sieht das gut aus. Feinporiger Schaum, hält sich auch wiederum sehr gut.
Paul (32:18) Ja Flo, du bist jetzt natürlich, du musst jetzt noch was sagen, ne? Und dann geht’s weiter. Wenn ihr die Stimmen geölt habt, du kurz vor das gesagt hast, dann mach ich weiter.
Flo (32:22) Ja. Ja, sehr schöne Nase. Ich hab da neben der ganzen floralen Geschichte und und und und Rose. Auch für mich ist es so kam als erstes Zitronengras.
Ben (32:30) Vielen Dank.
Flo (32:42) Finde ich sehr schön und halt das typische, phenolische, leicht pfeffrige, zittrische, was man eben bei einem Saison so schätzt. sehr sehr schön knochentrocken auch schöne Bittere also knackige Bittere was gut mit dem Trockenen zusammen geht macht gleich lust auf den nächsten Schluck, Paul
Paul (33:10) Das ist gemein, ey. So schwer hab ich mir das nicht vorgestellt, aber gut.
Flo (33:11) Hahaha
Ben (33:14) Hehe hehehehehe
Flo (33:18) und da auch im Geschmack schön dieses ja phenolisch pfeffrig und dann mit dem bitteren und dem trockenen schön gefällt mir gut
Ben (33:27) 95 Prozent Vergärungsgrad.
Paul (33:30) Jawoll, so muss das sein. Alles klar. Gut. Also ihr habt wieder volles Glas und der Ben konnte die Stimme nochmal ein bisschen ölen. Also du hast uns ja letztens vor die Kamera gezerrt und gefragt, was die HB-Con für uns ist. Jetzt drehen wir mal den Spieß um, würde ich sagen. Jetzt haben wir die Möglichkeit. Seit wann gibt es denn die HB-Con und was ist das für dich oder was ist es aus deiner Sicht und was soll es sein?
Ben (34:07) Ich habe auch fast damit gerechnet, dass ihr die Frage, die ich zur Weihnachts-Folge gestellt habe, nochmal umdreht.
Paul (34:09) Na so, okay, wir haben ja noch Zeit.
Ben (34:19) Also, tatsächlich, die HBcon ist, würde ich sagen, ihr habt es ja selber schon gesagt, die größte und wichtigste, ich glaube, das ist jetzt keine Selbstbeweihräucherung, wenn ich das sage, aber die größte und wichtigste Veranstaltung für Hobbybrauern im deutschsprachigen Raum. Das ist auf jeden Fall unser Anspruch. Es gibt sie seit 2019, aber tatsächlich… Es gab da ein paar Sachen zwischen 19 und 23, die dazu geführt haben, dass die ein oder andere Veranstaltungen ausgefallen sind. Und tatsächlich ist die HB Con für mich damals noch als Teilnehmender der Beginn der Pandemie gewesen. Also die HB Con sollte nämlich, das weiß wahrscheinlich keiner außer mir, oder das haben ja mehr Leute erlebt, aber… Eigentlich war es nämlich Freitag, der 13. März, wo die HBCon starten sollte. Das konnte ja nicht gut gehen. Und tatsächlich, bis Mittwoch hieß es nämlich damals noch, doch, doch, das machen wir. Und dann am Mittwochabend wurde abgesagt. Weiß ich noch ziemlich genau, weil ich da nämlich auf dem Weg, auf dem Rückweg aus Rüsselsheim von der Uni war, von der ich eben erzählt habe.
Paul (35:40) Na ja, ich kann mich auch noch dran erinnern.
Ben (35:43) Genau. Ja, und insofern ist es die letzte, erst unsere zweite wirklich vor Ort durchgeführte Heimbrauconvention gewesen. Und ja, das Thema, was ist die HBcon? Das kann eigentlich jeder für sich selbst, glaube ich, am besten beantworten. Und es gibt auch bei uns im Orga-Team da eine Bandbreite an Meinungen dazu, würde ich sagen. Also das… ist jetzt nicht, dass wir uns darüber streiten würden, aber die Meinungen darüber, wo es hingehen soll mit der HB Con, die gehen teilweise schon ein bisschen auseinander. Also, das fängt mit den Örtlichkeiten an, wo wir letztes Jahr schon von dem einen oder der anderen gehört haben, dass es da doch recht eng sei im Rittersaal, wenn es darf, wenn da eine Veranstaltung zu der drei stattfindet. Es geht… über diese Shuttlegeschichten und so weiter. Aber tatsächlich auch, was will man da bieten? Muss man tatsächlich so ein großes Bildungsprogramm schaffen, wie wir das machen? Oder reicht es nicht, wenn wir uns sehen und miteinander sprechen? Ist es nicht eigentlich das Wichtigste? Und so weiter.
Paul (37:03) Ich glaube, von diesen unterschiedlichen Auffassungen lebt das ja auch so ein bisschen, dass man dann im Austausch ist und wahrscheinlich entwickeln sich dadurch auch nochmal ganz andere Ideen einfach, wenn man drüber diskutiert und man selber vielleicht denkt, naja gut, das muss auf jeden Fall so sein und der andere dann einfach nochmal eine andere Sicht reinbringt und dann vielleicht selber nochmal drüber nachdenkt, ok, alles klar, so könnte man es auch aufziehen. Und man merkt ja auch, dass ihr euch auf jeden Fall entwickelt, also das Orga-Team an sich, jetzt nicht nur was den Zuwachsjahr auch, wahrscheinlich jährlich. angeht, sondern auch, dass ihr ganz anders mit den Sachen umgeht und das immer professioneller wirkt, finde ich jedenfalls. Du hast ja jetzt gerade schon gesagt, du bist nicht von Anfang an im Orga-Team gewesen. Wie kam es zu der Idee oder wie bist du da reingeschlittert in die Geschichte und wie ist die Idee aufgekommen, weil du hast ja mit dem Jan Brücklmeier glaube ich auch viel zu tun, überhaupt eine HBcon ins Leben zu rufen.
Ben (38:01) Ja, das ist tatsächlich, dadurch, dass ich erst seit 2023 oder 22 dann dazugestoßen bin, aber für die 23er HBCon kann ich das nicht so im Detail beantworten, aber hervorgegangen ist das aus dem Hobbybauer Forum vor allen Dingen. Also da haben sich die Leute zusammengefunden, und zwar Leute, die auch dort schon sehr engagiert sind, wie der Andi Staudt, der von mir den Spitznamen Imperial oder der Jan eben, der ja auch im Forum erstaunlich aktiv ist immer noch, das habe ich mich schon immer gewundert, Bodo natürlich als derjenige, dem die Domain gehört und der auch der erste Vorsitzende des Vereins Heimbrau Convention ist, der da…für diesen Zweck gegründet wurde und noch einige andere. Also ich kann jetzt nicht alle aufzählen. Schaut mal auf unsere Seite vorbei Heimbrauconvention.de und dann über die Heimbrau Convention, da sind sie alle aufgeführt. Genau. Und tatsächlich spielt jeder eine wichtige Rolle. Es sind mittlerweile ein paar Leute nicht mehr dabei, die mit gestartet sind. Es sind auch schon Leute nicht mehr dabei, die die zwischendrin aufgesprungen sind.
Aber im Großen und Ganzen ist das Kern-Team eigentlich relativ stabil geblieben. Genau, und ich bin dazu gekommen, ich bin einfach gefragt worden von Nico, den ich eben schon beschrieben habe, aus anderen Ecken schon kannte. Und es war klar, Jan braucht Unterstützung beim Brewers Campus. Und ehrlich gesagt…Wenn mich jemand gefragt hätte, schau mal, das hier sind alle Aufgaben, die es bei der Heimbrau Convention gibt. Welche würdest du denn gerne übernehmen? Dann wäre es genau diese gewesen, weil das Thema Vielfalt, ich habe es eben schon mal gesagt, das Thema Netzwerken, das sind genau meine Steckenpferde. Und eigentlich ist es für mich, also ich musste mich tatsächlich, nein, ich musste mich nicht tatsächlich kneifen, aber es war auf jeden Fall ein sehr großes Glück letztendlich für mich an diese Stelle gesetzt worden zu sein.
Paul (40:25) Wie groß ist das Orga-Team mittlerweile? Also ungefähr.
Ben (40:28) Ich müsste da tatsächlich selber zählen. Ja, um die 12 Leute sind wir. Zwölf Leute, glaube ich, sind wir gerade. Wir haben jetzt gerade nochmal den Dirk Bindrich dazu bekommen, der den Carsten vor allem unterstützt bei der Organisation der beiden Abendprogrammpunkte. Genau, ich weiß nicht, ob ihr da selber zu überleiten wolltet.
Flo (40:58) Ich denke, da kommen wir noch drauf. Was mich in dem ganzen Spannungsfeld interessieren würde, ich kann mich noch gut erinnern, als ich 2019 bei der HBcon das erste Mal vor Ort war. Da habe ich Brewers Campus irgendwie gar nicht so wirklich teilgenommen, weil das war halt das erste Mal und wie wir alle wissen, ist auch gar nicht so, muss man ja eifrig dabei sein, dass man auch an die entsprechenden Tickets kommt. Ich habe mich da eher auf…Ausschank und Bier einreichen konzentriert gehabt 2019, aber 23 habe ich einige Sachen auf dem Brewers Campus besucht und da wurde das Programm auch nochmal deutlich größer. Und wenn man so ein bisschen auf dieses Jahr schielt, 2024, glaube ich, ist es nochmal ein bisschen angewachsen, nachdem du das jetzt einmal quasi schon so komplett durchlebt hast. Und auch letztes Jahr vor Ort. hat man ja schon gesehen mit den ganzen unterschiedlichen Standorten. Shuttle, das ist ja schon ein komplexes Konstrukt. Aber anscheinend macht ihr den Wahnsinn ja noch mal mit. Gab es da viele Sachen, die schief gegangen sind, die ihr jetzt für dieses Jahr als Lessons Learnd schon einfließen lassen konntet? Oder gibt es da Sachen, die du sagen kannst, sagen magst? Oder lief da alles gleich Tutti Completti super top?
Ben (42:06) Ja, also wir haben da keine großen Geheimnisse. Für uns ist es tatsächlich nach wie vor, das habe ich eben vielleicht gar nicht so stark gemacht, sollte es, aber für uns ist es einfach das Community-Event. Und für uns ist es super wichtig, dass das auch aus dem Programm hervorgeht und dass deswegen auch ein großes Maß an Transparenz herrscht. Deswegen bin ich super happy. dass ihr mich hier eingeladen habt, dass ich hier ein bisschen was zu HBCon noch erzählen kann, weil es gibt halt wenig Formate, wo man das so ausbreiten kann. Ganz abgesehen davon, dass ich den Podcast natürlich auch toll finde und selber immer höre.
Flo (43:02) Hehehe
Paul (43:03) Vielen Dank.
Ben (43:05) Aber tatsächlich, also so richtig richtig richtig schiefgegangen sind wenige Dinge, erstaunlich wenige Dinge für so eine komplexe Veranstaltung. Und das ist vielleicht das erste, was ich sagen will. Das komplette Orga-Team arbeitet absolut ehrenamtlich. Wir machen das alle in unserer Freizeit, nebenher, neben unseren Jobs. Und wir treffen uns zweiwöchentlich und in heißen Phasen wöchentlich online für einen mehrstündigen Owner Call. und arbeiten in den Zwischenzeiten natürlich auch eifrig daran, dass wir alle ein tolles Wochenende verbringen können. Und damit will ich überhaupt keine Lobhudelei betreiben, sondern vielmehr sagen, wenn irgendwas schiefgeht, versucht es uns nachzusehen und euch und uns als Teil einer Community zu sehen, die einfach irgendwie gemeinsam an einer geilen Veranstaltung stricken. Das gesagt, würde ich als allererstes mal sagen, was uns sehr schnell klar war und was auch sich in dem Feedback, das wir ja eingeholt haben, um eben an den entsprechenden Stellschrauben drehen zu können. Was schief gelaufen ist, ist tatsächlich so der Tap Takeover, der am Samstagabend stattgefunden hat, weil es da einfach sehr viel Chaos gab. Mit der Verteilung des Slots, mit dem Equipment, an den entsprechenden Stellen, wer wann wo ist. Das haben wir uns sehr zu Herzen genommen und haben da dran gearbeitet. Wie wir alle Sachen uns sehr zu Herzen genommen haben. Also ein weiterer, ich glaube, das war, also es gab, glaube ich, drei wesentliche Kritikpunkte. Der erste war eben Tap-Take-Over. Das zweite, würde ich sagen, war der Platz. Da ist es eben so… Da haben wir mit dem Schloss natürlich eine Location, die toll ist. Also, die eine tolle Kulisse abgibt, die eine tolle Atmosphäre macht, die aber ihre Tücken hat. Und gerade an den Stellen, wo alle an einem Ort sein sollen, wird das mitunter schwierig und ein bisschen eng. Dem versuchen wir im März… Damit zu begegnen, dass wir ein großes Zelt in den Hof stellen. Wo noch mal deutlich mehr Platz entsteht und wo noch mal andere Wege auch entstehen. Das heißt, wir versuchen über dieses Zelt den Rittersaal und den Keller noch stärker auch mit dem Restaurant zu verbinden. Weil das sei an dieser Stelle auch einmal deutlich gesagt, das ganze Schloss gehört uns an dem Wochenende. Also es gibt keinen Grund, sich nicht in die Tiefen des Restaurants auf der anderen Seite des Schlosses, also da wo auch die Essensausgabe ist, zurückzuziehen, wenn man mal ein bisschen Ruhe haben will, sich miteinander unterhalten will oder was auch immer zu tun. Das ganze Schloss ist einfach HBCon.
Paul (46:22) Man traut sich, kann ich vielleicht sagen, man traut sich manchmal gar nicht so richtig, weil es ja schon eher gehoben ist, gerade das Restaurant da drüben. Und man traut sich so gar nicht, darf ich jetzt hier rein so ungefähr? Das ist natürlich ein sehr, sehr guter Hinweis und sei auch den Zuhörer gesagt, dass man da auch mal rüber kann. Weil ich habe das dann irgendwann auch gemacht. Also ich weiß noch, ich bin mit dem Heiko Müller dann auch einfach mal rausgegangen. Und dann haben wir einfach da draußen und dann hat man das ist ja auch so richtig verquatscht, dann hat man so richtig doofes Zeug erzählt die ganze Zeit, wie es dann halt so ist. Einer ständig an den Kühlwagen gelaufen, ein Bierchen geholt und da haben wir uns auch gedacht, es wäre cool hier draußen noch so ein Zelt. Es war ein bisschen frisch, glaube ich, kann ich mich daran erinnern. Also vielleicht so ein Heizpilz oder so, wäre auch nicht schlecht, aber so ein Zelt, weil es so ein bisschen genieselt hatte, das wäre cool. Und freut mich, dass das jetzt so umgesetzt wird. glaube ich tatsächlich so, wie ihr euch das vorstellt, neue Wege, neue Treffpunkte nochmal aufmachen.
Ben (47:24) Genau, Trepppunkt ist auch ein gutes Stichwort. Das haben wir bis jetzt noch gar nicht so veröffentlicht. Aber es gibt ja auch noch ein bisschen Zeit zwischen Podcastaufnahme und Podcast Insofern vielleicht schießt du es dazwischen noch. Und zwar haben wir uns noch eine Sache überlegt. Ich muss vielleicht ganz kurz den Gedanken zu Ende führen und komme dann darauf, wenn wir zum Abendprogramm kurz sprechen. Und zwar… Die andere Entzerrung ist das Bürgerhaus. Also wir werden am Samstagabend im Bürgerhaus sein. Das Format können wir gleich drüber sprechen, aber Freitag wird sich mehr verteilen durch das Format. Ach komm, ich erzähl’s jetzt einfach. Das ist ja auch albern. So, genau, vielleicht kleiner Werbeblog zwischendrin.
Paul (48:08) Der Cliffhanger wäre sonst zu heftig.
Ben (48:22) Also am Freitagabend, wir hatten bisher. Einmal den Teilnehmerwettbewerb und einmal den Tap-Take-Over. Und beim Tap-Take-Over konnte man aber auch was gewinnen. Es war also de facto auch ein Wettbewerb. Und mir, der ich später dazu gestoßen bin, hat sich das nie so richtig erschlossen. Und ich glaube, dass es vielen anderen auch so ging, warum es eigentlich am Freitag der Teilnehmerwettbewerb und… Und am Samstag ist eigentlich auch ein Wettbewerb. Und am Freitag kann man theoretisch aus dem IKegger ausschenken. Und am Samstag geht es nur mit DLK. So, das hat für viel Verwirrung gesorgt. Sodass wir gesagt haben, also das war der eine Grund, aber auch eben einfach den Freitag wettbewerbsfrei zu machen, hat eine Qualität für sich einfach irgendwie entspannt anzukommen. die Leute zu treffen und sich überall im Schloss zu verteilen und einfach Biere auszutauschen und einfach eine gute Zeit zu haben. Deswegen heißt das ganze Ding mein Bier dein Bier, die Open Bottle Night. und ist absolut wettbewerbsfrei, wie gesagt, hat keinen festen Rahmen. Es gibt nur, weil wir uns gedacht haben, es gibt halt immer auch Leute, das war wirklich ein erstaunlich hoher Prozentsatz von Leuten, die das erste Mal auf der Heimbraukonvention waren. Die gibt es halt immer wieder und deswegen ist es wichtig, auch immer so ein bisschen jungfräulicher an die Info und auch an die Denke heranzugehen. Sonst hat man so einen geschlossenen Kreis so schnell, das wollen wir eben explizit nicht. Und haben uns deswegen überlegt, wir machen ein paar Bereiche, die sich dezidiert einen bestimmten Thema widmen. Also wir haben zum Beispiel, ich weiß nicht, wer auf Facebook ist, kennt vielleicht die Milk the Funk Gruppe, Flo und Paul kennen die auf jeden Fall. Es ist eine amerikanische Gruppe, die sich um Mixed Fermentation, also um Fermentation nicht nur mit den üblichen Brauhefen, mit den Reinzuchthefen, geht, sich damit beschäftigt. Wir werden einen Milk-the-Funk-Meetup und Bottle Share auf der HBCon haben, also ein Format im Format. Das ist ein Punkt, wofür man sich treffen kann am Freitagabend. Dann wird es einen Punkt geben, Biergeschichte, prominent besetzt mit Markus Raupach, mit Jan Brücklmeier und mit Andreas Krennmair, die ihr auch alle am nächsten Tag seht, wo man sich eben über Biergeschichte austauschen kann. Aber die Idee ist tatsächlich auch immer so ein bisschen so einen kleinen Funken in die Community zu schicken. Und vielleicht aus der HBcon heraus. neue Gruppen zusammenzubringen. Weil vielleicht weiß ich gar nicht, okay, es gibt da im Forum bestimmte Threads. Das Forum ist ja so ein krasser Baum, dass man manche Äste gar nicht mehr sehen kann, wenn man so von außen neu dazu kommt. Das heißt, wenn ich ein Interesse an geschichtlichen Themen habe, bin ich da gut aufgehoben. Und vielleicht ergeben sich daraus sogar neue Initiativen. Ich spoilere mal kurz dazwischen.
Flo (51:51) Der Spoiler im Spoiler im Spoiler.
Paul (51:54) Jaja, deswegen ist es perfekt, perfekt!
Ben (51:57) Wir haben zum ersten Mal auf der Heimbrau Convention ein Gastland. Und zwar ist es Polen. Das haben wir mittlerweile schon angekündigt. Die polnische Heim die Vereinigung der Heimbrauer ist riesengroß. Und die sind ziemlich gut organisiert. Die machen riesengroße Veranstaltungen. Da ist die HBCON ein Kindergeburtstag dagegen. Aber wir können immer noch mit dem Brewers Campus protzen, auf jeden Fall. Der kann da mithalten. Aber die Polen haben tatsächlich, also die polnischen Hobbybrauer haben tatsächlich ja krassen Einfluss gehabt, zum Beispiel zur Revitalisierung des Baltic Porters. Zufälligerweise, noch bevor wir diese Gastlandidee haben, wurde das Baltic Porter als eines der BJCP erkoren. Und ein weiterer Zufall, als wir dann die polnischen Freunde kontaktierten, sagten die uns, ja, das trifft sich ganz gut mit dem Baltic Porter, weil das ist unser Bier des Jahres 2024. Das durfte aber noch keinem verraten. Das heißt…Das ist dann tatsächlich so eine Sache, die wir so im Hinterkopf hatten. Vielleicht ergibt sich sowas in Deutschland ja auch, dass man lokale Initiativen oder auch deutschlandweite Initiativen findet, die sagen, hey, dieser Bierstil, dieser Bierstil ist komplett von der Wildfläche verschwunden, aber das ist eigentlich unser Bierstil, den müssen wir zurückholen. Der wurde dem Pils geopfert, wie die allermeisten Bierstile in Deutschland. Aber das Ding holen wir uns zurück. Und dann als Hobbybrauer diese Initiative ergreift. Nur eine Idee. Ein weiterer Tisch wäre dann eben auch mit den Polen, mit denen man sich dann direkt unterhalten kann.
Flo (54:02) Puh, hey, da muss ich ja sagen, geht’s ja freitags abends gleich richtig gut los. Ich weiß da überhaupt gar nicht, wo ich dann als erstes hin soll. Milk the Funk, Biergeschichte, boah, das ist ja echt schwierig.
Paul (54:09) Ja, das ist immer das, was… Ja. Ich hab dann auch immer Angst, dass ich irgendwas verpasse. Wenn ich jetzt… Dann guck ich immer schon so… Ja, aber das… Also, die Zeit lässt es ja nicht zu, dass man überall da ist. Aber find ich cool, dass man am Freitag entspannt ankommen kann. Und dass man nicht irgendwie seinen Tisch finden muss, aufbauen muss, irgendwas ausschenken oder wie auch immer. Find ich cool. Also, das wird…
Ben (54:19) Das kannst du natürlich trotzdem machen, ne? Also, du, äh…
Paul (54:38) Ja natürlich, du sagst ja Open Bottle Night, du kannst natürlich trotzdem ausschenken, aber du…
Ben Genau, also die einzige Bedingung für den Freitagabend ist, dass du keine Technik brauchst. Du brauchst keinen Stecker und du brauchst keine CO2-Flasche, die größer ist als Soda Stream. Weil da wäre uns dann in dem Tumult einfach das Risiko zu groß von umherfliegenden CO2-Flaschen. Ben 10 Kilo Flasche, die in einer Menge von 200 Leuten irgendwie mal die Grätsche macht. Das will man nicht sehen. Deswegen Flaschen sehr willkommen. Aber auch Flaschendosen, wo der Bäumchen gegenüber sitzt. Aber natürlich auch IKegger, kleine mobile Systeme, gar kein Problem. Nur wollen wir eben kein schweres Gerät am Freitagabend haben. Alles, was mobil ist, ist…
Flo (55:34) Cool, cool. Ja, diese Vernetzung mit anderen Ländern, das finde ich auch eine Megasache, dass ihr das schon angegangen seid. Bezüglich dessen gibt es für die HBCon irgendwelche Vorbilder von anderen Ländern, wo ihr, sage ich mal, wo ihr verfolgt, was die so machen, um da noch was dazu zu lernen. Oder macht ihr komplett euer eigenes Ding schon immer. Oder schaut mal eben über den Tellerrand hinaus. Der Jan, der ist auch bei der Homebrewers Association unterwegs, hat er auch schon gepostet. Ich glaube, darüber kommt auf jeden Fall Einfluss. Aber macht ihr das auch wirklich gezielt, bewusst wie mit den Polen und holt euch da noch ein paar Dinge mit für den weiteren Weg.
Ben (56:22) Ja, also dass die Polen jetzt die ersten sind, das kommt nicht von ungefähr, weil die einfach von außen betrachtet sehr, sehr gut organisiert sind. Wie sich das dann irgendwie in die Kommunikation mit einzelnen Personen übersetzt, das ist dann nochmal eine andere Geschichte. Aber tatsächlich ist das eben… eigentlich erstaunlicherweise so ein Spezifikum in Deutschland, dass wir eigentlich gar nicht so die zentrale Organisation haben. Also das Land der Vereine hat eigentlich nicht den Verein. Also es gibt den zwar irgendwie, aber der hat natürlich nicht die Bedeutung, die er haben könnte. Das ist auch immer, das Thema gibt es auch im HBCon-Orga-Team. Aber auch da braucht es eben die Leute, die da willens sind, sich entsprechend zu organisieren. Und die haben sich noch nicht zusammengefunden. Aber auch hier eine herzliche Einladung. Schreibt uns, wenn ihr ein Thema habt. Schreibt uns, wenn ihr ein Herzensangelegenheit habt, was die Community in Deutschland betrifft. Und dann schauen wir, ob wir da vielleicht auch einen Bereich zu einrichten können am Freitagabend. Das ist ganz ungezwungen. Das sind tatsächlich auch so offene Tische. wo man dann hingehen kann und mal reinhören kann. Also so ein bisschen wie so eine Fishbowl-Discussion. Und wenn man keinen Bock hat, dann zieht man eben weiter. Oder so World Cafe-mäßig. Also dann zieht man eben, aber ohne irgendwelche zeitlichen Vorgaben oder irgendwas, sondern einfach nur Interessens betrieben. Und ja, klar gucken wir, aber jetzt nicht strukturell. Also es ist jetzt nicht so, dass wir die ganze Zeit schauen, wie machen die das, wie machen sie das. das. Aber Polen ist eben auch das erste Gastland und wir versprechen uns davon natürlich eine Bereicherung. Erstens, also ich finde tatsächlich, dass wir tatsächlich immer noch so ein bisschen gebrannt sind aus diesen kalten Kriegzeiten und es immer noch so ein Bias im Kopf gibt, den Osteuropa sehr viel weiter weg erscheinen lässt als die westlichen Nachbarn. Und das ist tatsächlich einfach, glaube ich, in dieser Zeit begründet. Das ist ein Anliegen. Tatsächlich, ich bin kein Freund von dem Volksbegriff. Deswegen meide ich Völkerverständigung zu sagen. Das ist so sehr altbacken, der Begriff. Aber tatsächlich einfach Bande knüpfen und Interessen suchen. nicht an Grenzen festhalten, das ist sehr kleingeistig.
Paul (59:12) Ja, ich würde noch mal ganz kurz für die Leute, die vielleicht das erste Mal hinfahren oder noch gar nicht wissen oder vielleicht auch neu im Hobby sind und jetzt trotzdem die HBCon besuchen, so ganz einfach erklärt. Also ich packe jetzt meinen Koffer, ich nehme ein paar Bier mit. Ich komme am Freitag an. Wie läuft dieses Wochenende ab? Sagen wir mal, ich habe ein, zwei Tickets ergattern können oder so. Aber wie kann ich mir das vorstellen? Weil es sind ja unterschiedliche Locations. Wo finde ich mich da wieder?
Ben (59:41) Genau. Am Freitag kommt ihr im Schloss an und ihr kommt zuerst mal zum Check-in. Der befindet sich im Hof des Schlosses. Da gibt es so zwei kleine Zelte. Und da werdet ihr ausgestattet mit den Prints von euren Tickets, die ihr euch dann um den Hals hängen könnt. Da sind dann sowohl die Brewers Campus Tickets, also das heißt die Einzeltickets für die Veranstaltungen, die ihr gebucht habt, als auch eben euer Eintrittsticket, was im Wesentlichen dann ein Namensschild eben ist. Und ihr erfahrt dort auch, wo ihr euer Bier dann abgeben könnt, falls ihr eins angemeldet habt für den Samstagabend. Der Jurywettbewerb findet ja jetzt schon vorher statt, der BJCP-Wettbewerb. Aber der Samstagabend, da können wir dann bestimmt gleich nochmal drauf zu sprechen. Da kann man eben das Bier dann im Bürgerhaus direkt abgeben im Anschluss. Das Bürgerhaus ist im Grunde in Laufweite. Das sind, ich würde mal so sagen, sieben, acht Minuten zu Fuß. Aber wenn ihr mit dem Auto da seid, dann seid ihr wirklich in zwei, drei Minuten da drüben. Ihr findet tatsächlich die ganzen Wegbeschreibungen auch bei uns auf der Website. So, dann ist dann nochmal Zeit, je nachdem wann ihr ankommt. Aber… Ab 14 Uhr startet der Check-in und dann gibt es danach eben nochmal Zeit, ins Hotel zu fahren. Und von den Hotels kommt ihr dann schon mit dem Shuttle, den wir organisiert haben, zurück zum Schloss. Wo dann eben abends die große Sause, mein Bier, dein Bier, die Open Bottle Night stattfinden wird. Von da kommt ihr auch mit dem Shuttle wieder zurück. Es gibt jetzt gerade, die Frage kam schon mal im Forum auf, noch keine… keine minutengenauen Abfahrpläne. Das passiert dann immer relativ spät, wenn wir die genaue Teilnehmerzahl haben. Dann organisiert das Schloss-Team die Shuttles zu den teilnehmenden Hotels. So, und am Samstag starten wir dann tatsächlich eine halbe Stunde früher, damit wir den Brewers Campus auch schön ausschöpfen. Um neun Uhr dreißig, was immer noch sehr human ist, finde ich… mit den ersten Veranstaltungen in Brewers Campus. Das ist das Bildungsprogramm der Heimbrauch Convention mit 40 Einzelveranstaltungen in diesem Jahr, die im Schloss, in der Hofreite, die ist drei Minuten je weiter vom Schloss, gehört eigentlich zum Schloss, im Bürgerhaus, auch im Romrod, im Schlossmuseum stattfinden. und eben in der Villa Raab in Alsfeld, wo euch wiederum die regelmäßig rotierenden Shuttles hinbringen. Da wird es keinen minutengenauen Plan geben, deswegen ist es wichtig dafür immer ein bisschen Pufferzeit einzuplanen oder sich einen Taxi zu rufen, wenn man es ernst meint und nur zehn Minuten Puffer hat. Genau, weil das ist einfach organisatorisch nicht möglich, da Minuten mit neuem Plan zu haben. Die fahren einfach, da fahren mehrere Busse immer im Kreis zwischen Romrod und Alsfeld hin und her. So, nach den, ach so, während der, während des Blue House Campus, also die einzelnen Module des Brewers Campus, die kosten auch ein bisschen Geld. Es gibt, also das Günstigste sind die Vorträge im Bürgerhaus, die sind aber nicht minder spannend. Also das sind echte Koryphäen, die da sprechen. Jan Brücklmeier mit dem Vortrag, den er auch schon eben bei der großen Schwester, bei der HB Con in den USA gehalten hat. Nachbiere in Deutschland, historische Nachbiere mit Kostproben. Andreas Krennmair zum Wiener Lager, auch absolute Experte. Niemand hat sich so tief eingelesen, in die Theorie wie er. Und im Anschluss eben die Polen zu der Geschichte des Baltic Porter, zu der sie eben ein gehöriges Stück beigetragen haben. Und dann gibt es eben, genau, da kosten alle drei Vorträge 15 Euro. Das ist das eine. Und das teuerste ist das Dinner von den Beer Kitchen Gorillaz Schönen Gruß an Nils und Alex, die ein Viergänge-Menü zaubern werden mit exklusiver Bierbegleitung. Das wird ein richtiger Kracher. Das Ding kostet zwar 80 Euro, aber das würdet ihr niemals in einem Laden zu dem Preis bekommen. Da ist tatsächlich das HBCon-Ticket auch… auch gerechtfertigt als einen Eintritts-Forte. So, und während des Brewers Campus gibt es aber, da haben wir wieder eine Kritik verarbeitet, dass es eben auch die Möglichkeit geben muss, was anderes zu machen. Also, wenn man keinen Bock hat, zusätzlich zu dem Eintrittsticket, noch…sich diese Module zu leisten, wobei ich sagen würde, 15 Euro für drei Vorträge, das ist schon fair. Dennoch, wenn einem das nicht interessiert, kann er einfach sein oder man hat tatsächlich einfach nicht das Budget, das kann auch sein, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, im Schloss die Messe zum Beispiel zu besuchen und man trifft im Schloss natürlich auch einfach immer Leute. Also im Zweifel kann man sich auch einfach immer mit Leuten zusammen quatschen. Aber die Messe wird dieses Jahr auch noch mal ein Sonderformat haben, nämlich die Messebühne, wo es auch noch kleinere Vorträge geben wird, dann von Sponsoren, aber trotzdem interessante Themen. Das kann ich noch nicht im Detail sagen. Das werden noch kürzere Spots sein. Aber das haben wir gedacht, irgendwie ist noch mal so eine kleine Sache, die man hinzufügen kann, ohne…den Leuten Geld aus der Tasche ziehen muss. Und es wird Meet the Brewer noch geben, ebenfalls im Schloss. Also das heißt Meet the Brau, Meet the Brauverein heißt das, Meet the Brauverein. Hat mir Bodo so diktiert, also habe ich es auch so aufgeschrieben. Da können sich die Brauvereine präsentieren und man kann die Leute mit Fragen löchern. Da werden natürlich wieder einige am Start sein. Das ist auch cool, die Jungs immer zu sehen. Die Kölner werden auf jeden Fall da sein. Hamburg ist am Start. Ja, das denke ich auch. Das steht auch schon auf der Website.
Paul (01:06:34) Boah, da muss ich ja mal die Brausportgruppe fragen, ob die das auf dem Schirm haben. Meine Güte. Na gut. Okay.
Flo (01:06:48) Ja mega.
Ben (01:06:49) Genau, das ist so der Samstag. Und dann sind wir jetzt endlich beim Samstagabendprogramm angekommen. Genau, ich sehe schon den Paul lustig aus seinem Stuhl hin und her wippen, weil er an Carsten als Bundespräsident denkt im Anzug vor Schloss Bellevue.
Paul (01:06:56) Jawoll, endlich! Wunderschön, also wenn das einer machen kann, dann eher.
Ben (01:07:13) Naja, in der Eises-Kälte. Das ist echt witzig. Ich weiß, dass es sehr, sehr kalt gewesen sein muss. Und wenn man es weiß, dann müsst ihr jetzt das Video noch mal gucken, dann hat man so einige Anzeichen, eine sehr rote Nase. Und aus dem Wettbewerb wird dann der Wettbewerb. Ich begrüße einen Carsten.
Flo (01:07:35) Hahaha! Ja, schöne Grüße.
Paul (01:07:40) Jawoll.
Ben (01:07:41) Genau, ja, und das ist das neue Wettbewerbsformat, was wir uns überlegt haben. Beim Offline-Treffen bei Bodo im Sommer, bierlaunig, wie wir waren. Auch da nochmal vielen lieben Dank an Carsten, der hat nämlich eine Runde Westvleteren springen lassen für das Offline-Treffen, da hat er echt die Spendierhosen angehabt. Also, die Bundesheimbrauspiele. sind das ganze neue Format auf der Heimbrauconvention Das ist unser Wettbewerbsformat. Die Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer ist ja schon an einer Brauerei im Norden vergeben. Und anstatt uns darüber aufzuregen, haben wir gedacht, begegnen wir dem Ganzen doch mitten im Augenzwinkern. Und…neben den Wettbewerb vielleicht auch gar nicht so ernst. Natürlich ist es super wichtig und da springt natürlich eine Menge Ruhm und Ehre raus. Auch das eigentlich keine Worte, die ich benutze. Aber die Bundesheilbauspiele sind unsere Antwort. Und zwar einmal darauf, dass es keine deutsche Meisterschaft bei uns geben kann. Aber auch so eine Art Trauma-Bewältigung. Die Bundesjugendspiele sitzen bei vielen von uns sehr tief. Und so gibt es eben, angelehnt an diesen Wettbewerb, jetzt den Hbcon-Wettbewerb, wo man tatsächlich jedes Bier reinwerfen darf. Ihr könnt anmelden, was in der Flasche ist, ihr könnt anmelden, was im Eicagger, was in der Partydose, was auch immer.
Flo (01:09:29) Holzfass nicht zu vergessen.
Ben Das Charmante ist, was ich auf gar keinen Fall vergessen darf, ist die Handpump. Denn Christoph, lieben Gruß, der war natürlich sehr früh dabei zu fragen, was ist denn mit der Handpump? Ja, die Handpump ist auch zugelassen. Also das heißt, alles, was man irgendwie ins Glas bringen kann, ist zugelassen. Und es gibt auch keine stilistischen Beschränkungen. Qualität des Bieres. Also ihr müsst einfach nur die Leute davon überzeugen, dass euer Bier das Beste ist. Und das könnt ihr auf zwei Wegen tun, für die es jeweils einen Preis gibt. Das eine ist sensorisch, also tatsächlich die Qualität, die wirkliche Qualität des Bieres. Das andere ist aber auch die Präsentation. Das ist sozusagen die B-Note. Auch für die B-Note wird es einen Preis geben. Das heißt, die beste Präsentation gewinnt ebenfalls. Und so hoffen wir dann noch ein bisschen mehr Fun und ein bisschen weniger Ellbogen. Oder mehr Show vor allem, wir haben richtig Bock auf richtig viel Show am Abend.
Paul (01:10:32) Flo schenkst du aus? Frag ich direkt.
Flo (01:10:41) ja habe ich vorher ich habe schon den plan ich habe schon den plan im kopf
Ben (01:10:52) Was ziehst du an? Oder was ziehst du nicht an?
Flo (01:10:54) Bitte? Jaaa, na na na. Ich fokussiere mich auf das Sensorische.
Paul (01:10:57) Okay, okay, okay. Ja, ich hab mal echt eine entspannte… Also, ich bin gespannt, ob nicht noch was auf mich zukommt. Das war ja letztes Jahr auch eine Woche vorher, ne, Ben? Ich erinnere an das HR, was mich aus allen Richtungen angerufen und gefilmt hat. Aber ich hab echt eine ganz entspannte HBcon geplant. Für mich so. Also, ich wollte einen Wettbewerb mitmachen. Das hat aber nicht geklappt. Und…Ansonsten gehe ich einfach hin, ziehe mir im Bürgerhaus die Vorträge rein, trinke ein Bierchen, komme da ganz gespannt an. Also das ist dieses Jahr für mich so geplant. Erst mal langsam in das Jahr reinstarten, weil es jetzt auch einfach viel ist aktuell. Aber Flo, dich kann man natürlich nicht aufhalten. Den Kerl kann man nicht anbinden. Der ist der so ein Fire. Sehr cool. Aber das ist das Schöne. Man kann das ja machen, wie man will und ist. auf der gleichen Veranstaltung. Also und davon lebt sie auch, dass natürlich auch welche ausschenken. Also wenn alle sagen, ich mache mir jetzt ein ruhiges Wochenende, dann gibt es natürlich nichts. Aber das ist das Coole. Jeder kann das so ein bisschen. Du kannst wie ein Wilder quasi Vorträge besuchen und dich fortbilden und deine Themen quasi ein bisschen auffrischen. Und du kannst du kannst einfach selber ausschenken, Feedback einholen. Natürlich auch ein bisschen Show ist natürlich cool. Flo du. kannst diese Show auch, ich weiß es, deswegen habe ich in dem Zusammenhang natürlich gefragt. Und du kannst auch einfach nur hingehen und Bierchen trinken, quatschen. Also das macht es halt auch aus. So eine Vielfalt hast du ja schon öfter gesagt. Also sehr, sehr vielfältig, sehr, sehr variabel, wie man da so rangehen kann. Und das macht echt Spaß. Cool. Freue ich mich drauf.
Ben (01:12:50) Ja, das ist natürlich ein Wagnis. Also wir merken jetzt tatsächlich, dass es doch sehr wagemutig war, so viel Neues in eine HBCon zu packen, weil wir hätten auch einfach entspannt sagen können, hey, lass uns einfach irgendwie mit den Erfahrungen, die wir gemacht haben, konstruktiv umgehen und das ein bisschen umbauen. Aber wir haben irgendwie ziemlich tabula rasa gemacht mit vielen Dingen. Und ja, das ist natürlich mehr Arbeit. Aber, aber das wird. Vielleicht noch zum Samstagabend, da werden dann natürlich auch die BJCP Wettbewerbe, die Sieger verkündet. Also wir hatten ja vier Bierstile, die wir ausgelobt haben, die dezentral verkostet werden. Also an vier Standorten in Deutschland werden unterschiedliche Bierstile verkostet und die Sieger werden an diesem Abend auch gekürt, genau wie dann später, zu später Stunde, wir hoffen gegen elf.
werden wir dann auch die Sieger der Bund ermittelt haben.
Paul (01:13:55) cool. Sehr cool. Der Samstagabend ist picke packe voll. Also das wird cool. Ich bin gespannt, wer da abräumt.
Ben (01:14:09) Wo ich BJCP sage gerade, ist vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass wir auch als einzige Stelle in Deutschland, soweit ich weiß, das BJCP-Examen ermöglichen. Das ist ja das Beer Judge Certification Programme, das aus der amerikanischen Heimbrauszene rübergeschwappt kommt. In Polen oder eigentlich in vielen Nachbarländern ist das schon viel massiver als hier. Es ist eine ganz solide Ausbildung, die tatsächlich darauf ausgelegt ist, Heimbrau-Wettbewerbe zu judgeen. Und die tatsächlich auch eine Eintrittskarte sein kann, professionelle Wettbewerbe zu judgen. Da ist es also nicht immer notwendig, dass man wirklich Biersommelier ist wie Flo. Manche Leute haben tatsächlich über das BJCP-Examen auch schon die Empfehlungen und den Eintritt dann eben in die professionelle Judging-Welt gefunden. Und da sind wir momentan…Das einzige Schlüsselloch, glaube ich.
Paul (01:15:11) Und da auf jeden Fall nochmal der Hinweis, hört nochmal in unsere Folge mit dem Frank Christian rein, da wird das auf jeden Fall nochmal intensiver behandelt. Also ja, mega cool, dass es die Möglichkeit gibt. Hoffentlich gibt es in Zukunft noch vielleicht mehr Möglichkeiten, weil, so wie ich das mitkriege, ist der Wille von vielen schon da. Aber es passt halt meistens zeitlich nicht oder es kommt dann irgendwas dazwischen. Das ist eben doch nicht angehen. Also ja, aber cool. Wird auch noch angeboten. Ja.
Ben (01:16:06) da sehr engagiert. Es gibt internationale Proktoren, die extra kommen, um diese BJCP-Examen abzunehmen. Unter anderem Marek Kaminski aus Polen, der dort auch Präsident der polnischen Craf ist.
Flo (01:16:28) Okay, cool. Um da vielleicht noch Anreiz zu schaffen, ich habe letztes Jahr in Romrod auch das BJCP-Examen beim Frank gemacht und das dauert zugegebenermaßen eine Weile, bis man die Bestätigung bekommt oder allgemein das Ergebnis, weil das alles in Amerika ausgewertet wird. Aber ich habe dann in den letzten Monaten…Seit ich sozusagen das Examen abgelegt habe, dann offiziell, schon mehrere Einladungen bekommen, wo ich hätte hingehen können zu BJCP Events im Ausland. Also wer sich da angesprochen fühlt, macht das. Also da ist Europa echt sehr gut vernetzt an der Stelle. Und die Leute, die da Bock drauf haben, kommen da relativ leicht in Kontakt international mit anderen Hobbybrauern und können da judgen. Also da habe ich mir auch ein…Kalender mal eingetragen, dass ich das irgendwann mal machen möchte. Dieses Jahr wird es nix. Der ist einfach schon zu voll. Aber auf jeden Fall eine sehr coole Möglichkeit
Paul (01:17:43) So Leute, die Zeit ist ein bisschen fortgeschritten. Ich gucke mal ein bisschen auf die Uhr. Bevor wir gleich den Sack zumachen, würde ich aber noch kurz fragen wollen, ihr seid natürlich jetzt mitten in der heißen Phase und jetzt seid ihr erst mal bei 2024. Aber gibt es schon Pläne für die Zukunft bzw. darfst du da schon irgendwie was verraten? Also gibt es so ein paar Sachen, wo ihr sagt. Vielleicht müssen wir doch nochmal nach einer anderen Location gucken oder einer zusätzlichen in Alsfeld, Romrod, die Ecke. Wollt ihr irgendwie mit den jetzt schon öfter angesprochen anderen Ländern noch intensiver zusammenarbeiten oder irgendwie in die Richtung? Gibt es da was?
Ben (01:18:23) Also wir sind jetzt mitten in der heißen Phase der HBCon 24. Da bleibt überhaupt gar kein Platz über den Tellerrand zugucken, tatsächlich gar nicht. Das ist so viel. Also es passieren einfach so viele Sachen auch, von denen die Leute einfach nichts mitbekommen. Also alleine, also meine Braubiviale bestand zu, ich würde sagen, 90% darin von Stand zu Stand zu laufen und Sponsorgespräche zu führen. die dann natürlich auch nochmal Nachklapp haben. Das heißt, da hat man mehrere Folgegespräche dann noch. Die Social Media Geschichten. Der Brewers Campus muss jetzt organisatorisch aufs Gleis gesetzt werden. Das heißt, die Leute müssen wissen, wann muss ich wo sein? Was muss ich mitbringen? Wem schicke ich die Rechnung für die Biere, für mein Tasting und so weiter. Also, ins Detail geht es jetzt. Und das heißt, man hat einfach eben bei der Operation am offenen Herzen, kannst du dir nicht darüber Gedanken machen, ob du vielleicht noch eine Niere brauchst.
Paul (01:19:36) Okay, absolut verständlich. Vielleicht fragen wir euch da auch einfach nochmal, wenn das Ding rum ist. Macht ihr vielleicht auch Sinn, Flo? Oder so nochmal so ein Resümee ziehen oder so?
Ben (01:20:06) Wir haben noch einen kleinen Punkt, aber vorher müssten wir vielleicht noch mal eine kleine Auszeit nehmen. Flo, es ist ja Dry January, sollen wir noch mal was Trockenes aufmachen?
Flo (01:20:18) Ja, das klingt gut.
Ben (01:20:31) Ja, ich hab im Keller, also das gehört dazu, wenn, ihr stellt ja die Frage nach dem Inselbier nicht. Ich kann sie ja auch eigentlich nicht beantworten, aber auf jeden Fall würde mein Zeiger bei der Frage Westi oder Orval eher in Richtung Orval zeigen. Und ich habe deswegen zwei Kisten Orval im Keller, die immer so nachwachsen. wo immer so eine Reihe von Jahrgängen und unterschiedlichen Batches hinterher wachsen. Da versuche ich immer so ein bisschen nachzurüsten. Das hier ist jetzt ein Orval aus dem September 2019. Das heißt, es ist gute vier Jahre alt und ist damit für mich… Na, ich habe es noch nicht aufgemacht. Ja, also ich würde immer so sagen, so drei Jahre ist für mich eigentlich optimal. Aber was die Brettanomyces macht, ist einfach Magic. Du weißt es einfach nicht. Manchmal schmeckt das Bier wirklich. Ich habe auch noch so ein, das hast du sogar mal von mir geschickt bekommen, Paul, so ein belgischen Pale Ale mit eine Menge frischen Hopfen aus dem eigenen Garten und Orval Dregs.
Paul (01:21:51) Ja, ja, ja, ich erinnere mich.
Ben (01:21:55) Genau, und das schmeckt wirklich jede Woche anders irgendwie. Jetzt mittlerweile geht die Amplitude ein bisschen kleiner, aber ich finde, dass die Brett einfach Biere so krass verwandeln kann, dass ich wirklich, oh, und schießen kann sie. So Flo, Biersommelier ist gefragt.
Flo (01:22:15) Ja. Ich genieße gerade.
Paul (01:22:28) Ich hab’s bald geschafft.
Flo (01:22:33) Ich muss aber sagen, viel älter mag ich die Orval nicht, weil irgendwann wird es mir zu brettig. Ich habe das vorhin im Vortalk dem Paul gerade erzählt. Ja, hier ist es so, dass du es in der Nase merkst. Du hast schon dieses bisschen Stallige, was viele, sage ich mal, abschreckt, wo du ein bisschen Zeit brauchst, um das Lieben zu lernen. Wie bei so einem überreifen französischen Käse so ein bisschen halt.
Ben (01:22:43) Aber das ist noch fein. Die Adstringenz ist ganz ähnlich wie bei dem Saison, finde ich. Es hat so eine T-Adsringenz.
Flo (01:23:11) Ist aber nochmal ein bisschen trockener als das Saison und ich finde es auch sehr, wie ist die ganze Zunge, den ganzen Mundraum belegt und bleibt mit diesem trockenen, dass du wieder einen Schluck nehmen möchtest. Auch dieses Bittergefühl bleibt relativ lange. Richtig schön.
Paul (01:23:34) Okay, gut. Also es schmeckt euch gut, habe ich verstanden. Du hast jetzt noch einen Punkt, irgendwas hast du noch auf dem Zettel stehen, ich bin gespannt.
Ben (01:23:34) Gut, weiter Programm. Ja klar, wir waren jetzt Samstagabend, haben wir uns alle verabschiedet. Wir machen tatsächlich auch, wir machen, ja genau, wir machen tatsächlich dann irgendwie nach dem, wir haben so ein Uhr tatsächlich angepeilt, wo dann auch mal irgendwann Schluss sein muss, weil das eben auch für das Orga-Team bedeutet, den ganzen Tag verantwortlich zu sein. Und es muss eben noch mal umgebaut werden, dadurch, dass wir jetzt nicht am Samstagabend im Schloss sind. wo es im Rittersaal tatsächlich einfach sehr, sehr eng geworden ist. Und wo vor allen Dingen es auch zu Wett gekommen wäre, dadurch, dass manche Leute im zweiten Stock einfach nie gewesen sind. Also im Kaminzimmer und Renaissancezimmer. Das war auch so eine Rückmeldung. Das heißt, die, die da oben waren, die hatten vermeintlich schlechtere Chancen dann als Sieger. Hervorzugehen. Deswegen gibt es jetzt eben eine zentrale Veranstaltung im Bürgerhaus in Romrod, wo wir dann aber wahrscheinlich, je nachdem wie viele Leute sich anmelden, zwei Wellen schalten werden. Die Leute werden so 5er-Kärtchen bekommen, auf denen sie einerseits ihre 5 Biere dann abkreuzen können. Eine davon ist schon in der Teilnehmer-Tasche, die man am Anfang bekommt. Und auf diesen Kärtchen kann man eben auch abstimmen, was eben der Sieger des besten Bieres und der Sieger der besten Präsentation ist. Ich glaube, der Arbeitstitel ist gerade das Goldene Schaumkrönchen. Und jeder kriegt natürlich eine teilnehmende Urkunde, ist klar. Am Sonntag geht es dann… wieder im Bürgerhaus weiter. Deswegen ist es für uns wichtig, dass dann irgendwann auch ein Bürgerhaus Schluss ist. Im Bürgerhaus wird es nämlich dann am Sonntagmorgen das Weißwurstfrühstück geben. Ganz human, ab 10, irgendwie entspannt ankommen. Ihr werdet die Möglichkeit haben, wie im letzten Jahr, am Samstag schon Tombolalose zu kaufen. Und die Tombolalose, das sind nicht einfach irgendwelche Kirmeslose, wo er dann…wie ein Plüschtier, das mit Styroporkugeln gefüllt ist, bekommen. Sondern die Sachen, die haben es echt in sich. Also letztes Jahr, weiß ich noch, war ein Brew Monk, Zylindrokonischer, Edelstahl-Gärtank dabei. Es waren etliche Speidelfässer dabei. Es waren ganze Malzsäcke, die die Leute da rausgetragen haben. Am meisten habe ich mich gefreut über den…den 25-Kilo-Sack mit Rauchmalz. Würde ich gerne mal wissen, was daraus geworden ist. Und genau, es gibt jede Menge coole Sachen einfach immer zu gewinnen. Ich kann für dieses Jahr natürlich noch überhaupt nicht sagen, was da drin sein wird, weil das unsere Sponsoren einfach immer nach eigenem Ermessen da rein geben. Die wissen, die HB Con verdient überhaupt nichts an der Tombola. Also wir müssen ein bisschen was irgendwie natürlich immer…zurückbehalten, weil die ganze Veranstaltung natürlich Geld kostet mit den zwei Locations, die wir haben, die Villa raab und das Schloss und ja klar das Schlossmuseum und das Bürgerhaus und die Hofreite, wie erwähnt. Aber das kostet alles Geld, deswegen müssen wir natürlich auch ein bisschen was einnehmen, aber wir sind ein Verein, wir müssen keinen Gewinn machen, wir wollen auch keinen großen Gewinn machen, höchstens ein bisschen Puffer für die Organisation des nächsten Mal, weil zu Pandemiebeginn war das schon echt eine schwierige Geschichte. als dann plötzlich die Kosten natürlich zum großen Teil noch da waren. Aber wenn du drei Tage vorher absagst, dann sagen mich alle, ja, okay, das Geld brauche ich jetzt nicht. Genau, so. Aber in die Tombola, von der Tombola nehmen wir nichts weg. Das Geld wird wie letztes Jahr einfach wieder komplett gespendet werden. Das ist dann unsere Charity, wo ihr, indem ihr diese Tombola-Lose kauft, mit ein bisschen Glück euch was Gutes tut. Was war da? EasyDens, Bücher von Jan, Spiele, was auch immer. Also richtig krass, die habe ich noch gar nicht erwähnt. Die muss ich unbedingt erwähnen. Visit Flanders, die sind so krass. Das ist ja die Touristenagentur von der Belgischen Region Flandern, die uns echt krass unterstützen mit drei Veranstaltungen und letztes Jahr das…Ich kann es vielleicht nicht wiederholen, aber die haben letztes Jahr einfach ein Wochenende für zwei Personen in Brüssel zur Eröffnung des großen neuen Museums da reingebaut. Das ist echt wirklich richtig crazy. Insofern ist es für eine gute Sache. Und dann gehen wir einfach happy, ziemlich fertig, aber irgendwie glücklich fertig auseinander und fahren nach Hause. Wir freuen uns schon auf die nächste.
Paul (01:28:30) Da geht’s wieder von vorne los, ja. Schön.
Flo (01:32:36) Mega, was soll man da noch hinzufügen, Ben? Also ich muss sagen, das ist so ein rundum Glücklos-Paket wieder für das ganze Wochenende. Boah, boah, boah, boah. Boah.
Ben (01:32:44) Ich hoffe nie glücklos.
Paul (01:32:47) Ja, ich hoffe glücklich, Flo. Ja gut. Das war jetzt das… Jaja, das waren jetzt die drei Bierchen, siehste? Ich… Aber es ist ein guter Outtake, auf jeden Fall. Cheers! Gut, ich glaube die Rubrik Lieblingsbier, die hast du selber mal antwortet. Na ja gut, es ist der Abschluss einfach und wir wollten dir wenigstens die Möglichkeit geben, aber du hast ja am Endeffekt…
Ben (01:33:14) Ja, frag dir doch. Ja, stimmt.
Paul (01:33:26) jetzt so oft erwähnt, dass du die Vielfalt der Bierszene, des Brauens und so weiter magst, dass du dich wahrscheinlich nicht festlegen willst, aber mit dem Orval hast du uns ja schon in die Richtung gestupst, was dir schon zusagt.
Ben (01:33:31) Ja, aber 10 Jahre, ich würde auch nicht 10 Jahre nur Orval trinken wollen. Ich meine klar, wenn es nichts anderes gibt.
Paul (01:33:44) Ja, das ist auch nicht die Frage. Das ist auch nicht die Frage. Also ja, das musst du nicht. Das musst du, keine Angst.
Ben Äh, ist nicht die Inselfrage, genau. Nee, aber tatsächlich, das wäre genau meine Antwort. Also Vielfalt. Ich will mich nicht festlegen müssen. Das musste ich zu viele Jahre meines Lebens auf zu wenige Bierstile festlegen. Auf zu viele Biere, die fast identisch schmecken. Das heißt, Vielfalt ist meine Antwort.
Paul Ja, sehr cool. Alles klar. Dann würde ich sagen, sind wir durch. Wir könnten noch ewig weiter sprechen. Also meine Vorfreude ist auf jeden Fall mega vorhanden. Die ist jetzt noch mal gesteigert worden und ich hoffe, das geht auch allen so, die zugehört haben. Kommt zu HBcon. Der Ben hat es gesagt. Es gibt noch ein paar Tickets. Man kann noch mal hier und da vielleicht noch einen Vortrag zu buchen. Wer noch Bock hat, wer noch Budget hat. Schaut einfach mal rein, das wird ein mega Ding. Wir freuen uns, wenn wir den einen oder anderen sehen. Und das ist ja auch immer das Coole. Also ein Treffen, Familientreffen. Manchmal trifft man die Leute nur einmal im Jahr. Und das ist zur Heimbrau-Convention. Das wird cool. Ben, an dich und an euch, an das Orga-Team nochmal ganz, ganz großen Respekt. Und danke, dass ihr das macht. Also wirklich absolut Hut ab, Chapeau. Richtig cool, dass es so eine Veranstaltung mittlerweile in Deutschland gibt, die so gefestigt ist auch und…Ja, jedes Jahr auch finde ich so professionell durchgezogen wird. Also richtig cool. Vielen Dank, dass du im Podcast warst und hier ein bisschen was geteasert hast auch natürlich. Also ich hoffe, ein paar nochmal so richtig angefixt hast da draußen, die jetzt auf jeden Fall vorbeikommen und wenn nicht, dann vielleicht auch übernächstes Jahr. Wir freuen uns auf jeden Fall drauf, Flo, oder? Und Flo hast ja schon gesagt, du bist raus.
Flo (01:35:26) Ich bin raus, ich trinke jetzt noch genüsslich das Orval aus und dann glaube ich lege ich mich direkt ins Bett.
Paul (01:35:33) Sehr schön.
Ben (01:35:37) Ich habe glücklicherweise noch Urlaub. Ich trinke es auch genüsslich aus. Aber vielen lieben Dank, dass ihr mich, viel mehr uns als HBcon Team, als diesen Vertreter, ich mich hier verstehe, eingeladen habt. Weil tatsächlich vieles ja ein bisschen erklärungsbedürftig ist, weil wir dieses Jahr einiges anders gemacht haben oder machen werden, als wir das letztes Jahr gemacht haben. Ihr habt es gehört. Wenn es irgendwelche Sachen gibt, die ihr euch vorstellen könnt, auf der HBCon, schreibt uns einfach eine Mail. Entweder an info@heimbrauconvention.de oder mich persönlich ben@heimbrauconvention.de auch, über wenn Und genau, was immer es ist, schreibt uns einfach. die Helfer-Thematik. Wenn ihr euch als Helfer auf der HBCon einbringen wollt, dann schreibt ihr an carsten@heimbrauconvention.de Vielen Dank für die Einladung. Vielen Dank auch an euch für den Podcast. Das ist wirklich eine große Freude. Es ist eine riesengroße Bereicherung. Das habe ich euch ja schon mal auf der Brau gesagt. Es ist eine tolle Bereicherung für die Landschaft in Deutschland und ein Anspruch für alle, die auch noch Podcasts mit Qualität produzieren wollen.
Paul (01:36:58) Vielen Dank! Also wir sind raus, macht’s gut, cheers!
Flo (01:36:58) Vielen Dank dir.
Ben (01:37:02) Tschüss!
Flo (01:37:02) Cheers!
Quellen:
[1] https://www.brewbound.com/news/american-homebrewers-association-membership-surpasses-30000
[2] https://heimbrauconvention.de/

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