Folge 1.S03 – Weihnachtsfolge

   

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  1. Begrüßung und Zitat
  2. Gast #1 Hobbybrauer Tommy Rölfs
    1. Flos Glühbier
  3. Zahlen, Daten, Fakten  
  4. Geschichte
  5. Gast #2 Markus Raupach inkl. Verkostung Aventinus mit Orangen-Marzipan
  6. Q & A Community
  7. Gast #3 Ferdinand Laudage inkl. Verkostung Schrille Nacht Winter IPA
  8. Gewinnspiel
    1. Interview zur 8. DMDHB
  9. Lieblingsweihnachtsbier
  10. Quellen

Begrüßung und Zitat

Paul So, moin Leute. Flo, kannst du mich hören? Das als allererstes.

Flo Perfekt, Paul. Ich höre dich sehr gut. Grüß dich.

Paul Sehr gut. Dann schnallen wir uns an. Erstmal habe ich hier was Kleines vorbereitet.

Weihnachtsmann Leidenschaft, Wissen, Bier. Willkommen bei Brautag, eurem Podcast über Bier und Braukunst.

Paul So Leute, wie ihr wisst, wir starten auf jeden Fall mit einem Zitat und ich fange mal an. Und dann geht es ab in den Abend, oder Flo?

Flo Klingt gut.

Paul Ein weiteres Bier, das wir Mann und Frau aus gleichen Mengen Malz brauen und in der Weihnachtsnacht zum Dank an Christus die Heilige Maria für ein gutes Jahr und Frieden segnen müssten. Wird dies nicht getan, so sind drei Mark an den Bischof zu zahlen. Wenn aber jemand drei Winter sitzt, ohne dies zu tun oder die Ab gaben, die wir für unsere Religion hinzugefügt haben, nicht bezahlen kann und dies kann nachgewiesen werden, dann hat er jeden Pfennig seines Wertes verwirkt. Der König soll die Hälfte haben, der Bischof die andere Hälfte. Aber er kann seine Sünden beichten und kirchliche Buße tun und in Norwegen bleiben. Wenn er das nicht will, soll er das Reich unseres Königs verlassen.

Ja, was war das? Das war der Paragraph 7 des christlichen Teils des sogenannten Gulating-Gesetzes [1] aus dem 12. Jahrhundert. Und das ist entstanden in West-Norwegen. Es gab also tatsächlich mal eine Zeit, in der das Nichtbrauen von Weihnachtsbier in Norwegen nicht nur illegal war, sondern wirklich auch hart bestraft wurde.

Und damit herzlich willkommen zu unserer großen Weihnachtsfolge und damit zu unserem Jahresabschluss und Special. Und wir sind heute live unterwegs. Ihr merkt, wir müssen uns noch so ein bisschen reinfinden und da sind wir auch gerade dabei. Und wir haben jetzt schon in den ersten zwei, drei Minuten schon relativ viel gelernt. Für vielleicht demnächst, wenn wir das nochmal machen. Das heißt natürlich auch Hallo an euch, die jetzt gerade live zugucken. Voll cool, das freut uns sehr. Und natürlich wird das Ganze aber auch aufgezeichnet und man kann sich das auch nochmal später angucken. Und natürlich auch nochmal ganz gewohnt einfach als Podcast sich reinziehen. Und ja, ich darf euch auf jeden Fall schon mal allen besinnliche Weihnachtstage wünschen. Und verspreche, glaube ich, nicht zu viel, wenn ich sage, dass wir eine richtig tolle Folge vorbereiten. Mit fantastischen Gästen, mit tollen Bieren, mit Geschenken. Ja, aber ja, ich würde sagen, es wird ein richtig geiler, bieriger Abend. Aber dazu kommen wir natürlich gleich noch. Und erst mal Flo, herzliches Willkommen, mein lieber Podcast-Kollege und Holzfass-Sammler. Wie geht’s dir? Ist die Nervosität auch ein bisschen da wie bei mir?

Flo Erst mal Servus und auch Servus an alle daheim, die zuhören und zuschauen. Freut mich sehr. Wird ein cooler Abend, wie es der Paul eingeläutet hat. Wir haben uns ultra viel vorgenommen. Und hoffentlich werden wir die ein oder andere technische Hürde nehmen. Aber ja, das gehört auch dazu. Und ja, um auf deine Frage zu antworten. Ja, ich bin nervös. Deutlich nervöser, als wenn wir eine normale Folge aufnehmen. Und das schon mal ein bisschen zu dämpfen, habe ich mir auch schon ein Bier aufgemacht. Natürlich. Irgendwie passend. Aus einem passenden Glas, aus einem Weihnachtsglas, wenn man das hier schön sieht. Von einem belgischen Bierfestival, aber dazu später mehr.

Und im Glas habe ich den Urbock von Schlenkerla [2]. Auch wieder ein bisschen eine ältere Version. Wieder eine von 2018, die den nicht kennt. Der wird im Sommer eingebraut, insbesondere dann für die Bockbierzeit. Und in dem Fall eben ein schon gut gereifter. Ein schönes Raucharoma. Wunderbar. Perfekt, um in den Abend reinzukommen und so ein bisschen die Nervosität zu nehmen.

Paul Sehr gut. Ja, bevor ich es vergesse oder wir es vergessen. Ihr seid im Chat ja schon schön unterwegs. Das freut uns. Ich gucke hier schon immer mal rein. Ich habe mir den nebenbei aufgemacht. Wenn es irgendwelche Fragen gibt oder sowas oder Anmerkungen, dann einfach reinschreiben, falls ihr uns nicht mehr seht, falls ihr uns nicht mehr hört oder irgendwas ist. Oder natürlich irgendwelche bierigen Fragen, dann einfach rein damit. Und ja, Flo, unser erster Gast, der steht ja quasi vor der Tür. Er hat auch schon angeklopft, so wie ich das gesehen habe. Wollen wir keine Zeit verlieren, oder? Und lassen wir ihn einfach rein?

Gast #1 Hobbybrauer Tommy Rölfs

Flo Lassen wir ihn einfach rein. Und ich würde dann parallel schon den Einspieler starten.

Paul Ich kann den anmachen. Ich kann den anmachen. Wir probieren es einfach mal, ob es so klappt wie geplant. Falls nicht, machst du das.

Flo Dann kommt der Backup, ja. Ihr seht, alles live und direkt, ungeschnitten, heute.

Paul Schauen wir mal, ob es angeht.

Weihnachtsmann Unser erster Gast ist eine Person des öffentlichen Hobbybrauer-Lebens. Er ist in der Hobbybrauer-Szene eingeschlagen wie eine Bombe. Gepackt vom Braufieber hält er den inoffiziellen Rekord mit den meisten Brautagen in einem Jahr. Er ist bekennender Altbier-Fan mit eigener Eckkneipe im Keller. Hier ist Tommy Rölfs.

Tommy Hallo, guten Abend. Könnt ihr mich gut hören?

Paul Tommy, das ist wunderbar. Ich höre dich gut. Ich sehe dich gut. Ich glaube, dir da draußen geht das auch so. Herzlich willkommen.

Tommy Ganz schön hell ist es, glaube ich, hier. Sehr schön. Vielen Dank.

Flo Also, haben wir die Hürde schon mal genommen? Tommy, grüß dich. Servus.

Tommy Grüß euch. Vielen Dank für die Einladung. Freut mich sehr, hier zu sein.

Paul Sehr schön. Freut uns auch, dass du da bist. Tommy. Hast du schon was im Glas oder bist du jetzt schon voll vorbereitet auf das, was jetzt gleich kommt?

Tommy Das, was im Glas war, ist schon weg. Ich brauchte auch ein Beruhigungsbierchen gerade eben.

Paul Das glaube ich.

Tommy Den Rest habe ich noch nicht eingeschenkt. Da habe ich jetzt auf euch gewartet. Und da ich mir dachte, dass ich ja eh der Erste bin, mache ich das direkt mit euch zusammen.

Paul Sehr gut. Tommy, bevor wir jetzt gleich anfangen, wir kennen dich und vielleicht die anderen auch, aber mach doch mal eine ganz kurze Vorstellung. Wer bist du? Was machst du? Sehr gerne. Wo willst du hin?

Tommy Ja, wie ich ja schon gesagt habe, Tommy Rolf ist mein Name. Ich bin 47 Jahre alt, habe drei Kinder, bin von Haus aus Diplomkaufmann und habe beruflich mit dem Brauen eigentlich überhaupt gar nichts zu tun. Nie gehabt, auch aktuell nicht und vermutlich auch zukünftig nicht. Von daher ist es ein wunderschönes Hobby, was ich jetzt seit etwas mehr als drei Jahren, nämlich seit Oktober 2020, betreibe. Und ich kenne mich, ja, ob andere Leute mehr brauen, als ich, weiß ich nicht. Das kann gut sein, aber ich bin jetzt in den drei Jahren auf 78 Sude gekommen mit der ungefähr 25 Liter pro Sud und habe tatsächlich letztes Wochenende die 2000 Liter Marke durchstoßen und bin jetzt bei 2006 Liter, die ich in der Zeit gebraut habe.

Und was bisher, da kann ich gleich noch etwas zu erzählen, alles in Flaschen abgefüllt. Also ich mache nur Flaschenabfüllung und wie wir auch gleich mal eins verkosten werden. Aber das ist dann so das nächste Projekt. Ich nehme mir eigentlich immer jedes Jahr ein neues Projekt vor, was ich umsetzen möchte, um das Ganze schrittweise anzugehen. Und das Thema Kegging ist quasi mein 2024 Projekt.

Genau, und ich weiß gar nicht, warum ich darauf kam, aber ich habe ziemlich von Anfang an in der Facebook Hobbybrauer Gruppe sehr aktiv geschrieben und habe da auch nie wieder aufgehört zu schreiben. Am Anfang habe ich mir noch Sorgen gemacht, ob die Leute das überhaupt interessiert, aber offensichtlich hat die Leute das interessiert. Und ich habe tatsächlich… Ich habe tatsächlich fast jeden Sud auch beschrieben, weil immer irgendwas Lustiges auch passiert ist, weil ich finde, man soll auch über Fehler schreiben und über Dinge, die nicht so gut funktionieren. Und auf der anderen Seite zeige ich natürlich auch sehr stolz und gerne meine Biere und beschreibe die dann auch und verschicke die auch durch die halbe Republik zu euch, zu anderen.

Und ja, was ich an dieser Szene einfach so unglaublich liebe, ist, dass man wirklich jegliche Art von Menschen trifft. Ich sage immer vom Baggerfahrer bis zum Universitätsprofessor. Ich glaube, Hobbybrauen… Ist einfach berufsunabhängig und man redet auch nie über irgendwelche Berufe, weil es ist völlig egal. Und wir haben alle ein gemeinsames Thema, was uns unglaublich nahe verbindet und das ist halt das Bierbrauen.

Paul Sehr schön gesagt. Hört sich gut an. Das ist ja fast schon das Schlusswort gewesen. Tommy, ich muss jetzt erst mal kurz beichten. Ich habe vergessen, dem Flo dein Bier weiterzuschicken. Vergessen. Also ich habe es nicht nur vergessen, ich habe das überhaupt nicht mehr auf dem Schirm gehabt, dass wir das ja so geplant hatten, wir zwei. Und ich dir ja auch noch gesagt habe, schick es mir. Ich wollte ihm eh was schicken. Egal. Ich wollte dich einfach fragen, wir machen uns doch jetzt mal ein Bierchen von dir auf. Welches machen wir uns denn auf?

Tommy Sehr gerne.

Paul Oder welches darf ich dir öffnen?

Tommy Wir machen uns…Genau, ihr habt ja… Wir sind ja in der Weihnachtsfolge und ich braue tatsächlich auch jedes Jahr ein Weihnachtsbier. Was nicht immer heißen muss, dass es mit Kräutern oder sonstigen Zutaten gebraut ist, sondern ich versuche jedes Jahr irgendwas Besonderes zu machen. Insbesondere für mich besonders. Und diesmal ist es, das heißt Perlage Ale. Ich weiß nicht, kann man das gut erkennen? So kann man es, glaube ich, ganz gut erkennen. Ja.Ist das bei euch auch gespiegelt oder nur bei mir?

Paul Ich glaube, das ist nur bei mir. Nee, nur bei dir. Wir können es gut lesen.

Tommy Okay. Also was ist dann Perlage Ale? Das ist ein Bier, das habe ich nicht selbst erfunden, sondern ich habe das Original auch hier stehen. Das kommt aus Österreich und ist eigentlich von Stiegel gut. Und zwar ist das nachvergoren mit einer Champagnerhefe. Und das habe ich, die Flasche kostet in Österreich, die kann man auch in Deutschland nicht kaufen, ab Brauerei 18 Euro. Also tatsächlich auch was Besonderes. Und da habe ich mir gedacht, das kann man vielleicht mal nachbrauen. Und das ist eigentlich ein ganz normales Ale mit einer Altbierhefe gebraut. Schön fruchtig mit Simcoe und Hallertauer Blanc. Und das habe ich dann tatsächlich, ich mache meins auch mal auf, tatsächlich jede Flasche einzeln mit einer Pipette, nachgeimpft am Abfülltag. Und wenn du es jetzt einschenkst, wirst du sehen, es ist am Anfang ganz klar, schütt es noch nicht ganz ein. Da wieder auch das Ding Flaschenbiere, also flaschengereifte Biere können tatsächlich sehr, sehr klar werden.

Flo Schaut sehr schön aus.

Tommy Was man bei diesem Bier aber ruhig machen kann, und ich habe das tatsächlich auch in einer Bierverkostung in Österreich getrunken, die am Biersommelier gemacht hat, schwenkt ruhig die restliche Flasche auf und macht so einen ganz kleinen Schuss, und dann ist es fertig. Noch mit rein, sodass man von der Hefe ruhig ein bisschen was mitkriegt, weil es den Geschmack halt ein bisschen intensiviert, weil es wie gesagt ja mit einer Champagnerhefe nachvergoren ist. Ob das jetzt, ob man den Champagner, also es soll Champagner ähnlich sein, so ist das Original. Das Original schmeckt auch natürlich nicht nach Champagner, aber dadurch das Perlage, dadurch das, soll es eine sehr feinperlige Karbonisierung haben.

Paul Sauber.

Tommy Ja, und das ist mein diesjähriges Weihnachtsbier.

Paul Zum Wohl, oder?

Tommy Zum Wohl.

Paul Flo, tut mir leid, du kriegst das noch.

Flo Alles gut.

Paul Versprochen.

Tommy Ich schick dir auf jeden Fall was, Flo. Ich hab sogar mehr Biere für euch noch eingepackt, also du kriegst auch noch ein paar mehr dann, Flo.

Paul Dann darfst du das nicht verraten.

Flo Dann müsst ihr jetzt einfach das Bier so gut beschreiben, als wenn ich es selber vor mir hätte.

Tommy Ja, Paul, schieß mal los.

Paul Krass. Also, ich hab jetzt noch ein bisschen was anderes erwartet. Ich muss mich kurz sortieren. Ich bin absolut positiv überrascht. Das sah jetzt, glaub ich, komisch aus, wie ich das … Nein, ich hab tatsächlich ein bisschen mehr … Ich hatte jetzt Champagner im Kopf und hochkarbonisiert, sehr, sehr schlank, so Brüt-Style oder so was in der Richtung. Aber klar, macht absolut Sinn. Du hast es ja mit der Champagnerhefe nachvergoren. Die hat noch mal, glaub ich,schon noch mal ein bisschen was weggeknappert, auf jeden Fall. Aber das ist ja so richtig … Ich würd’s schon erst mal als Mundgefühl schon mal so samtig bezeichnen, ne?

Tommy Ja, es ist auch ein bisschen blumig.

Paul Ja, also, wenn man jetzt genau … Wenn man so reinriecht, hat man erst mal so eine … Ich find so eine florale Süße dabei. Du hast so einen karamelligen Touch dran, aber ganz, ganz dezent, nicht irgendwie so zu viel oder so was. Ich würd’s so ein bisschen in Richtung Mandarine oder so was. Also, irgendeine … Ja, so … Mandarine-Orange oder so in die Richtung würd ich stecken. Und wenn du’s trinkst, wie gesagt, es breitet sich so richtig schön auf der Zunge aus, total weich. Ohne irgendwie zu fett oder zu voll zu sein. Dadurch, dass es recht gut karbonisiert ist. Dadurch, dass es nicht zu vollmundig ist. Ganz, ganz toll. Ich hab dann so diese fruchtigen, blumigen oder floralen Noten, immer noch auf der Zunge, kaum bitter. Also, ich find’s okay bitter. Also, so, dass es quasi genau ausreicht, um das so ein bisschen auszubalancieren. Ganz toll. Also, ja, cool. Cooles Ding.

Tommy Und vor allem, man merkt nicht, du hast da über sieben Prozent Alkohol gerade im Glas.

Paul Das wollte ich grad sagen. Also, ich hab’s hier nämlich gerade … Ich hab grad noch mal gespickt und seh’s also überhaupt nicht.

Tommy Ja, also, ich bin auf eine Stammwürze von knapp 15,6 Grad Plato gekommen. Und es hat … Ich hab grad noch mal nachgeguckt. Da drunter vergoren in der Hauptgärung auf 3,2-Rest-Extrakt. Also, irgendwas mit 79 Prozent tatsächlich. Ich hab hier wieder die B.U.B. Speckner 382 genommen. Eigentlich meine Lieblings-Altbierhefe. Und dann kam ja, wie gesagt, noch die Champagnerhefe hinzu. Also, ich bin so schon irgendwie bei 6,6 Prozent Alkohol gewesen. Und wenn ich normal mit Zucker … Also, es ist ja mit Zucker vorgelegt für die Nachgärung. Wär ich schon alleine dadurch bei 7 Prozent gewesen. Und jetzt weiß man natürlich nicht, was hat die Champagnerhefe noch weggeknuspert, was die Altbierhefe gar nicht knuspern kann. Und von daher wird es bestimmt irgendwas über 7 Prozent auch tatsächlich haben.

Paul Ja, also, da hast du auch gleich eine Frage beantwortet, die ich grad hier im Chat gesehen hab. Also, die Frage, ob quasi die Champagnerhefe einfach die restlichen Zucker, die die Bierhefe übrig gelassen hat, weggeknuspert hat. Oder ob du noch Zucker zusätzlich vorgelegt hast. Aber das hast du ja damit beantwortet.

Tommy Ich hab tatsächlich zwei Flaschen ohne Zucker gemacht, um das mal auszuprobieren. Die hab ich aber noch nicht aufgemacht. Das wollte ich an Weihnachten dann tatsächlich dann mal machen.

Paul Sehr schön.

Tommy Um mal zu schauen, wie das im Vergleich tatsächlich ist, was die Champagnerhefe alleine schafft, genau.

Paul Sehr cool. Also, Chapeau, leckeres Bier, Flo, wie gesagt.

Flo Kann ich mich drauf freuen.

Tommy Dankeschön.

Flo Klingt gut.

Paul Entweder macht’s der Tommy oder ich. Oder es geht wirklich noch den Umweg über mich, weil, ja, da kommt noch was.

Tommy Kriegen wir hin.

Paul Sehr cool. Tommy, du hast gesagt, du machst … Boah, ich muss mal ganz kurz … Du machst …

Tommy Ja, die Kohlensäure.

Paul Naja, die ist da. Du machst jedes Jahr ein Weihnachtsbier. Wie läuft das ab? Also, läuft die Maschine hier oben schon relativ früh im Jahr an, weil du Biere haben willst, die ein bisschen länger lagern, was ja Sinn macht so für die Jahreszeit? Oder machst du auch mal so ein kurzfristiges Ding? Wo holst du die Ideen her? Wie läuft das ab?

Tommy Also, im ersten Jahr … Also, das ist ja quasi jetzt mein drittes Jahr, mein drittes Weihnachtsbier. Das erste Weihnachtsbier, das hab ich tatsächlich … Da ist ein Kumpel auf mich zugekommen, der … der einfach mal mit mir zusammenbrauen wollte hier in Düsseldorf. Und der hatte gesagt, hier, ich hab dir so ein Weihnachtsbierrezept aus irgendeiner Zeitschrift mitgenommen. Und dann hab ich das damals in die … Das kann ich eben jedem nur empfehlen. Einfach mal in die Hobbybrauergruppe oder ich glaub sogar im Forum reingestellt. Und dann haben die Leute das natürlich auseinandergenommen und zerpflückt, weil da waren viel zu viele Kräuter und viel zu viele sonstigen Zusätze drin, die wir, glaub ich, auf ein Viertel runtergeschraubt haben.

Das hab ich auch relativ früh dann schon gebraut. Ich glaub irgendwie im August oder im September, um da entsprechend halt dem Bier auch ein bisschen Zeit zu geben. Meiner Frau hat’s super geschmeckt, mir hat’s gar nicht geschmeckt. Deswegen hab ich mich dann von den Kräutern oder von diesen typischen Weihnachtsbieren mit den Zusätzen verabschiedet und hab dann letztes Jahr, hab ich zum ersten Mal dann in Dekoktion gebraut. Das war quasi mein Jungfernsud mit Dekoktion und hab eigentlich einen Winterbock gebraut mit 100% Münchner Dunkel. Den hab ich dir auch mitgegeben, zwei Flaschen, eine für Flo, eine für dich.

Paul Das ist dann der hier.

Tommy Genau, das sind tatsächlich auch die allerletzten beiden Flaschen, die ich von dem Sud noch hatte.

Paul Ich pass gut drauf auf.

Tommy Und bei dem Sud hatte ich’s so gemacht, wie gesagt, erste Mal in Dekoktion gebraut, 100% Münchner Dunkel und man wird dann sehen, wie dunkel das dadurch dann auch richtig geworden ist, durch das Einkochen auch. Und hier, letztendlich ist es ein Smash. Ich hab’s mit Ariane Hopfen und mit Ariane Dolden frischen, die ich vom Hopfen-Forschungszentrum bekommen hatte, im Wirbel dann noch zusätzlich. Aromatisiert und, ja, ist auch ein sehr, sehr interessantes Bier. Also für mich sind Weihnachtsbiere ruhig Biere, die auch klassisch sein können, aber irgendwas anderes Besonderes haben halt. Oder die ich vielleicht auch nicht so oft braue, um da einfach mal ein bisschen was auszuprobieren. Genau. Und das hab ich auch, glaub ich, schon im September, Oktober gebraut. Ja, das hier auch, was wir jetzt hier gerade im Glas haben, das ist am 26.10. hab ich das gebraut. Genau, das ist eigentlich immer so, dass ich so zusehe, dass die Mindestbier, die ich dann verschenke, dass die Mindestbier mindestens noch mal zwei Monate im Kühlschrank stehen können, bevor ich sie dann verschenke.

Paul Sehr cool.

Tommy Aber die verschenke die meistens dann an Weihnachten, dann an Familie, Freunde, Kumpels und genau.

Flo Klingt mega. Wie ist es bei dir, Paul? Da haben wir uns noch nie ausgetauscht. Hast du schon Weihnachtsbiere speziell gebraut, konzipiert?

Paul Ja, also ich konnte das gerade sehr gut mitfühlen, was der Tommy gesagt hat. Eins meiner ersten Weihnachtsbiere, was ich gemacht hab, das war komplett überladen. Und vor allen Dingen, mit Kardamom. Da hab ich Kardamom kennen und auch so ein bisschen hassen gelernt. Seitdem trau ich mich da schon fast gar nicht mehr ran, weil der ist schon echt, ja, der ist intensiv. Also ich hab dann danach auch kommerzielle Biere, vor allen Dingen Imperials Stouts und sowas damit getrunken. Und war immer, wenn ich’s nur schon gelesen hab, so ein bisschen, naja, das funktioniert eigentlich nicht und das geht aber schon. Man darf’s halt nicht so übertreiben. Aber nee, ich verpass, oder wie soll ich, nee, ich mach’s, ich mach nicht regelmäßig ein Weihnachtsbier, muss ich ganz ehrlich sagen. Also ich hab einmal einen Westi 12 Klon gemacht, den hatte ich relativ Anfang des Jahres gemacht, um den dann wirklich in der kalten Jahreszeit trinken zu können. Das war so ein Plan, Winter-Weihnachtsbier. Aber ansonsten, nee, ich kauf mir gern dann welche. Also ich geh dann gern shoppen online und hol mir so meine Lieblings-Belgier. Auch das Schrille Nacht, zu dem wir nachher noch kommen, ist eigentlich immer mit dabei. Ich guck dann so, was da rauskommt. Die, die ich kenne, die kauf ich gern. Aber braun meistens eigentlich nicht, muss ich zugeben. Flo, bei dir, stimmt, genau? Wie ist das? Hast du? Na gut, du hast ja auch welche, die könnte man ganz, ganz schnell mal umetikettieren und dann ist das auch ein Winter-Weihnachtsbier, oder?

Flo Ja, also in Belgien gibt’s auch saure Winterbiere, das wär schon möglich. Gerade von Drie Fonteinen, Oud-Beersel, gibt’s da jedes Jahr welche. Die ersten Jahre, die ersten drei oder vier Jahre, hab ich immer ein Winterbier gebraut, ähnlich wie es der Tommy beschrieben hat. Einmal, wenn ich’s richtig in Erinnerung hab, bei dem Mainzer Hobbybrauer-Wettbewerb war auch einmal das Thema Winterbiere oder Weihnachtsbiere. Und an das kann ich mich noch relativ gut erinnern, weil da bin ich ein bisschen in Chaos-Manier, sag ich mal, durchgedreht. Das sind Bratäpfel, die ich im Backofen gemacht hab, mit Ahornsirup beträufelt, reingewandert, Rosinen reingewandert, das war zweistellig von der Alkoholzahl, also knapp zweistellig, weil ich noch mit Kandiszucker und so operiert hab. Und es war insgesamt ein helles, schweres Bier. Sehr süß, war jetzt nicht wirklich perfekt ausbalanciert. Im einen oder anderen hat’s aber tatsächlich geschmeckt, war eine spannende Sache, die ich aber nie wieder noch mal probiert hab, ja. Von daher, ja.

Paul Ja, man muss es auch manchmal einfach ausprobieren, ne? Das ist halt so. Wie ist der Tommy eigentlich? Wie er eingangs gesagt hat, es klappt halt auch nicht immer alles. Das ist einfach so. Wenn man’s nicht ausprobiert hat, dann kann man daraus keine Lehre ziehen, also wie ich mit dem Kardamom. Mal sehen, ob’s irgendwann noch mal ein Bier gibt mit Kardamom bei mir im Keller.

Tommy Ich hab euch übrigens auch, das könnt ihr vielleicht noch in die Show Notes packen, wenn ihr das möchtet, ich hab auch das Rezept heute noch bei Maische Malz und mehr hochgeladen. Für die, die das nicht kennen, ist eine sehr interessante Webseite, wo man seine Rezepte halt teilen kann und vor allem dann wiederum skalieren [12]. Kann auf seine Anlage. Und genau, weil das, find ich, gehört zum Hobbybrauen auch dazu. Wir machen hier keine Geheimnissude, sondern ich freu mich immer ganz besonders, wenn Leute das dann nachbrauen und das dann auch dann irgendwie noch kommentieren oder Fragen stellen oder so. Und das ist natürlich, da ist jeder herzlich zu eingeladen.

Paul Tommy, mach mal auf jeden Fall. Packen wir in die Show Notes. Genau, da könnt ihr da mal reingucken. Flo, du hast doch was vorbereitet, ne? Wir wollten doch mit dem Tommy …

Flo Genau. Wir philosophieren noch kurz. Lassen mal für ein paar Minuten. Ein paar Minütchen Weihnachten hinter uns. Auch wenn’s noch gar nicht da ist.

Paul Wir haben uns überlegt, dass wir euch natürlich aufs neue Jahr ein bisschen einstimmen wollen und mit dem Tommy zusammen natürlich auf die ganzen Hobbybrauer-Veranstaltungen. Der Flo hat da was zusammengetragen.

Flo Genau, sieht man mittlerweile schon. Das sind so die aktuell, sag ich mal, größten, bekanntesten Hobbybrauer-Veranstaltungen fürs Kalenderjahr 2024, die auch für alle zugelassen sind. Es gibt natürlich noch darüber, gerade die Haus- und Hobbybrauertage und es gibt ja mittlerweile auch lokale auf Bundesländer bezogene Brau-Wettbewerbe. Die haben wir jetzt eben hier einfach mal weggelassen, weil da halt nicht jeder teilnehmen kann. Aber die hier sind theoretisch alle offen. Das erste zugegebenermaßen ist noch nicht mal ein deutscher Hobbybrauer-Wettbewerb, aber man kann eben als deutscher Hobbybrauer teilnehmen. Und genau, also die Idee war, Tommy, dass wir einfach so ein bisschen zu dritt philosophieren. Die Frauen daheim müssen halt dann mal kurz weghören, falls sie zuhören, was so schon geplant ist, wo die Reise hingeht.

Tommy Ja, das habe ich auch teilweise schon vorklingen lassen, wann ich denn mal weg sein werde.

Paul Man muss ja dazu sagen, dass es tatsächlich in den letzten Jahren auch immer mehr Veranstaltungen werden. Also das ist ja auch schön, das macht ja auch total Spaß, aber die machen halt alle Spaß. Und das ist das, was wir hier machen. Das ist so ein bisschen das Problem.

Tommy Ja, und die sind teilweise unterschiedlich. Und genau das macht es dann wieder aus, dass man einfach auch wirklich nicht überall dasselbe erfährt, sondern wirklich auch unterschiedliche Veranstaltungscharaktere hat. Und die sind, also ich habe, ich könnte überall hinfahren.

Flo Also einen Vorteil hat es ja, wir können es ja mal so ganz kurz überfliegen. Man muss ja nicht bei allen hinfahren. Bei dem ersten Mikkeller [3], die das noch nicht mitbekommen haben, werden wir auch euch in den Shownotes verlinken. Da gibt es eine Facebook-Gruppe dazu, da kann man sich noch anmelden. Einreichen bis Ende Januar. Verkostung ist am 1.2., wie hier angegeben. Es gibt zwei Bierstile, eine offene Kategorie, da kann man einreichen, was man möchte. Und eine zweite Kategorie, weil dieses Jahr Jahr des tschechischen Lagers ist, ausgerufen von Mikkeller, ist eben das Thema tschechisches Pale Lager. Die zwei Kategorien gibt es. Guckt es euch mal an. Wenn ihr da in die Shownotes reinguckt. Auf jeden Fall eine coole Geschichte. Und die Preise, die sollte man natürlich auch erwähnen. Man darf, oder die Gewinner dürfen auf dem MBCC in Kopenhagen 2024 ausschenken. Ich war da selbst noch nicht, aber ich glaube, jeder, der sich mit Bier beschäftigt, hat da vielleicht schon in den sozialen Medien das eine oder andere gesehen. Um es kurz zu machen, so mit die geilsten Brauereien auf diesem blauen Planeten treffen sich da. Ich glaube, da ist es. Da ist einiges geboten. Und wenn man da als Hobbybrauer ausschenken darf, hat man vieles richtig gemacht.

Paul Absolut. Also ich gebe auch was ab. Aber das war ja mehr Zufall, dass das dann auf einmal… Du hast mich darauf aufmerksam gemacht, Flo. Ich habe ja gerade ein böhmisches Pils im Tank, beziehungsweise jetzt schon im Keg. Und werde da auch ein paar Flaschen abfüllen und hochschicken. Ja, kann man ja nichts verlieren quasi. Und das wird, glaube ich, ganz interessant. Flo, ich muss aber ganz kurz noch eine Anmerkung machen. Kam im Chat, ich habe das hier auch schon so mitgelesen, wir haben mal mindestens eine Hobbybrauerin mit im Chat, die auch gerade live zuguckt. Die auch gerne diese Veranstaltung besuchen würde. Genau, das Hopfenmädchen ist nämlich da. Liebe Grüße.

Flo Ja, Grüße raus. Muss man ins Vokabular einbauen. Das ist natürlich cool. Hoffentlich wird es in Zukunft auch noch mal so sein. Es soll keine Männerdomäne bleiben. Das können die Frauen mindestens so gut und sensorisch, wenn nicht sogar noch deutlich besser bewerten wie wir. Darüber hatten wir es ja schon ein paar Mal im Podcast. Zuletzt mit der guten Mareike. Und von daher, mehr Hobbybrauerinnen braucht das Land.

Paul Absolut.

Tommy Ihr müsst hier ganz unten noch die Braubeviale [11] draufschreiben, die nächstes Jahr auch wieder stattfindet. Weil das war, glaube ich, auch dieses Jahr wirklich so mein Highlight.

Flo Gebe ich dir recht.

Paul Ja, absolut. Haben wir, glaube ich, nicht drauf, weil es halt kein reines Hobbybrauer … Aber kein Wettbewerb ist, genau. Ja, nicht unbedingt ein Wettbewerb. Aber natürlich gibt es was für die Hobbybrauer und sogar sehr viel. Aber es ist Pflicht bei mir auch, absolut. Vor allen Dingen nach diesem Jahr. Das war ja wirklich richtig geil.

Tommy Grandios.

Paul Flo hat quasi auch Blut geleckt. Das ist auch fest ein Plan.

Flo Kann man so sagen.

Paul Genau, hier ging es jetzt rein um die … Hobbybrauer-Wettbewerbe und Veranstaltungen. Und da ist ein neuer aus dem Boden gesprießt. Und zwar von den Hefezüchtern. Die haben dieses Jahr ein neues Format, einen neuen Wettbewerb ins Leben gerufen. Und der heißt Natürlich geht mehr.

Und da geht es darum, dass man ein Bier einbraut. Und jedes Jahr … Also, wir hoffen, dass ihr zahlreich teilnehmt. Und dass es auch jedes Jahr stattfinden kann. Aber man möchte dann jedes Jahr quasi einen Bierstil ausloben. Und da soll eine Zutat rein, die nicht reinheitsgebotskonform ist. Und dieses Jahr, Flo, ist es Brot.

Flo Genau, Brot und Bier. Sehr spannendes Thema. Ich denke, da ist viel für die Kreativität der einzelnen Hobbybrauer geboten. Von daher, ja, macht mit. Ich habe mir das auch schon überlegt. Und im Kalender markiert. Auf jeden Fall eine sehr coole Sache. Und dass sie das da auch in die Hand nehmen. Die Hefezüchter [4], super. Auch an der Stelle. Grüße gehen raus natürlich. Ich hoffe, irgendjemand von euch hört zu. Oder seht sogar zu. Auf jeden Fall sehr cool. Und an alle den Aufruf, macht damit. Wir müssen so ein bisschen auf die Zeit schauen. Aber ich glaube, gerade bei den nächsten Punkten ist das kein Problem. Weil bei der HBCon [5] bin ich mir ganz sicher, da werde ich beide von euch treffen. Hobbybrauer, Weihnachten. Definitiv. So schön sagt. Da auch als kleiner Teaser. Da wird es demnächst auch noch eine Folge geben. Mehr verraten wir noch nicht. Wo sich so alles ein bisschen um die HBCon kreisen wird. Wo es noch ein paar Infos sicherlich geben wird für den einen oder anderen, was ihr vielleicht noch nicht wisst. Dann Homebrew Bayreuth [6] im April. Weizen IPA für 2024. Auch eine sehr coole Veranstaltung. Werde ich auf jeden Fall auch wieder dabei sein. Ich glaube, der Paul hat gar keine andere Wahl aus gewissen Gründen.

Paul Ich muss, und man muss auch dazu sagen, ich glaube, die Homebrew in Bayreuth wird dieses Jahr, ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster, mit am professionellsten, was den reinen Wettbewerb angehen wird, ablaufen. Die haben sich nämlich eine Software gekauft, die extra für solche Wettbewerbe geschmiedet wurde. Die wurde ins Deutsche dann übersetzt. Die haben das für sich angepasst. Und das heißt vom, das Bier kommt an, und kriegt irgendwie einen QR-Code, bis es landet im Glas in irgendeinem Flight für Bier-Sommelier oder für Judge XY. Kann man das quasi nachvollziehen.Und dann eben auch daraus die Sheets, die Score-Sheets erstellen, die dann auch per Mail nach Hause gehen. Also das läuft alles quasi über diese Software. Vielleicht so als kleiner Hint. Das wird, glaube ich, sehr, sehr professionell ablaufen und ist dann für die anderen eventuell auch, mal wenigstens was zum angucken, ob das nicht auch was ist.

Tommy Doch, es ist eine ganz spannende Veranstaltung auch. Also war ich auch dieses Jahr, hat mir sehr gut gefallen. Und ich denke, ich werde auch dieses Jahr, also 2024 auch dabei sein.

Paul Damit ersehen wir uns ein paar Mal, das freut mich.

Tommy Ja, so wie dieses Jahr.

Paul Perfekt.

Flo Und machen wir gerade so weiter mit der Best Brew Challenge [7]. Findet in der Regel auch zwischen März und Mai statt. Offizielles Datum, Bierstil ist jetzt noch nicht verkündet für 2024. Für die, die das noch nicht kennen, ist eine Hybrid-Veranstaltung, ist weltweit offen, machen auch in der Regel von nahezu allen Kontinenten Leute mit. Natürlich die meisten aus Zentraleuropa, Deutschland und spannenderweise Litauen ist da immer sehr stark vertreten. Dieses Jahr hat eine Brauerei aus Kanada gewonnen. Ist auch immer irgendwie abwechselnd, dass mal ein Hobbybrauer gewinnt und mal eine professionelle Brauerei. Also richtig, richtig cooles Konzept und kleiner Vorteil, dass man sich nicht nur auf die Bühne stellt, sondern auch auf die Bühne. Also richtig, richtig cooles Konzept und kleiner Vorteil, da muss man nur nicht mal die eigenen vier Wände verlassen. Das kriegt man, glaube ich, relativ einfach genehmigt mit seinen Liebsten. Und genau, Kölner Brauschau [8] sieht es da bei euch aus. Ich werde auf jeden Fall wieder da sein. Die findet zum dritten Mal statt. Ich werde zum dritten Mal da sein. Die letzten beiden Mal habe ich mich da ganz gut geschlagen und ich hoffe, das kann ich so fortsetzen.

Paul Tommy, traust du dich rüber?

Tommy Ja, ich habe mich tatsächlich direkt am allerersten Tag angemeldet, als ich da war. Als der Sascha das veröffentlicht hatte. Dieses Jahr konnte ich leider nicht. Und ich finde die lieben Kölner Kollegen wirklich unglaublich nett. Wir haben es ja auch schon ein paar Mal darüber gesprochen. Man trifft die immer irgendwo, auch überall auf irgendwelchen Veranstaltungen. Die sind auch immer mit mehreren Leuten unterwegs. Und wie gesagt, die Veranstaltung soll richtig schön sein. Und deswegen freue ich mich umso mehr, da auch dabei zu sein. Und ja, es ist ja tatsächlich hier um die Ecke von mir auch aus. Also, und ob ich ein Altbier ausschenken werde, weiß ich noch nicht. Ja. Vielleicht zeige ich denen auch mal, wie man Kölsch braucht. Mal gucken.

Flo Also, ich kann es nur bestätigen. Die Location ist sehr cool. Auf zwei Ebenen wird Bier ausgeschenkt. Es sind auch von der ganzen Rubrik auch immer Hobbybrauer da. Die Kölner Bierhistoriker, die das ausrichten, sind immer sehr mannstark vertreten und haben bekanntermaßen, wie man sie kennt, auch immer eine Hammer-Auswahl. Und alle richtig gut. Gute Biere haben statt. Das heißt, von der Bier-Engine, wo der einen Bitter ausschenkt, bis zu irgendwelchen verrückten Gewürzkombinationen und historischen Bierstilen, alles. Also auch Empfehlungen. Ich glaube, da gibt es auch noch ein paar Ausstellerplätze. Von daher, wir verlinken es in den Shownotes. Checkt es aus. Die Jungs haben es verdient. Die Veranstaltung hat es verdient, dass die auch 2024 wieder sehr gut besucht ist. Ist richtig cool. Genau. Und dann kommen wir noch zur Deutschen Meisterschaft [9] der Hobbybrauer. Da wird es ja heute noch ein paar Infos dazu geben. Von daher brauchen wir da gar nicht so stark drauf eingehen. Ob ich nach Stralsund fahre, um die Jahreszeit bin ich mir immer nicht so sicher. Und je näher es dann kommt, sage ich auch immer nein, desto wahrscheinlicher wird das Ganze.

Tommy Dann sieht man sich trotzdem.

Flo Und genau zu guter Letzt, Bonner Brauschau [10]. Tommi, du warst da gerade. Du hast ja auch sehr gut darüber berichtet, was du für mich persönlich auf jeden Fall für 2024 auch ins Auge fassen. Scheint ja auch eine coole Sache zu sein.

Tommy War ein sehr schönes Event. Hat mir sehr gut gefallen. Auch sehr gut organisiert. Und es sind halt wirklich genau, wie es eben sagte, man trifft halt die Kollegen auch. Man ist ja nicht nur da, um sein eigenes Bier auszuschenken, sondern man trifft auch wirklich Kollegen. Und manche trifft man immer mal wieder. Und das ist umso schöner, dass man sich dann auch mal wirklich, ja, richtig toll austauschen kann und natürlich gemeinsam die gemeinsamen Biere auch probieren kann. Also kann ich allen nur empfehlen. Und selbst Leute, die mit dem Brauen nichts zu tun haben, die quasi nur als Gast mitkommen, finden das total spannend vor Ort, weil das sind natürlich unglaublich viele interessante Biere, die man da probieren kann.

Paul Bevor wir gleich zum Glühbier-Punsch kommen, Flo, eine ganz kurze Anmerkung aus dem Chat. Die Astrid wünscht sich ein Altbier in Köln, Tommy.

Tommy Sehr gerne. Dann bringe ich eins mit. Hätte ich so oder so gemacht, glaube ich.

Paul Sehr gut. Genau. Ich habe es angeteasert. Wir machen uns ein Bierchen auf. Tommi, du bist nicht der einzige Gast gewesen, der sich drumherum manövriert hat um dieses Bier. Ich glaube, es polarisiert ein bisschen. Wir haben uns den Störtebecker Glühbier-Punsch [13] ausgesucht. Den kann man kalt oder warm trinken. Wie man das lieber hat oder vielleicht auch mal gegentesten. Und wie man so sein Bier trinkt. Wenn man ein eigenes Glühbier machen kann, das hat der Flo uns vorbereitet.

Flo Genau, ja.

Paul Ich hole mir mal in der Zeit schnell das Bierchen.

Flo Genau. Bevor ich den Einspieler auf die Reise schicke. Ich glaube, ich habe das von meinem Opa immer noch gut im Ohr. Der hat immer behauptet, warmes Bier sei gesund [14]. Warmes Bier ist gut. Ich sage es mal so, ob das Mythos oder der Wahrheit entspricht, finden wir vielleicht heute alle noch zusammen raus. Aber allgemein kann man sagen, das heutige Glühbier, wie wir es kennen, dass es auf Weihnachtsmärkten ausgeschenkt wird, hat seinen Ursprung vermutlich in Belgien. Da wurde ab den 90er Jahren eben insbesondere Glühkriek [16] auf Weihnachtsmärkten ausgeschenkt. In Deutschland ist es ja immer noch ein bisschen eine Seltenheit. Aber auch wenn man zu den Nachbarn nach Polen schaut, die haben ihr Grzane Pivo [15], ich hoffe, ich habe das richtig ausgesprochen, ist in dem Fall tatsächlich ein warmes Lagerbier, was mit unterschiedlichen Gewürzen, hauptsächlich Ingwer, Nelken, Zimt veredelt wird und ist da ultra beliebt, auch bei Jugendlichen. Nun gibt es auch in alkoholfreien Varianten. Also ich glaube, da an der warmen Bierfront, dass man da am Weihnachtsmarkt eine Alternative hat zum Glühwein. Ich glaube, da haben wir in Deutschland mal wieder was aufzuholen. Aber genau, alle, die den Störtebecker Glühbierpunsch haben, reißt den euch schon mal auf, schenkt den ein und solange ihr das macht, gibt es den nächsten Einspieler. Dauert ganz kurz.

Flos Glühbier

Cheers! Wir machen heute mein Glühbierrezept [17].

Alles, was ihr dafür braucht, ist ein dunkler Doppelbock. Selbst gebraut oder gekauft, Marke völlig egal, da funktioniert jeder. Ein bisschen Sauerkirschsaft, Orangenzeste, Zimtstange, unterschiedliche andere Gewürze, in unserem Fall sind es Kardamomkapseln, Gewürznelken und ein bisschen Vanillezucker. Ich denke, das hat jeder daheim. Und zu guter Letzt, zur Abrundung, eine Messerspitze Ingwer.

Da gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten, Gewürzkombinationen, wie man so ein Glühbier machen kann. Wir blenden euch auch noch in den Shownotes ein paar alternative Rezepte ein, was ihr da so machen könnt. Probiert euch das einfach mal aus und versucht herauszufinden, was da euren Geschmack entspricht.

Als ersten Schritt wird der Kirschsaft, ca. ein halber Liter, in den Topf gegeben. Und dann könnt ihr schon das Kochfeld anwerfen. Ganz wichtig, für den ganzen Prozess gilt das, es darf nicht kochen. Es soll nur erwärmt werden auf ca. 90 Grad.

Und die Gewürze sollen dann in dem heißen Sud ziehen. Und über die Dauer, in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten, entscheidet ihr, wann eure Geschmacksintensität erreicht ist, wie ihr es haben möchtet. Als nächstes können wir dann eben, eine Flasche Bockbier nach Wahl zugeben. Wie gesagt, ich mag es eher mit dunklem, ich würde auch dunklen empfehlen. Ihr könnt aber genauso gut einen hellen Bock nehmen.

Und dann beginnen wir auch schon, die Gewürze zuzugeben. Also wie gesagt, ein bisschen Orangenschale, die Zimtrolle, einfach ganz zugeben. Kardamomkapseln, drei Stück und drei Gewürznelken. Dann fehlt natürlich noch der Vanillezucker. Der sorgt ein bisschen für die Süße. Das kann man genauso gut auch mit Honig einstellen. Und jetzt fehlt auch nur noch die Messerspitze Ingwer. So, dann war es schon.

Jetzt erwärmt es hier, in unserem Fall im Induktionsfeld, relativ schnell. Und dann, wie gesagt, darf das Ganze 15 bis 20 Minuten, in meinem Fall, ziehen. Man kann es aber auch auf bis zu 30 Minuten problemlos verlängern, wenn es von der Intensität noch nicht hoch genug ist.

Und zum Schluss bleibt nur noch genießen. Idealerweise mit der richtigen Tasse. Cheers. Für mich hundertmal besser wie ein Glühwein. Viel Spaß beim Nachmachen. Cheers. Was für ein Typ von einem einen Spieler.

Paul Was für ein cooler Typ. Ja, ich glaube, bei uns sah es jetzt hier in der Software noch ein bisschen schlimmer aus. Aber ich glaube, das Video stand bei dem einen oder anderen draußen. Ich habe schon im Chat gesagt, das ist Learning. Müssen wir gucken, wie wir das vielleicht beim nächsten Mal anders machen. Aber, ja, also einfach nur, um zu zeigen, ich fand die Idee ziemlich cool, Flo, als du gesagt hast, komm, ich mache ein paar Videos und dann schneiden wir da was zusammen, wie man das selber machen kann. Total cool. Ich habe mir jetzt den auch, hier ist die Kamera, warm gemacht. Jetzt in der Tasse. Und, ja, ich muss sagen, Tommi, du hast es gesagt, es ist halt jetzt nicht unbedingt dann ein Bier in dem Sinne, aber wie Flo am Ende des Einspielers gesagt hat, ich finde es halt tausendmal besser als den einen oder anderen Glühwein. Sagen wir es mal so, es gibt schon richtig gute Glühweine.

Tommy Ja, definitiv, bestimmt.

Flo Ich habe das ja im Video auch mit relativ viel Kirschsaft gemacht, weil ich das so mag. Die Rezepte, die wir an den Shownotes verlinken, da ist eigentlich das Bier zu Saftverhältnissen, ein anderes, aber das kann ja jeder machen, wie er möchte. Ich bin gar kein Glühwein-Fan und das finde ich echt lecker, vor allem an Silvester mache ich das eigentlich immer gerne. Kann man auch sehr gut mit einem belgischen Quadruppel zum Beispiel machen, passt vielleicht sogar noch besser. Und bei den ganzen Gewürzen, da hat man ja auch, sage ich mal, die Wahl, was man da nimmt, kann man ja persönlich anpassen. Lohnt sich auf jeden Fall auszuprobieren, ist eine sehr schöne Sache. Kann man ausbrauen sagen, aber gebraut ist das nicht.

Zahlen, Daten, Fakten  

Paul Ja, und ihr kennt es aus dem Podcast, Zahlen, Daten, Fakten, das darf nicht fehlen. Und irgendwie, ich weiß auch nicht, ich habe den Stempel abgekriegt, dass ich mich da drum kümmere. Und jetzt haben wir das Thema Weihnachtsbiere. Und ich sage euch, es war echt nicht leicht, da Zahlen auch zu finden in diesem doch sehr diffusen Gebiet, wo es jetzt keine richtigen Definitionen gibt und so weiter. Aber ich habe mich mal… Ich habe mir eine Frage angenommen und habe es mal versucht, von der anderen Seite aufzuzäumen, das Feld.

Und zwar, trinken die Leute mehr Alkohol über die Weihnachtstage? Sagt man natürlich ja, aber wie viel denn so? Und es gibt eine… Ich habe eine kleine Studie aus Amerika gefunden, die ist ganz interessant. Und die US-Einwohner trinken im Schnitt circa zweimal so viel wie in den restlichen Zeiten des Jahres. Und da muss man auch sagen, ausgenommen ist da natürlich sowas wie Thanksgiving. Also das ist natürlich dann… Es gibt so ein paar Feste, wo die natürlich auch noch schon sehr, sehr viel trinken.

Und interessant war, dass es in dieser Studie tatsächlich als Auswahl gab, was trinkt ihr denn zu Weihnachten oder um Weihnachten? Und am Platz drei gelandet mit 28 Prozent der Befragten ist ein Weihnachtsbier. Also explizit Weihnachtsbiere wurden dort genannt. Sehr, sehr interessant. Also ja, fast jeder Dritte, der da… Der sich ein Weihnachtsbierchen aufmacht und davon dann natürlich auch ordentlich was reinschüttet. Also fand ich ganz cool.

Die Briten toppen das nochmal. Die trinken ungefähr zweieinhalbmal so viel wie in der normalen Woche. Das war auch interessant. Die haben quasi eine Woche, wo es keine Feierlichkeiten oder so gibt, genommen. Und das im Vergleich dann zu dieser Woche vor und nach Weihnachten. Umgerechnet waren das in der Studie circa acht Bier oder vier große Gläser Wein am Tag. Also die Briten, die lassen sich es gut gehen.

In Deutschland habe ich auch eine Zahl gefunden. Und zwar ungefähr ein Drittel der Befragten in dieser Studie trinken Bier am Weihnachtsabend zum Weihnachtsessen. Und damit sehr, sehr ausgeglichen zum Wein und zum Sekt und so weiter. Also das fand ich ganz interessant.

Ich habe auch noch was gefunden. Und zwar ein paar Fakten aus einem großen… Online-Spirituosen-Geschäft. Also so ein Online-Shop aus den USA. Wie so ungefähr das Kaufverhalten aussieht um diese Zeit. Und wie das so aussieht um die Weihnachtszeit. Da wird Wein am häufigsten und auch häufiger gekauft. Also jeder Zweite packt sich, wenn er da shoppen geht um die Weihnachtszeit, eine Flasche Wein mit in den Warenkorb. Sonst sind das ungefähr so 37 Prozent, die das machen. Spirituosen ist relativ gleich. Das ist natürlich klar. Wenn ich in so einem Shop einkaufe, dann kaufe ich mir meistens auch irgendwas ein bisschen höherprozentiges. Das sind jetzt um Weihnachten 46 Prozent und sonst sind es 45 Prozent. Und beim Bier ganz interessant. Es wird weniger gekauft als einziges. Sonst ist das ungefähr jeder Sechste, der in diesem riesen Online-Shop sich ein Bier mit reinpackt. Jetzt um die Weihnachtszeit sind es nur noch drei Prozent. Und ja, das ist schon ein großer, großer Abstoß. Also 16 Prozent zu jetzt drei Prozent.

Und ja, man merkt, man trinkt dann was anderes [18], [19], [20], [21]. Also das ist ja auch in den USA so. Aber man kann trotzdem ableiten, auch aus den Studien davor, gerade wenn man so Richtung Europa geht, dass dieser Markt Weihnachtsbiere, Winterbiere, damit sie auch nach Weihnachten noch funktionieren, ist ja ganz clever eigentlich fürs Marketing, ist schon irgendwie wichtig.

Und man merkt es ja auch, wenn man in die… Wenn man in die Getränkemerke reingeht, es gibt immer von irgendwen Weihnachts- oder Winterbiere. Also das ist einfach ein Ding und die würden das ja auch nicht machen, wenn es nicht funktioniert.

Und weil wir auch eine Folge dazu gemacht haben, Flo, es gibt auch einen Trend zu alkoholfreien Weihnachtsbieren. Also googelt es einfach mal so und zack, ich hätte es nicht gedacht, werden euch aber richtig viele verschiedene vorgestellt. Also es gibt zum Beispiel das Lowlander Winter IPA aus Amsterdam. Da wären sogar alte Weihnachtsbäume. Also ich nehme an, ihr so die Nadeln und Zweige und sowas benutzt, um damit so ein Winter-IPA zu machen. Oder es gibt das Julfree aus Norwegen. Das ist ein dunkles Bier mit Gewürzen, hat 0.3 Prozent, glaube ich. Und gerade so die Skandinavier experimentieren da aktuell sehr, sehr viel mit alkoholfreien Weihnachts- oder Winterbieren. Fand ich sehr interessant, ja.

Tommy Das Angebot wird insgesamt jedes Jahr, glaube ich, größer auch. Also ich finde das auch. Also es sind interessante Biere. Aber auch dabei, ja.

Paul Absolut. So, jetzt habe ich gesagt, Zahlen, Daten, Fakten ist mein Ding. So, Flo, was fehlt jetzt noch? Die Geschichte natürlich, ne?

Geschichte

Paul Wir drehen jetzt nochmal vor dem nächsten Gast, der uns bald erwartet, nochmal ein bisschen am Zeitrad. Flo, ab geht’s.

Flo Alles klar, ei, ei, mache ich, ja. Genau, das ist der Stempel, der jetzt mittlerweile auf mir irgendwie abgedruckt ist, dass ich mich um die Geschichte kümmere. Und das mache ich auch gerne, macht auch großen Spaß. Da ist immer nur die Gefahr, dass man irgendeinem Rabbit Hole bei der Recherche verschwindet. Weil auch beim Thema Winter- und Weihnachtsbiere gibt es echt spannende Sachen zu berichten. Und ich versuche euch in den nächsten zehn Minuten so ein bisschen einen Überblick zu geben, wie es dazu gekommen ist, wie es der Paul gerade bei den Zahlen, Daten, Fakten gesagt hat, dass man heute in Deutschlands Supermärkten eigentlich eine große, breite Auswahl an Weihnachtsbieren hat und warum das auch in anderen Ländern so ist. Und wie sich das in den unterschiedlichen Biernationen, einfach entwickelt hat.

Und auch hier, um das zu verstehen, müssen wir das Zeitrad wieder ordentlich zurückdrehen. Nicht ganz so weit, wie wir das ab und zu schon mussten, aber auch relativ weit zurück. Und ja, um das zu verstehen, müssen wir uns ganz kurz mit der wahren Bedeutung von Weihnachten oder zumindest wie da manche Historiker argumentieren, beschäftigen, dass eben das Weihnachtsfest irgendwo in vorchristlichen Traditionen wurzelt. Und zentral taucht hier immer… Das Juli-Fest auf. Und auch bei diesem Fest eben, da war Bier, hat eine Hauptrolle gespielt, neben dem Thema Feiern der Toten. Erstmalig erwähnt wurde das circa im 8. bis 9. Jahrhundert nach Christi.

Und spannenderweise, das hat der ein oder andere bestimmt schon gehört und ist gerade auch in dem einen alkoholfreien Bier-Name aufgetaucht, das der Paul erwähnt hatte. In den skandinavischen Ländern ist heute noch das Weihnachtsfest das Julfest. Und das kommt genau aus dieser Zeit. Gefeiert wurde das um die Wintersonnenwende herum [22], damit es jeder einsortieren kann.

Bei uns auf der Nordhalbkugel bedeutet das im Jahr 2023, dass wir diesen Freitag am 22.12. die Wintersonnenwende und damit dieses Julfest [23] feiern würden mit reichlich Bier. Was ja gar nicht so schlecht klingt. Genau. Und ja, über die Entstehung, warum wir Weihnachten am 25. und 26.12. mittlerweile feiern, da gibt es unterschiedliche Quellen. Eine Quelle aus dem 13. Jahrhundert von dem isländischen Dichter Snorri Sturluson, der in seiner Heimringsglasaga berichtet hat über den König von Norwegen, den König Harkon, der als getaufter Herrscher circa 920 bis 960 nach Christus das heidnische Julfest und das christliche Weihnachtsfest vereint hat, terminlich auf den 25. Dezember.

Und genau dieser König war es auch, der diese Gesetzessammlung verabschiedet hat, die der Paul am Anfang heute als Zitat vorgelesen hatte. Nämlich genau dieser König hatte sozusagen die Bevölkerung verdonnert und ein Gesetz erlassen, dass es jedem Haushalt zur Pflicht wurde, ein Julöl, also ein Bier, für das Julfest zu brauen [24], [25]. Und dieses Gesetz hatte bis 1267 Bestand. Und wie das meistens eben so ist, auch wenn das so ein Gesetz, was so lange Bestand hatte, wieder entkräftet wird, durch Volksüberlieferungen hat es anscheinend noch relativ lange Bestand gehabt und wurde so praktiziert. Und ganz ehrlich, ist ja auch eine schöne Sache, wenn man dazu verdonnert wird, für Weihnachten ein Bier zu brauen. Ich glaube, da gibt es Schlimmeres.

Paul Für mich wäre es sogar besser. Dann würde ich auch daran denken, das zu machen. Genau, genau.

Flo Ja, mal sehen. Wir können ja mal einen Brief schreiben. Alle Hobbybrauer. Wie stark ist die Hobbybrauergruppe? 16.000 mittlerweile bei Facebook. Wäre eine spannende Geschichte. Aber ich glaube, da haben wir tatsächlich 2023 leider andere Sachen. Aber wir behalten es mal im Hinterkopf.

Jetzt machen wir ein bisschen einen Zeitsprung ins 13. Jahrhundert. Da hat es nämlich vermutlich das Julöl über die Wikinger auf die Insel geschafft. Und hat dort, da sind sich auch viele Historiker relativ sicher, eine britische Tradition begründet. Oder beeinflusst. Die nennt sich Wassail [26], [27], [28], [29]. Und darunter ist ein alkoholisches Getränk zu verstehen. Was im Mittelalter und auch bis in die Neuzeit traditionell an Weihnachten und Neujahrsabend getrunken wurde. Und darunter zu verstehen, da gibt es traditionelle Rezepte, die man in der Literatur nachlesen kann.

Das wäre jetzt eins aus dem 19. Jahrhundert. Da war es eine Mixtur aus Ale, Sherry, Gewürzen und gerösteten Äpfeln. Also, wenn man jetzt noch… Im Hinterkopf hat, dass auch dieses Wassail warm serviert wurde, wie das Glühbier, ist es auch dem gar nicht so unterschiedlich. Das heißt, man kann auch hier wieder sagen, wie wir es im Podcast schon oft hatten, viele Sachen sind keine neuen Erfindungen. Die gibt es schon relativ lange. Und so würde ich es auch dem Glühbier zuschreiben, dass es das eben schon relativ lange gibt. Ungefähr seit dem 13. Jahrhundert. Und man kann sich auch vorstellen, früher, wenn man am Winter, wenn man sich das mal vorstellt, London, 13. Jahrhundert, um die Weihnachtszeit rum, da ist es halt relativ kalt. Und auch wenn man am Feuer steht, so richtig durchwärmen tut man nicht. Da braucht man einfach ein passendes, warmes Getränk, eben so ein Wassail, was einen dann auch von innen wärmt.

Und das hat auch schon der berühmte britische Schriftsteller Charles Dickinson in einem Roman genau so geschrieben. Und wer weiß, um da nochmal die Brücke zu schlagen, zu dem, was ich vorhin gesagt habe, vielleicht kommt auch da der Mythos her, den ich noch von meinem Opa kenne, dass warmes Bier gesund ist, weil es eben im Winter wärmt und vielleicht dann auch, vielleicht der ein oder anderen Erkältung vorbeugt, weil man einfach den Körper gut durchwärmt. Springen wir ins 18. Jahrhundert.

Wir bleiben aber in England. Und jetzt wird es relativ spannend für die Neuzeit. Bevor die IPAs aufgekommen sind in den 1820er Jahren, war das Aushängeschild der Bierstadt Burton, die sogenannten Burton Pale Ales. Die wurden weltweit exportiert nach Russland in die USA. Viele Brauer in den USA, vor allem in New England, haben das auch bis zur Prohibition dann auch vor Ort gebraut. Und darunter zu verstehen sind dunkle, süße, schwere Ales, die auch gut über 10% hatten, lange gereift wurden. Speziell die Brauerei Ballantines, angeblich über 20 Jahre. Das war dann auch eine Delikatesse zu Weihnachten, die da gereicht wurde. Und unter anderem ist ein Nachfahre dieses Bierstils, ich glaube, das kennen dann deutlich mehr Leute, ist der Barley Wine.

Über Weihnachtsbiere reden wir noch lange nicht über den Begriff. Das hat noch ein bisschen gedauert. Aber so um Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es erste vereinzelte Bezeichnungen als Christmas Ale, sowohl in UK als auch in den USA. Das hat nur keine große Aufmerksamkeit erreicht. Die großen Brauereien sind da noch nicht. Die sind noch nicht auf den Zug aufgesprungen. Das hat noch eine Weile gedauert. Aber zuerst mussten die Burton Ales leider immer mehr Verdrängung einstecken durch die aufkommenden Bitters in England und die ganze Lagerbier-Revolution.

Das hatte dazu geführt, dass die irgendwann nur noch im Winter gebraut wurden. Und hat dann auch 1970 dazu geführt, dass man Burton Ales auf Winterwarmer umgenannt hat. Ich denke, den Begriff hat der ein oder andere auch schon gehört. Den trifft man heute auch noch in der Grafbier-Szene immer mal wieder. Aber das hat noch eine Weile gedauert. Genau, und das hat letztendlich 1975 in den USA dazu geführt, dass auf Basis dieser britischen Ales und letztendlich den Burton Ales Anchor Steam ihr Anker Special Ale rausgebracht hat, was auch unter Anchor Christmas bekannt wurde. Und was ab den 1980er Jahren dann auch jedes Jahr ein bisschen anders unterschiedliche Weihnachtsgewürze bekommen hat. Also das war so das erste wirkliche, richtige Christmas Beer, Christmas Ale in den USA [30]. Ab 1975.

In UK hat es noch ein bisschen länger gedauert. Da war es dann 1984 Green King, die ja Christmas Ale rausgebracht haben. Und jetzt werden sich viele sagen, jetzt rede ich schon wieder ein paar Minuten. Wir reden über die Geschichte der Weihnachts- und Winterbiere. Und ich habe noch nicht wirklich Belgien erwähnt. Das kann ja irgendwie nicht sein. Und das ist auch sehr, sehr spannend und verdeutlicht auch mal wieder die ganzen Bevölkerungsströme und wie die unterschiedlichen Bierkulturen über die Jahrhunderte gehen. Die sich über die Jahrhunderte miteinander kommuniziert haben und ich beeinflusst haben. Nämlich die ersten Kerstbiere, also holländisches, der holländische Name für Weihnachtsbiere oder Bier de Noël, französischer Name für Weihnachtsbiere, der ist in Belgien Ende des 19. Jahrhunderts das erste Mal aufgetaucht. Und das waren keine belgischen Biere, wie wir sie heute kennen, sondern das waren letztendlich Wee Heavies, also die schweren Scotch Ales [31].

Und auch da kann man die Brücke schlagen, dass die Wee Heavies sehr eng vertratet sind mit den Burton Ales, beziehungsweise diese Burton Ales nachgeahmt haben. Und die wurden dann um die Jahrhundertwende 19. auf 20. Jahrhundert in Belgien sehr stark vermarktet, auch mit belgischem Namen. Also nicht Kerstbier, nicht Bier de Noël, sondern die wurden als Christmas Beer vermarktet. Die ersten belgischen Weihnachtsbiere kamen dann Anfang vom 20. Jahrhundert auf. Alle nach eben britischem Vorbild. Also da haben die Belgier eben diese Scotch Ales nachgeahmt, nachgebraut.

Eine Ausnahme muss man nennen, weil bei Google findet man das relativ schnell, dass angeblich das Lagerbier, das nach tschechischem Vorbild Stella Artois, ich denke, das ist viel im Begriff, was 1926 seine Geburtsstunde gefeiert hatte, es wird überall vermarktet, Stella, Lateinisch, der Weihnachtsstern etc. Das ist kein Weihnachtsstern. Das ist kein Weihnachtsbier. Wenn man sich da die Zahlen anguckt aus den Jahrgängen, wie das über das Jahr verkauft wurde, gibt es da keinerlei Korrelation. Also das ist wahrscheinlich Fake News. Das heißt, die Belgier sind in das Weihnachtsbusiness eingestiegen, indem sie eben die britischen Biere nachgeahmt haben. Und da ist ganz spannend, ich denke, viele Hobbybrauer und auch andere Bierenthusiasten, die zuschauen.

Und die zuschauen, wir Sommeliers und Co. kennen wahrscheinlich relativ gut die Brauerei Achouffe. Das ist die Brauerei mit diesen kleinen Zwergen auf den Motiven. Und den eher Winterbier, wenn man sich da… Mit einer ähnlichen Mütze wie du. Genau. Und wenn man sich aber mit dem Winterbier den Zwerg anschaut, dann trägt er einen schottischen Kilt. Und da könnte man eben die Korrelation ziehen, was ich gerade beschrieben habe, dass das eben genau noch das verdeutlicht, dass diese Winterbiere in Belgien sehr stark ausgestattet sind. Und das ist ein sehr starkes Beispiel. Und das ist ein sehr stark inspiriert und beeinflusst wurden durch die Importbiere aus Großbritannien, insbesondere Schottland.

Und ein weiterer Funfact, um das zu untermauern, vermutlich haben auch die Trappisten mit ihren schweren Quadruples, Dubbels, wie wir sie alle lieben, wie sie weltbekannt wurden, auch letztendlich darauf aufgesetzt und da abgespickt Also letztendlich bei den Burton Ales, bei den Scott Ales, weil auch das Chimay Bleu oder Blue [32], was ja ein Quadruple ist, was 1954 eingeführt wurde. Es wurde auch als Winterbier, als Weihnachtsbier bewusst eingeführt, wurde dann erst später ein Bier, was das ganze Jahr verfügbar ist. Genau.

Und jetzt noch ganz kurz einen Blick nach Deutschland [33]. Und dann haben wir es mit der Geschichte schon geschafft und können den neuen Gast begrüßen. So ein bisschen haben wir schon was anklingen lassen, wenn man heute in die Bierregale guckt, in den Getränkeläden gibt es eine relativ große Auswahl. Das Sortiment wird dominiert durch Bockbiere auf jeden Fall in unterschiedlichster Art und Form und auch letztendlich auf die Weihnachtszeit adaptierte Festbiere.

Im Craftbierregal gibt es natürlich auch noch Stouts und Co. und fast gereifte Biere, die als Weihnachtsbiere vermarkt werden. Aber im klassischen Getränkemarkt, denke ich, sind es die auf die Weihnachtszeit modifizierten klassischen Festbiere und die Bockbiere. Und letztendlich muss man bei Deutschland sagen, im Vergleich zu den anderen Biernationen, die wir jetzt diskutiert haben, ja, es ist mehr oder weniger eine Marketingerfindung, die irgendwie in den Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre Einzug gehalten hat, weil die Brauereien einfach erkannt haben, man kann eben an Weihnachten, wie in anderen Branchen es auch üblich ist, durch spezielle, dafür gebraute Biere gut Geld verdienen. Und dass es halt gut ankommt. Und deswegen ist der Trend, dahingehend immer mehr gestiegen.

Aber so eine richtige historische Wurzel, wo man da jetzt tief ausholen könnte, die gibt es bei uns leider nicht. Ich muss auch sagen, ich liebe da eher die Bockbiere. Ich persönlich greife ganz gerne zu der Eiche von Schlenkerla an Weihnachten. Finde ich gerade mit Lebkuchen und anderen Gebäck eine sehr, sehr coole Kombination. Und ich würde sagen, das ist doch auch die perfekte Überleitung zu unserem nächsten Gast.

Paul Als wenn du dir die so überlegt hättest, Flo. Stark. Tommy, wir würden dich erstmal kurz verabschieden. Du darfst natürlich nachher nochmal dazukommen. Und genau, also in diesem Sinne bis gleich, würde ich mal sagen.

Tommy Alles klar. Schon mal vielen Dank an dieser Stelle. Und tschüss noch da draußen.

Flo Bis später, Tommy. Dankeschön.

Gast #2 Markus Raupach inkl. Verkostung Aventinus mit Orangen-Marzipan

Weihnachtsmann Der nächste Gast ist Gründer der Deutschen Bierakademie. Edelbrand Käse und Biersommelier. Fotograf. Bestseller-Autor. Juror. Podcaster. Hach, einfach ein Tausendsasser. Er ist ein Bamberger Urgestein mit großer Liebe zum Bier. Für ihn ist das Schöne am Bier die Bodenständigkeit des Gerstensaftes. Wir freuen uns auf Markus Raupach.

Paul Ja, ich habe gerade nur ein Problem, den Markus reinzulassen. Vielleicht könnte der Markus nochmal eine Anfrage stellen. Müssen wir. Ah ja, jetzt ist der Markus da. Da ist er.

Flo Ein Traum.

Markus Sehr schön. Wunderbar. Das war jetzt lustig. Irgendwie wollte er mich nicht reinlassen.

Paul Ja, genau. Ich durfte dich nicht reinlassen. Das war ganz komisch.

Markus Wahrscheinlich, weil ihr so gelobhudelt habt. Das muss ja auch nicht sein.

Paul Hast du das gehört? Ja, sehr schön.

Markus Ja, ja, ich habe es gehört. Also, danke. Ich bin schon ganz gerührt.

Paul Herzlich willkommen, Markus.

Flo Herzlich willkommen. Und das waren ja nicht wir, es war ja der Weihnachtsmann.

Markus Ah, stimmt. Richtig. Schön. Na dann freue ich mich erst recht.

Flo Ja, sehr schön, dass du da bist. Man hört dich ausgezeichnet. Das Audio ist super. Und als kurzen Einstieg, auch wenn der Weihnachtsmann schon ein paar Details verraten hat, stelle ich doch kurz nochmal bitte vor, dass alle wissen, mit wem wir es zu tun haben.

Markus Ja, also gut. Ich bin Markus Raupach aus Bamberg. Wurde ja gerade schon so ein bisschen vorgestellt. Am wichtigsten ist, glaube ich, wenn man in diese Stadt reingeboren wird, dann kommt man einfach um das Bier gar nicht rum. Also, ich bin auch relativ nah der Mälzerei Weyermann aufgewachsen. Das heißt, man hat diesen Malzduft eigentlich jeden Tag in der Nase gehabt. Wir wussten auch immer, wenn es nach Malz riecht, wird schönes Wetter.

Also verbindet man das auch gleich mit etwas Positivem. Und später, als ich dann älter wurde, war ich halt der perfekte Bierholer für meinen Vater auf dem Biergarten. Bedeutet natürlich auch, dass auf dem Weg zwischen Ausschrank und Tisch ein Teil dieses Bieres verschwindet, warum auch immer. Und so zieht sich das durch.

Und in Franken ist es ja eh so, da sind die Grenzen ein bisschen fließend, ein bisschen schwimmend. Also, da wartet man nicht unbedingt, bis man 16 ist. Ich war dann hier im Domchor. Das ist der örtliche Kirchenchor des Bamberger Domes, über 800 Jahre alt. Und dort natürlich gehört nach dem Gottesdienst auch der Umtrunk mit dazu. Und naja, und das Beste war eigentlich immer, wenn wir dann andere Chöre besucht haben, dann haben wir mit dem Bus den ganzen Reisebus voller Bier gemacht. Und wenn wir dann irgendwo angekommen sind, waren wir immer die Könige, weil wir halt das geilste Bier dabei hatten.

Ja, okay, also ich rede schon wieder viel zu viel. Also soweit dazu. Und ansonsten, ja, ich habe viele Bücher geschrieben rund ums Thema Bier, bin bei vielen Bierwettbewerben auf der Welt unterwegs, kenne viele Leute international rund um das Thema Bier und habe die Deutsche Bierakademie, wo ich dann versuche, auch möglichst viel von diesem Wissen weiterzugeben, sodass es Leute eben weiter tragen und nutzen und weiterentwickeln und weiter treiben können. Und das freut mich immer sehr und macht jede Menge Spaß.

Flo Sehr cool. Danke für deine Vorstellung. Bevor wir zu dem ganzen Verkostungsteil kommen, Markus, weil bei uns in der Regel hauptsächlich Hobbybrauer zuschauen, du hast angeschnitten, Deutsche Bierakademie. Und auf eine Sache möchte ich hinweisen, weil, wie gesagt, das ist vielleicht für den einen oder anderen interessant. Du bietest ja auch Biersommelier-Ausbildung an. Ich habe die auch bei dir gemacht vor ein paar Jahren. Vielleicht kannst du auch noch sagen, wann gehen da die nächsten los und welche Formate gibt es da?

Markus Ja, kann ich gerne machen. Ich weiß auch gar nicht, wer da am Ende des Tages mehr von wem gelernt hat. Also du bist ja mittlerweile auch Teil unseres Teams und das ist auch großartig. Und ja, also man kann bei uns Biersommelier machen [34]. Das Gute ist, es gibt zwei Versionen. Einmal die Live-Online-Version. Das heißt, da treffen wir uns 16 Wochen lang immer wieder Mittwochabends für drei Stunden, gehen verschiedenste Themen durch von der Biergeschichte über die Rohstoffe, über das Brauen natürlich auch sehr spaßig. Da ist dann jeder zu Hause an seinem Kochtopf und man versucht irgendwie gemeinsam ein Bier zu brauen. Super witzig bis hin eben zu Foodpairing, aber auch Themen, die bei anderen Ausbildungen gar nicht stattfinden. Alkoholfreie Biere, Sucht, Nachhaltigkeit, die ganzen modernen Themen eben bis hin zum Foodpairing. Und das findet da alles statt. Und am Ende gibt es ein Abschlusswochenende in Bamberg inklusive Bierjudge-Kurs, wo wir dann eben auch dieses ganze Thema Sensorik aus einer objektiven statt subjektiven Sicht mal angehen und die Leute ein bisschen dazu bringen, sich da auf einen eigenen Pegel, irgendwie zu bringen.

Und die andere Möglichkeit ist das Ganze dann als Videoversion. Das heißt, das kann man dann machen, wann immer man möchte und hat 15 Module. Die sind wesentlich umfangreicher von der Tiefe und von der Länge her als jetzt der Live-Kurs. Dafür hat man da halt nicht die Möglichkeit, direkt in die Interaktion zu treten. Aber es ist auch eine sehr schöne Geschichte, die auch wachsenden Zuspruch hat. Und man kann auch jedes Modul einzeln machen. Das heißt, man kann auch selektiv sagen, mich interessiert mal nur die belgische Bierwelt oder nur das Foodpairing. Und dann kaufe ich mir halt. Und schau, wie mir das gefällt. Und es gibt auch einmal im Monat für alle, die da mit dabei sind, ein Live-Treffen. Also so ganz ohne Persönlichkeit kommt man da auch nicht rum.

Flo Genau. Ja, sehr cool.

Paul Also ich weiß auf jeden Fall von mindestens einem angehenden Bier-Sommelier, der hier gerade zuguckt. Markus, den hast du überzeugt in den letzten Wochen. Cool. Der ist auf jeden Fall mit dabei. Und ich habe ja auch schon von Martin Becker auf jeden Fall ein ganz großes Lob, ganz großes Danke. Das hat ihn auf jeden Fall mega vorangebracht.

Markus Dankeschön. Da freue ich mich. Wir haben auch noch zwei Plätze für den nächsten Kurs. Der geht aber schon im Januar, Mitte Januar los. Also wenn sich noch jemand kurzfristig entscheidet, einfach mal eine Mail schreiben. Wir sind auch immer zu Gesprächen über alles bereit.

Flo Ja, perfekt. Verlinken wir euch natürlich auch in den Shownotes, wo ihr euch darüber informieren könnt. Auf der Homepage von der Bierakademie. Da steht da alles, wie sich die Module zusammensetzen. Da könnt ihr euch nochmal in Ruhe durchlesen, was der Markus gerade erwähnt hat. Und ich kann das bestätigen. Ich habe da auch nochmal ganz neue Impulse bekommen. Gerade das Thema Food Pairing. Und heute glückt mir das. Das ist auch wieder die perfekte Überleistung zu unserem Verkostungsthema.

Paul Es ist, als wenn wir die Mareike dabei hätten, Flo. Die hat es damals in der Folge so schön gemacht.

Flo Das muss an dem Schlenkerla Urbock liegen von 2018, den ich hier nebenbei genieße.

Markus Der hilft immer. Das ist eine Allzweckwaffe.

Flo Genau. Als wir gesprochen hatten, Markus, ob du heute dazukommst, habe ich dich gefragt, es wäre cool, wenn wir ein Bier zusammen verkosten. Und da war relativ schnell klar, dass es ein Bockbier wird bei dir. Ich tease das schon mal. Es ist der Aventinus. Beziehungsweise haben wir ja eh schon vorab gesagt gehabt. Warum hast du dich für ein Bockbier entschieden?

Markus Ach, na ja. Da könnte man jetzt viele Gründe nennen. Also ganz grundsätzlich ist jetzt einfach Bockbierzeit. Das ist schon mal gut. Und zwar sowohl was den Tag und den Monat angeht, als auch was die Uhrzeit angeht. Also das passt auf jeden Fall. Dann wollen wir natürlich intensive, aromatische Biere haben. Da sind Bockbiere in der Regel natürlich im Vorteil. Haben da viel zu bieten. Ja, außerdem macht mir das viel Spaß. Und das ist halt auch was, gerade beim Foodpairing, wenn Leute das noch gar nicht so gemacht haben, dann kann man mit einem Bockbier ganz schön einsteigen, weil es in der Regel ja relativ geschmeidig ist. Und jetzt noch nicht in die mehr Extreme geht. Aber trotzdem viel zu sagen hat. Und damit auch mit Speisen, die ein bisschen auch selber mehr zu sagen haben, gut zusammenkommt, als wenn man jetzt irgendwas hat, was sofort glatt gebügelt wird von der Speise oder so.

Flo Okay, cool. Du hast jetzt Bockbierzeit erwähnt. Ich glaube, auf ganz Deutschland bezogen, sagt sicherlich auch nicht jedem Hobbybrauer und Menschen, der sich mit Bier intensiv beschäftigt, was? Kannst du da noch das bisschen erklären, wie das gerade bei euch in der Ecke zelebriert wird?

Markus Ja, also bei uns ist es die fünfte Jahreszeit. Also sprich, das geht so im, naja, eigentlich schon Mitte September los. Und dann macht eben jede Brauerei so nacheinander jeweils ein, zwei Wochen zeitlicher Abstand ihren Bockbieranstich [36]. Und das bedeutet eben, da wird der Bock, der Winterbock, zum allerersten Mal angezapft an diesem Abend. Meistens ist das dann eine sehr exzessive Veranstaltung. Da sind zwischen ein paar hundert bis zu ein paar tausend Menschen da, die tatsächlich nur kommen, um dieses Bier zu trinken, teilweise eine Stunde anstehen, nur um einen Krug für diesen Bier zu kriegen. Finde ich schon sehr erstaunlich.

Oft sind es auch Events, wo sonst gar nichts weiter stattfindet. Also keine große Speisekarte oder sonst irgendwas. Gibt aber auch welche, die dann eben Essensbuden und Musik und sowas haben. Also das kann man wirklich in beliebiger Variation feiern. Aber auf jeden Fall ist es bei uns das große Thema. Also sicherlich größer als jeder Karneval Fasching oder sonst irgendwas. Das heißt also Bockbier, klar. Und das Schöne ist ja auch, wir haben eigentlich zwei Bockbier-Zeiten. Also kommt ja aus der christlichen Tradition, der 40-Tage- Fasten vor Weihnachten und vor Ostern [35]. Und dementsprechend gibt es das Ganze dann eben nochmal im Frühjahr, fällt dann passenderweise mit den Ausflugsterminen zusammen, hat sich deswegen auch als Maibock etabliert und wird dann meistens auch nochmal von der einen oder anderen fränkischen Brauer gefeiert. Also das ist der schönste Import, den wir aus dem Norden haben, weil wir wissen ja, alle Bockbier kommt ursprünglich mal aus Einbeck. Und das ist sehr schön, dass wir das hier bei uns haben und wir halten die Flamme auch.

Flo Sehr, sehr cool, ja. Ja, dann würde ich sagen, schenken wir uns den Aventinus [37] sein.

Markus Genau, ich muss noch…

Paul Ich hab schon.

Markus Ich muss noch eine Peinlichkeit gestehen, mir ist mein Aventinus vorher runtergefallen. Oh. Oh, ja, und leider, und das war jetzt zu spät, deswegen habe ich aber einen sicherlich ganz guten Ersatz hier, den Huppendorfer Weizenbock [40], der vom Alkoholgehalt her ungefähr genauso liegt, bei 8%. Und ja, auch… …ein sehr, sehr guter ist. Außerdem habe ich den Aventinus auch gut im Kopf. Also ich schaue jetzt einfach mal…

Paul Ich wollte gerade sagen, den kennst du bestimmt wie deine Westentasche, oder?

Markus Ja, ja, ja. Also das ist das einzige Problem, muss ich sagen. Oder was heißt Problem? Es ist halt so, ich bin ja bei vielen Bierwettbewerben und es gibt so ein paar Biere, die man mittlerweile einfach wirklich blind erkennt. Und das ist natürlich ein Thema, weil wir ja Blindverkostung haben und wenn du dann am Finaltisch bist vom Weizenbock und weißt halt so 99%, das ist jetzt der oder der, dann muss man da am Tisch ein bisschen anders agieren oder sich im Zweifelsfall komplett rausnehmen.

Da muss man dann ein bisschen damit umgehen. Aber an sich freue ich mich natürlich, wenn es soweit ist, dass man Biere schon erkennen kann. Und cool ist es natürlich auch für die Brauereien, wenn sie es schaffen, Biere so zu brauen, dass sie wirklich wiedererkannt werden können auch. Das ist ja nicht selbstverständlich, dass der nächste Sud wieder sehr ähnlich ist. Genau, also ich schenke das jetzt hier mal ein. Also von der Farbe her sind wir hier auf jeden Fall schon sehr, sehr nah dran.

Aventinus ist vielleicht noch einen Ticken dunkler, aber grundsätzlich eine schöne, bei mir eben so nussbraune Farbe. Dann der schöne getönte Schaum, der da oben drauf sitzt. Wunderbar, wie eine Eins. Hervorragend. Freut man sich schon richtig drauf. Und in der Nase hier jetzt, also bei mir und ich glaube, bei Aventinus ist es genauso, hat man die phenolischen Noten mehr dabei, also die Gewürznelke. Aber richtig schön. Also ja, das ist einfach, einfach so, dass es einen richtig betört. Also man sagt ja auch Nelken, also die echten Nelken, die sind ja sogar betäubend, wenn man die im Mund hat.

Natürlich hat das jetzt nur molekular vielleicht ein bisschen Ähnlichkeiten mit der Nelke, aber es erinnert einen auf jeden Fall dran und ist ein wunderbarer Geruch, der natürlich alles mit sich bringt, was Weihnachten in sich trägt. Also eben die Weihnachtsgewürze, die Weihnachtskuchen, den Glühwein natürlich oder auch das Feuerzangenbier oder all diese Dinge, die eben damit zu tun haben. Also das macht schon richtig Spaß. Viel Lust. Dazu kommt noch Karamell, dazu kommt ein bisschen Schokolade, ein bisschen Toffee, also eine sehr, sehr bunte Mischung.

Am Ende natürlich auch die bekannte Banane in eher bräunlicher Form, aber auch wunderbar mit eingebunden. Und man merkt auch schon in der Nase eine hohe Frische. Also die Kohlensäure ist da durchaus auch aktiv und macht da schon richtig Lust. Und das riecht, also meins zumindest hier, riecht jetzt auch erstaunlich nicht schwer. Also leicht wäre vielleicht das falsche Wort, aber jetzt nicht so wie ein dunkler Doppelbock manchmal schon, wenn der Nase sich ankündigt und sagt, hey, ich hau dich jetzt um. Das ist hier nicht so.

Flo Ist beim Aventinus ähnlich, also riecht gefährlich, können wir mal sagen.

Paul Ja, ja, der schmeckt auch gefährlich. Das ist halt, irgendwie geht das so dran vorbei und du merkst es dann gar nicht.

Markus Du kannst es so schön trinken und irgendwann kommt dann der Hammer. Ja, also ein gefährlicher Stoff und im Mund bestätigt sich das natürlich. Also wir haben natürlich dann die Süße, wir haben die alkoholische Note, wir haben das Karamellige, das Bananige. Alles vermischt sich so ein bisschen auf der Zunge, schön cremig. Es moussiert, bleibt auch lange.

Und wenn wir dann runterschlucken, dann wird es warm. Man kann dem Bier dann nachfolgen, wie es dann so die Speiseröhre runterrinnt und seinen weiteren Weg fortsetzt. Und dabei kommen dann nochmal die Gewürznoten, ein wenig bittere. Und ja, das bleibt so ein schönes Potpourri aus diesen Nelken und auch so ein bisschen andere florale Noten vielleicht noch ein bisschen dabei. Und dazu dann eben die Süße, das Karamellige, das Toffee. Also ein tolles Bier, wo ich immer wieder, nur schwärmen kann, also sehr schön.

Flo Und Trinktemperatur, was ist da deine Empfehlung grundsätzlich bei solchen Bieren?

Markus Also ich hatte es heute draußen stehen bei, was hat es heute gehabt, 6 Grad oder irgendwie so. Und ich habe es, als ihr angefangen habt, um 8 rausgenommen und seitdem steht es jetzt hier bei mir drin. Das ist jetzt ungefähr so eine Stunde, eineinviertel Stunde, eineinhalb Stunden. Und ich würde schätzen, es hat jetzt so um die 10, 12 Grad. Und das ist eigentlich auch eine schöne Temperatur.

Und so mache ich es ehrlich gesagt zum Beispiel auch in Verkostungen. Also da sind ja meistens die Verkostungsräume nicht ganz so warm, wie jetzt hier die Wohnung und meistens die Kühlräume ein bisschen kälter als mein Draußen heute. Und das heißt also, wenn wir zum Beispiel wissen, okay, in zwei, drei Stunden verkosten wir so einen Aventinus oder den Eisbock oder so, dann nehme ich die am Anfang schon mit raus und lasse die stehen. Und dann wärmen die sich, während wir die ganzen anderen Biere trinken und so weiter und sind dann eigentlich genau auf der richtigen Trinktemperatur, wenn man sie dann letzten Endes verkostet.

Und wer sich da mal einen Spaß machen kann, also bei dem Weizenbock würde ich es nicht machen, aber super funktioniert es zum Beispiel bei dem dunklen Doppelbock oder bei sowas wie dem EKU 28 oder so, das kann man dann auch schon aufmachen und dekantieren sozusagen. Und dann atmet das auch die zwei, drei Stunden und ist natürlich für Teilnehmer dann auch, die fragen sich, warum macht der jetzt Bier auf? Dann stehen da offene Flaschen rum. Und dann hat man wieder was, wo man auch ein bisschen drüber sprechen kann. Und das ist wirklich toll, weil die Biere dann natürlich aromatisch sich auch schön entwickeln in den zwei, drei Stunden.

Paul Ja, also ich habe meinen Aventinus auch vorhin rausgestellt direkt. Also der ist gleich hier mit hochgewandert und ist jetzt immer noch kalt natürlich. Also ich glaube, viele trauen sich das manchmal einfach nicht. Deswegen schön, Markus, dass du das auch nochmal so sagst, weil einfach machen, es bringt halt super viel. Wenn der eiskalt aus dem Kühlschrank kommt, ist der auch nicht schlecht, aber lange nicht so aromatisch, so komplex, wie er jetzt sein kann, wenn du dir mal eine Stunde, hast du draußen stehen lassen.

Flo Ja, am Ende ist es ja wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wenn du jetzt den Aventinus kalt, frisch geöffnet, versus er hat die richtige Temperatur und hat vielleicht schon Zeit gehabt, um ein bisschen zu atmen. Das sind zwei unterschiedliche Biere. Kann man auch jedem empfehlen, das einfach mal auszuprobieren. Und ist auch wieder ein sehr schönes Beispiel dafür.

Beim Wein ist das allen klar. Wie ich einen Weißwein trinke, wie ich einen Rotwein trinke, dass ich einen Rotwein dekantiere. Der soll erstmal atmen. Da haben wir einfach, beim Bier noch eine weite Reise vor uns. Aber genau deswegen werden ja auch viele Sommeliers ausgebildet, unter anderem vom Markus, dass sich das vielleicht in Zukunft ändert.

Und da auch nochmal, um auf das Thema, was ich angeteasert hatte, Food Pairing zurückzukommen. Da hatten wir auch drüber geredet, was jetzt zu so einem Weizendoppelbock oder dem Aventinus eine gute Kombi wäre. Da kam von dir der Vorschlag, ich zeige es mal, wie das Ganze aussieht, von Niederegger, so eine Orangen-Marzipan-Schokotafel [38] bekommt man in jedem gut sortierten Supermarkt. Also jeder, der das mal ausprobieren will, kann sich sowas holen. Gibt es auch in kleineren Portionsgrößen, in unterschiedlichen Variationen, wo man sich mal ein bisschen durchtesten kann.

Meine Frage ist, warum passt das zu diesem Bier aus deiner Sicht? Und als Laie oder als Hobbybrauer, wie kann man sich an so ein Thema herantasten? Ist es einfach nur Learning? By doing? Oder gibt es da auch wirklich Sachen, die man lesen sollte? Sachen, die man machen sollte?

Markus Ja, also ich könnte es mir jetzt leicht machen und könnte sagen, kauft einfach unser Food Pairing-Modul. Aber das wäre natürlich jetzt ein bisschen billig. Nein, also im Grunde ist es so.

Ich meine, also der Mensch macht Food Pairing, seit es ihn gibt. Ehrlich gesagt, logischerweise. Also seit wir essen und trinken, haben wir Erfahrungen, was passt gut zusammen. Food Pairing ist ja auch schon eine Speise zu würzen oder eben zwei Speisen zu kombinieren oder all das. Das gibt es ja alles schon. Aber es gibt einen ganz großen Unterschied. Bis vor kurzem gab es das einfach als Erfahrungswert. Und auch bei mir damals, als ich meine eigene Biersommer-Jähr-Ausbildung noch gemacht habe, war das so, dass man halt gesagt hat, okay, wir haben die und die Erfahrungswerte, das passt gut zusammen und sowas kann man dann auch wieder anbieten. Und was mir dann vor ein paar Jahren begegnet ist, ist der Professor Vilgis [39], der beim Max-Plank-Institut ist, beziehungsweise an der Uni Mainz und dort forscht in ganz vielen Bereichen und einer seiner Steckenpferde ist eben dieser Bereich, der Bereich Aromen und eben auch Beer Pairing, Food Pairing.

Da hat er auch meiner Meinung nach das Standardwerk dazu veröffentlicht, das Beer Pairing heißt. Leider fast überall vergriffen ist. Also wenn ihr uns jetzt hört, schaut einfach, wo ihr antiquarisch noch welche bekommt. Es wird, soweit ich weiß, zumindest aktuell, auch keine Neuauflage geben. Und es ist wirklich ein großartiges Buch, wo man sich viel rausziehen kann. Der einzige Nachteil ist, es dauert und man muss das alles erstmal ein bisschen verstehen und man versteht es auch nicht beim ersten Mal.

Das ist auch ganz normal. Deswegen da auch nicht verzweifeln, wenn man sich beim ersten Mal nur fragt, warum und wieso. Aber der banale Hintergrund ist eigentlich, man teilt das Ganze in zwei Schritte. Der erste Schritt ist die ganz normalen Grundgeschmäcker, die ich im Mund habe. Also süß, sauer, salzig, bitter, Umami. Das sind die klassischen Geschmacksarten. Und von denen gehe ich jetzt erstmal aus. Den Rest blende ich jetzt mal aus. Und das kann ich machen, entweder wenn ich gut genug bin und den Rest ausblenden kann. Ansonsten halte ich mir einfach die Nase zu, während ich etwas trinke oder etwas esse.

Und dann, dann analysiere ich das und sage, okay, wie intensiv bitter, wie intensiv salzig, wie intensiv süß, wie intensiv sauer, wie intensiv Umami ist das? Und kann das zum Beispiel visualisieren in einem Spinnennetzdiagramm, wenn ich möchte. Das ist am einfachsten, um dann zu sehen, was zusammenpasst.

Und wenn ich jetzt dieses Bier hier nehme, diesen Aventinus, und ich habe den im Mund, dann merke ich, okay, also was habe ich? Ich habe auf jeden Fall eine deutliche Süße. Das ist wahrscheinlich der stärkste Ausschlag in diesem Spinnennetz. Ich habe ein bisschen Umami. Ich habe ein bisschen Säure. Ich habe ein kleines bisschen Bittere vielleicht. Was ich nicht habe, ist salzig. Also so in etwa würde mein Spinnennetz ausschauen. Und jetzt sage ich, okay, wenn ich dazu jetzt etwas suche, was bei den meisten Menschen als passend empfunden wird, dann sollte es da möglichst ähnlich sein.

Das heißt, ich brauche also eine Speise, die das auch hat. Nun haben wir uns entschieden für eine Schokolade. Und ich hatte diese Idee mit dem Orangen-Marzipan. Warum? Also wir haben das Marzipan, was natürlich sehr süß ist, also bringt schon mal sehr viel von dieser Süße mit. Ich brauche es dann später noch für die Cremigkeit, für das Mundgefühl. Das ist aber dann noch eine andere Geschichte. Und dann habe ich noch die Schokolade. Ich könnte jetzt Vollmilchschokolade nehmen, die außenrum ist. Die bringt wieder sehr viel Süße mit. Wenig Bittere, bisschen Umami. Ich könnte aber, weil das Marzipan auch schon selber sehr süß ist, eher eine dunklere Schokolade nehmen, die da außenrum ist. Die bringt zwar ein bisschen mehr Bittere, aber eben nicht noch mehr Süße. Das wird sonst vielleicht ein bisschen viel. Ein bisschen mehr von diesem Umami-Charakter. Und wenn ich das Ganze dann übereinander lege, dann merke ich, okay, das ist schon mal ziemlich deckungsgleich. Also ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass Menschen diese Kombination als angenehm empfinden, weil sie in diesem Koordinatensystem zusammenpassen.

Der nächste Schritt ist dann, dann kommt der Rest. Also die ganzen Aromen, die ich riechen kann. Das ist natürlich ein großer Faktor, wo ich im Grunde über eine Billion verschiedene Gerüche unterscheiden kann. Effektiv ist es aber so, dass nur ungefähr 400 Aromen geschmackswirksam sind. Also wirksam für diesen Vorgang dessen, was wir dann eben als Essen und Trinken bezeichnen. Das heißt, es ist gar nicht so viel. Das kann man eigentlich ganz gut auf die Reihe bekommen, weil die sind ja auch nicht alle gleichzeitig aktiv. Und die kann man auch noch in ein paar Klassen einteilen, so sieben, acht Klassen, wo man sagt, zum Beispiel eher so Citrus-Aromen, eher rauchige Aromen, zum Beispiel eher nussige Aromen, solche Dinge.

Und da ist es dann eben so, dass es schön ist, wenn wir bei den beiden Komponenten nicht Dinge haben, die genau identisch sind, sondern Dinge haben, die sich, die bereichern, die also noch was dazu bringen. Also bleiben wir bei unserem Beispiel. Hätten wir zum Beispiel jetzt nur dunkle Schokolade, könnte man ja machen. Dann hätte ich also nach wie vor im Mund eigentlich eine ganz schöne Übereinstimmung, vielleicht ein bisschen viel bitterer, aber das würde schon gehen.

Und hätte dann aber letzten Endes in der Sensorik, würde die Schokolade nicht viel beisteuern, weil die jetzt also vielleicht ein kleines bisschen was von diesem schokoladigen Aroma, das hat das Bier ja auch schon. Also insofern, das würden Menschen als okay empfinden, aber nicht als interessant.

Das heißt, ich brauche also was dazu. Und, wenn ich mir jetzt überlege, was zum Beispiel Spaß macht, das ist immer bei diesem Marzipan. Ich habe diese schönen Orangen, Zitrus, Himbeer, Mandarine, also das ist ja alles in Orange ist ja so viel drin. Und wenn das ein gutes Orangenöl ist, also nicht nur irgendein Geschmacksstoff, sondern echtes, dann habe ich da ein riesen intensives, ganz spannendes Aroma. Dann habe ich das Marzipan als Trägersubstanz, was eben auf der einen Seite schön cremig ist, im Mund sich auch verteilt und bleibt. Und auf der anderen Seite durch die Kohlensäure ständig weiter aktiviert wird und Aromen von sich gibt. Und damit habe ich also so einen ständigen Strahl an Aroma, der da das Bier bereichert und ansonsten aber schön im Gleichklang mit ihm schwimmt, eben von den Grundgeschmäckern.

Und dann habe ich also diese Kombination. Ich habe dem Bier ganz viele fruchtige Aromen hinzugefügt, die es vorher nicht hatte. Ich habe noch diesen Mandelcharakter. Da kommt auch ein bisschen Rosenblüte zum Beispiel im Marzipan. All das sind eben Aromen, die sind da dabei. Und dann eben natürlich aus der Schokolade noch ein bisschen mehr Röstaromen. Das verstärkt etwas die schon vorhandene Schokoladennote.

Und dadurch wird es dann insgesamt auch ein interessantes, spannendes Pairing. Und so ist dann der Gedanke. Also das kann eigentlich jeder machen, indem er einfach übt. Oder sie. Hatten wir ja gerade. Also natürlich auch gerne die Damen. Und wie der Flo schon gesagt hat, sind gerade die sensorisch auch mächtig überlegen. Also insofern. Und auch altersmäßig, leider Gottes. Ich meine, man baut ja als Mensch und als Mann vor allem mit 25 spätestens ab. Und das ist bei mir schon ziemlich lange her. Also insofern gibt es da viele Leute auf der Welt, die da deutlich besser sind als ich. Aber das ist ja auch das Spannende, weil man ja in einem Team, in einem Kollektiv sich dann auch gegenseitig bereichern kann. Und das ist wirklich großes Kino. Aber wir sollten es vielleicht auch tun, oder?

Paul Ja, würde ich auch sagen. Genau.

Markus Also ich habe jetzt hier, muss ich sagen, ein kleines bisschen auch geschummelt, weil ich bei unserem lokalen Chocolatier gewesen bin sowieso. Und dann habe ich mir gedacht, dann nehme ich mir dort das Marzipan mit. Und der hat eine Praline, die nennt sich Neroli. Und das ist iranisches Orangenöl. Das ist das beste Orangenöl, was es gibt. In einem richtig schönen Konditormarzipan mit der dunklen Schokolade außenrum. Ist ein bisschen getrickst, weil das natürlich aromatisch nochmal schöner ist. Aber das ist auch der Spaß, den ich immer sage, das lasse ich jetzt nochmal los, weil da ärgere ich mich immer ein bisschen.

Es gibt so viele Sommeliers, die machen dann ganz tolle, hochwertige, spannende Biere und servieren dann einen Bounty, einen Rider und einen Twix oder so. Und das ist eigentlich schade, weil wenn ich bei den Bieren auf einem hohen Qualitätslevel bin, dann sollte ich bei den Speisen, die ich damit verknüpfe, auch auf dem hohen Qualitätslevel. Das will sein, macht einfach Sinn. Dann passen die beiden auf jeden Fall besser zusammen und wir haben mehr zu erzählen.

Aber jetzt muss ich essen, dann kann ich auch nichts mehr sagen. Das ist vielleicht ganz gut. Also jetzt gebe ich das mal in den Mund. Auch wichtig vielleicht, lasst es im Mund schmelzen. Also die Technik des Foodpairing ist natürlich auch noch wichtig. Also habt die Speise im Mund, lasst sie dort schmelzen, lasst sie sich ausbreiten. Also natürlich darf man auch eine Schokolade auch mal beißen, aber nicht runterschlucken. Ganz hart für Männer, aber das muss so sein. Und dann wirklich im Mund schmelzen lassen. Und wenn der ganze Mund voll ist, von diesem Schokoladen, Marzipan, Orangen Aroma, dann gebt ihr den Schluck Bier dazu.

Mischt es im Mund und verfolgt das Ganze. Lasst es auch ein bisschen, schluckt es dann runter. Fühlt so ein bisschen nach, was da noch so passiert. Und dann vielleicht gleich noch einen Schluck Bier hinterher und dann nochmal erleben, was kommt dann nochmal? Was kommt da wieder? Wie erinnert sich der Mund sozusagen an das, was gerade drin war? Und dann ist meistens erstmal schweigen, weil man genießt. Und das mache ich jetzt.

Paul Also ich kann auf jeden Fall schon mal sagen, dass der Markus hier im Chat den einen oder anderen angeregt hat, die, die keinen Aventinus da haben, irgendwas zu suchen, was in die Richtung geht. Oder auf jeden Fall dunkle, schwere Biere. Hier wird Schokolade im Haushalt gesucht. Das ist echt ganz witzig. Und der Frank Christian guckt übrigens zu. Der hat einen, ich muss jetzt nochmal ganz kurz nachgucken, einen Aventinus aus 2016 im Keller gefunden. Den hat er sich gerade aufgemacht. Deutliche Sherry-Noten schreibt er. Also Alterung, Oxidation ist da, aber absolut noch lecker.

Markus Also für den hätte ich auch noch eine Empfehlung an der Stelle. Was man nämlich auch machen kann. Also unser Schokoladier hat auch die Nobelversion eines Mangerie. Also das könnte man natürlich auch nehmen. Aber unser Schokoladier nennt das Kirschherz. Da ist dann innen drin eben eine Kirsche in Kirschlikör auch. Und drumherum eben dann wieder dunkle Schokolade. Also schaut so aus. Ich habe zufällig auch eins da. Und das ist dann mal etwas, was dann, wenn man so ein gereifteres Bier hat, diese Sherry-Noten nochmal schön aufnimmt, übernimmt, erweitert. Und den Alkohol auch betont, das muss man dazu sagen. Aber das hilft dann dem, was diese älteren Biere manchmal ein bisschen verlieren, nochmal ungemein. Und dann kriegen die Leute auch da nochmal so einen richtigen Flash. Also auch das kann sehr, sehr spannend sein, mit Pralinen zu arbeiten, die selber Alkohol enthalten. Aber da muss man dann eben gucken, wo es passt und wo nicht. Genau. Ja.

Paul Ich muss sagen, ich habe leider achso, also nur ganz kurz als Einschub, ich habe die Schokolade nicht bekommen, habe aber eine andere ähnliche mitgenommen. Mir fehlt die Trägerrakete Marzipan. Ich habe quasi 100% dunkle Schokolade mit Orange gefunden. Und habe das jetzt auch gerade hier so nebenbei so ein bisschen probiert. Und muss sagen, ihr könnt ja auch gleich nochmal eure Eindrücke wiedergeben. Aber es funktioniert halt wunderbar, was du gesagt hast, Markus, diese Bittere, die ist hier natürlich ein bisschen krass mit dem 100%. Aber es ist wunderbar, wie die Bittere so ein bisschen die Süße ausgleicht. Und ich habe einen absoluten Push von dieser Orange. Ich habe das im Mund richtig gemerkt. Ich habe vorher ein Stück so gegessen, das war relativ zurückhaltend. Und jetzt mit dem Aventinus dazu, das hat sich richtig ausgebreitet. Also ganz, ganz toll.

Markus Ja, da offenbart sich halt, dass leider, Alkohol und Fett Geschmacksträger sind. Und wenn ich halt jede Menge Alkohol dazubringe und Kohlensäure noch dazu, dann intensiviert sich das halt ungemein. Und das ist, ja, sehr schön.

Flo Was ich immer ganz spannend finde bei Food Pairings, auch jetzt bei diesem, wenn man das mit starkem Bier macht, wenn ich das mit dem Marzipan paare, merkt man diese Symbiose, wie du es schön beschrieben hast, die unterschiedlichen Sachen ergänzen, das Mundgefühl cremiger wird, wie die Restsüße so ein bisschen, die bittere und auch die phenolischen Noten kontert. Aber auch die alkoholische Note, wir hatten es ganz am Anfang gesagt, der riecht gefährlich, der schmeckt gefährlich. Während des Food Pairings merke ich von dem Alkohol gar nichts. Und dadurch, dass ich dann wieder einen Schluck nehme, wenn ich nichts mehr von der Schokolade drin habe, dann schlägt voll der Alkohol durch, finde ich. Was ich vor dem Food Pairing gar nicht wahrgenommen habe. Also man hat da wirklich mit einem Bier und einem Food Pairing, da möchte ich drauf raus, je nachdem, wie man das hintereinander genießt, da auch echt unterschiedlichste Eindrücke. Und das ändert sich dann auch, weil es sich dein Geschmack drauf anpasst.

Markus Genau. Und jeder Mensch ist ja auch ein bisschen anders, wo er insgesamt herkommt. Auch ungefähr zu 20% aller Menschen nehmen Bittere deutlich intensiver wahr als die anderen 80%. Also auch das kann dann einfach sein, dass bei manchen Kombinationen jemand ganz intensiv Bittere spürt, die anderen gar nicht. Also ist einfach so. Wir sind halt einfach alles Menschen am Ende des Tages. Und das muss man auch ein bisschen sehen. Man hat auch eine Tagesform natürlich.

Und was zum Beispiel bei Pralinen auch immer ein Thema ist, viele Leute tendieren dazu, also hier vor allem die weibliche Hälfte der Menschheit, davon eher nur abzubeißen. Und das ist dann immer schwierig, weil so eine Praline ist halt ein Gesamtkunstwerk, das man eigentlich auch als Ganzes genießen sollte. Weil die Gefahr halt immer besteht, also zum Beispiel bei dem Kirschherz, was ich gerade beschrieben habe, das ist halt ein Hohlraum und irgendwo ist die Kirsche und irgendwo ist keine.

Und wenn ich davon abbeiße, habe ich entweder ein Stück mit Kirsche und ein Stück ohne Kirsche. Das ist natürlich völlig anders, als wenn ich das Gesamte habe, wo die Kirsche halt einen gewissen Prozentsatz ausmacht und sich damit auch sensorisch dazu beiträgt. Deswegen sage ich da auch in den Tastings immer, da müssen sich beide Geschlechter ein bisschen von den Gewohnheiten verabschieden. Die Damen müssen lernen, die ganze Praline auf einmal zu nehmen. Und die Männer müssen lernen, das Ding dann nicht sofort runter zu schlucken, sondern es eben erst mal zu genießen, im Mund zu behalten und entfalten zu lassen und mit dem Bier zu genießen und erst dann eben das Ganze zu schlucken. Und so hat dann jeder sein Bündel zu tragen.

Flo Ja, sehr, sehr schön. Mein Timekeeper-Radar schlägt leider langsam an. Wir müssen leider voranschreien. Aber bevor wir dich entlassen, Markus, möchte ich noch auf ein Thema hinweisen, was ich ohne dich nicht kennen würde. Ich habe auch das passende T-Shirt dazu an. Das sieht gut aus. Sehr schön. Weil ich am letzten Wochenende eben auf einem Weihnachtsbier-Festival war in Belgien. Und ich sage mal, ultra spannend überhaupt mal zu hören, dass es tatsächlich ein Bierfest gibt, was sich nur den Weihnachts- und Winterbieren verschrieben hat. Das ist in Westflandern an der holländischen Grenze, in einer relativ kleinen Stadt. Essen heißt die. Also geschrieben wie das Deutsche. Gibt seit 27. Auflage mit 250 Bieren. Du warst da ja schon ein paar Mal. Wie sind da deine Eindrücke? Wie unterscheidet sich das zu anderen Bier-Festivals, die du kennst? Ich meine, du kennst viel mehr als ich. Aber für mich war das irgendwie so anders wie alles andere, was ich kenne.

Markus Ja, also da könnte man lang drüber reden. Ich versuche mal, den Timekeeper nicht komplett umzubringen. Aber es ist auf jeden Fall schon mal so, es entscheidet sich schon mal in seiner Entstehung, weil da einfach sozusagen eine Boygroup auf dem Dorf, also vor 27 Jahren, sich überlegt hat, komm, wir machen unser Weihnachtsfest und betrinken uns einfach und nehmen halt die Weihnachtsbiere, die es gibt. Und damals gab es halt in Belgien vielleicht fünf oder sechs und haben dann in so einem männlichen Ritual beschlossen, okay, das war cool, das machen wir ab jetzt jedes Jahr.

Und zwar mit allen Weihnachtsbieren, die wir auf dem belgischen Markt finden. Sie haben die Rechnung halt ohne den belgischen Biermarkt gemacht, der dann eben die nächsten 10, 15 Jahre angefangen hat zu explodieren. Und sie sind aber ihrem Schwur treu geblieben und auch dem Ort. Also es gab zwischendurch mal die Diskussion, ob man da mal weggeht. Man hätte ja auch nach Brüssel gehen können oder so. Oder Antwerpen. Aber nein, sie bleiben in ihrem kleinen Essen.

Letzten Endes in der Turnhalle oder so was ähnliches jedenfalls. Also irgendeine Halle. fahren selber persönlich alle belgischen Brauereien ab und holen diese Weihnachtsbiere und können also wirklich von sich behaupten, das ist das einzige Bierfest auf der Welt, wo man wirklich alle belgischen Weihnachtsbiere zusätzlich dazu noch Spezialsude und so weiter hat. Mit teilweise Caskbieren, teilweise wirklich absoluten Raritäten. Also sensationell. Und logischerweise in der heutigen Zeit ist sowas natürlich eine Veranstaltung, die total gehypt ist und die auch natürlich ist ja auch toll. Und wo man, also die verkaufen dann die Karten irgendwann im August oder sowas und das Fenster ist für fünf Minuten offen und dann sind alle Karten weg. Also und es gibt so einen Unterstützungsverein, die haben dann das Anrecht auf ein paar Karten, die sie exklusiv bekommen.

Und das Gute ist, dass ein sehr guter Freund von mir, der Holländer ist, aber da auch in der Nähe ist und tätig ist und total in der belgischen Bierwelt verwurzelt ist, der ist da Mitglied mit seinem Sohn und hat deswegen immer Anrecht auf Karten und der stellt mir immer zwei zur Verfügung. Und das ist natürlich großartig, weil der Normalmensch kommt da einfach zumindest nicht einfach hin. Also es ist einfach sehr schwer, da Tickets zu bekommen. Also das ist schon mal das eine Besondere. Das andere ist dann eben, wie das Ganze abläuft.

Wie gesagt, es hat so die Atmosphäre von der Turnhalle. Es sind zwei L-förmige Tresen sozusagen, wo dann diese ganzen Biere aufgereiht sind. Dahinter sind dann Freiwillige, die die Biere ausschenken. Man hat diese kleinen Gläser, Verkostungsgläser und kann sich dann eben entsprechend die Schlucke davon besorgen. Es gibt ein Heft dazu und eine App, wo dann jedes Bier mit seiner Nummer abgespeichert ist. Also ich habe noch keinen getroffen, der es geschafft hat, diese 250 Biere wirklich in einer Session zu verkosten. Das läuft ja auch nur zwei Tage. Also das ist schon echt harte Arbeit. Aber durch diese Freiwilligengeschichte natürlich auch nochmal besonders auch nicht gewinnorientiert, sondern das ist wirklich einfach der Spaß ist erhalten geblieben. Das merkt man den Leuten auch an.

Und ja, und draußen natürlich dann typisch holländisch noch die Bitterballen und Frikhandel und all das. Also es ist beides. Es ist total altbacken und ländlich und man fühlt sich in den 80ern, wenn man das Ambiente sieht und teilweise die Menschen und was es da so alles gibt. Und auf der anderen Seite gibt es halt die schrägsten und krassesten und interessantesten Biere. Noch dazu sehr erschwinglich. In einer einzigartigen Atmosphäre. Also das ist ein bisschen wie im Fußballstadion. Irgendeiner fängt immer das Singen an und dann fallen halt die einen mit ein oder irgendjemand jubelt oder klatscht und machen auch wieder alle mit. Und es ist international auch, treffen sich da ganz viele Leute, und ja, also ich kann jedem nur empfehlen, versuch da mal an ein Ticket zu kommen. Es ist jeden Euro wert, den man da investiert und ein ganz, ganz tolles Erlebnis.

Flo Ja, kann ich bestätigen. Also mein Highlight bezüglich Biere war, es gab von Stille Nacht ein 2018er Reserve Version aus fünf unterschiedlichen Fässern und da konntest du halt schön dann eine Querverkostung machen. Also es war ein Traum. Und weil du gesagt hast, niemand schafft es da, sich durch alle Biere durchzuverkosten, ich hab roundabout 30 geschafft. Die Problematik ist, auch wenn man kleine Schlücke trinkt, die sind halt alle zweistellig. Das Ende der Fahnenstange war bei 30% und es gab auch etliche bei 15%. Also das ist wirklich schon Biersport.

Markus Es gibt auch die Lambics immerhin zwei oder drei meistens, wo man dann auch mal in der Ecke ist und es gibt schon auch ein paar leichtere Biere, aber ich meine gut, wenn wir ehrlich sind, also zumindest wenn jemand generell mal Alkohol trinkt und zu dieser Zeit auch gerne mal ein schwereres, dann ist das schon der spaßigere Teil, weil die meisten sensorisch interessanteren Biere sind auch die stärkeren Biere. Aber das bedarf eben etwas Disziplin, etwas Training. Also ich trinke dann auch selbst von diesen Verkostungsgläsern selten alles aus. Wenn es mir richtig gut schmeckt, ja, aber ansonsten halt eher nein. Im Zugunsten der Vielfalt, weil das einfach austrinken kann ich daheim auch. Aber all diese verschiedenen Biere, die kriege ich woanders nicht.

Flo Das ist ein guter Tipp für das nächste Mal.

Markus Ja, ich war leider nicht dabei. Das hätte ich dir persönlich geben können, aber wir können ja nächstes Jahr kommen.

Flo Wunderbar. In diesem Sinne, Markus, war es super spannend. Ich denke, du hast schöne Eindrücke gegeben über das Thema Food Pairing auch. Was man da alles darüber erzählen kann, bei einem Bier und einer passenden Köstlichkeit in dem Fall in Form des Orangen-Marzipans. Ich glaube, das hat bei dem einen oder anderen das Interesse geweckt und ich muss auch sagen, das ist das Thema, was bei mir mit den größten Impulsen durch die Biersommelier Ausbildung gegeben hat, weil als klassischer Hobbybrauer, auch wenn man BJCP Judge oder so ist, das geht eigentlich an einem vorbei, das Thema. Und vor allem, wenn man daheim selber braut, finde ich das halt ultra spannend, wenn man quasi diese Welt auch noch für sich entdeckt. Und weil da kann man auch vielleicht noch mal Freunde abholen von seinem Selbstgebrauch, mit passendem Food Pairing, die man bisher nicht erreichen konnte.

Markus Wobei ich jetzt ein bisschen Angst bekomme, wenn du jetzt auch noch das Kochen anfängst, komme ich ja bei dir gar nicht mehr weg.

Flo Keine Sorge. Keine Sorge. Da habe ich zwei linke Hände. Ich bleibe beim Braupaddel. Das ist besser so. Gut, in diesem Sinne, vielen Dank. Wir entlassen dich dann erst mal kurz, aber wir würden dich noch mal reinholen. Also du kannst gerne noch dabei bleiben.

Paul Wenn du noch Zeit hast, Markus, wäre cool. Dann kannst du nachher noch mal vorbeigucken.

Markus Genau. Ich habe noch das kleine Aventinusschen beziehungsweise bei mir eben den Huppendorfer, den ich jetzt noch gemütlich trinke und weiter zuhöre. Bis dann.

Flo Perfekt. Bis gleich. Gut, Paul, was steht jetzt an? Bisschen Q&A habe ich gehört.

Q & A Community

Paul Ja, genau. Also wir haben euch ja im Vorfeld auf diese Folge gebeten, einfach mal das, was ihr uns fragen wollt, irgendwie niederzuschreiben oder auch auf andere Art und Weise uns zu übermitteln. Und das hat uns auch auf ganz, ganz verschiedene Arten erreicht. Und wir haben ja die Möglichkeit, und da müssen wir noch mal so ein bisschen glaube ich Werbung für machen, Flo, weil das finden wir immer cool. Und das ist gerade auch für das Medium Podcast natürlich super. Wir haben ja eine Art Anrufbeantworter eingerichtet über speakpipe.com. Könnt ihr uns erreichen und könnt uns einfach Sprachnachrichten schicken. Und ja, es hat sich jemand getraut, eine Frage zu schicken. Und Flo, ich würde sagen, wir fangen einfach mit der Frage mal an, oder?

Flo Ja, gerne.

Paul Genau, das war der Martin. Aber ich glaube, er will nicht, der Martin. Schade. Jetzt wollten wir das natürlich vorführen. Also die Technik macht es uns heute echt nicht leicht. Aber ja, ist dann was für die Nachbereitung,

Flo Wir können ja mit den anderen Fragen starten.

Paul Genau, vielleicht kriegen wir es noch hin. Genau. Und würden wir mit den anderen anfangen?

Flo Also es haben uns auf unterschiedlichen Kanälen Fragen erreicht. Wir haben gesagt, per Zufallsgenerator aus allen eingegangenen Fragen picken wir einen oder eine aus, die dann was gewinnt. Das haben wir auch schon gesagt. Ein schniekes Pärchen Brautagssocken und dazu ein Sechser von Pauls Hobby Dunkel, was er bei Maisel eingebraut hat. Und genau, da die Speakpipe Boys Nachrichten jetzt gerade uns einen Strich durch die Rechnung machen, fangen wir mit den Fragen an, die uns auf anderem Wege über die Webseite, über Instagram, per E-Mail und so weiter erreicht haben. Wir picken uns da jetzt ein paar raus, weil die Zeit schon fortgeschritten ist. Von daher nicht traurig sein, wenn da eure nicht dabei ist. Wir beantworten aber, das versprechen wir alle und würden das auch mit Frage und dazugehöriger Antwort ohne den Namen des Fragestellers in die Shownotes packen. Da könnt ihr euch das auch nochmal durchlesen. Und eine Frage kam thematisch zweimal, Paul, und das war das Thema,

ob wir in Planung haben, auch mal ein Tasting zu machen oder ein Live-Tasting sogar. Was sagst du dazu?

Paul Wir haben auch in Vorbereitung auf die Folge hier, weil wir uns ja natürlich so drei Biere rausgepickt haben, die wir gerne mit unseren Gästen oder während der Folge trinken wollten. Wir haben uns euch ja auch, versucht, die irgendwie vorher schon vorzustellen, dass ihr, wer Bock hat und wer Zeit hat, das auch zu bestellen. Ist aber natürlich immer schwierig. Wir haben es selber gemerkt, dann ist es das eine Bier in dem einen Shop nicht mehr verfügbar und anders. Und haben uns überlegt, dass wir das zukünftig und da sind wir schon davon ausgegangen, dass wir sowas mal irgendwie wieder machen, ein kleines Paket einfach schnüren, was ihr zentral irgendwo kaufen könnt. Da haben wir auch schon Gespräche geführt. Das sieht ganz gut aus. Das kriegen wir alles hin. Brauchen wir einfach ein bisschen Vorlauf. Und ja, warum nicht ein Tasting? Also, als ich die Frage gelesen habe, oder die Fragende, das haben ja tatsächlich wirklich mehrere gefragt, fand ich eigentlich ganz cool. Ich meine, Flo, du bist ja auch prädestiniert Biersommelier, hab ich hier mit sitzen. Perfekt. Und könnte man auf jeden Fall machen. Also, müsste man halt gucken, ihr kennt uns. So ein ganz einfaches Tasting wird es dann nicht. Also, da würden wir uns schon was einfahren lassen. Aber ich finde die Idee auf jeden Fall cool und wir nehmen das mal mit ins nächste Jahr, oder Flo?

Flo So hätte ich es auch gesagt. Also, ich sag mal, wir sind jetzt noch nicht so lange am Start. Es ist erst mal der vierte Monat. Ich glaube, es ist schon einiges passiert. Und von daher, ich behaupte jetzt einfach mal, die Latte wird weiter nach oben wandern und 2024 wäre das ja vielleicht was, was man in Angriff nehmen könnte. Schauen wir mal.

Paul Absolut. Was das neue Jahr bringt. Ja. Was steht noch auf dem Plan? Welche Frage hat uns noch erreicht, Flo?

Flo Ja, zum Beispiel

beste eigene Kreation, Neuentdeckung oder Umdichtung eines Bieres. Ob wir da was haben.

Paul Ja, also, bei mir wäre es also einfach, weil ich da auch super viel Zeit und Mühe reingesteckt habe, das Skandale, also das Peanut Butter Brown Ale, was ich gemacht habe und dann auch bei BRLO ja einbrauen durfte. Das habe ich ja insgesamt fünf oder sechs Mal sogar gebraut, bis ich es dann vorgestellt habe. Also das würde ich auf jeden Fall nennen. Und den Westi-Klon, den ich mal gemacht habe, wovon ich jetzt noch so ein paar Fläschchen habe, der ist schon auch, finde ich, sehr gut geworden. Ja. Bei dir, Flo?

Flo Der König oder die Königin der Biere da versuchen nachzubrauen. Wenn man dann was rausbekommt, was zufrieden ist, das ist ja auch dann cool, glaube ich. Also verstehe ich, dass das dann auf der Liste gelandet ist. Und auch mit dem Skandale konnte ich auch, das habe ich bei Meisel bei dir probiert und bei Störtebecker. Bei Störtebecker hast du dann gewonnen. Auch ein sehr cooles Bier mit hoher Drinkability. Hat mir auch immer sehr gut gefallen.

Ist bei mir im Prinzip, das wäre dann auch meine Brücke, weil bei mir kam da auch als erstes das Coconut Sunset in den Sinn. Das habe ich auch x-mal gebraut mit unterschiedlichsten Kombinationen und konnte da ein Jahr vor dir, wo du mit deinem Skandale bei Störtebecker gewonnen hast, mit dem Coconut Sunset gewinnen und habe das auch bei BRLO dann groß einbrauen dürfen. Das war auf jeden Fall auch eine coole Nummer. Das Imperial Coconut Milkshake NEIPA kann man nennen, wie man möchte. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht, auch in den unterschiedlichen Versionen.

Und natürlich, wenn ich da nach links gucke, was ich da sehe, was ihr nicht sehen könnt, da stehen meine Fässchen, meine Holzfässchen, das ganze Perpetuum-Sauerprojekt, was jetzt schon über mehr als drei Jahre läuft. Das ist irgendwie angelehnt an bekannte Geschichten, an den Brett-Saison, aber doch irgendwie neu interpretiert für mich mit anderen Kulturen und den ein oder anderen Details. Das wäre dann so meine zweite Geschichte, aber wenn ich drüber nachdenken würde, wäre bei dir ähnlich. Das ist jetzt halt so die Top 2 spontan. Da gibt es sicherlich noch weitere Sachen.

Paul Der Ivo schreibt im Chat, er hat sich jetzt gerade eben in Westi 12 aufgemacht. Das passt sehr perfekt.

Flo Ja, dann Prost. Genießen. Ja, zum Wohl.

Paul Flo, ich würde es einfach mal probieren. Ich habe hier nochmal ein bisschen rumgespielt. Vielleicht hört man die Frage jetzt.

Speakpipe-Nachricht Servus Jungs vom Brautag-Podcast. Hier ist Martin und bevor ich meine Frage loswerde, vorab erstmal Riesenlob zu eurem neuen Podcast. Ich bin schon nach Staffel 1 ein riesen Fan. Bitte weitermachen, gefällt mir super gut. So, hier kommt meine leicht tech-nerdige Frage zum Jahresabschluss für euch. Und zwar habe ich jetzt mal einen Mischbett-Vollentsalzer getestet, so wie der Friedi das auch in seinem Blog immer beschrieben hat und auf YouTube. Und ich habe zwei Fragen dazu. Das erste ist, wie trocknet ihr das Ding, also insbesondere das Harz? Das ist ja dann nass nach so einem Durchlauf. Trocknet ihr das Harz irgendwie oder werft ihr das weg und nehmt für jeden Durchlauf wieder ein neues Harz? Das war Frage 1. Frage 2. Mein pH, Wert war vor dem Entsalzen 8,2, nach dem Entsalzen 8,1. Ich bin fast auf 0 Siemens, also Mikrosiemens runter. Also das hat insgesamt super geklappt, aber ich frage mich, müsste nicht eigentlich auch der pH-Wert von vollentsalztem Wasser oder fast vollentsalztem Wasser nicht eigentlich bei pH-Wert 7 sein? Also vielen Dank vorab, frohes neues Jahr, frohes Fest. Ciao, ciao.

Flo Coole Frage.

Paul Cool, dass uns auch so eine nerdige Frage erreicht hat, sonst waren es eher so, ja, ich weiß auch nicht, die uns so persönlich betreffen oder, das war ganz witzig zu sehen, aber der Martin hat halt so eine relativ spezielle Frage gestellt und im Endeffekt waren es ja zwei, also zum Ersten, ich muss gestehen, dass ich das Harz in den Mischbett vollentsalze und so habe ich es auch im Blog ganz ehrlich geschrieben und auch, glaube ich, bei YouTube gesagt, ich verwerfe das, nachdem ich das einmal benutzt habe, auch wenn man aus diesem Harz vielleicht noch was rausholen könnte. Aktuell, ist es sogar so, dass ich, wenn ich das, wenn ich die Kartusche wirklich voll mache, dass ich zwei Sude damit ja, entsalzen könnte, also das Wasser dafür entsalzen könnte, aber da die Brautage mir zu weit auseinander liegen, will ich das Harz nicht da drin lassen, weil das, ja, wie gesagt, das ist halt nass, da ist Wasser drin, das wird irgendwann nicht so, nicht mehr so schön sein. Es gibt aber die Möglichkeit zu trocknen und Flo, wir haben uns ja kurz abgestimmt, du machst das, also vielleicht kannst du kurz sagen, wie du das machst, weil mir ist es zu aufwendig, muss ich ganz ehrlich sagen.

Flo Ja, nicht ganz, also ich habe eine 10 Liter Druckkartusche von AFT, also nicht so ein DIY-Teil, wie du hast und wie es viele Hobbybrauer haben, wo auch, sag ich mal, von der Harzmenge viel weniger reinpasst. Bei mir in der Druckkartusche sind halt wirklich 10 Liter von diesem Mischbettharz und das reicht bei meiner Eingangshätte für eine Aufbereitung von 1.700, bis 2.000 Liter Wasser. Und das ist halt ein geschlossenes System. Und das ist halt ein geschlossenes System und das vergangene Kalenderjahr hat es mir halt komplett gereicht. Das heißt, das Harz ist da auch wirklich die ganze Zeit drin. Ich habe ein Inline-Messgerät, wo ich eben dann gucke, ob sich die Mikrosiemens über die Dauer ändern. Das merke ich, dass das Harz dann irgendwann ausgelaugt ist. Am Anfang kannst du mit einer geringeren Durchflussrate ein bisschen gegensteuern. Und irgendwann ist es halt aufgebraucht. Aber ich wechsle es nicht, ich trockne es nicht. Aber ich habe halt, wie gesagt, auch keinen so DIY-Teil, sondern das ist halt eine geschlossene Druckkartusche. Und das ist auch so gedacht, das so einzusetzen. Das ist der Unterschied, denke ich.

Paul Ja. Ja, cool. Also wen wundert’s, dass der Flo da wieder was etwas krasseres im Einsatz hat. Aber ja, das ist ja eine coole Idee eigentlich. Und vor allen Dingen, wenn darüber, also wenn ich weiß, wie viel Sude ich ungefähr mache, dann ist das natürlich auch ziemlich cool. So kann man ja fürs Jahr quasi fast schon sagen, oder bei der Literanzahl wahrscheinlich sogar mehr, je nach Sudgröße, richtig cool.

Also ich muss sagen, was ihr machen könnt, und das gibt’s ja auch im Forum, glaube ich, wird das beschrieben, man muss ja nicht das ganze Harz, also man muss nicht die ganze Kartusche voll mit Harz machen, so rum, sondern man kann, wenn man das Ding nutzen will, auch sich ausrechnen, wie viel Harz man braucht, um ungefähr sein Wasser zu entsalzen. Und dann kann man den Rest mit Edelstahl teilen, Glas murmeln, da gibt’s unterschiedliche Möglichkeiten, also mit irgendwas voll machen, dass eben dieser, dass das nicht so durchmischt wird. Also sobald man sieht, dass das so richtig rumwirbelt da drin, das ist nicht so gut, sondern dass das einfach schön durch dieses Harz durchlaufen kann, das Wasser. Und genau, das kann man noch machen, dann kann man vielleicht noch mal ein bisschen Harz sparen, aber ich muss sagen, es ist ja relativ günstig, um sein Wasser wirklich komplett zu behandeln, und danach ich mir den Aufwand nicht. Also ich hab’s jetzt einmal gemacht, dass ich die Kartusche einfach so gelassen hab, wie sie war, weil ich wusste, ich brau in zwei Wochen wieder. Und das hat absolut für mich funktioniert, hab da keine negativen Feststellungen machen können.

Die zweite Frage, die hier drin war, und die ist schon noch spezifischer, noch ein bisschen schwieriger, ist, warum sich der pH-Wert nicht ändert. Und das ist natürlich klar, dass man sich da wundert, weil man geht ja davon aus, auch wenn man sich jetzt nicht groß einliest, dass der pH-Wert von vollentsalztem Wasser bei sieben liegen sollte.

Und das ist definitiv auch so, ich hatte auch kurz schon mal mit Martin gesprochen darüber, um’s vereinfacht auszudrücken, ist einfach reinst Wasser nicht als Messmedium, jedenfalls nicht für uns Hobbybrauer geeignet, um den pH-Wert zu messen. Warum? Da gibt’s mehrere Erklärungen.

Also einmal kann diese elektrische Verbindung zwischen dem Glas und der Bezugselektrode an dem Messgerät nicht hergestellt werden. Und das liegt einfach, und das ist ja auch das, warum’s nicht funktioniert, an der geringen Anzahl der Ionen. Also ich nehm quasi alles raus aus dem Wasser, und dann kann’s auch nicht mehr diese Verbindung herstellen. Dafür brauch ich eben ein paar Mikrosiemens, der Flo hat’s grad gesagt, also ich brauch halt einen gewissen Leitwert, um diese elektrische Verbindung herstellen zu können.

Und zum anderen, was auch passieren kann, ist hochreines Wasser, also vollensalztes Wasser, nimmt relativ schnell CO2 aus der Luft auf, und das kann, ja, also es ist halt ungepuffert, und deswegen kann es das Messergebnis dann eben, wenn’s CO2 aufnimmt, auch verfälschen und ein saures Ergebnis anzeigen, obwohl das gar nicht so ist.

Also im Labor gibt’s da, Flo hat grad Inline gesagt, also da gibt’s bestimmte Inline-Messgeräte, die versuchen, die Luft wirklich draußen zu halten, um das überhaupt darstellen zu können. Und genau, also man kann bei so einer geringen Leitfähigkeit eben davon ausgehen, um das mal abzuschließen, dass ein entsalztes Wasser ungefähr einen pH-Wert von 7 hat. Dafür würd ich jetzt als Hobbybrauer einfach mal ausgehen.

Und anders gesagt kann man aber auch einfach sagen, eine Überprüfung des pH-Werts von Reinstwasser kann man problemlos über die Messung der Leitfähigkeit durchführen. Also wenn ich wirklich nur noch so 1, 2 Mikrosiemens hab, dann nehmt mal 7 als pH-Wert an, das passt auf jeden Fall. Wunderbar.

Flo, ich würd die nächste Speakpipe-Nachricht anschmeißen, oder? Ja. Jetzt läuft’s grad so gut.

Speakpipe-Nachricht Hey Flo, hey Paul, hier ist Ben aus dem HB-Konorga-Team. Erstmal ganz herzliches Dank. Ich hab’s euch schon persönlich gesagt für die ganze Arbeit und Zeit, die ihr in den Podcast steckt. Das ist wirklich eine riesengroße Bereicherung und ich hör’s immer wieder gerne. Das ist wirklich toll, dass ihr das macht. Danke dafür. Meine Frage heute an euch ist nicht bierbezogen. Da haben wir vielleicht an anderer Stelle nochmal Gelegenheit zu. Aber gerade weil’s jetzt so auf die familienintensivste Zeit des Jahres zugeht, würde mich mal interessieren, eine Frage, die wir uns gegenseitig in der Bier-Bubble viel zu wenig vielleicht stellen. Wie geht denn eure Familie, wie gehen eure Familien so damit um, dass ihr so viel Zeit investiert in die Bier-Themen, wie wir Nerds das eben tun? Und also, nehmt die teil an den Themen. Wie reagieren die, wenn ihr sagt, ach, ich bin mal wieder drei Tage auf der Brau? Oder ich verziehe mich mal in den Keller und komm heute Abend wieder, wenn der Sud im Tank ist. Genau. Würde mich sehr interessieren. Habt eine gute Zeit heute. Bis dann.

Paul Flo, du darfst zuerst.

Flo Was soll man da sagen? Also klar, brauchen wir nicht lange drum rumreden. Insbesondere bei uns beiden. Podcast frisst Zeit ohne Ende. Die ganzen anderen Bier-Themen fressen Zeit ohne Ende. Und speziell jetzt bei mir, seit wir den Podcast machen, habe ich beim Brauen extrem zurückgeschraubt. Da muss ich ehrlich gesagt noch gucken, wie ich das in Zukunft eingeschwungen bekomme. Das wäre das Ziel zumindest. Und für die ganzen Veranstaltungen grundsätzlich.

Ich meine, ich habe einen kleinen Sohn. Das geht noch nicht für alle Veranstaltungen. Aber da war mit meiner Frau in Stralsund dabei, wo er ein halbes Jahr alt war. Er war letztes Jahr, ohne, dieses Jahr im April. Er war dann schon ein bisschen, ein bisschen älter. Also über ein Jahr mit bei Maisel. Ich meine, da ist das Hotel in der Nähe und so. Und in Stralsund, das sind zwei Veranstaltungen, da geht es ganz gut. Da kann man das so zumindest ein bisschen abdämpfen und kann vielleicht noch einen Urlaubstag davor oder danach hängen. Und so ein kleines Familien- Event um das Hobbybrauer, um die Hobbybrauer-Veranstaltung drum herum bauen.

Ja, und die Nächte, die es halt noch so gibt, da versucht man natürlich auch, Sachen hinzubekommen, wo vielleicht man auch schlafen könnte. Und warum macht man das? Wie wir es in unserem Intro immer sagen. Wissen, Leidenschaft, Bier. Darum dreht es sich. Ja, und ja, gute Frage, berechtigte Frage. Schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Ist eine Challenge von Monat zu Monat. So würde ich sagen. Ja, absolut.

Paul Also bei mir ähnlich. Ich weiß gar nicht, jetzt haben wir es 22 Uhr. Eventuell, guckt meine Frau auch gerade zu. Schläft noch nicht. Ja, also ich habe das Glück, die trinkt auf jeden Fall gerne Bier. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung. Und das heißt, sie probiert auch sehr, sehr viel von dem, was ich mache.

Aber bei uns kommt halt noch so viel extra dazu. Also bei mir ist es ja auch mit Friedies recht viel. Das ist bei mir das, was ich zurückgeschraubt habe. Also ich habe den Podcast quasi hochgeschraubt. Flo, du weißt es, wir sind da, glaube ich, bei weiß ich nicht, wie viel Prozent. Mehr als 100 geht ja eigentlich. Ich weiß eigentlich nicht, aber da sind wir auf jeden Fall sehr, sehr dabei und versuche dann natürlich noch zu brauen, weil das Brauen für mich so ein Rückzug auch ist. Also da kann ich echt entspannen. Das funktioniert dann und dann kann man so ein bisschen runterkommen.

Aber es ist natürlich immer, wie du sagst, schwierig. Ich habe zwei Kids und eine Frau und ein Haus und so weiter. Wir arbeiten beide. Da ist es einfach viel Vorausplanung. Also ich könnte jetzt nicht einfach sagen, wie es früher mal war, ich braue übrigens am Samstag. Das funktioniert nicht. Also das muss schon relativ früh im Kalender stehen, damit das irgendwie passt, damit man das absprechen kann. Und das hilft ganz gut.

Und alles, was ich so, habe ich dir auch schon mal gesagt, Flo, alles, was ich so nebenbei mache für also nebenbei, für den Podcast oder für Friedies, für Instagram und so weiter. Ich mache da ganz viel am Handy, wenn ich irgendwie nachts bei meinem Sohn sitze und Händchen halten muss, weil er nicht schläft. Oder wenn ich in der Bahn sitze, wenn ich irgendwie Zeit habe, dann mache ich ganz, ganz viel am Handy. Habe mir das schon so ein bisschen antrainiert, dass das ganz gut läuft. Und schreibe mir auch alles Mögliche an Texten einfach erst mal auf, wenn mir irgendwas einfällt oder wenn ich über irgendwas nachdenke und mache das dann später fertig. Genau. Das funktioniert auch ganz gut, muss man sagen.

Viel Zeitmanagement einfach. Und zu guter Letzt geht dir, glaube ich, ähnlich, Flo, wenn manche dann vielleicht mal die Füße hochlegen würden, dann gehen wir halt im Braukeller oder setzen uns nochmal einen Rechner neben der Folge auf, bereiten nach oder vor und dann, ja, genau. Also das gehört natürlich auch dazu. Manchmal muss man sich auch so ein bisschen aufraffen. Ja. So würde ich es nennen.

Flo Wobei es beim Podcast bislang sehr leicht fällt, finde ich. Von daher, solange…

Paul Ja, absolut. Aber das ist… Wir sind noch frisch im Game, Flo.

Flo Aber ich sag mal, das ist ja auch, sag ich mal, ein Wink in Richtung unserer Zuschauer und Community, solange ihr uns mit Fragen füttert, solange ihr uns Feedback gibt. Das ist, muss man schon sagen, auch ein Stück weiter Antrieb, warum man dann eben sowas macht und auch weitermacht und auch mit Spaß an der Sache ist. Von daher…

Paul Absolut.

Flo Wenn es euch gefällt und ihr das weiterhin hören wollt und auch hier und da mal wie heute es sehen wollt, bleibt einfach dran, supportet uns und dann bleiben wir auch an der Stange, denke ich. Ja. Genau. Mein Timekeeper schlägt schon wieder Alarm. Ich hätte vorgeschlagen, wir machen noch eine Frage und dann müssen wir noch einen Gewinner bekannt geben und dann müssen wir weitermachen. Dann hau ich raus.

Gibt es jemanden, mit dem ihr unbedingt mal brauen wollt?

Flo Ja. Ich hab da jemand. Soll ich anfangen?

Paul Hast du jemanden? Dann fang du mal an, bitte.

Flo Ja. Also da muss ich überhaupt nicht lange überlegen. Das kommt bei mir wie aus der Pistole geschossen, weil es gibt mega viel geile Leute in der Bierwelt. Es gibt sehr viele Leute, die mich inspirieren seit Tag 1. Es gibt aber eine Person, die will ich irgendwann auch mal kennenlernen und es wäre mega geil, wenn ich mit der mal zusammen brauen könnte. Hat als Hobbybrauer gestartet, ist Buchautor, hat mittlerweile eine eigene Brauerei und wegen ihm habe ich letztendlich diese Liebe für Sauerbier entwickelt. Muss ich unterm Strich sagen, weil er mich durch seinen Blog, durch sein Buch so inspiriert hat. Und das ist der Mike Tonsmeier. Vielen vielleicht bekannt als the Mat Fermentationist. Auch bester Hobbybrauername auf dem Planeten. So heißt auch sein Blog. Verlinken wir euch nochmal in den Shownotes für die Leute, die das jetzt zum ersten Mal hören. Mit dem würde ich mal gerne so ein richtiges, schönes, verrücktes Mixed Fermentation Bier mit irgendwelchen Zutaten brauen, die so gut wie noch nie jemand gehört hat. Dann noch am besten in den Barrel legen und dann ein Jahr oder zwei später das zusammen genießen. Das wäre so ein Träumchen. Da könnte ich danach aufhören zu brauen und zu podcasten.

Paul Komm. Irgendwie wird diese Verbindung hergestellt und dann stehe ich alleine da. Ja, cool. Okay, das ist natürlich hochgestochen. Ich setze mal ohne jetzt, mit demjenigen auf die Füße treten zu wollen. Aber ich habe das mal ein Hobbybrauer und kommerziell unterteilt. Also ich glaube umsetzbar und ich würde es aber auch wirklich gerne machen. Ich würde gerne mal mit dem Tommy brauen. Den sehen wir ja bestimmt gleich nochmal. Also einmal, weil ich unbedingt mal diesen Keller will. Wir haben es ja beschrieben als eigene Eckkneipe, aber der sitzt ja wirklich da unten auf so einer Eckbank. Das ist ja total cool. Und da hätte ich auf jeden Fall mal Bock drauf.

Und ich habe mir überlegt, ich bin ja so ein kleiner und da komme ich auch nicht von weg und auch als sie mal so ein kleines Tief hatten, rein qualitativ, wenn man Fan ist, ist man Fan. Ich bin so ein kleiner Verdant-Fan und also Verdant-Brewing aus den UK und mit Adam und James würde ich schon mal so ein New England IPA oder irgendwas Hopfiges auf jeden Fall sehr, sehr gerne brauen wollen, in Dosen abfüllen und dann irgendwie auf den Markt schmeißen. Das wäre schon cool, das zu machen. Ich würde dann aber auch nicht aufhören zu brauen. Ich würde weitermachen.

Flo Das sind jetzt viele, viele, wo das gehört haben, froh. Ja, okay, Verdant, ja. Geile Biere. Die Brauerei ist auch schick, ganz besonders. Also ja, sehr cool, könnte ich mir auch vorstellen.

Paul Ja, die machen viel richtig. Also die kriegen mich auch mit ihren Designs ganz oft. Das ist wirklich so. Also Marketing ist da auch sehr, sehr clever

Flo auf jeden Fall. Ja, gut. Dann, wie gesagt, die restlichen Fragen. Es gibt noch einige, die packen wir in die Shownotes oder dann auch in den Blogbeitrag für die entsprechenden Antworten. Und wir haben natürlich im Vorfeld unter allen eingegangenen Fragen heute Mittag oder heute im späten Nachmittag vor der Show per Zufallsgenerator einen glücklichen Gewinner ausgelost.

Paul Ja, machen wir es kurz und schmerzlos. Und es ist wieder, muss ich sagen, weil ich glaube, der hat bei mir schon mal irgendwas gewonnen. Also ich habe das auf jeden Fall irgendwie so im Hinterkopf. Es ist Beer Tasting Worldwide geworden. So ist sein Name bei Instagram. Auf jeden Fall mal vorbeigucken. Steven heißt er, glaube ich. Nachnamen habe ich nicht parat, aber ein wirklich krasser Typ, der ich glaube täglich wirklich Craft Beer Content raushaut, Biere verkostet, auch schon sich selber beim Braun gefilmt hat, da was versucht hat. Ich gucke dem immer gerne zu. Ich gucke gerne in seine Storys. Da ist jeden Tag was los. Also wirklich Hut ab. Das macht er schon ewig. Und ja, herzlichen Glückwunsch. Steven, du hast die Brautagssocken gewonnen und ich schicke dir, auch wenn du es schon getrunken hast, ich weiß es ja, nochmal ein Sixer Hoppy Dunkel rüber.

Flo Wir haben keine Zeit zu verlieren.

Paul Nee, nee, nee, nee. Nächster Gast oder letzter Gast jetzt auch.

Flo Ja, nächster und gleichzeitig unser letzter Gast. Von daher.

Gast #3 Ferdinand Laudage inkl. Verkostung Schrille Nacht Winter IPA

Weihnachtsmann Der nächste Gast ist Hobbybrauer, Biersommelier, Journalist und Buchautor. Nachdem er zu viel Lebenszeit mit dem Trinken durchschnittlichen Bieres verschenkt hatte, entdeckte er 2012 seine Liebe zum Craft Beer. Inzwischen gibt er die Leidenschaft des Brauens in seinen Seminaren an der Dortmunder Bieragentur weiter. Vor kurzem ist sein mittlerweile viertes Buch über das Hobbybrauen erschienen. Anschnallen. Hier ist Ferdinand Laudage.

Paul Ey, Ferdinand, da bist du. Dankeschön für die Einladung. Dankeschön erstmal für die Blumen und schönen guten Abend.

Ferdi hört ihr mich? Ja, sehr gut sogar. Perfekt.

Paul Das ist schön. Und ja, dann herzlich willkommen und wir gehen direkt rein. Eine ganz kurze Selbstverstellung. Also wer dich vielleicht nicht kennt, aber sag doch mal ganz kurz was zu dir.

Ferdi Ja, ich bin Ferdi. Ich komme aus Dortmund, bin gebürtiger Dortmunder und ist ja auch eine bekannte Bierstadt, also zumindest das letzte Jahrhundert, war sie ja mal ganz großartig. Ich habe wie auch schon anmoderiert, eine ganze Zeit lang Bier aus grünen Flaschen getrunken und irgendwann habe ich dann gemerkt, es gibt besseres Bier. Dann habe ich 2015 den Diplom-Bier-Sommelier gemacht, habe 2014 tatsächlich sogar schon die Bieragentur Dortmund gegründet mit meinen Kollegen Markus Maurer und Christian Wolf, dem Brauwolf. Und mit dem Markus führe ich die Bieragentur auch weiter. Schwerpunkte unserer Arbeit sind ganz klar Bierverkostung, Brauseminare, wir beraten Gastronomie und Handel hier im Kreis Dortmund und Umgebung.

Wir machen Lehrgänge, Weiterbildung, wir machen Marktforschung und und und, alles zum Thema Bier. Mittlerweile brauen wir auch Bier zusammen mit Lessis Brauwerkstatt in Schwerte. Wir haben auch eigenes Bier auf den Markt gebracht und im Grunde machen wir alles rund ums Thema Bier und das ist mein Job, das ist mein Leben. Achso, und ich schreibe auch Bücher [41], [42], [43], [44].

Paul Ja, ich wollte gerade sagen, vergiss die Bücher nicht. Also das ist ja, also mindestens eins, glaube ich, steht bei dem einen oder anderen mal mindestens im Bücherregal, wenn nicht sogar mehr. Und ja, wie, du hast es ja angesprochen, ich hatte ein bisschen recherchiert, 2012 hast du irgendwie, bist du zum Craft-Bier gekommen und ein Jahr später hast du selber angefangen, Bier zu brauen. Wie ist das, wie ist das zustande gekommen? Also wann kam dieser Bruch, dass du gesagt hast, na Moment mal, da geht vielleicht noch ein bisschen mehr als Bier aus grünen Flaschen und vielleicht kann man es auch selber herstellen?

Ferdi Ja, 2012 war insofern wichtig, weil wir begonnen haben mit dem Männerabend-Podcast. Vielleicht auch dem ein oder anderen Begriff, der gibt es ja immer noch. Ich war damals Gründungsmitglied, und wir haben auf sehr humoristische Art und Weise versucht, Bier zu analysieren und zu bewerten. Und das fing halt an, tatsächlich mit so Bieren wie Brinkhoffs Nummer 1 oder Frühkölsch, also ganz, ganz unten. Und dann kam irgendwann der Moment, wo uns Braufaktum bemustert hat und wir das erste Mal wirklich verrückte Biere im Glas hatten, IPAs und das Progusta hat uns natürlich total angetan, zum Beispiel damals. Und das war so ein bisschen der Schuss.

Also da war mein Kollege Markus, der auch jetzt die Bieragentur mit mir betreibt, der war damals auch Teil des Männerabend-Teams und wir haben uns dann bunt durch die Getränkemärkte hier im Ruhrgebiet getrunken und waren froh, dass es immer mal wieder was Neues zu entdecken gab. Und ja, dann kam eins zum anderen und es gab eine Gartenparty bei Markus und da ist der Christian Wolf aufgeschlagen und wir haben dann entschieden, dass wir die Bieragentur gründen wollen.

Also wir wollten unbedingt was zu dem Thema machen und mit dem Heimbrauen, das hat ein Jahr später in etwa angefangen, als ich eine berufliche Veränderung hatte, die dazu geführt hat, dass ich mehr von zu Hause gemacht habe. Also ich war nicht mehr im Büro tätig, sondern habe von zu Hause aus gearbeitet und habe natürlich die Möglichkeit gehabt, nebenbei in der Küche auch das ein oder andere Rock-Projekt zu starten.

Und dann kam mir natürlich zugute, dass ich einige Freunde noch aus der Studienzeit hatte, die sehr, sehr durstig waren und mein mittelmäßiges Bier gerne ausgetrunken haben, sodass ich schnell wieder ein neues Lehrgut hatte. Und ich habe wirklich jede Woche einmal gebraut. Also es ging schon ordentlich rund hier. Und ich habe alle Fehler gemacht, die man halt so macht als Anfänger.

Wenn man einmal so das Hobbybrau vor dem Quer liest, ihr kennt das wahrscheinlich auch, man merkt dann, okay, es scheint ja wohl 100 Wege zu geben, wie ein Bier hergestellt werden kann. Dann wähle ich mir mal den aus, der für mich am attraktivsten ist. Und das war natürlich ein totaler Griff ins Klo. Das ist natürlich tierisch in die Hose gegangen. Und naja, ich habe trotzdem immer Freunde im Haus gehabt, die sich das angeguckt haben und dann gesagt haben, Mensch, du kannst das so gut erklären. Warum versuchst du da nicht mal beruflich deinen Weg hinzuleiten? Und naja, dann haben wir die Bieragentur gegründet mit diversen Schwerpunkten. Und mein Schwerpunkt war das Brauseminar. Und so ging das Ganze los. Und dann war es irgendwie ab 2014, 2015 sogar schon mein Job, Bier zu brauen oder zumindest Leuten zu zeigen, wie man Bier braut.

Paul Das ist ja die Idee. Ja, cool. Also das ist wirklich sehr, sehr interessant. Ich gucke bei euch immer gerne rein, wenn ihr ein bisschen was teilt, postet und so weiter. In Dortmund war es auch, als wir uns das erste Mal live gesehen haben. Da habe ich was zu Kveik erzählt. Und das war wirklich cool, was ihr da so auf die Beine stellt. Wenn du sagst, du machst das quasi beruflich, also den Leuten zu zeigen, das Brauen, brauchst du noch oft selbst oder ist das eher zurückgegangen, sagen wir mal so? Also ist noch Zeit da, Lust da?

Ferdi Ja, genau das ist eben der springende Punkt. Also man verliert natürlich ein Hobby. Das ist nun mal so. Ich habe aber, wie gesagt, schon auch noch die Zeit und Muße, ab und zu mal selber zu brauen. Das Ding ist, wie gesagt, ich schreibe nebenbei noch diese Bücher. Und für die Bücher, da sind ja immer mindestens zehn Rezepte drin. Das heißt, man versucht dann auch schon so ein bisschen den Feinschiff nochmal zu kriegen während einer Buchproduktion. Und das hat hin und wieder dazu geführt, dass ich irgendwann gar keinen Bock mehr hatte, weil es war nur noch Pflichtbrauen sozusagen. Und dann kam Corona. Und das war natürlich eine Phase, wo ich mich wieder so ein bisschen wiedergefunden habe in dem Thema. Und wo ich mich zum Beispiel auch mit dem Thema Kveik, weil du es gerade auch ansprachst, intensiv beschäftigt habe. Ich habe auch bei dir natürlich viel im Blog gelesen. Und naja, letztlich kam dann ja eins zum anderen. Wir beide haben ja auch dann viel miteinander kommuniziert und ich konnte dich für mein neues Buch als Co-Autor gewinnen zum Thema Kveik beziehungsweise Wasseraufbereitung. so kam das eine zum anderen. Das passt einfach.

Paul Ja, das war echt super. Ich würde sagen, bevor wir jetzt noch ein bisschen mehr vielleicht aufs Buch eingehen, trinken wir mal ein Bierchen und ich muss schon wieder, also keine Ahnung, wie oft ich das diesen Abend noch machen muss. Ich hoffe, es ist jetzt das letzte Mal. Heute kam das Paket übrigens, was ich an dich pünktlich adressiert hatte, zurück. Es ist kaputt. Und deswegen wurde es zurückgeschickt. Heißt, du hast jetzt das Bier, was wir uns ausgesucht haben, und zwar das Schrille Nacht von Kühn Kunz Rosen und Schwarze Rose aus Mainz leider nicht da. Du hast es auch nicht gekriegt. Der Flo hat es, du hast es aus der Flasche, ich habe es sogar aus der Dose, Flo. Ich habe was anderes. Ja genau, das wollte ich dich gerade fragen. Was hast du?

Ferdi Der Flo sprach ja heute schon über die Zwerge. Genau. Also ich bin schon bei 10% angekommen, insofern macht euch keine Sorgen.

Paul Okay, sehr gut. Du kannst dich selbst um dich kümmern, das klappt schon. Finde ich auch ganz interessant, Flo, ich weiß nicht, ob das unterschiedliche Batches sind und ob die einen Teil dann nur in Dosen abfüllen und ein Teil in Flaschen wandert oder ob das mehrfach gebraut wird und dann eben da unterschieden wird, aber ich habe hier so eine 0,44er Dose. Klassisch, wie man es von Schwarze Rose kennt, die ja bei Kühn Kunz Rosen in Mainz brauen, genau.

Ja, aber absolutes, also für mich, das hatte ich ja eingangs erwähnt, als es um die Hobbybrauer-Weihnachtsbiere ging, für mich ein absoluter Klassiker, weil da auch so eine coole Geschichte dahinter steckt. Also Schwarze Rose hat vor, ich weiß gar nicht mehr, 2016, 17, 18, irgendwie so in dem Dreh, würde ich sagen, jetzt mal schätzen, den Hobbybrauer-Wettbewerb gewonnen, den es damals noch gab, weil es noch die Messe in Mainz gab. Und da gab es immer einen Hobbybrauer-Wettbewerb, wer dort gewinnt, der durfte sein Bier bei Kühn Kunz Rosen einbrauen und die Simons von Schwarze Rose, die haben eben damals mit ihrem Schrillen Nacht [45] gewonnen, ist eingebraut auch und es wurde auch verkauft über Kühn Kunz Rosen und später haben die sich dann eben tatsächlich selbstständig gemacht, die Marke Schwarze Rose gegründet und brauen bis heute bei Kühn Kunz Rosen und machen, also das mit der Rose übrigens, also Kühn Kunz Rosen und Schwarze Rose, das gehört nicht zusammen, das ist Zufall, wenn man das immer die ganze Zeit sagt, und machen eben jedes Jahr ihr Weihnachtsbierchen, ihre Schrillen Nacht fertig und das ist einfach immer wieder ein Gedicht, finde ich, dieses Bier, also ein ganz anderes Weihnachtsbier, anders interpretiert, finde ich, also ein IPA quasi und nicht dunkel, nicht schwer, schwer vielleicht schon, aber nicht merkbar auf jeden Fall. Flo, du hast es, glaube ich, zum ersten Mal im Glas gehabt jetzt, oder? Kanntest du das schon?

Flo Ja, ich hatte das damals in Mainz auch getrunken, wo es quasi ausgeschenkt wurde, dann auf der Messe ein Jahr später, nachdem sie gewonnen hatten und witzigerweise, glaube ich…

Paul Was, da warst du auf der Messe? Ich war da immer, ja, jedes Jahr. Also sind wir quasi immer aneinander vorbeigegangen?

Flo Ja, genau. Auch nicht schlecht, okay, gut. Genau. Ich war da immer, ich habe auch bei dem Hopfbrau-Wettbewerb immer mitgemacht. Ja, also das schon und ja, und deswegen, ich kenne das Bier gut, trinke das über die Jahre vielleicht so fünfmal oder so, würde ich abschätzen. Genau, und finde es nach wie vor mit diesen Kiefernadelspitzen, die da drin sind, wie das eben mit dieser harzigen Zitrus-Hopfen-Aromatik harmoniert, weil es ja eher, sag ich mal, im Stil eines, West Coast IPAs ist das Grundbier, finde ich richtig nice.

Paul Ja, so, jetzt haben wir Ferdi lang genug die Nase lang gemacht, was wir hier im Glas haben. Nochmal kurz zurück aufs neue Buch, die Möglichkeit sollst du ja auch haben, das hier auf jeden Fall nochmal ein bisschen zu erzählen, aber, also, war Corona ausschlaggebend? Ah, sehr gut vorbereitet der Kerl. Corona war ausschlaggebend, hast du gesagt. Wie ist die Idee entstanden? Und man muss ja auch den Verlag irgendwie von dieser Idee überzeugen, oder war es genau andersrum?

Ferdi Nee, also, andersrum war es nicht. Ich bin schon dabei und muss tatsächlich dem Verlag schon ein Ideenpapier vorlegen, damit er dann auch anbeißt, obwohl wir natürlich schon drei Bücher zusammen gemacht haben im Verlag Eugen Ulmer, die sich ja auch so ein bisschen spezialisiert haben auf das Thema Brauen, beziehungsweise Heimbrauen, haben ja auch die Bücher vom Jan Brücklmeier veröffentlicht und ja, bei diesem Buch war es tatsächlich so, dass ich während Corona eben ein bisschen Muße hatte und wieder angefangen habe, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen, weil ich natürlich eben, wurde das ja schon angemerkt, viel mit Brauseminaren zu tun habe und vielen Einsteigern quasi zu diesem neuen Lieblingshobby verhelfe.

Und das ist eher das Thema, was ich sehr verfolge, was natürlich auch dazu führt, dass man in der Regel hauptsächlich Pale Ales braut, oder hier mal mal ein Red Ale oder keine Ahnung. Also es ist immer so die Klassiker, die man dann natürlich, die Klassiker, die man in den Seminaren braucht, und dann isst man das Brauen irgendwann light. Und zu Corona war es dann tatsächlich so, dass ich ein bisschen mehr mich wieder mit der Thematik beschäftigt habe. Ich war dann auch hin und wieder mal im Hobbybrauerforum wieder unterwegs. Klar, es ist lange nicht mehr so aktiv, wie es früher einmal war. Sicherlich hat die Facebook-Gruppe auch schon vor vielen Jahren das Hobbybrauerforum so ein bisschen abgelöst.

Aber es ist immer noch spannend, da zu lesen. Und irgendwie bin ich dann so über drei Ecken auf den Lars Marius Garshol gekommen und habe dann auch bei ihm im Blog so ein bisschen mich informiert und fand das Thema total spannend. Also Quark an sich, was ist das überhaupt für eine verrückte Hefe? Wie kann eine Hefe überhaupt so warm vergoren werden? Wie kann die so warm arbeiten, ohne dass sie irgendwie total abgefahrene Aromen produziert, die überhaupt nicht tragbar sind? Wie kann es sein, dass die keine Fuselalkohole entwickelt? So schön ist das, ja? Und dann hat es halt Ratter Ratter bei mir gemacht, weil ich so dachte, Moment mal, meinen Brauschülern erkläre ich immer, ihr müsst leider sechs Wochen darauf warten, bis ihr das Bier halbwegs trinkreif habt. Eigentlich egal, bei Bockbieren wird es sogar noch länger dauern. Und die sind natürlich alle immer total traurig.

Das ist ganz klar. Die Leute, die in den Seminar kommen und keine Ahnung haben vom Bierbrauen, die sind total enttäuscht und die kann ich jetzt abholen und kann halt sagen, okay, wir können aber auch einfach ein Kveikbier brauen und dann wird das nicht mehr so dramatisch, dann könnte das wesentlich früher trinken.

Und diese Idee dahinter, das ratete bei mir so und dann haben wir tatsächlich auch noch im Freundeskreis habe ich auch noch viele junge Väter, die, oder Freundes- und Bekanntenkreis, die auch mit dem Heimbrauen angefangen haben und dann irgendwann gemerkt haben, so zum Ende der Corona-Pandemie, als es dann wieder so losging mit, ich muss jetzt doch wieder arbeiten gehen, ich kann nicht mehr alles von zu Hause aus machen, ja, jetzt wird es schon schwierig, weil ich habe auch eine junge Familie, wie kann ich das denn jetzt alles noch unter einen Hut bringen? Ja, also dieses selber brauen und das Familie trotzdem immer noch glücklich machen und das war auch so eine Idee, die ich verfolgt habe. Wie kann man also auch den Brautag effizient verkürzen? Und das habe ich dem Verlag vorgestellt und die haben gesagt, eigentlich eine super Idee, es gab bislang noch nichts deutschsprachiges zum Thema Kveik auf dem Markt, zumindest in gedruckter Form, also klar, im Netz logischerweise schon, aber ja, daraus ist dann halt dieses Buch entstanden und da die Serie ja immer irgendwas mit Craftbier zu tun hat, ging ja los mit Craftbier, einfach selber brauen, der Klassiker fast schon noch, genau, dann haben wir noch mehr Craftbier selber brauen und die 50 Craftbier-Rezepte, es muss natürlich wieder Craftbier draufstehen, weil das kann man ja am besten googeln, also wenn man nicht googeln will, immer was mit Craftbier googeln, immer auch noch die deutsche Variante, ist ja klar, also machen wir uns nichts vor, so ein Verlag möchte natürlich, dass die Bücher auch verkauft werden, deswegen ist das so, also keine Scheu davor, da muss man auch ganz ehrlich sein, aber mir war immer wichtig, dass der Inhalt wirklich stimmig ist und dass der Inhalt auch für jeden irgendwie was mitbringt, also einen Mehrwert für den Anfänger, den liefere ich sowieso immer, weil ich immer den einfachsten, schnellsten, was auch immer Weg zum eigenen Bier präsentiere, aber mir ist auch wichtig, dass ich den Leuten, die vielleicht zu Weihnachten so ein Buch geschenkt bekommen und schon viel, viel weiter sind, ja, die haben vielleicht schon beide Brücklmeier und sind schon viel tiefer in dem Thema brauen drin, dass ich die auch noch abhole und sage, okay, ich habe hier doch noch so ein paar Punkte, die sind interessant und spannend und die können einfach auch helfen, vielleicht selbst noch ein Level weiter zu kommen, das ist mir wichtig, sage nicht, dass ich der größte Brauer bin, weiß Gott nicht, ich glaube, ihr habt alle schon so viel krassen Kram gebraut, ich habe großen Respekt, wenn ich so höre und sehe, was ihr so fabriziert habt, aber mir geht es trotzdem darum, ich möchte jeden irgendwie abholen und wenn es nur eine hübsche Erzählung ist, eine hübsche Geschichte rund ums Thema Bier, die uns alle abholt, dann reicht mir das auch schon.

Paul Ja, aber das sind ja auch die ganzen Zahnrädchen, die da so ineinandergreifen, die wir uns ja wünschen, dass man mehr Leute zum Bier holt, zum Brauen holt, zum Verkosten holt, Foodpairings machen, mehr über Bier erzählen, einfach zeigen, was Bier alles kann und dafür muss man ja auch nicht der absolute Profi sein, gelernter Brauer oder irgendwas, sondern du brauchst ja einfach nur diese, deswegen haben wir auch, Flo, ich zitiere ihn wieder, unseren Slogan, Leidenschaft Wissen Bier, also diese Leidenschaft, die brauchst du einfach, auch wenn du, wenn vielleicht jedes zweite Bier irgendwie nicht so richtig funktioniert, aber wenn du so eine Leidenschaft mitbringst und darüber erzählst und die Leute so ein bisschen mitnehmen kannst, das ist halt cool, und natürlich braucht es auch die gedruckte Form, ich finde das total gut und ich finde es auch eigentlich schön, dass die alle so zusammengehören, rein optisch, also schon allein, wenn man die sich ins Bücherregal stellt, aber auch so, es hat einen Wiedererkennungswert, man weiß, okay, das kommt vom Ferdi, das Ding, da brauche ich gar nicht groß gucken, und das ist ja eigentlich schön, also ich finde das cool und ganz, ganz toll, dass du quasi diesen Part irgendwie auch mit übernimmst, also das ist ja auch nicht selbstverständlich, weil ich denke, reich wird man nicht davon, dass man so ein Buch verkauft.

Flo Reich wird man nur mit einem Podcast.

Ferdi Ich darf ja offiziell…

Paul Ja, ja, genau, stinkreich werden wir.

Ferdi Genau, richtig. Ich darf ja offiziell nicht sagen, was in meinen Verträgen steht, wie viel ich wirklich an so einem Buch verdiene, aber ich laube, wenn man ein bisschen googelt, dann findet man raus, dass man als Autor nicht so viel verdient und deswegen bin ich auf meinen Brauseminaren auch immer so kackengreist und mache die große Werbeshow, das ist eine Dauerwerbeveranstaltung, ganz so schlimm ist es nicht, aber als Händler verdiene ich etwas mehr, also wenn ich meine eigenen Bücher einkaufe vom Verlag und dann wieder offiziell verkaufe für den normalen Verkaufspreis, es gibt ja die Buchbindung, den Buchbindungspreis, dann verdiene ich einen Ticken mehr, deswegen muss ich einfach immer wieder dazu sagen, sorry, wenn ich euch jetzt hier zutexte, aber ihr könnt gerne hinterher noch mal 20 Euro für mein neues Buch hier lassen, weil das bringt mir am meisten Geld.

Paul Sehr gut, also wenn ihr Bock habt, guckt auf jeden Fall mal rein, ist ein cooles Buch, ist auch in so einem Ring-College- Blog-Format, finde ich auch ganz cool, mal was anderes, so wie so eine Rezeptsammlung quasi oder so, wie quasi selbst zusammengestellt, das ist die Idee, glaube ich, auch dahinter, total cool gemacht, schöne Idee. Flo, ich würde sagen, dein, wie heißt das Ding, das Zeit…Zeitgerät, der Timekeeper, der wird wahrscheinlich schon wieder anschlagen, aber den hast du wahrscheinlich einfach ausgemacht, aber ich würde sagen, es ist Mittwochabend, die Zeit ist fortgeschritten, es gucken noch einige zu, aber es haben uns auch schon ein paar verlassen, ich würde sagen, wir leiten das Ende ein und damit auch das Gewinnspiel 2 und da hast du ja ein bisschen was vorbereitet, erklär doch mal, was da auf uns wartet.

Gewinnspiel

Flo Ja, bevor ich das erkläre, würde ich sagen, lassen wir erst unseren nächsten Gast rein, in Form eines Einspielers, und der erklärt dann ein bisschen was und dann machen wir das Gewinnspiel zusammen. Genau. Ferdi, ich würde mir noch mal kurz in den Backstage schicken, wenn du noch Zeit hast, wäre es cool…

Ferdi Ich gehe in den Warteraum, ja. Ich gehe in den Warteraum, trinke noch mal ein Bier aus, aber ich kann nichts mehr garantieren. Alles gut. Das sind 10%.

Paul Ich glaube, den anderen geht es auch ähnlich. Also, mal schauen. Aber würde uns freuen, wenn ihr dann gleich nochmal vorbeikommt. Bis gleich, tschüss.

Interview zur 8. DMDHB


Weihnachtsmann Und jetzt erfahrt ihr ein bisher gut gehütetes Geheimnis. Welche Bierstile stehen zur Auswahl für die Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer nächstes Jahr? Außerdem erklärt unser Gast, was es gleich zu gewinnen gibt.

Paul Ja, wir sitzen hier wieder zusammen mit dem Jens Reinecke-Lautenbacher und wir saßen ja schon mal vor ein paar Monaten zusammen, Jens, und du hast uns da so ein paar Versprechungen gegeben und die wollen wir jetzt natürlich auch einlösen. Was war denn da los? Nimm uns nochmal mit, hol uns nochmal ab.

Jens Reineke-Lautenbacher Ja, moin zusammen. Ich bin ja letztes Mal so ein bisschen nass vor Arsch rangegangen und hab gesagt, Mensch, ist nicht abgesprochen. Wir machen jetzt hier mal eine kleine Verlosung und verlosen drei Abenteuer-Reiseboxen für die Präsentation des Siegerbieres vom Johannes für das New England IPA. Immer der erste Freitag im Monat in der dunklen Jahreszeit und dementsprechend der erste Freitag im März ist das, wenn Johannes sein NEIPA vorstellt. Wie gesagt, da drei Boxen. Ich stehe zu meinem Versprechen und ihr müsst das jetzt einfach verlosen mit allem, was organisatorisch dazu gehört.

Flo Sehr, sehr cool. Ist das NEIPA in der Zwischenzeit schon eingebraut, Jens, oder wann steht der Brautag an?

Jens Wir sind in den strammen Vorbereitungen darauf. Im Januar KW1 wird es soweit sein. Wir werden hier in Stralsund mit dem Johannes so knapp um die 500 Hektoliter New England IPA brauen. Kann man sich vorstellen, dass das von den Mengen natürlich ein bisschen größer ist, was man da einkauft. KW1, Freitag, sehr wahrscheinlich wird der Brautag sein mit Johannes zusammen.

Paul Jetzt, was erwartet uns denn nächstes Jahr? Also was müssen wir denn, oder was müssen denn die Hobbybrauer da draußen brauen, beziehungsweise gibt es denn schon Stile, die in der engeren Auswahl sind?

Jens Ja, also ihr habt uns ja sehr, sehr viele Zuschriften geschickt. Wir haben wie jedes Mal geschaut, was wurde im Prinzip ja am häufigsten genannt, und haben die in der Abstimmung gegeben, beziehungsweise die Abstimmung, QR-Code [46] wird von euch beiden ja eingeblendet. Da haben wir die fünf am häufigsten genannten reingegeben, und ich lese mal gerade hier von meinem zweiten Bildschirm sozusagen vor. Wir haben in der Abstimmung ein Black IPA, auch das tatsächlich schon einige Mal in den letzten Jahren genannt. Ja, Session Ale, da merkt man das auch so ein bisschen der Trend zum Thema Alkohol ärmer, bis zum Teil. Man hat es auch in der Hobbybraumeisterschaft gesehen, der ein oder andere war auch sogar mit alkoholfreien Bieren unterwegs. Das ist erstmal so komplett offen, wie das ausgeprägt sein kann. Dann der dritte Bierstil, der genannt wurde, und da muss ich sagen, war ich sowohl erfreut, als auch ein bisschen überrascht. Rauchbier. Tatsächlich wurde sich sehr oft gewünscht. Bier Nummer vier, oder Votingoption Nummer vier, Weizenbock Dunkel. Auch das ein alter Bekannter. Jedes Jahr wird sich Weizenbock gewünscht. Die Frage ist, ob er dann dieses Mal mal gewählt werden wird. Und Nummer fünf, Belgian Blonde Ale. Für mich auch ein super, super spannendes Tier, wo man viel mit Hefe spielen kann. Wenn ich mal eine Frage stellen darf, also was wären denn eure Favoriten, oder euer Favorit, Paul und Flo?

Flo Bei mir Black IPA und Rauchbier. Da könnte ich mir jetzt spontan gar nicht entscheiden. Hätte ich auf beides Bock.

Jens Okay, vielleicht sogar ein Hybrid an der Stelle. Das wäre dann für den Kreativwettbewerb.

Flo Ja, richtig, genau.

Paul Bei mir wäre es auch das Rauchbier und das Belgian Strong Ale oder Blonde Ale, je nachdem. Sehr cool.

Flo Also, von daher, macht alle mit. Stimmt ab, dass es einen verdienten Sieger gibt. Und apropos Sieger, wer das nächste Bier wird. Jens, wann wird es verkündet?

Jens Ja, das finale Voting findet statt. Tatsächlich ist ja jetzt gestartet für die Präsentation des Siegerbieres des NYPAs mit dem Johannes am ersten Freitag im März. Und da in der Live-Sendung ist das finale Voting. Also, da könnt ihr noch live mitwählen. Da geben wir dem Thema Hobbybrauen und der ganzen Community, inklusive denen, die jetzt ein bisschen Richtung Pro gewandert sind, gerne eine Bühne.

Paul Mega, klingt super. Also, wir sind auf jeden Fall dabei, Flo, glaube ich. Wenn es passt, dann natürlich live. Ansonsten kann man sich das bei euch ja auch auf jeden Fall immer nochmal auf YouTube Kanal angucken. Und Jens, jetzt ein Ding. Also, hier steht noch so ein Elefant im Raum. Also, gerade wenn ich so an Rauchbier denke oder auch an Black IPA, dann stelle ich mir so eine Verkostung schon relativ schwer vor. Aber du hast es gesagt in unserer Special-Folge. Oder wir dürfen einen Juryplatz verlosen. Wie können wir uns das vorstellen? Also, erzähl mal.

Jens Ja, Juryplatz sei verlost an der Stelle. Wir machen unsere Vorrunden-Verkostung in Stralsund und in Hamburg. Also, sollte dann auch zu erreichen sein. Und wer von euch, kann ich jetzt nochmal ein bisschen sozusagen einen raushauen, wer von euch das gewinnt, dem würde ich tatsächlich auch noch anbieten, wenn er dann oder sie an der Hobbybraumeisterschaft am 7. September nächstes Jahr, save the date, nochmal an der Stelle auch in Stralsund anwesend ist. Der darf sogar in der Finalverkostung mit dabei sein. Also, von vorn bis hinten. Also, der Auswahl. Letztendlich immer ein Flight. So was ja auch im Podcast. Also, hört gerne nochmal die andere Folge an. Die Sondersendung zur Hobbybraumeisterschaft. Sechs Biere pro Tablett. Pro Tablett aus sechs darf man eins weiterschicken in die nächste Runde. Und die Finalrunde ist dann wirklich Crème de la Crème. Und da einigen sich dann die Juroren auf die Top 3. Und wie gesagt, da wird mein Juryplatz verlosen. Und ja, eine Brauerei-Besichtigung bei uns sollte auch noch inklusive sein. Also, freut euch auf einen schönen Preis.

Paul Da wird ein schönes Paket, mitgeschnürt. Ich merke das schon. Das lohnt sich auf jeden Fall, das zu gewinnen. Ich denke auch.

Jens Also, da sind wir super, super gespannt. Und so ein Blick hinter die Kulissen. Zusätzlich zu dem, was ja in der Sondersendung zu hören war. Das kann, glaube ich, nicht schaden. Und wie gesagt, bewerbt euch gerne. Wir freuen uns auf euch.


Paul Ja, also nochmal ganz kurz für die, die später dazugekommen sind. Also, das lag nicht an euch, dass das Bild etwas hängt. Wir hoffen, der Ton war auf jeden Fall gut. Denn was, wie gesagt wurde, ihr könnt ab jetzt abstimmen über die neuen Bierstile, die für die Hobbybrauermeisterschaft, deutsche Hobbybrauermeisterschaft, nächstes Jahr zur Auswahl stehen. Und ich habe im Chat schon gesehen, Rauchbier wird schon etwas gefeiert. Das finde ich auch cool. Flo, das war uns beide auch gleich überrascht, dass das mit dabei ist und auch gefreut. Und es gibt natürlich auch was zu gewinnen. Und das waren die drei, New England IPA-Packungen oder Abenteuer-Packungen, Boxen und, was ich richtig cool finde, ein Juryplatz inklusive Blick hinter die Kulissen und nicht nur ein Juryplatz in der Vorrunde, sondern auch für die Finalrunde, wenn der oder diejenige teilnehmen kann. Und dann auch noch mit, was hat der Jens gesagt, Brauerei-Besichtigung und so weiter und so fort. Also, sehr, sehr cool. Flo, ich übergebe das Wort mal an dich. Was haben wir jetzt vor?

Flo Also, wir machen jetzt ein kurzes Quiz zusammen. Ich erkläre euch, wie das abläuft, wie ihr euch da einwählen könnt. Es sind fünf Multiple Choice-Fragen. Es kommt auf Geschwindigkeit und Richtigkeit der Fragen an. Und die drei ersten Plätze am Ende dieses Quizzes gewinnen Platz Nummer 1 den Juryplatz, den der Jens bzw. der Paul gerade erklärt hat. Und dazu eben das NEIPA Box Abenteuer Box Störtebecker. Das ist der erste Platz dieses Paket. Zweiter Platz ist das Buch Bier Unser von der Mareike zusammen mit einem NEIPA Abenteuer Box Paket. Und Platz Nummer 3 ist Ferdis Buch, was er gerade schön vorgestellt hat. Das neue Craft Beer für Ungeduldige mit dem Thema Kveik, wo der Paul auch ein bisschen mitgewirkt hat als Co-Autor. Also, braucht jeder Hobbybrauer, würde ich sagen. Und da gibt’s auch nochmal ein NEIPA Paket dazu. Das sind die ersten drei Plätze. Von daher, strengt euch an. Dann seid ihr einer der glücklichen Gewinner. Hier habt ihr einen QR-Code. Wer mit QR-Code nicht arbeiten möchte, eine Webseite. Es gibt 48 Plätze. Ich denke, das sollte reichen, die mitmachen können. Ja, passt. Genau. Einfach da anmelden und bitte mit eurem richtigen Name eintragen. Irgendwelche Fake-Namen, Scooby-Doo oder so, zählen nicht. Es muss für uns auch zuordnenbar sein in der Dokumentation. Daher bitte Vor- und Nachname, richtige Name als Name eintragen. Jetzt lass ich das noch fünf Sekunden und dann würde ich in das Quiz rüberspringen.

Paul Ach stimmt, wir müssen ja jetzt auch, die müssen ja jetzt ihre Handys, na gut, du musst mitbedenken, Flo, da wurden ein paar Weihnachtsbiere getrunken, ne? Jetzt müssen die erst mal gucken. Bisher waren sie passiv quasi hier am Zugucken und jetzt müssen sie auf einmal mitmachen.

Flo Genau. Aber jetzt geht’s los. Fünf, vier, drei, zwei, eins. Wenn ich mach einen Screenshot, geht auch. Nur mal kurz, es ist Zeit für einen Screenshot. So, gut. So, dann springen wir zurück zu dem eigentlichen Quiz. Ich hoffe, das geht jetzt auch alles. Sieht gut aus. So, 18 Player, scheinen ready zu sein. Nochmal eine kurze Erklärung, bevor wir loslegen. In der Zeit haben wir auch nochmal welche Chance, nochmal hinzuzukommen. Und es passiert gerade, sind wir schon 20. Also es gibt fünf Fragen. Bei jeder Frage gibt’s vier mögliche Antworten. Nur eine ist richtig und es geht nicht nur um die Richtigkeit, sondern auch um die Zeit. Also je schneller, desto mehr Punkte bekommt ihr. Ja. Und am Ende wird dann eingeblendet, wer Platz 1, 2, 3 ist. Ihr bekommt auch Zwischenergebnisse. Da könnt ihr euch auch nach den ersten paar Fragen ein bisschen einschätzen, wie ihr liegt.

Und es sind alles Fragen, die irgendwie bisher im Podcast behandelt wurden. Es sind einfache Fragen dabei, aber auch vielleicht ein paar anspruchsvollere. Viel Glück an alle. Okay, jetzt geht’s los. Mein Fehler.

  1. Welche Rolle spielte die Stadt Pilsen im 19. Jahrhundert, die zur Entwicklung des Pilsener Bierstils beitrug?
  2. Wie werden nach BJCP Biere in Wettbewerben bewertet?
  3. Wie wird in der deutschen Brauindustrie der Begriff alkoholfrei in Bezug auf den Alkoholgehalt definiert?
  4. Wer verfasste die bayrische Landesordnung, welche am 23. April 1516 von den bayerischen Herzögen Wilhelm IV. und Ludwig X. erlassen wurde?
  5. Welche Aussage über Tennenmalz ist korrekt?

Wer ist Nummer eins, zwei, drei?

Der Dominik bleibt an der Spitze.

Zweiter Platz, der Sascha.

Und dritter Platz, der Björn.

Wunderbar.

Vielen Dank fürs Mitmachen.

Paul Also, wirklich. Ich finde es cool, Flo, als du mit der Idee kamst. Ich habe kurz überlegt, aber es macht echt, glaube ich, Spaß. Hat man auch gesehen, dass fast jeder, der noch zuguckt, teilgenommen hat. Also, richtig cool. Freut mich für die Gewinner. Das war echt ein cooles Ding. Also, ich glaube, das können wir auf jeden Fall im Hinterkopf behalten für zukünftige Formate wie das hier, dass man sowas irgendwie mit einbaut. Finde ich cool. Fand ich richtig gut. Übrigens habe ich absichtlich den Letzten gemacht. Da fällt das nicht so auf. Falls jemand doch nicht so gut abgeschnitten hat. Also, richtig cool.

Flo Gut. Paul, ich würde sagen, wir sind auf der Zielgeraden. Die Gewinner sind ausgelöst.

Paul Warte mal, leicht überzogen. Wir können ja jetzt unsere Gäste eigentlich dazu holen. Also, wenn da noch jemand ist im Backstage, dann stellt gerne ein Antrag oder wie auch immer. Kommt rein. Der Ferdi ist da. Genau. Und dann machen wir gleich den Sack zu. Der Markus kommt auch dazu. Ja, sehr cool, ja. Und der Tommy, ah ne, ich dachte schon, der hat es sich mit Altbier irgendwie gemütlich gemacht. Aber nein, er ist noch da.

Markus Ich habe doch meinen Reserveweizen mittlerweile auch schon geliefert.

Paul Perfekt. Das habe ich auch letztens getrunken wieder. Es ist herrlich.

Flo Paul, bevor wir es vergessen, in der Konstellation mach kurz ein Bild.

Paul Oh ja, stimmt. Flo, deswegen bist du mit dabei. Genau.Der Kerl denkt immer mit immer. So, ja genau. Wer ein Bier hat, da ist die Kamera. Cool, dass er dabei war.

Flo Vielen Dank. Perfekt, vielen Dank. An der Stelle auf jeden Fall schon mal.

Lieblingsweihnachtsbier

Paul Und Flo, leicht überzogen haben wir. Mach mal langsam den Sack zu, oder?

Flo Genau. Und ich würde sagen, also ich würde es auf jeden Fall machen. Ich weiß nicht, ob ihr auch so eine Art Lieblingsweihnachtsbier habt. Ich habe meins auf jeden Fall gerade vor mir von St. Bernhardus, das Christmas Ale [47], was so ein bisschen auf dem, ja, Quadruppel aufsetzt mit ein paar zusätzlichen Gewürzen. Ich finde es ganz nice. Ist in dem Fall die 2022er Variante. Sieht so aus. Sieht jedes Jahr ein bisschen anders aus. Dieses Jahr ist es, glaube ich, eher rötlich. Ist aber relativ gut zu beziehen. Kann ich schwer empfehlen. Lässt sich gut lagern.

Markus Die haben übrigens jetzt gerade ihr neues Museum eröffnet. Also wer jetzt mal hinkommt, macht auf jeden Fall noch mal mehr Sinn. Sehr cool.

Flo Von daher, das war mein Weihnachtslieblingsbier. Cheers. Ich bin quasi raus. Wer auch noch ein Weihnachtsbier hat, haut’s raus.

Ferdi Ich könnte noch was sagen dazu. Das habe ich vor dem Schuf getrunken. Und zwar, wort’s war, Festlager. Ziemlich cooles Bier. Wirklich ein klassisches Festbier. 5,8% Alkohol, 26 Bittereinheiten und von einer polnischen Brauerei. Und zwar Stu Mostow [48]. 100 Brücken heißt das Ganze. Das ist nämlich eine Brauerei aus Breslau. Das ist die Stadt der 100 Brücken. Also ein sehr, sehr leckeres Bier. Gibt es übrigens bei uns in der Wein und Bier WG. Also wenn ihr mal, ich nutze das jetzt mal als Werbeplattform, wenn ihr mal in Dortmund seid, dann schaut doch mal. Bei uns in der Wein und Bier WG vorbei. Wir haben ein tolles Bier da. Das habe ich gerade getrunken und ich bin weiterhin in Polen unterwegs und Promised Land, Greenpoint [49]. Das ist das, was ich jetzt gerade trinke. Ihr merkt schon, ich bin jetzt raus. Also es ist schönes West Coast IPA, 7% Alkohol. Es war ein wunderschöner Abend. Ich bin total glücklich und danke, dass ich dabei sein darf. Sehr cool.

Markus Also ich werde Weihnachten dieses Jahr unter dem Motto Berliner Weise verbringen und werde von Lemke die Kaiserweise [50] haben, von Schneeeulle natürlich die starke Weise und von Thomas Tyrell [51] sein neues Ding und bin mal gespannt, wie es danach so geht.

Paul Sehr cool. Prost. Ja, in diesem Sinne, Leute, danke, dass ihr zugeguckt habt. Ich würde sagen, die finalen Worte, ich übernehme das, Flo. Danke, dass ihr auf jeden Fall heute dabei wart. Danke, dass ihr uns sonst so zahlreich zuhört. Das freut uns, natürlich auch sehr. Wir haben es durchblicken lassen, es steckt viel Arbeit drin, aber wir machen das auch echt gerne und freuen uns natürlich auch immer über Feedback und davon lebt die ganze Geschichte, auch von Fragen und da sind auch immer clevere Dinge dabei, wo Flo und ich dann einfach auch nicht genau, wo wir auch erstmal recherchieren müssen und das ist auch cool und das freut uns auch und das ist auch der Anreiz, den wir auf jeden Fall haben und auf jeden Fall 2024 wieder reinhören, geht weiter.

Die Staffel ist ja quasi Jahres-übergreifend, also es geht weiter mit Pils. Wir haben ein paar Sachen für euch geplant, da kommt noch was auf euch zu, haltet euch mal schön fest. Das ist noch lange nicht alles gewesen. Da geht noch was. Ideen haben wir viele. Ideen haben wir ja auch viele, wir müssen uns gegenseitig immer so ein bisschen bremsen, weil wir das Ganze ja auch nicht hauptberuflich machen, aber ja, wir haben uns für ein paar Sachen entschieden und ja, da gibt es nächstes Jahr auf jeden Fall wieder was zu hören und vielleicht auch zu sehen, weil ich fand das hier ziemlich cool, also wenn man das nochmal so aufzieht.

Ich finde es jetzt auch gerade cool, euch alle zu sehen, also so als Talkrunde oder so, finde ich das auch nicht schlecht. Einfach mal sacken lassen, Flo, glaube ich, genau. Die Nachbereitung, die werden wir auf jeden Fall machen, also vielen Dank und ich würde sagen, ich klicke jetzt hier gleich mal auf Stream beenden, macht’s gut, schönen Abend noch, aber ihr, also ihr, die ich euch hier sehe, ihr bleibt noch kurz da, also nicht auf jeden Fall verschwinden. Wir trinken doch ein kleines Bierchen.

Markus Macht’s gut. Ciao.

Ferdi Ciao, frohe Weihnachten.

Tommy Ciao, auch von mir tschüss.

Quellen

[1] Gulating Gesetz §7

[2] Schlenkerla Urbock, unfiltriert, Jahrgang 2018

[3] 01.02.2024 Mikkeller Home Brew Competition 2023

[4] 04.02.2024 Hefezüchter Natürlich geht mehr – Gemeinschaftssud & Wettbewerb 2024

[5] 08.03-10.03.2024 HBCON 2024

[6] 13.04.2024 Homebrew Bayreuth

[7] xx.xx.2024 Best Brew Challenge

[8] 01.06.2024 Kölner Brauschau

[9] 07.09.2024 Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer

[10] xx.xx.2024 Bonner Brauschau

[11] 26-28.12.2024 BrauBeviale

[12] Rezept Weihnachtsbier Tommy MMuM

[13] Glühbierpunsch Störtebeker

[14] Warmes Bier bei Erkältung

[15] Polen Grzane Piwo

[16] Belgisches Glühbier

[17] Glühbierrezepte

[18] Weihnachten: 10 interessante und wissenswerte Fakten über das Fest der Liebe

[19] 9 Sachen die du über Christmas Alkohol wissen musst

[20] Top Selling Christmas Drinks

[21] Holiday Drinkign Statistics

[22] Die wahre Bedeutung von Weihnachten

[23] Julfest

[24] Als es noch illegal war, kein Weihnachtsbier zu brauen

[25] Heimbrauen in Norwegen

[26] Silversterbier Schottland

[27] Spiced Heated Ales in England

[28] Christmas Bier 19 Jahrhundert England I

[29] Christmas Bier 19 Jahrhundert England II

[30] Christmas Bier 19 Jahrhundert USA

[31] Christmas Bier in Belgien 19 Jahrhundert

[32] Chima Bleue Christmas Bier Ursprung

[33] Weihnachtsbier in Deutschland

[34] Bierakademie – Sommelierkurse

[35] Fastenzeit vor Weihnachten

[36] Bockbier

[37] Aventinus – Weizendoppelbock

[38] Niederegger Marzipan Tafel Orange

[39] Beer-Pairing: Aroma und Geschmack

[40] Huppendorfer Weizenbock

[41] Buch: Craft-Bier einfach selber brauen

[42] Buch: Noch mehr Craft-Bier selber brauen

[43] Buch: 50 Craft-Bier-Rezepte

[44] Buch: Craft Bier für Ungeduldige

[45] Kühn Kunz Rosen – Schrille Nacht

[46] Abstimmung Bierstil für die 8. deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer bei Störtebeker

[47] St. Bernadus Christmas Ale

[48] Stu Mostow WRCLW Bezalkoholowy 0.5l

[49] THE PROMISED LAND GREENPOINT West Coast IPA

[50] Lemke Luise Königliche Weisse

[51] Tyrell Braukunstatelier Kaiserweisse 2023

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