„Leidenschaft, Wissen, Bier. Willkommen bei Brautag, dem Podcast über Bier und Braukunst. Was Trends angeht, sind Hobbybrauer manchmal näher am Puls der Zeit als mancher professionelle Brauer. Das zeigen gerade auch die Kreativbiere, die die Teilnehmer mitbringen. Da ist alles dabei, von Kräuterbieren, Sauerbieren über Fruchtbiere. Die Range ist schier unerschöpflich. Teilweise bringen die Hobbybrauer sogar holzfassgereifte Biere mit. Da frage ich mich manchmal, wie die das zu Hause überhaupt machen. Für viele professionelle Brauer kann das wirklich bereichernd sein.“
Das war Jens Reineke-Lautenbacher und wir sitzen hier einen Tag nach der deutschen
Meisterschaft, nach der siebten deutschen Meisterschaft der Hobbybrauer im Störtebeker Brauquartier.[1]
Paul Flo, sind wir wieder fit? Wie sieht’s aus?
Flo Wie man an meiner Stimme hören kann, haben wir ein ziemlich ereignisreiches Wochenende hier in Stralsund hinter uns. Deswegen, ja, hundertprozentig fit bin ich sicherlich noch nicht. War ein sehr tolles Wochenende mit herausragendem Wetter hier in Stralsund. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel. Es gab wieder tolle Biere und wie der Paul es gerade schon angerissen hat, ja, haben wir die Ehre hier im Störtebeker Brauquartier sitzen zu dürfen mit dem Jens. Erstmal vielen Dank, dass wir hier sein dürfen.
Jens Ja, es ist mir eine große Ehre, dass ihr bei uns seid. Schönen guten Morgen zusammen. Ich bin ein kleines bisschen fitter, glaube ich, von uns dreien.
Paul Der fitteste, der fitteste, ja. Ja, was haben wir heute vor? Also natürlich wollen wir erst mal sagen, herzlich willkommen zu unserem ersten Special. Wir wollen euch einfach mal so ein bisschen zeigen, was hinter den Kulissen steckt hier, wie so ein Event geplant wird, was es für eine Vorbereitungszeit ist und wollen einfach mal so ein bisschen den Jens, ja, einfach mal ein bisschen fragen, was so nötig ist, damit man so ein geiles Event für Hobbybrauer auf die Beine stellen kann.
Jens Danke für das Kompliment an erster Stelle und ja, löchert mich gerne. Ich stehe gern zur Verfügung. Ich freue mich richtig, dass ihr da seid. Ich bin ja selbst ein treuer Podcasthörer, immer wenn ich irgendwie unterwegs bin und was gibt es da Cooleres als ein Podcast, der ums Hobbybrauen geht? Das ist eigentlich der perfekte Match und große Ehre, dabei zu sein bei euch.
Vorstellung Jens Reineke-Lautenbacher
Flo Ja, wir freuen uns und bevor wir richtig rein starten, würde ich sagen, ich glaube von unserer Community kennt dich vielleicht nicht jeder in den letzten Details. Dich kennt man als den Mann, der die Fäden zusammenhält für die Deutsche Meisterschaft, der Schirmherr der ganzen Veranstaltungen, aber du hast ja hier bei Störtebecker noch einen anderen Job. Vielleicht kannst du da noch ein paar Worte dazu sagen.
Jens Ja, sehr gerne. Also mein Name ist Jens Reineke Lautenbacher. Fangen wir ganz vorne an. Ich bin 36 Jahre alt, verheiratet, habe einen kleinen Sohn, einen kleinen Korbinian und jeder, der schon mal in Freising war, kann sich somit vorstellen, dass ich meine Frau während des Studiums kennengelernt habe. Ja, ein kleiner Brauer, erst mal mit zehn Monaten, glaube ich, hat er eine Hopfengabe gemacht. Das war ein Düsseldorfer Alt, was er hopfen durfte.
Ja, ich bin auch Hobbybrauer, ganz ursprünglich mal. Ich habe mit 15 Jahren zu Hause angefangen, Bier zu brauen, bin im Getränkefachgenusshandel in Nordrhein-Westfalen, also im Sauerland groß geworden und ja, seit Kindesbeinen an irgendwie, ja, jeden Morgen mit Fässern und Flaschen geklimpere, wach geworden und habe dann irgendwann mal zu meinem Papa gesagt, du, das kann ja gar nicht so schwer sein, Bier zu brauen, da kommt so ein Laster mit irgendwelchen staubigen Körnern, ja, Wasser, Hefe, kenne ich vom Backen zu Hause und dieses grüne Zeug, was da immer wächst, wenn wir auf dem Weg nach München sind. Also das probiere ich mal.
Meine Oma hat mir dann so ein Heimbraubuch, Bier selbst gebraut, von Klaus Kling, geschenkt. Das habe ich tatsächlich immer noch. Es verpasst jetzt mit, hier hochzubringen zum Tisch. Es ist sogar hier in meinem Büro. Ja, erstes Bier, ein Bier pilsender Brauart, eine Klonrezept eines Bitburger Bieres, als kleinen Funfact, wie es in den Bieren stand. Ja, erste mal irgendwie mit zehn Monaten, elf Monaten mit Papa in der Brauerei gewesen, sowie Asterix und Obelix quasi da ins Fass gefallen und ja, vom Hobbybrauer dann, Brauerlehre klassischerweise gemacht, Studium noch mal in Weihenstephan, zwischendurch beim Ausland ein bisschen unterwegs gewesen, Boston Beer Company in der Schweiz war ich und dann bin ich irgendwann vom Zürichsee nach Vorpommern gezogen.
Das konnten in der Schweiz sehr wenige Menschen verstehen, die dann hierher gekommen sind und mit mir Bier getrunken haben und sich das angeguckt haben. Die fanden es dann gut. Jetzt haben mich dann alle Leute erstmal gefragt, wo Störtebek denn liegt. Ich musste erst mal aufklären, dass das Stralsund ist und dass Klaus Störtebeker ein Pirat war. Aber das mal ja, so ein bisschen zu mir, wo ich herkomme.
Was tue ich normal in meinem Job? Ich bin Leiter Forschung und Entwicklung, heißt neue Produkte, damit verbunden manchmal auch neue Technik und Technologie mit den Kollegen hier gemeinsam anzuschauen, zu entwickeln, zu implementieren. Darüber hinaus noch weitere Projekte, Zusammenarbeit mit lokalen, regionalen Hochschulen. Aber aktuell ein recht großes Projekt. Da geht es um zirkuläre Produktion von Lebensmitteln und Getränken. Dazu bei Interesse, vielleicht mal mehr. Also eigentlich ein erfüllter Alltag und on top kommt dann die Deutsche Meisterschaft, was aber ein absolutes Herzensprojekt ist. Und wie gesagt zum siebten Mal jetzt gemacht und jedes Mal, wenn man bei der Siegerehrung auf der Bühne steht, sagt man, das machen wir nächstes Jahr wieder. Das so als manchmal in Anführungsstrichen betriebsinternes Hobby anzusehen.
Flo Ja und diese Liebe, auch die Liebe zum Detail, das Herzblut, was ja da reinsteckt. Ich denke, das sind der Partner und ich uns einig, das merkt man. Und an jeden, der gerade zuhört und vielleicht sich fragt, wie es hier in Stralsund so ist. Also ich muss sagen, so langsam fühlt sich das jetzt nach dem sechsten Mal, wo ich dabei war, so ein bisschen an wie Heimkommen. Und es ist schön hier. Eure Brauerei hier ist toll. Das Event ist super. Es ist einfach ein tolles Wochenende, aber auch ein bisschen anstrengend.
Paul Ja, da stimme ich auch ein. Vor allem, wenn man so am Sonntag hier so zusammensitzt. Bevor wir jetzt weiter einsteigen ins Interview, frage ich jetzt trotzdem mal in der Runde, wollen wir ein kleines Bierchen aufmachen? Also Flo und ich haben uns überlegt, dass wir unsere Kreativbiere so im Laufe des Interviews ausschenken. Meins ist leider gestern relativ schnell ausgetrunken gewesen, kam gut an und hat mich auch gefreut. Aber ich habe trotzdem ein Cream Ale mitgebracht, was ich gestopft habe. Ich dachte, wenn schon, dann muss ich. Also wenn ich jetzt kein Cream Ale mit nach Stralsund kriege, dann weiß ich auch nicht. Oh, da kommt es schon.
Jens Aber mich freut es natürlich umso mehr, eure Biere einmal auch verkosten zu dürfen. Weil ich den ganzen Tag gestern auf dem Gelände unterwegs war. Es ist ja immer irgendwie, wo was, Workshops, Master Classes und so weiter. Und ich habe gestern schon einmal geschielt auf das Bier mit oiben dem schönen Wachskappe, was uns gleich noch erwartet, ohne zu viel vorwegzunehmen. Und ich habe gestern irgendwie gegen Feierabend dann ein, zwei Bier getrunken. Muss aber persönlich sagen, es sind zwei Bier geblieben. Gut für das Interview heute Morgen, muss man dazu sagen.
Flo Das war eine schlaue Wahl. Bei mir waren es ein paar mehr Biere über die Sessions.
Jens Aber es waren richtig gute Sachen dabei. Also ich habe in viele wirklich grinsende, glückliche Gesichter geschaut. Ich habe es geschafft, so zwischendurch mal irgendwie so ein ganz kleines bisschen zu nippen. Ich hatte einen Fruchtsauer ganz am Anfang mit japanischer Yuzu. Das war mega erfrischend. Dieses Mexican Lime Lager ist mir auch irgendwie so in Erinnerung geblieben als absolutes Sommerbier. Und dazwischen, ich habe vieles nur sehen können. Wirklich richtig tolle Biere. Die Leute waren mega begeistert. Und jetzt steigt mir tatsächlich hier schon so eine super fruchtsaftige Hopfennote in die Nase, bevor ich das Glas nur nehme. Und ja, Paul, ich bin gespannt. Make Creme Ale Great Again. Hattest du nicht auch mal so eine Kappe wie Donald Trump mit diesem Spruch drauf?
Paul Nee, ich hatte glaube ich mal so einen Sticker oder so. Aber ich war mir da nicht so richtig, ob das so richtig politisch korrekt ist. Aber den Hashtag habe ich auf jeden Fall gelassen. Ja, ich mag den Bierstil einfach. Mir macht das Spaß, auch mit Mais zu brauen oder anderen Adjuncts in der Schüttung. Und das ist hier einfach cool. Und das war jetzt einfach die, das ist quasi der kleine oder große Bruder, je nachdem, wie man es sieht, von dem Gurkenbier, was ich mitgebracht hatte gestern. Weil das habe ich aber natürlich mit, das habe ich nicht untergärig vergoren, sondern das ist mit der Verdant IPA vergoren. Und dann habe ich das eben auch nur mit Talos und Monroe, aber nur ganz dezent gestopft. Aber es ist halt doch sehr, sehr fruchtig geworden dadurch. Also ich bin da absolut zufrieden. War so einfach, ich habe gedacht, okay, die 15 Liter, irgendwas muss ich noch mit dem anderen Sud machen. Und war dann eigentlich ganz begeistert, als das hier dabei rausgekommen ist. Also so ein schönes Sommerbier.
Jens Ja, dann würde ich sagen mal zum Wohl. Prost. Prost.
Flo Wunderbar, das schmeckt auch.
Jens Sehr, sehr lecker für den Morgen. Ich trinke ja morgens auch mal ganz gerne so einen Pink Grapefruit-Saft tatsächlich. Und der Talos bringt natürlich so eine schöne Grapefruit-Aromatik da rein. Mag ich sehr gerne. Also super lecker. Klaus Augenthaler hat ja mal gesagt, Weißbier ist das einzige Bier, was man zum Frühstück trinken kann. Ich korrigiere mich jetzt an der Stelle und muss sagen, gestopftes Cream Ale passt auch sehr gut zum Frühstück. Also sehr, sehr lecker. Danke, dass ich da teilhaben darf. Magst du noch mal irgendwie ein, zwei Töne zum Gurkenbier sagen?
Paul Das habe ich leider verpasst. Ja, das müssen wir ja auch so ein bisschen anreißen. Nachher kommen wir ja noch zu Flo’s Kreativbier. Aber ich habe mir dieses Jahr gedacht, Cream Ale auf jeden Fall ganz oben auf die Fahne geschrieben. Und dann wollte ich natürlich das auch irgendwie einen kreativen Touch geben. War dann relativ schnell bei der Kombination Kokos und Limette und habe dann auch Kokoschips und Limettenabrieb dazugegeben und wollte aber wieder, wie damals auch beim Peanut Butter Brown Ale, irgendwie noch so eine Brücke schlagen. Also ich wollte die irgendwie noch kombinieren, aber mit einer außergewöhnlichen Sache. Und da ist mir irgendwann die Gurke, wie auch immer mir das eingefallen ist, ich kann es euch tatsächlich nicht wirklich sagen. Aber sie war dann auf einmal da und als ich das dann meiner Frau, die gestern ja auch mit dabei war und kräftig mit ausgeschenkt hat, gesagt hat, hat sie gesagt, du spinnst. Was soll jetzt die Gurke da drin? Die anderen beiden, ja geil, das nehme ich, aber die Gurke. Und dann habe ich die erste Version gebraut und konnte sie dann vom Gegenteil überzeugen. Und in der zweiten Version, die ich dann gestern mitgebracht habe, habe ich einfach nur noch ein bisschen Kokos wieder runtergeschraubt und Limette und Gurke hoch, dass so diese Frische ein bisschen mehr da ist. Aber ja, also Gurke, Salatgurke. Also ich habe die entkernt, geschält, kleingestückelt und dann habe ich das quasi einfach mit reingegeben. Und als ich dann zufrieden war mit dem Aroma, habe ich das Bier ins Keg geschlaucht und so dann gestern hier mit hergebracht.
Jens Super cool. Also du hast Anleihen bei David Hertel genommen.
Paul Ich dachte, es ist auch mal wieder Zeit für ein Gurkenbier.
Jens Wenn ich hier einen kleinen Gruß übermitteln darf. David, sei uns gegrüßt. David war ja vor ein paar Jahren mal bei uns. Ich weiß gar nicht, war da einer von euch schon hier? Da hat David einen kleinen Vortrag gehalten. Ich habe ihn eigentlich gefragt, er soll ein bisschen über kreatives Brauen sprechen. Und am Ende hat er erstmal ganz, ganz viel über sich, seine Familie erzählt und die Mutti die etikettiert. Also David, sei uns an der Stelle herzlich gegrüßt. Super sympathischer Typ. Und jeder war begeistert, weil er das Rezept von seinem Gurkenbier verraten hat am Ende. Und wenn ich an Gurken denke, muss ich an David Hertel denken. Das ist in Deutschland glaube ich total miteinander verknüpft.
Paul Das hat er geschafft. Ja, das hat er definitiv geschafft.
Jens Aber super erfrischendes Bier, denke ich, gerade für den Sommer. Also Gurken, Limette, gestern die Temperaturen, für alle, die nicht dabei waren, 30 Grad oder drüber, je nachdem, in welchem Einfall man oben auf der Dachterrasse stand.
Paul Ja, das war auch so das Feedback, was ich gekriegt habe. Viele waren natürlich skeptisch, gerade wegen der Gurke. Der Rest, wie immer, also Kokos und Limette kriegst du ja die meisten eigentlich. Aber das war natürlich auch das Ziel, die Leute so ein bisschen zu locken. Und genau das war das Feedback, was ich bekommen habe. Super erfrischend. Das Bier hatte trotzdem 6,4 Umdrehungen. Also ich habe das ein bisschen stärker eingebraut in der zweiten Variante, einfach noch ein bisschen mehr Aroma transportieren zu können. Und ja, das Feedback war wirklich durchweg gut. Und ich war 40 Minuten vor der Session, waren die 15 Liter einfach weg, obwohl ich schon immer so kleinen Fingerbreit eingeschränkt habe. Aber die Leute waren echt interessiert, wie es schmeckt.
Jens Ich habe mich am Freitag gefragt, gefühlt kommt hier jeder mit 30 bis 50 Liter Keks an. Geht das überhaupt weg? Aber da war ich umso mehr überrascht, dass viele Leute gesagt haben, halbe Stunde vor Sessionende, also wir hatten ja mal so anderthalb Stunden, ist schon alles aus. Also Wahnsinn, muss ich auch sagen, Kompliment. Also wenn man 10, 20, 30 Liter Kek leer bringt in so einer Session, dann hat man auch was Gutes mitgebracht, muss ich ganz ehrlich sagen.
Paul Ja, also ist auch die Lehre, die ich so ein bisschen habe, nächstes Jahr habe ich nicht mehr mit. Also dass man wirklich bis zum letzten Gast, der dann was haben will oder so, ausschenken kann. Ja, aber jetzt steigen wir ein, oder Flo?
Flo Jetzt legen wir los. Jetzt löchern wir den Jens. Genau, wir haben viele Fragen im Gepäck.
Jens Die Zunge ist gelöst.
Flo Ja, genau, das war das Ziel. Wunderbar, ja genau, das haben wir Paul Sampier gut eingeleitet. Ja, mittlerweile ist ja die Deutsche Meisterschaft, die gehört ja, sage ich mal, zum Hobbybrauerjahr dazu, ist bei vielen Leuten fest eingeplant. Wir fiebern da das ganze Jahr drauf hin, aber ich sage mal, euch beschäftigt ja die Meisterschaft nicht nur an dem Wochenende, sondern ich gehe mal davon aus, das ganze Jahr spielt das bei euch irgendwie eine Rolle und es gibt unterschiedliche Sachen vorzubereiten und was uns interessieren würde und auch, denke ich, die Community, wie das so der Jahresablauf ist, also die Road zu der Deutschen Meisterschaft sozusagen, was da alles so dazugehört, welche großen Bausteine, vielleicht kannst du da so ein bisschen ausholen, weil ich glaube, da ist das eine oder andere dabei, was wir vielleicht noch gar nicht wissen, was auch noch dazugehört.
Jens Gerne, gerne, also wie du schon gesagt hast, es wird definitiv nicht langweilig um diverse Homebrew-Themen und wenn wir jetzt mal einfach ausgehen vom gestrigen Tage, vom 9.9., ja, der neue Sieger, ganz sympathischer junger Kerl übrigens, wird im Februar Papa, im Januar werden wir mit ihm sein Bier einbrauen. Ja, Sieger gekürt, ja, was ist Samstag die Meisterschaft, Sonntag, heute haben wir eine Podcastaufnahme, gleich gehe ich wahrscheinlich ans Strand und morgen wird es dann ernst, am Montag nach der Meisterschaft, ich werde mit dem Meister telefonieren, wir schauen uns gemeinsam das Rezept an, hocken uns hier in der Brauerei zusammen, wahrscheinlich ist das ein Bier, was nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut ist, also heißt Hafer, Haferflocken und so weiter sind drin, dann geht es daran, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen, letztendlich sich die Zutaten zu besorgen, Spezifikationen zu den Zutaten, also erstmal so dieser ganze nüchterne technische und Ressourcenpart, der zu erledigen ist, Ausnahmegenehmigung beim Ministerium hier im Land beantragen, das sind also circa 20, 30 Seiten, die ich alles wegschicke, so ein riesen Batzen und ja, dann bereiten wir uns erstmal vor, darauf das Bier hier einzubrauen, das ist in der Regel immer Dezember, je nachdem was es für ein Stil ist, je nachdem wann es in den Markt gehen soll, machen wir das Dezember, beziehungsweise im Januar, wird es jetzt in KW1 sein, nächstes Jahr, wenn wir gemeinsam brauen, der Meister kommt her und dann ist das nicht im Prinzip so eine Zoosystematik, wo man hinter so einer Fensterscheibe quasi schaut, wie wir sein Rezept verwirklichen, sondern da ist Hands-on, also das ist immer eine ganz schöne Sache, Freitag oder Samstag brauen wir das Bier mit ihm dann ein, ja wir brauen, was dann passiert, das wissen wir alle, wir fiebern gemeinsam, Gärung, Reifung, Kalthopfung, ich schätze mal, er wird auch eine Kalthopfung am Ende der Gärung haben, würde ich schätzen, also eine doppelte, Double Dry Hopped, wie es so schön heißt, ja dann bereiten wir uns vor auf die Präsentation des Bieres, wir werden wieder eine Störtebeker Live Abenteuerreise machen, eine Online-Verkostung, wo er sein Bier der ganzen Republik, 1000-2000 Boxen, werden wir vermutlich verschicken in ganz Deutschland, an der Stelle ist ja gesagt, ich schicke euch auch eine, zum Mitmachen, wir können auch gerne, ist jetzt hier alles gar nicht abgesprochen, aber ich sage jetzt mal, wir verlosen im Brautag-Podcast die Systematik, wie es funktioniert, müssen die beiden sich jetzt hier überlegen, verlosen wir drei Boxen für die Premiere, baut das mal irgendwie ein, das nehmen wir sehr gerne mit, 1. März 2024 ist das Datum, freitags abends 20.15 Uhr, ja dann machen wir alle gemeinsam das New England IPA auf und schauen, wie wir es hier von 20 Liter auf 120 Hektoliter, das ist unsere Sudgröße, die wir haben, übertragen haben, was passiert in der Zwischenzeit, viele haben gestern schon vorgeschlagen, ja mit QR-Code, welches Bier, welchen Bierstil sie nächstes Jahr brauen wollen und an der Präsentation des Siegerbieres im nächsten Jahr ist dann gleichzeitig auch das finale Voting, was nächstes Jahr gebraut werden soll, wir entscheiden das tatsächlich nicht, das eine oder andere Mal ist ja auch schon Cream Ale auf der Liste gelandet. Ich versuche es auch immer wieder. Es war immer so ein bisschen verdächtig, da waren immer so IP-Adressen aus Hessen die ganze Zeit, die so im Sekundentakt abgestimmt haben. Ja, finales Voting, wir wissen dann, was uns, auf deutsch gesagt, hier eingeschenkt wird, das ist nicht immer ein Vergnügen, insbesondere, also zu verkosten ist das eine, das sind total leckere Sachen, aber das dann hinterher auch mit dem Meister zu verwirklichen, da ist die eine oder andere Challenge dabei. Ja, wir haben rausgefunden, gut nachgefragt, einfach mal so ein bisschen in der Pandemiezeit Trainingslager gemacht für die Hopfenweise, der eine oder andere wird sich erinnern, kam jetzt wieder die Nachfrage und wir haben gesagt, okay, dann machen wir das, halt geht’s immer. Also Trainingslager wird es dann auch geben, diese ganzen Sachen vorzubereiten, durchzuführen, man bereitet sich auf die nächste Meisterschaft vor und ja, wenn ich mir ein paar Hobbybrauer einlade und ein paar Bierchen trinke, dann ist das im privaten Maßstab vielleicht eine lockere Geschichte, aber lade dir mal 400 Freunde ein, da musst du dir Gedanken machen, wer zwischendurch mal bei den Toiletten schaut und ob jetzt der Würstchenwagen und da das Zu- und Abwasser und da haben wir zum Glück hier Kollegen im Veranstaltungsbereich, Kolleginnen und Kollegen, die das sehr professionell machen, auch da einen ganz ganz herzlichen Dank an der Stelle mal, bis hin zu unserem Hausmeister, der morgens um 6 Uhr dann hier steht und die, man kann auch sagen, Freitagabend war sehr nett, stimmen wir die beiden zu. Irgendwie haben wir es geschafft, mit der Heimbraugemeinde knapp 900 Liter Bier zu vernichten. Irgendwie diese 1800 bis 2000 Flaschen Bier einzusammeln, die auf dem Hof überall standen. Ja, also es steckt ganz ganz viel Arbeit drin, jahr und, bis hin zu den Kollegen im Bereich Kommunikation, dass da regelmäßig ein Social-Media-Post kommt, dass wir da unterwegs sind, dass die Anmeldung funktioniert, also man kann wirklich sagen, es gibt da eigentlich so gut wie keine Pause und dem nicht genug, gibt es vielleicht nachher noch einen kleinen Spoiler, wir haben tatsächlich für die Zukunft noch ein bisschen mehr vor, so dass wir unterm Jahr noch weniger Langeweile haben. Sehr gut. Umso besser, dann ist auch ein bisschen diese Leere, die so über das Jahr entsteht, ist so ein bisschen gebrochen. Das macht schon Spaß, auch mit dem Trainingslager habe ich auch mitgekriegt, dass die Nachfrage dann hoch war, also ich habe das so ein bisschen verfolgt in Social Media, Kommentare und so weiter, ob es da wieder was gibt, also da hat jedes Jahr so ein bisschen mehr zu tun dadurch, natürlich auch. Also uns lag das mit dem Trainingslager zum Beispiel, wenn wir da kurz mal drauf eingehen, am Herzen, es sind ja jedes Jahr Stile, wenn ich mich jetzt hier links und rechts bei euch umschaue, ihr seid ja so ganz breit aufgestellt auch an Bierstilen, die ihr braut, vielleicht der ein oder andere Hobbybrauer, ist ja eher so traditionell, es gibt ja manche Hobbybrauer, die sagen, ich brauche mir irgendwie so ein schönes Kellerbier oder sowas oder machen Märzen, also eher traditionelle Stile und wir kommen ja dann durch das Voting wohlgemerkt des Öfteren hier mit doch Stilen um die Ecke wie einer Hopfenweiße im New England IPA, die man jetzt vielleicht nicht schon so oft gebraut hat und da einfach mal, dass wir uns alle an die Hand nehmen und einfach mal ein gemeinsames Grundlevel erreichen, einfach mal hinführen zu dem Stil, Biere mal probieren, mit Brauern sprechen, die diese Biere schon länger brauen, die dann eine gewisse Exzellenz auch haben mit dem, was sie tun, aus dem Rohstoffbereich Partner mal dazuholen, die mal ein bisschen was erzählen zu Rohstoffen, Technik, Technologie, also das liegt uns da so ein bisschen am Herzen und wie immer am Ende, man wird definitiv nicht dümmer, hat einen schönen Abend, hat einen sechser Karton Bier ausgetrunken mit zwei Freunden, also das wollen wir in Zukunft weiter machen, ich bin gespannt, was es für ein Stil ist, es wabert ja immer so ein bisschen, also irgendwie seit Jahren, ich glaube irgendwann werden wir noch ein Düsseldorfer Altbier kriegen, da habe ich auch ein absolutes Herz dafür, muss mal gucken, ich war kürzlich erst in Düsseldorf, können wir auch eine schöne Box zusammenstellen, aber wie immer bei Wahlen darf man von außen nicht eingreifen, gilt auch für dich Paul, ich bin gespannt, was da noch kommt, Trainingslager wird es auf jeden Fall in den nächsten Jahren immer wieder geben, so viel sei schon mal gespoilert.
Flo Das klingt doch gut, mir haben die Trainingslager bisher auch sehr gut gefallen, von daher, das freut mich.
Jens Also eine Hopfenweiße mit Hans-Peter Drexler trinken war schon nett. Auf jeden Fall, ich glaube für jeden, der da teilgenommen hat, der wird das bestätigen.
Flo Neben dem Altbier, gibt es irgendeinen anderen Bierstil, der dir am Herzen liegt, den du mal gerne sehen würdest, den es noch nicht gab?
Jens Also mir liegen ziemlich viele Bierstile am Herzen, bei mir ist das immer so ein bisschen jahreszeitenabhängig, muss ich ganz ehrlich sagen, also wenn ich jetzt im Sommer so ein schönes fruchtig gestapftes Bier von mir habe, das finde ich ganz lecker, ich mag traditionelle deutsche Bierstile, also ich finde auch Bierstile wie ein Märzen, das ist weit unterschätzt, da kann man richtig was rausholen. Ich kann mir auch vorstellen, ich bin ja so ein bisschen ein Kind des Ruhrgebietes, was meine Ausbildung angeht, wenn ich mir jetzt das Export von Brauwolf anschaue, der Borussia Brauerei, man kann auch mit solchen Bierstilen richtig was machen, ich bin da echt gar nicht so festgelegt, wechsle regelmäßig durch, ich finde Rauchbiere mega spannend, also da geht mein Gruß an Michael Hanreich raus von der Schlenkerla Brauerei, wir tauschen schon mal Hausdruck zwischendurch und ich habe so einen wunderbar gemischten Schlenkerla Karton im Keller, der fast jetzt schon leer ist, auch da, also mit Rauchbier, man kann super tolle, vielfältige Sachen machen und einerseits schlägt das Herz immer so ein bisschen traditionell, auf der anderen Seite finde ich auch immer so internationale Trends ganz cool mitzunehmen, wobei ich jetzt nicht sagen möchte, dass hier irgendwelche Leute Cold IPA vorschlagen sollen, weil der Zug ja eigentlich fast schon vorbei ist.
Bevor er richtig losgefahren ist. Ich könnte mir einen Fruchtsauer tatsächlich vorstellen, ist immer ein bisschen die Frage, wie wir das dann auch hier umsetzen können. An dem so einen Kettelsauer mit Frucht oder so, könnte ich mir vorstellen, dass man sowas mal macht. Weizenbock jedes Jahr irgendwie ein Thema, also auch da gibt es eine riesen Community, also Weizenbock in Klammern, ohne späte und kalt Hopfengaben, ist auch das Personal, wir haben hier einige Kolleginnen und Kollegen, die aus dem Bereich südlich des Weißwurst-Äquators kommen, die wünschen sich jedes Jahr letztendlich einen Weizenbock. Mal gucken, belgische Biere, ein belgisches Double kann ich mir ganz hervorragend vorstellen oder ein richtig schönes Triple, wenn man da vielleicht auch noch ein bisschen mit Hopfen spielt oder mit Hefe spielen kann. Ja, ich kann mir da tatsächlich einiges vorstellen und lasse mich jedes Jahr wieder neu darauf ein.
Flo Ja, von daher haben jetzt alle gehört, die nächsten, ja, gefühlt 20 deutschen Meisterschaften, die sind möglich. Die Ideen werden nie ausgehen und ja, das ist ja auch das Schöne in der Bierwelt.
Jens Und die Ideen kommen ja von euch beiden, ich gucke ins Mikrofon hier, auch von euch zu Hause.
Also macht da gerne mit, schlagt euren Bierstil vor und wie es in der Demokratie ist, wer nicht bstimmt, der kann sich hinterher nicht beschweren. Also macht da gerne mit, schlagt vor und irgendwann kommt das Voting, wo wir 5, 6 Bierstile, die am häufigsten genannt wurden, dann letztendlich zur Wahl stellen und dann heißt es einfach mal abstimmen und mitmachen und dann, ja, mitgehangen, mitgefahren.
Paul Da sprichst du aber auch was an, also die, haben wir auch im Vorfeld mal drüber gesprochen, über die Teilnehmerzahl so grundsätzlich. Einmal in Bezug vielleicht auf den Bierstil, macht das was aus? Also das dann doch welche sagen, das ist nichts für mich und auch so ein bisschen über die Jahre. Also ist wahrscheinlich mehr geworden oder gab es so Schwankungen, dass ihr gesagt habt, oh jetzt ist es doch mal ein bisschen zurückgegangen oder war der auf einmal total überrascht, dass so viele abgegeben haben?
Jens Also zunächst war ich das erste Jahr überrascht, wo hier 80 Wettbewerbsbier aus 14 Bundesländern eingereicht wurden. Und wir haben ja gerechnet, das ist eben eine nette Geschichte, 40, 50 kommen vielleicht im ersten Jahr und dann macht man einen Schritt und dann 80, okay. Da hatte ich jetzt noch nicht so den breiten Support hier in der Firma in dem Sinne davon, dass wir die Eventabteilung hier eingeschaltet haben. Also ich war dann bis zum Toilettenwagen da involviert. Also das war so die erste große Überraschung und dann, ganz spannend, was der Paul fragt. Es ist tatsächlich abhängig vom Bierstil, vom Wettbewerbsbierstil, wer hier herkommt. Das muss man sagen. Also wir haben hier Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die man regelmäßig sieht. In diesem Jahr hatten wir viele Teilnehmer, die vielleicht auch aufgrund des Bierstils das erste Mal teilgenommen haben, NEIPA. Die sagen so, ich brauche das schon ewig, seit zwei, drei Jahren und super, jetzt mache ich mal mit. Auf der anderen Seite gab es auch Leute, die gesagt haben, NEIPA habe ich gar keine Lust drauf, ich mache nächstes Jahr wieder mit. Ich komme dieses Jahr nicht.
Also Gruß geht raus nach Berlin, liebe Berliner. Nächstes Jahr seid ihr wieder mit dabei. In Berlin ist NEIPA so 2021 oder sowas. Die Jungs und Mädels hatten auf breiter Front nicht so sehr Lust, dieses Jahr zu kommen. Aber es wechselt immer so ein bisschen. Also jedes Mal traditionell sind wir eher mit internationalen Stilen unterwegs, Trendthemen wie NEIPA. Also da wechselt schon immer so ein bisschen die Teilnehmerschaft, wer dann da mitmacht. Bis auf dieses Jahr haben wir viele neue Gesichter gesehen. Auch während der Pandemie, wir haben die Veranstaltung ja auch durchgeführt.
Ich bin auch in diesem Familienfest-Rahmen mit den 200 maximal. Und der eine wurde halb gerechnet und der andere war zu Hause und der andere hat dem anderen die Klinke in die Hand gegeben. Also das war schon spannend. Wir haben es immer durchgeführt und da haben wir schon Wachstum auch während der Pandemie gesehen. Das muss man schon sagen. Also wenn wir immer so sprechen, es waren dieses Jahr irgendwie 175 oder zwischen 175 und 200 die Zahl Teilnehmer beziehungsweise Wettbewerbsbiere. Stecken da aber auch immer noch mehrere Hobbybrauer, wie ihr selbst wisst, dahinter? Weil man braut ja nicht immer nur allein. Gibt es tatsächlich auch.
Aber dieses Jahr, wenn man das gesehen hat, irgendwie zwischen 150 und 200. Ich muss mir die genaue Zahl holen. Ich habe zwar gestern nicht so viel Bier getrunken, aber mir fehlt Schlaf. Also irgendwo in der Range lag die Anzahl der Wettbewerbsbiere und da stecken dann, wenn man sich hier anguckt, wie viele Hobbybrauerinnen und Hobbybrauer auf dem Gelände waren, dann waren es deutlich um die 400, die da waren, die dann dahinter stecken. Brauen zum Teil zu dritt, zu vier, zu fünft oder sagen für die Meisterschaft machen wir irgendwie eine Gemeinschaftssache. Also da haben wir ein super schönes Wachstum gesehen. Viele neue Gesichter. Der neue deutsche Meister zum ersten Mal hier gewesen. Und da ist auch für die nächsten Jahre freuen wir uns immer auf neue Gesichter, freuen uns auf altbekannte Gesichter. Tatsächlich, jeder ist hier willkommen. Wir haben da richtig Lust auf das Thema und sind auch immer und da ganz klare Motivation in euch beiden. Und ich Schaue wieder ins Mikrofon, auch an euch zu Hause. Wenn ihr euch irgendwas wünscht, irgendwelche Vorschläge habt, wie man was besser, was anders machen kann, was man noch hinzufügen kann, ihr irgendwelche Initiativen habt oder so, meldet euch gern. Wir setzen das gern mit euch um.
Paul Das kann ich auch recht bestätigen. Also ihr seid da immer, habt immer noch ein So, kann man immer schreiben. Also ich habe schon ein paar Mails hier hochgeschickt. Nicht nur wegen irgendwie Podcast oder so, sondern auch einfach so. Und man kriegt immer Antwort und es wird immer irgendwie eine Lösung gefunden. Das finde ich echt schön. Das macht echt Spaß. Und auch gestern, als ich auch so mit ein paar Leuten gesprochen habe, zum Teil auch die das erste Mal da waren oder auch vielleicht das zweite Mal. Man merkt einfach, dass die Hobbybrauer, die Community hier zu diesem Event im Mittelpunkt steht. Das ist so, also da geht es nicht um Störtebeker, da geht es nicht um irgendwas anderes, sondern da geht es wirklich um die Hobbybrauer, die hier so eine Plattform kriegen von euch. Und das ist echt schön. Und das kam auch genauso bei vielen beziehungsweise bei allen an.
Jens Also das ist schön von euch zu hören auf unserer Seite. Und das ist tatsächlich, so soll es auch sein. Wir nehmen uns da als Marke zurück. Wir möchten letztendlich dem Thema Hobbybrauen, was so gemeinsame Wurzel von vielen von uns ist, möchten wir eine Plattform geben. Möchten einfach das schönste Hobby um das schönste Lebensmittel der Welt einfach mal in den Mittelpunkt stellen für ein Wochenende. Und wir haben das Glück, wir sind ein inhabergeschütztes Unternehmen. Unser Chef steht zu 100 Prozent dahinter, hat sich auch unter das Volk gemischt mit der einen oder anderen Anekdote, die wir jetzt hier nicht einbauen werden.
Paul Ich habe ein schönes Erlebnis gehabt.
Jens Und unser Chef, wenn er gefragt wird, sagt dann einfach immer nur, ja, ja, er arbeitet hier auch.
Also der outet sich dann nicht immer so. Nee, hat er auch, ja, du hast es so gut gedacht. Nee, also wir machen das super gerne, stehen alle dahinter. Unsere Brauer haben sich gestern auch unter das Volk gemischt. Und ich habe mit zwei von denen gestern noch auf ein spätes Feierabendbierchen gesprochen. Und die waren auch total am Schwärmen und so viele verschiedene Sachen probiert. Und ja, wir alle fiebern immer auf das Wochenende hin. Nehmen immer jedes Jahr mit.
Was kann man noch besser machen? Was kann man anders machen? Kann man noch irgendwas dazu bringen? Deshalb, das ist totale Leidenschaft. Ich glaube, nach dem siebten Male lüften auch vielleicht die Zweifler aus den Anfangsjahren, die uns mal unterstellt haben, dass es irgendeine temporäre Marketingstrategie ist, verstanden haben. Das ist Leidenschaft. Ich meine, dass es positiv auf uns abstrahlt hinterher, das ist jetzt unbenommen. Das ist für uns ein positiver Beifang.
So würde ich das mal nordisch-maritim ausdrücken. Und wie gesagt, im Mittelpunkt steht wirklich Leidenschaft, gemeinsame Liebe fürs Produkt und einfach mal ein richtig tolles Wochenende. Und am Ende, hier stehen ja ein paar der Vorjahres-Siegerbiere, angefangen von der ersten Meisterschaft.
Es kommen auch immer coole Biere raus, muss man am Ende auch sagen. Hinter jedem Bier steht eine Geschichte, auf dem Etikett steht überall der Name drauf, wer es gebraut hat, Ruhm und Ehre.
Also insgesamt eine ziemlich coole Geschichte und wir sind wild entschlossen. Flo hat es gesagt, die nächsten zehn, zwanzig Jahre, dann will ich Ende 50 oder so, wir gucken mal.
Flo Ja, das klingt doch cool. Mich würde noch eine Sache interessieren. Letztes Jahr war die Meisterschaft ja in Kombination mit der Drinktec oder auf der Drinktec in München. Das heißt, ihr hattet da wahrscheinlich nochmal ganz andere Herausforderungen, das ganze Jahr vorzubereiten.
Ist sowas in der Zukunft nochmal geplant oder aus den Lehren des letzten Jahres vielleicht habt ihr euch entschlossen, das jetzt in Stralsund zu belassen? Gibt es da schon Ideen?
Jens Also was ich jetzt erstmal sagen kann, bevor der Blutdruck bei manchen wieder steigt, die Veranstaltung bleibt hier in Stralsund und ihr habt es euch gewünscht. Wenngleich das in München eine ziemlich coole Geschichte war. Viele von euch waren durchaus skeptisch zu Anfang, aber was will ich in München auf so einer großen Messe und da nimmt mich als Hobbybrauer keine Ernst und ich bin da irgendwie verloren. Und für alle, die da waren, kann man ehrlich sagen, das Gegenteil war der Fall. Unser Stand Place to Beer war direkt daneben, European Beer Star mit den Bieren, die ausgeschenkt wurden, da kam was schief. Unser Nachbarstand, also da war richtig los.
Also wir waren die Party Zone mehr oder minder, weil ich glaube wir haben so knapp 600 Liter Hopfenweiße ausgeschenkt auf dieser Messe. Also das werden wir zur nächsten Drink Tag, wir sind da in ganz guten Gesprächen, sehr wahrscheinlich wieder tun. Haben auch da noch einige Ideen.
Grundsätzlich wird es in Stralsund jedes Jahr eine Veranstaltung geben. Wir werden das Format nicht auf Reisen schicken, dass es hier nur alle vier, fünf Jahre stattfindet, sondern es gibt zur Drink Tag, so zumindest ist unser Plan, gibt es einen kleinen Familienausflug, so würde ich das sagen. Was man gesehen hat, Experten, Brauer aus aller Welt, das war so ein richtiger Melting Pot der Stand.
Neben mir stand ein Craft Brewer aus Argentinien, dann kam Hobbybrauer aus Rumänien, dann kamen Amis an, wollten wissen, was wir tun. Also jeder, der da war, du hast selber ausgeschenkt das Perpetuum, wenn ich mich richtig erinnere, das war doch eigentlich eine super coole Sache.
Flo Ja, war mega, ja.
Jens Also wir schicken es nicht auf Reisen und Drinktec werden wir uns wieder ein Special, wir sind mit den Kollegen in Verhandlungen, für euch einfallen lassen. Also eigentlich zwei gute Nachrichten.
Paul Ja, sehr schön, das klingt gut. Ja, bevor wir jetzt in den nächsten Interview-Blog reingehen, kann der Jens auf jeden Fall mal was trinken und mal kurz durchatmen und wir machen noch uns ein Bierchen auf und zwar jetzt deins Flo, das was du gestern ausgeschenkt hast. Ich mach das mal auf, du kannst ja schon mal so ein bisschen sagen, um was geht’s denn hier.
Flo Genau, der Paul muss sich jetzt erstmal durch die, ja, durch das Siegelwachs quälen ein Stück weit, also ist eine 0,33er Flasche mit einem dunklen Doppelbock, 7,5% stark und das Ganze wurde auf brasilianischem Amburanaholz und American Oak Cubes, die aus einem ehemals belegten Jack Daniels Fass hergestellt wurden, drei Wochen bei drei Grad im Keg gelagert. Ja, das Bier hat jetzt eben, sag ich mal, vollends dieses Amburana-Aroma, was sehr besonders ist, aufgenommen, aber ich will jetzt nicht zu viel vorgreifen, könnt ihr mal berichten, was ihr so riecht.
Paul Also ich durfte es ja im Vorfeld auch schon mal trinken, wir hatten ja, glaube ich, schon mal darüber gesprochen, Flo, dass du das, weil wir überlegt hatten, was du mitbringen darfst. Jens, das sind so deine Eindrücke, also ich find’s einfach nur, sobald der Flo mit Holz spielt, wird’s immer wirklich…
Jens In der Nase absoluter Wahnsinn, du hast so ein tolles Zitat von mir da zum Eingang gebracht, ich bin wirklich überrascht, also mittlerweile, Flo, tut mir leid, das zu sagen, bei dir bin ich nicht mehr überrascht, weil ich weiß, dass da bei dir nach oben hin keine Grenzen sind, aber das im Kleinmaßstab zu Hause hinzubringen, diese Qualität, diese Tiefe schon jetzt in der Nase, ich bin gleich ganz gespannt, das in den Mund zu nehmen und zu probieren. Der erste Eindruck, als ich mir die Flasche angeschaut habe mit diesem pinken Siegelwachs, der oben drauf ist, da dachte ich erst an ein Pastry-Bier oder sowas, das war so der erste Eindruck. Sieht auf jeden Fall super sexy aus, gestern auch, wo ich die Flaschen gesehen habe, ich war leider ein bisschen eingespannt, sonst hätte ich auch direkt was probiert und freue mich natürlich jetzt umso mehr, dass eine Flasche nicht übergeblieben, sondern reserviert wurde. Das ist natürlich so vom Geruchseindruck, was ganz anderes, als man sonst von holzfassgereiften Bieren kennt, die ja eher so ein bisschen diese cremige Vanille von diesen Bourbon-Fässern amerikanischer Weißeiche zum Teil haben, man hat Rum-Fässer, wo man die Rum-Rosine hat, man hat Weinfässer, aber das ist was ganz anderes.
Paul Hier ist es eher so zimtig, Backgewürz-mäßig, so in die Richtung, also ganz, ganz spannendes Aromaprofil.
Flo Ganz viele haben es mit Tonka-Bohne assoziiert. Ja, stimmt. Viele haben es auch nicht geglaubt, dass da keine Tonka-Bohne drin ist.
Jens Also man hat tatsächlich dieses würzige, Vanille-artig würde ich gar nicht sagen, wobei es unterschiedlichste Vanillesorten, musste ich auch mal lernen, auf der Welt gibt, sondern geht tatsächlich so Richtung Tonka, das hat wirklich so eine ganz, ganz tolle Aromatik. Man merkt, dass es holzfassgereift ist, aber es ist halt jenseits von dem, was so, ich möchte mal irgendwie in den Ring werfen, 95 Prozent der holzfassgereiften Biere sind, also europäische oder amerikanische Eiche, eine komplett andere Geschichte. Also Dankeschön fürs Teilnehmen, fürs Reservieren.
Flo Ja, sehr gerne.
Jens Super, super spannend. Chapeau.
Paul So, dann kommen wir mal zum, ich glaube zum Eingemachten, kann man so ein bisschen sagen.
Also das, was glaube ich auch da draußen ganz, ganz viele interessiert und wo es auch so eine Art Legendenbildung schon fast gibt. Wir wollen einfach mal darüber sprechen, wie läuft so eine Verkostung ab? Also fangen wir mal so an, die Pakete kommen ja an, was passiert mit den Paketen, werden die aufgeteilt, wie viele Verkostungsrunden gibt’s, wie viele Juroren gibt’s, gibt’s unterschiedliche Standorte, an denen das probiert wird und wie zieht sich das dann so bis zum Tag der Deutschen Meisterschaft einfach, das, was du vielleicht so ein bisschen dazu erzählen kannst.
Jens Also grundsätzlich ist es so, ihr müsst das ja alle im Vorfeld einschicken, sodass ich das alles privat zu Hause trinken kann, wenn ich ausreichend Vorlauf habe. Nein, Scherz.
Es ist so, ihr schickt die Pakete ein und wir kümmern uns jetzt mal so ein bisschen chronologisch gesehen direkt, nachdem es eintrifft, werden die Pakete geöffnet, wir schauen uns die Dokumente an, ist da alles sauber versteuert, heften es ab. Es gibt zwei riesengroße Aktenordner hinterher, das ist mal so eine administrative Part. Wir haben so eine kleine Annahmestation, daneben steht ein Kühlwagen, eure Kartons werden quasi aufgeteilt, zwei Flaschen für die Vorrunde, zwei Flaschen fürs Halbfinale, zwei Flaschen fürs Finale, eine Flasche wandert direkt in eine Kiste, wo Laboranalyse draufsteht. Es gibt einen Zuordnungsschlüssel, welche Biere in welcher Kiste sind. Also das ist schon auch Organisation am Ende, dass man die Biere auch wiederfindet, dass man keinen vergisst und so weiter. Das sind dann hinterher irgendwie um die 200 bunt beklebte Kisten, die in diesem Kühlwagen da stehen. Ja, wird direkt alles kalt eingelagert, dass die Qualität der Biere erhalten wird, gerade in Nalbar dieses Jahr besonders wichtig. Ja, dann haben wir unsere Tasting Sessions, erstmal kommt die Vorrunde, wir haben es in drei Teile eingeteilt. In der Vorrunde geht es erstmal darum, letztendlich eine deskriptive Analyse, also die Biere zu beschreiben, von letztendlich Optik über Geruch, Aroma, Geschmack, Mundgefühl bis hin zum Thema Trinkfreude. Und das Attribut gibt es tatsächlich auch, es gibt manche Biere, die mega spannend sind in der Nase und im Mund, aber du einfach keine Trinkfreude dabei hast oder irgendwie bei jedem Schluck drüber stolperst, auch das ist ein Attribut.
Und die Vorrundensitzung haben wir auf zwei Standorte aufgeteilt, das machen wir einmal hier in Stralsund und wir machen es einmal in Hamburg. So haben wir zwei Standorte und da auch an euch Zuhörer, falls einer Lust hat, da mal mitzumachen, können wir auch direkt eine kleine Verlosung machen. Wir verlosen einen Juryplatz, Vorrunde für nächstes Jahr, bewerbt euch beim Brautag-Podcast. Es gibt nur Präsente heute und Geschenke. Also wir teilen das auf, auf zwei Standorte, haben dann immer einen Tisch quasi, an dem verkostet wird, wo es einen Table Captain gibt, wo es mehrere Verkoster gibt, das sind Brauer, Braumeister, Biersommeliers, Sensoriker, es sind aber auch mal Journalisten dabei, also Blogger, Vlogger. Und nachdem jedes Bier sensorisch beschrieben wurde, die Skala bewertet für jedes Attribut, gehen wir letztendlich in eine Diskussion, am Ende, das müsst ihr euch vorstellen, immer pro Tisch pro Runde ein Tablett mit sechs Bieren und von den sechs Bieren darf eins in der Konsensentscheidung, also müssen sich alle Juroren einig sein am Tisch, ins Halbfinale geschickt werden. Also haben wir am Ende der Vorrunde einmal eine sensorische Beschreibung des Bieres, das landet hinterher auf diesem DIN A4 PDF, was ihr bekommt, wo letztendlich auch die Laboranalyse drauf ist, komplette Auswertung eures Bieres nach Hause geschickt und dann gehen wir ins Halbfinale. Das haben wir gestern gemacht und da hatten wir eine ganz bunte Auswahl an Juroren dabei. Wir hatten den Will aus England dabei, UK Beer Writer of the Year, also da auch ein Journalist, der auch stark im Ale Thema drin ist. Marius Hartmann von Bad Haas war dabei als absoluter Hophead, Stephan Lubrich von Fermentis war dabei, der ein oder andere von euch kennt ihn auch, Vertreter des VHD waren dabei, ja unsere Partner, der Oliver Dittrich zum Beispiel vom Braupartner war dabei, Christoph unser Braumeister dahinter, den Gewinner natürlich auch großbrauen muss, also es ist ein ganz buntes Feld, Vorsitzender der Biersommelier-Sektion, also wirklich gute Köpfe mit viel Erfahrung und gestern im Halbfinale ging es dann darum, wiederum Tabletts, das haben wir von der Gesamtzahl der Biere dann auf, nicht auf sechs, sondern auf fünf Biere verteilt pro Tablett, durfte dann jeweils ein Bier von fünf weitergeschickt werden, bewertet waren die Biere schon in ihrer Ausprägung, ja und dann landen wir am Ende mit einer Top Five, Top Six sozusagen im Finale und dann kommt wieder die Entscheidung, welches ist das Beste und das geht dann immer, ist ein bisschen wie wenn man die Wurzel zieht in der Mathematik, geht es dann immer weiter, ja Richtung, nicht Richtung Null, sondern Richtung Eins am Ende und dann finden wir unseren Sieger, das Ganze findet anonymisiert statt, das ist jedes Jahr absolut oberste Prämisse, muss man wirklich sagen, weil wir möchten nicht den sympathischsten Brauer oder dem, dem wir jetzt nicht irgendwie sagen können, dass er nicht ins Halbfinale kommt, da gerecht werden, sondern wir möchten das beste Bier bewerten, das eingereicht wird. Und dann legen wir gestern Abend, 19 Uhr Siegerehrung, irgendwie 18 Uhr 45 oder sowas, ich war recht spät dran, holen die Liste aus dem Umschlag, der da versiegelt ist, legen die Nummern, nehmen die Namen und kennen die Person oder wir kennen sie nicht, sind überrascht, freuen uns auf die Gesichter hinterher, ja bringen Namen und Nummern zusammen aus dem anonymisierten Wettbewerb und dann ist die Siegerehrung. Nach der Siegerehrung noch nicht genug, geht es ja darum, letztendlich euch, eure, die Auswertung sensorischer und analytischer Natur noch zusammenzufassen, das wird in diesem Jahr bis Ende September versprochen verschickt, da sind wir schon dran, Biere sind alle schon analysiert und das ist mal so ein bisschen wie wir das machen, also das ist nicht, dass sich da irgendeine Truppe hinsetzt und sich da einen reinhilft zum Feierabend oder sowas, sondern das ist harte Arbeit, das geht, also wir starten eigentlich nach Einsendeschluss direkt ein, zwei Werktage später, um die ganzen Biere auch durchzukriegen, also stellt euch das vor eine Runde zu sechs Bieren, stellt euch vor 150 bis 200 Biere und die Juroren, die können auch, also jetzt New England IPA dieses Jahr, es konnte keiner mehr als drei Runden a sechs Biere machen, brutal, also der ganze Mund, das war alles belegt und ich bin abends nach Hause gekommen und es wirft jetzt vielleicht ein merkwürdiges Licht auf mich, aber das, was ich dann getrunken habe, war ein eiskalten Spezi aus dem Kühlschrank, aber das alles habe ich gebraucht und auch der hat dann hopfig noch geschmeckt. Also das ist wirklich Arbeit, das ist Organisation, das ist richtig, richtig viel, aber wir möchten es gerne professionell machen, ich selber komme aus der Sensorik, aus meinem Studium auch und das liegt uns da wirklich am Herzen.
Paul Ich muss nochmal einhaken, weil das, was immer wieder auch gestern so ein bisschen an den Tischen dann so besprochen wird, ist, was ist, wenn ich in der Vorrunde vor allen Dingen ein sehr gutes Bier habe und ich habe da aber noch fünf sehr gute Biere oder sagen wir mal einfach nur, es sind nur drei sehr gute Biere, muss ich mich dann wirklich oder müsst ihr euch dann wirklich für eins entscheiden oder gibt es auch die Möglichkeit zu sagen, mit den anderen Tischen zu sprechen und zu sagen, gibt es da vielleicht welche, die weniger Bier haben?
Jens um auf deine Frage, Paul, einzugehen. Wenn jetzt ein Verkostungstisch, fünf, sechs, sieben Leute, mit ihrem Table Captain, sagen wir mal, zwei Verkostungsrunden haben und auf dem ersten Verkostungstablett, sagt man, da sticht jetzt keiner raus, das zweite Verkostungstablett kommt und es ist mindblowing, dann dürfen die in Bezug auf ihre zwei Verkostungsrunden nur zwei Favoriten raussuchen, wenn es wirklich so ein Extremfall ist. Im normalen Fall wird ein Bier pro Tablett weitergeschickt und da kann man halt auch mal, das ist alles total random, wir greifen in die Kisten rein, die Nummern, das wird letztendlich Zufallsprinzip, wenn die Kartons hier ankommen, wird es einsortiert, also da ist nichts irgendwie, dass das letztendlich in der Reihenfolge der Nummern hier abgehandelt wird, sondern da steht Nummer 143 neben Nummer 209, das wird abgearbeitet, man kann Glück, man kann Pech haben, aber innerhalb von ihrem Verkostungstag, den zwei, drei Runden, die sie machen, dürfen sie ein kleines bisschen tauschen, kommt aber nur ein Bier pro Runde, wenn sie zwei Runden verkosten, dürfen sie zwei Biere weiterschicken, definitiv weiter, also mehr gibt es da nicht und Ausnahmen sind da ziemlich rar gesät, also das ist ziemlich strikt, es kriegt auch keiner irgendwie eine Liste mit Analysewerten oder sowas oder von wem das Bier ist, das gibt es nicht, das ist, letztendlich sollte sich auf ihre Sinne verlassen und nicht mehr und nicht weniger.
Paul Und ist man, du hast ja gestern auf der Bühne beim Gewinner gesagt, dass es wirklich einstimmig war, also ihr müsstet nicht groß diskutieren, ist das immer so oder auch vielleicht auf den Bezug auf Platz zwei und drei oder auch in den Vorrunden ist man sich da oft einig, weil man einfach sagt, es sind einfach Profis, die sich da eben ganz, ganz objektiv an so ein Bier rantrauen können und dann sich eben dadurch auch einig sind oder gibt es da auch Unstimmigkeiten und man muss dann so ein bisschen, vielleicht auch der Table Captain oder du dann vielleicht im Finale so ein bisschen zwischen den Leuten so ein bisschen versuchen, die auf einen Linie zu kriegen.
Jens Ja, also grundsätzlich ist es so, gestern im Finale waren sich wirklich alle einig, das muss man sagen, es ist ein total geiles Bier, muss man so vulgär sagen. Ist es aber so auch, kann ich auch direkt den gestrigen Tag einmal einbringen, aber wir hatten eine Halbfinalrunde, wir waren sechs Juroren am Tisch und wir hatten drei Biere mit jeweils zwei Stimmen für den ersten Platz. Also das ist eigentlich Worst Case, da diskutierst du irgendwie eine halbe Stunde dich dumm, da geht man nochmal auf die Guidelines zurück, was war die Vorgabe, wie nah ist derjenige an den Vorgaben, geht alles in sensorischen Attribute durch. Du musst wirklich schauen, wer das Beste passt und dass du auch einen Konsens hinkriegst, weil hinter der Entscheidung müssen alle stehen, da sagt nicht der Table Captain, das ziehen wir durch und der kommt jetzt weiter, weil Machtwort, das gibt es nicht. Und da war da schon sehr treffend diskutiert, haben uns nochmal bei dem einen die Farbe angeguckt, wie war das mit dem Schaum, die Aromatik, wie ist das jetzt, ist da irgendwas drin, was da nicht reingehört vielleicht, wobei das dann schon, muss man wirklich sagen, auf allerhöchstem Niveau ist, weil wer über die Vorrunde rauskommt und ins Halbfinale einzieht oder gar im Finale ist, das sind alles Top-Biere am Ende, da kann man gefühlt alles von brauen und wird es auch vermutlich in der Flasche mit dem Etikett verkaufen können. Wie gesagt, aber das ist die Sache, da ist man auch schon mal sehr trefflich in der Diskussion und das haben wir gestern auch nochmal komplett zitiert, haben geschaut, okay, so diese Bandbreite an New England IPAs, ohne das jetzt, ich trinke sehr gerne Münchner Dunkel, um das mal an der Stelle zu sagen, wenn ich jetzt Münchner Dunkel nehmen würde, ja, da kann ich entscheiden, ist es die Vollmundigkeit, die ich möchte, ist es diese frische Dunkelmalzaromatik, die ich haben möchte, ist es ein untergäriger, sauberer Lagerbiercharakter, der da drunter sitzt, aber bei dem New England IPA, da hast du ganz unterschiedliche Ausprägungen, wie wir herausgefunden haben vom Hopfen, manche waren mehr unterwegs mit Stachelbeere, manche wirklich dieses Multivitamin Maracuja, manche waren eher in Richtung Zitrus-Grapefruit-Limettenabrieb zum Teil, was sie drinnen hatten unterwegs, manche sogar zum Teil sehr blumig unterwegs vom Hopfen, auch immer fruchtig blumig, also da muss man dann wirklich diskutieren am Ende und die Bandbreite ist einfach groß und da gibt es halt nicht gut oder schlecht, sondern hat jeder innerhalb dieses Stils nochmal seine Interpretation, was es am Ende nicht einfacher macht.
Paul Das stimmt glaube ich absolut. Also und kannst du dich noch gestern an das Finale erinnern, was war so das herausragende am Siegerbier? Also was hat es so einstimmig auch gemacht?
Jens Am Ende war das Ding ein Gesamtpaket, das muss man einfach mal so mit Ausrufezeichen sagen, also von der Optik über den Geruch, das Aroma, der Trunk, einfach dieses Mundgefühl, die Bittere, wie das auch im Mund lag, das hat richtig Spaß gemacht und bei den meisten Juroren, also wenn du auf den Tisch schaust und du siehst, welche Gläser leer sind, dann weißt du eh, was gut ist, am Ende brauchen wir nicht diskutieren, eine Diskussion wäre ohnehin nicht möglich gewesen, weil alle das Glas leer getrunken hatten, hätte keiner mehr nachverkosten können. Also das war wirklich ein Gesamtpaket, muss man sagen, es gab welche eben rausgestochen, wo ich gesagt habe, Hopfen-Aromatik aus meiner persönlichen Meinung vielleicht nicht so ganz getroffen, dafür aber die Bittere super, Mundgefühl top, manche waren mit der Optik wirklich absolut getroffen, hatten auch einen tollen Schaum, was bei NEIPAs manchmal nicht immer der Fall ist, hatten dafür wieder andere Attribute nicht und wie gesagt, bei Johannes gestern war das wirklich ein Gesamtpaket, hat das Ding da auf den Punkt abgeliefert, muss man wirklich sagen, Chapeau.
Paul Ja, von uns auch nochmal herzlichen Glückwunsch, es hört sich wirklich mega an, ich freue mich auf jeden Fall auch schon auf das Bier. Ich habe auf jeden Fall noch eine Frage zu den Wettbewerben, es gibt ja nicht nur die Deutsche Meisterschaft, also dieses Jahr die New England IPA Geschichte, sondern es gibt ja auch den Kreativwettbewerb und auch da habe ich auch so in den Gesprächen gestern so ein bisschen ausgehört, ist nicht hundertprozentig klar, wie wird da der Sieger ermittelt, weil es gibt ja die, es gibt ja unterschiedliche Verkostungsrunden, weil man es einfach nicht mehr in eine rein drücken kann, da sind mittlerweile so viele Teilnehmer.
Jens Das ist unmenschlich für die Leute, die ausschenken, aber auch für die, die trinken müssen, das in einer Runde abzuwickeln.
Paul Das ist zu heftig, das finde ich auch gut, weil du dann auch selber, wenn du ausschenkst, in den anderen beiden Runden mal rumgehen kannst und kannst selber was trinken.
Das macht ja auch viel Spaß dann und auch mal vom Stand wegkommen und mal andere Hobbybrauere probieren, aber es gibt ja eine unterschiedliche Quantität an Ausschenkenden in den Runden und natürlich auch so von der Tageszeit her ist es mal ein bisschen voller, mal ein bisschen weniger voller. Also gibt es da, oder wird klar, hat gezählt, oder gibt es da irgendein System, was ihr habt, was die Chips angeht?
Jens Also es ist so, dass wir diese drei Verkostungsrunden, diese Slots, alle gleich lang von der Zeit und wir sind da auch ziemlich strikt, da kommt dann die Durchsage, also da ist nicht, dass man dann noch eine halbe Stunde länger Chips einwerfen kann.
Paul Nee, nee, das war gestern auch so, sofort kam einer mit so einem Karton und hat alles weggenommen.
Jens Also es gibt da durchaus auch einige Teilnehmer, keine Namen zu nennen, nicht negativ, die da sehr investigativ unterwegs sind an der Veranstaltung und oh weh, da hat einer durch die Spardose noch fünf Minuten länger stehen, dann kriegen wir direkt hier einen Shitstorm.
Also dementsprechend haben wir das ganz strikt geregelt. Auch die Anzahl Ausschenkende pro Session ist gleich, also da nicht, dass wir in der einen Session 15 haben, in der anderen 35, dann wäre das Wettbewerbsumfeld viel zu groß. Was allerdings mal sein kann und das können wir nicht ausschließen, ist, dass in Session zwei irgendwie zwei weniger sind, weil im Stau stecken geblieben, spontane Vaterfreuden, Magen-Darm-Grippe, also das kann man nicht ausschließen. Deshalb haben wir grundsätzlich das gleich aufgeteilt, dass auch da die Chancengleichheit ist und wie wird es ausgewertet, ist eigentlich eine ziemlich simple Geschichte. Es gibt so Spardöschen, die wir da haben, so weiße, kubische Spardosen, da wirft jeder die Jetons quasi rein für seinen Favoriten, wir sammeln die Dinger ein, dann gibt es fleißige Helferlein im Hintergrund, die das auswerten. Auch da haben wir nochmal in den letzten Jahren ja optimiert, wir haben am Anfang gedacht, dass das eigentlich eine total simple Systematik ist, wir stellen jedem ein Glas hin, wo das reingeworfen werden kann. Dann wurde gesagt, dass der eine oder andere dann doch die, ihre Spardosen zusammengeschüttet hätten und das mit den Runden, dass der in der dritten Runde die ganzen restlichen Jetons und daher bessere Chancen hat. Wir haben uns die ganzen Themen angenommen, es gibt verschlossene Spardosen, die werden eingesammelt am Ende jeder Session, es gibt für jede Session unterschiedlich farbige Jetons. Also ich glaube, wenn man das jetzt nicht noch digitalisieren will, ist das im analogen
Bereich schon ziemlich Proof, diese ganze Geschichte und das ist am Ende einfach, wie gesagt, total nüchterne Auszählung und ich kann euch sagen, von Platz 1 bis 5, die liegen zum Teil nur ein Chip auseinander, also da zählen die Kollegen wirklich dann noch zweimal, ob das wirklich stimmt mit diesen Chips, mit der Anzahl, weil wie gesagt, der Beste soll gewinnen, der mit den meisten Jetons, mit den meisten Chips und ja, so läuft es ab. Also es zählt auch mehr als eine Person, es zählt nicht Sympathie, weil die Mitarbeiter, die das auszählen, das sind fleißige Helfer hier aus dem Haus, die sonst ja im Einkauf sitzen, die im Vertrieb sind, die im Bereich Kommunikation unterwegs sind, unser Juniorchef hat auch mitgeholfen, soweit ich das gesehen habe und die haben, also die kennen keinen von euch Hobbybrauern persönlich, von daraus gibt es da auch keine Präferenz. Es steht ja auch auf den Dingen, so eine Zahl, auch da ist das anonymisiert, die ganze Geschichte. Also wenn du da nicht extra nach guckst, wer stand da um die Zeit. Also das ist transparent und es geht immer darum, das Beste Bier soll gewinnen.
Flo Und ich denke, dieses Jahr, die siebte Deutsche Meisterschaft hat ja auch gezeigt, dass das ordnungsgemäß, denke ich, durchgeführt wird, weil wir haben viele neue Gesichter gesehen, sowohl im Jurywettbewerb, als auch im Publikumswettbewerb. Fand ich auch cool. Viele, die ich noch nie wahrgenommen habe.
Paul Also ich hatte es auch sehr gefreut. Ja und zum Teil ja auch zum ersten Mal da waren. Du hast ja richtig gesehen, wie überwältigt und sprachlos die waren, als die bei euch auf die Bühne gekommen sind.
Jens Also Johannes aus Pforzheim, an der Stelle unserem siebten neuen Deutschen Meister, einen herzlichen Gruß an der Stelle. Du bist ein neues Gesicht gewesen, aber ich hatte auch, und an der Stelle geht nochmal ein Gruß raus, den bekannten Tommi Rölfs zum ersten Mal außerhalb sozialer Medien sozusagen mal getroffen. Ganz, ganz lieber, netter Kerl. Und wie gesagt, das hat mich einfach gefreut, auch neue Gesichter. Genau, Flo, wie du es gerade gesagt hast, mal zu sehen, mit denen mal zu quatschen und somit sieht man auch diese Familie, dieses Netzwerk von Leuten, das wird da immer größer und es hatte, glaube ich, hier keiner am Wochenende Langeweile oder war mal ohne Gesprächspartner. Das war wie so ein Karussell quasi. Das schaffst du gar nicht, selbst wenn du willst.
Ich kam von diesem Bierstand auch gar nicht weg. Einmal wollte ich mir einfach nur ein Bier holen und ich stand da irgendwie, glaube ich, drei Stunden und habe mich dann zwischendurch gesagt, ich will nicht unhöflich sein, aber ich muss jetzt wirklich mir einmal ein Bier holen, einen Meter weiter. Ich bin sofort wieder da, auf dem Weg zum Bierstand, die anderthalb Meter und wieder zurück, habe ich dann wieder drei neue Gesprächspartner getroffen, also ist wirklich schön.
Paul Bevor wir zum letzten Block kommen, Flo, wir wollen ja auch mal so ein bisschen, dass ihr da draußen hinter unsere Kulissen gucken könnt, wie haben wir uns oder wie bereiten wir uns auf so einen Wettbewerb vor, was machen wir so, was machen wir uns für Gedanken, wie oft brauen wir? Und ich würde dir da mal den Fortschritt lassen, Florian, wie bist du zu deinem Bierchen gekommen?
Flo Dieses Jahr lief es ein bisschen anders wie normal oder ich muss anders sagen, wo ich bei den ersten Wettbewerben mitgemacht habe, da habe ich echt mir einen Plan gemacht, wie lange habe ich noch Zeit und habe zwei, drei Sudeln gebraucht. Irgendwann habe ich dann teilweise gemerkt, dass manchmal halt der Erste eigentlich aus meiner Sicht der Beste war, der war aber dann nicht mehr auf dem Höhepunkt fürs Einreichen und dann musste man zwangsläufig ein Bier einreichen, was halt, sage ich mal, nicht das Beste war und deswegen habe ich es die letzten Jahre so gemacht, dass es eigentlich immer ein One-Shot war. Ja, dieses Jahr, Neipa liegt mir sehr am Herzen, braue ich sehr gerne, trinke ich gerne, meine bekannten Freunde trinken das sehr gerne, deswegen habe ich dieses Jahr, muss jetzt lügen, ich glaube fünf Neipas gebraucht, aber auch für andere Wettbewerbe, in der Brauschau hatte ich zum Beispiel einen Neipa dabei, das war die Vorgängerversion zu dem, was ich hier eingereicht hatte. Grundsätzlich konnte ich mich dieses Jahr über die vielen Sude und weil ich mich mit dem Neipa-Thema sehr tief beschäftigt habe, schon wie du auch, viel Literatur, um ein paar Schlagworte zu nennen, Thiole, das ganze Thema Biotransformation, Survivalstudie von Yakima Chief, die ganzen Themen habe ich eigentlich versucht in meinem Rezept umzusetzen, viel am Wasserdesign über die Jahre optimiert und habe da jetzt so meine Secret Sauce zusammen, welche da aus meiner Sicht in der Konstellation das beste Mundgefühl, die Cremigkeit, Unterstützung bringen und ja, aus den ganzen Parametern ist am Anfang des Jahres ein Rezept entstanden, was ich dann mehrmals gebraut habe. Aus meiner Sicht das Beste, kann ich sagen, war ein Rezept mit einem New Zealand Twist, also da war Riwaka, Nelson Sauvin drin, in Kombi auch mit Mosaik und diesem Cryo-Pop-Blend und ein bisschen Saazer für die Bittere, war dann eben so die Idee, die ich im Kopf hatte.
Jens Hört sich lecker an.
Paul Ja, das war’s ehrlich auch und das Kreativbier bei dir Flo, da bist du ja, du hast ja quasi deine Schätze im Keller und kannst ja ganz, also du gehst ja quasi da unten shoppen und nimmst dann was mit.
Flo Die letzten Jahre war ich da immer sehr sauerlastig unterwegs und dieses Jahr habe ich, weil ich ein anderes Wetter hier in Stralsund im September war, auf was anderes gesetzt und ich sag mal, man möchte ja auch ein bisschen unberechenbar bleiben, wenn du dann irgendwann immer mit einem Sauerbier aufschlägst, das ist ja auch langweilig. Ich habe auch von vielen gehört, ach Mensch, wir haben gedacht, du hast ein Sauerbier dabei, dunkler Doppelbock, das passt ja gar nicht. Aber ja, durch dieses Amburaner-Thema oder die ganze Holzgeschichte, was mich auch unglaublich anfing, ist das dann eben entstanden, dass ich mich dafür entschieden habe.
Jens Ich stelle mir so ein bisschen vor, wenn man bei dir in den Keller geht, Flo, ist das so wie bei uns bei der Brennerei, wenn man in den Whiskeyfasskeller geht oder sowas. Es riecht schon, wenn man die Treppe runter geht, so wunderbar ist es am Duften, so leicht alkoholaromatische Noten. Glaub ich auch. Da hat man seine Holzfasspyramiden aufgebaut, so einen Tasting-Tisch und so einen Weinheber, den man in die Fässer reingibt. Aber gut, vermutlich so groß ist das jetzt nicht, aber du sitzt auf vielen Schätzen, würde ich mal schätzen.
Flo Ja, ja, also das ist definitiv so, ich kann mich da nicht beklagen. Ich habe es auch im Podcast schon mal gesagt, habe da alle ein bisschen die Nase langgezogen, weil quasi das Mikro einen Meter von den Fässern entfernt war. Genau, ich halte mich da gerne in der Nähe von den Fässern auf, definitiv.
Paul Ich passe immer auf auf die Schätze. Genau.
Flo Ja, cool. Aber wie war, wie hast du dich vorbereitet auf dein Einpaar, auch mehrere Soodi gebraut oder?
Paul Nee, bei mir war es auch dieses Jahr One-Shot, eigentlich mache ich es auch so, ich gucke dann erst mal, wenn dann feststeht, welcher Bierstil es ist, wie viel Zeit habe ich noch, dann gucke ich so ein bisschen in meine Unterlagen, in meine Brautprotokolle, habe ich das schon gebraut in die Richtung, war ich damit zufrieden und wann war das auf dem Peak, also wann war das so richtig gut, dann weiß ich schon mal, wann ich quasi meinen Brautag final ansetzen kann und mache dann meistens noch mal so ein, zwei Simple vorher, aber in dem Fall war einfach auch keine Zeit, also ich hätte das gerne gemacht. Was ich aber gemacht habe, ist, ich habe den Sud aufgeteilt und dann eben unterschiedlich gestopft. Es waren zwar die gleichen Hopfen, die ich eingesetzt habe, aber ich habe die zu unterschiedlichen Zeitpunkten gegeben und da hatten wir auch schon drüber gesprochen im Podcast zum Teil, da war ich dann auch wirklich überrascht, weil ich hatte einen Favorit einfach im Kopf, wo ich gedacht habe, das wird es wahrscheinlich werden und im Endeffekt ist es das andere geworden. Das war wirklich spannend zu sehen, was das schon für einen Unterschied macht, die Hopfen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu geben, einfach die Reihenfolge quasi zu tauschen, was gebe ich am Anfang, um so ein bisschen die Biotransformation in Gang zu bringen und was gebe ich dann, wenn das Bier ausgegoren ist nochmal. Und was mir aber immer so richtig am Herzen liegt und wo ich fast noch ein bisschen mehr Herzblut reinstecke, ist der Kreativwettbewerb. Also da habe ich ja schon letztes Jahr mir Gedanken gemacht, weil ich wusste, ich kann nicht teilnehmen. Im letzten Jahr wusste ich schon ungefähr, in welche Richtung das geht für dieses Jahr und habe da jetzt zwei Sude gemacht und wollte einfach mal ausprobieren, wie funktioniert die Kombination Kokossilber mit der Gurke und war dann damit zufrieden, habe dann einfach nochmal ein bisschen an den Zusammensetzungen gespielt und habe die nochmal ein bisschen anders zusammengebaut und habe das dann eben so mitgebracht. Aber das ist so, da geht es jetzt schon wieder, also vor dem, das kannst du ja glaube ich auch für euch sagen, nach der Meisterschaft, vor der Meisterschaft irgendwie, jetzt geht es schon wieder los, dass man überlegt, was könnte man nächstes Jahr ausschenken und vielleicht das nochmal, vielleicht kann man es nochmal ein bisschen anders umbauen und
Flo ja, das ist so, so läuft es bei mir ungefähr ab.
Jens Man muss ja dazu sagen, für alle, die es vielleicht nicht wissen, Paul ist ja immer auch so ein bescheidener Mensch, er hat sogar schon mal beim Kreativwettbewerb gewonnen mit seinem Peanut Butter Brown Ale, mit seinem, wie unser Inhaber sagen würde, Snickers Bier. Unser Chef, sie hat gemischt sich auch mal unter das Publikum und war bei dir beim Stand und hat dann zu mir gesagt, du da war so ein Bier, das hat wirklich geschmeckt wie Snickers, das war richtig cool. Und am Ende haben wir die Stimmen ausgezählt und sie hat gesagt, wer hat denn gewonnen? Ich sage, anscheinend hat ihr Favorit gewonnen, gucken Sie mal und dann sind wir zu Micha gegangen, ich erinnere mich da auch noch dran, auch da hat er nicht mal das Bier hinterher in größerem Maßstab eingebraut, um dementsprechend Motivation, Kreativwettbewerb mit Micha zusammen von BRLO in Spandau zu brauen, auch mega witzige Geschichte, also die Motivation von Paul rührt auch aus einem bereits errungenen Sieg.
Paul Ja und es war wirklich eine tolle Erfahrung, also sowohl der Ausschank natürlich, das macht auch immer Spaß, aber dann natürlich auch zu BRLO zu fahren, der Micha ist super nett, Flo du durftest ja auch schon da dein Bierchen einbrauen und das ist einfach ein super cooler Tag, dann gibt es da Pizza, dann gibt es hier den Zwickelhahn, der wird quasi eigentlich fast gar nicht zugedreht und man kann die ganze Zeit einfach mal so richtig eintauchen da und wenn man dann natürlich noch so spezielle Zutaten hat, macht es natürlich auch noch Spaß, so ein bisschen die Gesichter der Leute, die da auch noch arbeiten oder in meinem Fall dann die deutschen Meister, die ja auch ihren Sud da eingebraut hatten, ihren speziellen Sud, einfach mal zu gucken, wie reagieren die, wenn ich da ein bisschen Ahornsirup und Laktose in das rein schütte.
Jens Dein Bier war harmlos, also frag mal nach, ich glaube den größten Spaß hatte Berlau, als sie das von Tobi und Maria, das Kips, nachgebaut haben, da mussten glaube ich irgendwie die Azubis und Praktikanten 100 Kilo Ingwer schälen, den sie vorher im Supermarkt kaufen mussten. Also Micha blickt immer entweder hier direkt aus näherer Entfernung oder wenn er wie dieses ja nicht dabei sein konnte aus etwas weiterer Entfernung, durchaus mit Respekt würde ich mal sagen, ich will nicht von Angst sprechen, aber auf den Sieger, ich glaube dieses Jahr mit dem Mexican Lime ein Zoll Lager, da ist er gnädig aufgestellt, das dürfte er gut hinkriegen. Er hätte mal Angst vor den grünen Banditen, wenn die mit irgendwelchen, seid übrigens ganz lieb gegrüßt, ja Fruchtgaben, ja nicht pro Hektoliter, sondern pro Liter auflaufen, dass er sich 8 oder 9 Tonnen Kirschen beschaffen muss oder sowas. Also da, wie gesagt, jedes Jahr immer eine kleine Herausforderung und Kreativwettbewerb für mich einfach eine Sache, wo sich alle auch nochmal ausleben können. Also man ist ja mit dem Wettbewerbsbierstil erstmal limitiert in der Kategorie, das ist so ein bisschen wie Olympische Spiele, man muss sich in seiner Disziplin messen und der, der halt am höchsten springt, der ist der Sieger, ansonsten olympisches Prinzip dabei sein ist alles, muss man auch ehrlich sagen, jeder, der mitmacht, ist schon mal Gewinner, nur der erste Platz, Platz 2, Platz 3 wird separat vergeben und Kreativwettbewerb bringt einfach mit, worauf ihr Bock habt, zeigt, was ihr für Ideen habt und auch da, klar gibt es einen, der den Pott mit nach Hause nimmt, aber auch, muss man sagen, das ganze Festival an sich, alle zusammen als Community haben mit der Vielfalt und Qualität, die sie da bieten, gewonnen, muss man ehrlich sagen, also was da gestern aufgeboten wurde, ich glaube, sind ja von vielen auch von Besuchern, heute morgen unser Hausmeister, bestes Beispiel, unser lieber Olaf, danke nochmal, falls du zuhören solltest an dich, der hier das ganze Areal jeden Morgen wieder intakt bringt, Olaf, der jetzt nicht der Craftbier-Geek ist, ich glaube, der war total begeistert und diese Vielfalt und die haben alles so, jeder hat sich bei seinem Rezept was gedacht, jeder hat eine Geschichte zu erzählen, wie das Bier zustande gekommen ist, die Rohstoffe, manche Rohstoffe noch irgendwie vorbehandelt, irgendwelche Chips eingeweicht, Kokosflocken geröstet, Gurken geschält und geschnitten und entkernt, also wie gesagt, in Summe gewinnt die Community da immer und sticht da einer so ein bisschen davor, der halt die meisten Chips hat, aber diese Geschichten einmal, wie gesagt, sich messen in einer Kategorie und einmal total frei aufzutreten, ich glaube, das ist eine tolle Mischung.
Flo Ja, absolut. Man hat auch den Eindruck, dass sich das über die Jahre so ein bisschen hochgeschaukelt hat, um das mal nett zu formulieren, wenn ich gerade gestern denke, wir hatten unglaublich starke Biere, 34 Grad Plato, fällt mir dazu ein, fast gereifte Biere, die wirklich auch im Holzfass waren, Sauerbiere, manche haben Marshmallows live am Stand gebrutzelt, sag ich mal, und das Chocolate Stout dann gereicht, also wirklich völlig verrückt auf der einen Seite, total kreativ mit der entsprechenden Geschichte, wie du es gesagt hast, aber halt auch wirklich sehr anspruchsvolle Sachen mit der ganzen Fassreifung etc., also im zweiten, dritten Jahr Kreativbierwettbewerb hat diese Bandbreite, glaube ich, und auch Komplexität für Einzeldisziplinen noch nicht gegeben, das hat nicht einen schönen Progress gemacht.
Jens Also da bin ich total bei dir, total bei euch, und ist natürlich so, man schaut immer, was haben die einen gemacht, so im ersten, zweiten Jahr, du hast es gerade gesagt, so da sind alle noch ein bisschen zurückhaltend aufgetreten, du hast gemerkt, so im dritten Jahr hatte der eine oder andere ein eigenes Banner dabei, irgendwie Deko am Stand, Bilder von der Brauanlage zu Hause.
Ich erinnere mich letztes Jahr zum Beispiel an ein Bier, wo auch so ein bisschen zum Teil auch Showeffekte in Bieren sind, also der Marge Simpson Maibock, erinnerst du dich noch dran? Goldener Maibock mit blauem Schaum, wie halt Marge Simpsons Frisur, war übrigens auch auf der Drinktec dann mit, war ein ganz cooler Gimmick. Also da ist Kreativität, sind da wirklich absolut keine Grenzen gesetzt, aber ein superhohes Qualitätsniveau, es ist nicht, dass alle immer nur ein Jahr das machen, alle ein Jahr das machen, sondern es ist quer durch den Garten und um das Zitat nochmal zu erneuern, das du am Anfang gebracht hast, Paul, ich bin manchmal echt von den Socken und ich weiß nicht, wie man aus solche Ideen kommt zum Teil, ich bin auch so ein kreativer Mensch, ich weiß nicht, wie man das zum Teil zu Hause umsetzen kann, ich freue mich dann aber umso mehr, wenn ich diese Bandbreite hier sehe und kann dann auch motivieren, mach weiter so, es ist das Gefühl, Deutschlands buntestes Bierfestival, wenn man das so sieht, viele Bierfestivals in Deutschland sind ja leider nicht mehr über, aber wenn ihr hierher kommt, ob als Hobbybrauer oder als Besucher, die Bandbreite, das lohnt sich auf jeden Fall auch als Besucher.
Flo Definitiv, ja, das kann man auch unterstreichen, ich würde aber sagen, jetzt haben wir viel über den Kreativbierwettbewerb gesprochen, wir gehen nochmal zurück auf den Jurywettbewerb, wir haben schon ein bisschen angerissen, prinzipiell, wenn ihr das Ganze dann auf der großen Anlage umsetzt, du hast gesagt, ihr habt eine 120 Hektoliter Anlage, das heißt, es wäre interessant, braut ihr das einmalig ein oder ist es geplant, dass ihr das mehrmals einbraut, hat sich das vielleicht über die Jahre geändert und auch diese ganze Umsetzung dieses Jahr für das Sniper, habt ihr da jetzt alles schon Bauchschmerzen oder ist es dieses Jahr eher entspannt zu sehen und wie ist es auch im Vergleich zu den anderen Schätzen, die hier auf dem Tisch sind, die du vorhin schon erwähnt hast, gestartet vom Hellenbock über das Red Ale, über das Wit, gab es mal eins, wo euch heute noch, sage ich mal, schlaflose Nächte bereiten?
Jens Also wenn ich jetzt mal auf den Tisch schaue, gestartet mit Nico Leffler, sei gegrüßt Nico, mit deinem Hellen Bock Bier, was eine Drinkability wie ein schönes naturtrübes Kellerpils hatte, dann über das Wit Bier, Tropic Ale, Red Ale, Chocolate Stout, Hopfenweiße, es hatte jedes Bier im Prinzip, hatte so seinen Hasenfuß, würde ich mal so sagen, wobei die besonders schlaflosen Nächte, wenn irgendwas raussticht, Grüne Banditen, ihr wurdet schon gegrüßt vorhin, uns euer Tropic Ale Rezept, also von dem Brut IPA bereitet hat, jede asiatische Hausfrau wäre vor blankem Leid erblasst, wenn sie unsere Maischpfanne gesehen hätte mit irgendwie zwei Tonnen Reisflocken, die da drin waren und es war am Glänzen, es war der größte Reiskocher der Welt, glaube ich, das Problem war allerdings, dass wir das nicht mehr da rausbekommen haben und die Pumpe eine Leistung von 0,1 Hektoliter pro Stunde hatte, aber auch das vermutlich ein Messfehler war, wir haben uns dann so einen Pulvermischer besorgt für den nächsten Sud, also das sticht mit Sicherheit noch ein bisschen raus, wobei die Herausforderung, es war bei jedem irgendwas, muss man wirklich sagen, das ist außerhalb der Norm, jeder bringt noch mal seinen Twist mit im kleinen Maßstab zu Hause, ihr wisst es selbst, wenn da irgendwie im Läuterbottich was verstopft, dann pulst du da halt irgendwie mit einem Kochlöffel drin rum, im Zweifelsfall, oder du gehst halt mit Handschuhen da rein und was auch immer, können wir hier in dem Maßstab eindeutig nicht tun, wir können auch nicht mit einer French Press arbeiten oder sowas, um ein Röstmalzextrakt oder Röstgerstenextrakt zu machen, wie letztes Jahr, da haben wir dann kurzerhand für das Chocolate Stout, Candy und Udo, seid gegrüßt, die haben ein Röstmalzextrakt oder Röstgerstenauszug gemacht, also über Nacht, wie so einen kleinen Cold Brew, kann ich zu Hause ja super machen, also meine Frau hat auch so eine anderthalb Liter French Press von Tschibo, ich setze es zu Hause an, drück am nächsten Morgen den Stempel runter und kipp das einfach da rein, ist hier ein bisschen schwieriger, da muss man kurzerhand Geschirrwannen umfunktionieren, aus dem Gärkeller, wo normal Verbindungsbögen und sowas drin liegen und Zwickelhähle, haben das dann über so einen kleinen Mini-Läuterbottich, haben wir das abgeseilt, optisch war das nicht der Knaller, tatsächlich beim Anblick, wenn man sich so Pott schwarze Röstgerste zerkleinert in Wasser anschaut, haben es abgeseilt, haben es dazugegeben, es hat seinen Impact gehabt, also es hatte jeder bisher auch über irgendwelche Hopfensorten, die in der ganzen Welt ausverkauft waren, über irgendwelche Malze, die über Brexit-Probleme hierher kommen mussten aus UK, also du hast jedes Jahr irgendwas, was raussticht, ich bin gespannt auf dieses Jahr, heute ist Sonntag, heute will ich davon noch nichts hören, ich mach das ab morgen, ja, die Biere, Rezepte kommen dann her, wir müssen die groß skalieren, wir haben hier 120 Hektoliter Ausschlagwürze bei uns im Sudhaus, so ein kleines bisschen größer als zu Hause, aber im Konzert, ja viele anderer Brauereien eine relativ kleine Ausschlagmenge noch, also mein Lehrbetrieb werden deutlich über 1000 Hektoliter Ausschlagwürze, zum Teil je nach Rezepte und wir sind angesichts unserer Sortenvielfalt bei dieser Sudgröße geblieben, haben 1,9 Sudstraßen würde ich mal sagen, also Würzekühler und Whirlpool teilen sich die beiden Sudstraßen, ansonsten ist es beides doppelt vorhanden, wir werden das in Kalenderwoche 1, so viel schon mal gespoilert, werden wir das mit dem Sieger einbrauen, der kommt dann her, wir werden mit ihm vermutlich so knapp rund um die 400-500 Hektoliter einbrauen, das werden vermutlich 4 Sude machen, müssen das nochmal genau berechnen, ich hab irgendwas gesehen mit etwas knapp über 16 Stammwürzen hat er in seinem Bier drin gehabt, dürften wir mit 120 Hektoliter Sud, also Ausschlagmenge Sudgröße hinkriegen, bei stärkeren Bieren, Starkbiersuden und so weiter gehen wir dann zum Teil runter bis auf 80 Hektoliter, was dann am Ende an Würze rauskommt, aber ich denke da werden wir bei 110, 115, 120 oder sowas sein, machen da 4 Sude, landen irgendwo hinter bei Abfüllmenge, 440, 450 Hektoliter, so ist die bisherige Planung, ja da müssen wir mal schauen, also wenn ihr alle draußen das super, super schnell wegkauft und uns per E-Mail madig macht, dann werden wir nochmal brauen, aber wir gucken erstmal, das ist so ein bisschen das, was in den Markt kommt, jetzt erstmal die Herausforderung das hoch zu skalieren, da ist manchmal so ein bisschen der Teufel im Detail, wie gesagt die Brauanlage hier weicht tatsächlich von zuhause ein bisschen ab, Pumpen, Rohre, Ventile, Wärmeübertragung, Verdampfungsgraden, es gibt tatsächlich da viele Parameter, wobei wenn wir jetzt das Rezept vom Flo hoch zu skalieren hätten, wäre es vermutlich einfacher, weil der vielleicht sogar einen Tacken besser ausgestattet ist, als wir in unserer Brauanlage, da müsste er uns helfen mit dem skalieren, aber schauen wir mal. Wunderbar, ich glaube soweit haben wir jetzt alles.
Paul Wir haben alle Fragen ausgefeuert, aber du hast uns ganz am Anfang noch gebeten, vorm Podcast, dass du vielleicht noch was spoilern willst, wie es im Laufe des Jahres oder des nächsten Jahres in Vorbereitung auf die nächste, die achte Meisterschaft laufen wird.
Jens Tatsächlich, also wir haben uns seit, ja eigentlich schon vor Corona müssen wir, muss ich sagen, haben uns Gedanken gemacht, wie kann man das ganze Format noch weiterentwickeln, was können wir noch cooles tun, um halt für noch mehr Freude zu sorgen, vielleicht auch die ein oder andere Jahreszeit zu überbrücken, von denen man, indem man vielleicht von uns da nichts hört. Und ja, wie gesagt, kam das böse C und ich hatte jetzt in der ersten Jahreshälfte auch privat nochmal eine Herausforderung, aber es ist so, dass wir da einen Plan haben, wir werden das auch umsetzen, wir haben letztendlich tolle langjährige Partner, werden ja rum, ich habe eben schon mal ein kleines bisschen gespoilert, also das Trainingslager wird es jedes Jahr geben, versprochen, richtig coole Geschichte, abhängig vom Stil, der jetzt kommt, kann ich jetzt erstmal auf die Suche gehen, welche Braumeister ich da vor die Kamera zehre, von wo auf der Welt, also Trainingslager wird es geben, versprochen, es wird die Meisterschaft geben, hier in Stralsund, vielleicht mit einem kleinen Familienausflug als zweite Reise in dem Jahr nach München, auch da vor Ort haben wir einige Ideen, was wir machen wollen, das war letztes Jahr mein Einstieg, wir wollen das noch mehr nutzen, die Leute, die aus aller Welt dazukommen, für euch coole Sachen mit zu initiieren, dann wird es, wie auch schon angesprochen, dieses kleine Wintercamp geben, es ist ein digitales Format, wo wir uns nochmal alle einmal vor Weihnachten quasi treffen können, haben irgendwie eine bunte Bierbox, vielleicht stecke ich auch noch eine Weihnachtsmütze rein und wir gucken, wir holen einfach auch mal, ob es jetzt Hobbybrauer sind, ob es Experten sind, einfach mal Leute zusammen, beschäftigen uns mal mit Fokusthemen, also kann auch sein, dass wir uns vielleicht mit Abfüllung beschäftigen oder so als Thema oder mit Gärung, vergleichen mal Sachen, wenn wir auch verschiedene Partner und Freunde, wenn ich an Braupartner, an Hopfen und mehr, an brauen.de denke, wenn da einfach mal jeder so ein bisschen was vorstellt, was es da gibt, wir haben es jetzt bei dem Kek-Workshop gehabt hier, wo wir einfach mal das Thema, wo wir uns eineinhalb Stunden über Kekse unterhalten haben, da ist keiner dümmer rausgegangen am Ende, also solche Themen, Wintercamp werden wir machen und wir jetzt die Präsentation letztendlich des Siegerbieres weitergeben mit der Online-Verkostung und wir möchten eigentlich erreichen, dass wir alle dieser wunderschönen Familie, in der wir uns am Wochenende getroffen haben, hier in Person, dass wir da irgendwie so, weiß ich nicht, in jeder Jahreszeit, jedem Quartal einmal voneinander hören. Das wollen wir vorantreiben, diese ganze Geschichte, sind immer offen auch, wie gesagt, für Kooperationen, für Zusammenarbeiten.
Partner, die uns schon lange Jahre in unserem Ansinnen und in der Veranstaltung unterstützen, haben noch coole Ideen eingebracht, wir werden so eine Art kleinen Beirat aufbauen für die Meisterschaft, um da auch immer Input von Partnern, von Hobbybrauern, ehemaligen Meistern. Ja, ich habe euch beide auch schon darauf angesprochen, wir schauen mal, wenn ihr Lust habt. Also wir wollen das auf breitere Beine tatsächlich stellen, wie gesagt, wir sehen das als Plattform, wir stellen letztendlich unsere Ressourcen zur Verfügung und sind aber da durchaus sehr, sehr offen und haben Lust, dass da auch, ja, nicht nur wir unseren Beitrag leisten, sondern dass auch, wie gesagt, immer mehr als Plattform verstehen und auch andere ihre Beiträge leisten können, coole Ideen reinbringen und ich sage es mal, das Kreativfestival zeigt ja, wie cool die Beiträge aussehen können, wenn man Kreativität ihren Lauf lässt und das ist so ein bisschen das Programm, was wir da in den nächsten Jahren vorhaben. Ich kann nur noch mal meinen Aufruf erneuern, wenn ihr coole Ideen habt, die ihr euch engagieren möchtet, sagt, Mensch, ich kann mir vorstellen, von Hobbybrauer zu Hobbybrauer, können wir freitags irgendwie so eine kleine, kleine Vortragsreihe zum Beispiel machen oder sowas. Ihr habt irgendwelche Themen, die ihr machen wollt, vielleicht als Braugruppe. Wir sind da total offen an der Stelle. Macht uns einfach eure Vorschläge, schickt uns das zu und eine Antwort kriegt versprochenerweise jeder und wir setzen uns mit jedem Thema auseinander. Nichts ist unmöglich. Also, wie gesagt, das immer mehr offen und als Plattform die nächsten Jahre. Jetzt mit der Pandemie, das ist natürlich nicht ganz so einfach, aber wir werden das weiterhin veranstalten. Es wird auch, weiß ich nicht, wann gehe ich in Rente, habe ich noch nicht gelesen, mit 67 in irgendeinem komischen Antrag, den ich da ausfüllen muss mit meinem Rentendatum. So, wenn ich jetzt meine beiden Mitstreiter hier am Tisch anschaue, ja, also wir haben dann auch ein paar coole Jahre vor uns. Wie gesagt, Ideen gehen nicht aus, aber ganz klare Motivation an euch beide, an euch draußen. Ja, kommt mit euren Ideen per Mail, kommt persönlich her zur Meisterschaft nächstes Jahr. Wenn ich es auch richtig im Kopf habe, ich habe gestern nur zwei Bier getrunken, wohlgemerkt, ist es der siebte September nächsten Jahres. Also die Hotels in Stralsund wissen es noch nicht, das Datum. Ihr wisst es, bucht euer Zimmer und sichert euch eine günstige Rate. Ja, das nochmal von meiner Seite so ein bisschen, wo es hingehen soll. Also Plattform, alle mitmachen, das schönste Hobby der Welt, das emotionalste Lebensmittel der Welt, dem einfach eine tolle Plattform bieten, das ganze Wochenende. Ja, war keiner dabei, der irgendwie grumpy war oder was auch immer. Alle hatten ein breites Grinsen und genau das wollen wir in den nächsten Jahren noch eigentlich fortführen. Und zwar viermal im Jahr, wirklicherweise.
Paul Sehr cool. Also das klingt wirklich vielversprechend und macht echt Freude, schon wieder ins nächste Jahr zu blicken, die nächste Meisterschaft. Und wir wollen jetzt aber den Podcast langsam abschließen. Aber um das natürlich standesgemäß zu machen, Flo, wir haben jetzt kein Bier des Monats, aber wir haben natürlich gestern sehr, sehr viele Biere getrunken. Und hast du eins, Flo? Du hast ja gestern nicht ganz so viel verkosten können, Jens, aber Flo, du hast ja eins, was dir so, vielleicht jetzt nicht unbedingt der Gewinner, aber ist dir irgendwas in Erinnerung geblieben, wo du gesagt hast, geiles Ding?
Flo Ja, so, ich habe da meinen Favoriten, der wurd’s leider nicht.
Jens Das Pastrami-Bier?
Flo Nee, nee, das war’s nicht.
Jens Also ich hab’s nicht verkosten können, aber ich fand die Idee tatsächlich ultraspannend.
Flo Ja, das war crazy, das habe ich auch verkostet. Ich glaube, wenn man das mal ein bisschen optimiert, kriegt man das richtig ausbalanciert hin, aber ist natürlich eine Herausforderung. Ich glaube, mein Favorit war aus der zweiten Runde, Grüße gehen raus an die Kölner Bierhistoriker, an den Sascha. Der hatte einen mit 9,5 Prozent, ein Bier mit Lavendel aus dem eigenen Garten, also Lavendel-Schlüten, Honig von einem Hobby-Imker aus Köln. Und ich habe noch nie ein Honigbier gehabt, was so eine prominente Honig-Aromatik gehabt hat. Und auch in Kombination mit dem Lavendel hatte ich das Gefühl, dass da irgendwie eine Synergie da ist, dass sich die gegenseitig unterstützen, die 9,5 fast überhaupt nicht gemerkt. War easy drinkable. Das hat mich richtig geflasht, das Bier. Also das war richtig gut.
Paul Also ich habe das auch getrunken, ich glaube, weil wir auch darüber gesprochen hatten dann nochmal. Und ich bin auch nicht so unbedingt der Honigbier-Fan, muss ich ganz ehrlich zugeben, aber es war nicht so diese Honig-Süße, sondern es war einfach diese Honig-Aromatik drin. Lavendel, gut, da bist du ja auch sowieso Fan, dass sich das abholt. Aber das fand ich auch sehr gut. Pastrami, ihr habt es angesprochen. Also ich habe nicht so den einen, aber ich einfach mal, um so ein paar zu nennen, das Pastrami-Bier, das war wirklich cool, wie du sagst, Flo. Bei mir hat auch schon gleich die Maschine angefangen zu arbeiten, ob man das irgendwie anders noch optimieren könnte, weil die Basis ist auf jeden Fall geil gewesen. Es war noch nicht ganz so rund, es war nur so ein bisschen eckig, kantig, aber die Idee dahinter schon einfach nur genial. Und ich hatte dann noch, wir haben dann noch eins getrunken am Tisch, das hatte ich vom Stand nicht probieren können, weil das war, glaube ich, im zweiten Slot, weil wir hatten ja dann auch noch einen Workshop und waren ein bisschen eingebunden. Aber ich weiß nicht mehr, wer es war, aber der hat ein Brut-IPA hingestellt und das war nochmal eingefärbt mit Spirulina, also das war so ganz leicht grün, sehr, sehr hoch vergoren. Dann gab es noch eine Meersalzgabe und das ganze Ding hieß irgendwie Meeresbrise oder so, glaube ich.
Flo Ocean Breeze, glaube ich.
Paul Ja, genau. Bow und Sons, genau. Also stimmt, das war der Vater mit den Söhnen, die sich so sehr ähnlich aussahen. Das war echt abgefahren. Ich dachte immer, es ist einer nur, weil ich immer nur eins hingesehen habe und auf einmal standen sie beide neben mir.
Jens Also wenn wir alle noch Nachwuchs kriegen und dann irgendwie so in den nächsten 10, 15 Jahren, dann können wir uns auch mit Söhnen da hinstellen.
Paul Genau, Bo und Suns, ich fand einfach, die Idee dahinter war quasi, das vielleicht auch für so einen Sektempfang zu nutzen und einfach mal so eine Flasche Rotkäppchen zur Seite zu stellen und dann lieber so ein Bier quasi zu nehmen. Und dann fand ich das einfach so stimmig, weil das Etikett sah geil aus, das war richtig professionell gemacht und dieses Thema Meeresbrise, so drumherum mit dem Meersalz, das noch leicht einzufärben, also so Richtung Algen und sowas, fand ich echt ein sehr, sehr gelungenes Ding und es war auch echt lecker und hatte so eine richtig schöne Hopfenaromatik, fand ich cool. Also das war ein sehr, sehr tolles Bier.
Flo Fun Fact vielleicht an der Stelle, wir hatten es vorhin mit dem Marge Simpson Bier, mit dem Bock, der auch mit Spirulina gearbeitet hatte. Das waren die auch. Das waren auch die, ja genau, die haben es dann bis aufs Treppchen geschafft. Das heißt mit einfärben und dieses Bier in ein Erlebnis zu packen.
Jens So Multikomponentenbier zum Teil.
Flo Genau, Multikomponentenbier. Da die Kreativität voll in den Lauf zu lassen, da kennt sich die mit aus und das haben sie dieses Jahr erneut bewiesen.
Jens Sag noch mal ein Wort zu den Marshmallows. Ich habe nur gesehen, dass die Teilnehmer mit irgendwelchen Küchenequipmenz aufgelaufen sind und habe gedacht, die machen irgendwie Sandwiches hier oder so.
Paul Ja, die haben quasi so einen kleinen Grill dabei gehabt, haben dann die Marshmallows geröstet am Stand. Also der, der das machen musste, hat auch extrem geschwitzt. Da oben auf der Dachterrasse bei 30 Grad und dann noch die die Marshmallows geröstet.
Jens Und wahrscheinlich nicht wenige.
Paul Nee, das war natürlich dann auch so ein Erlebnis. Die Leute sind da natürlich auch hin und diese Marshmallows wurden dann oder ein Marshmallow wurde dann zwischen zwei Butterkeksen zerdrückt und dann hast du quasi das bekommen und als Foodpairing zu dem Stout, was die dabei hatten, wo eben auch Kekse und Marshmallows mit verarbeitet wurden. Also dann hast du so auch so ein Foodpairing und hast quasi noch mal die Komponenten, die extra hinzugegeben wurden. War auch ein Erlebnis. Habe ich auch probiert. Das Stout war auch sehr lecker, muss ich sagen.
Jens Das ist ja dann Erlebnis und Show und man geht von jedem Stand zu jedem Stand und kriegt da so eine Einlage geboten.
Paul Ja, ich habe schon gesagt, irgendwann muss sie ihren Rad schlagen und das Bier ausschenken. Das ist Wahnsinn.
Jens Kommen demnächst noch irgendwelche Fleischspieße oder sowas hierher. Da müssen wir aber schauen, ob wir das dann auch deckeln. Aber bisher finde ich es erstmal cool, wenn Bier und ich glaube, das ist auch die ganze Veranstaltung ist eine schöne Klammer, wenn einfach Bier brauen, Hobby brauen, wenn das Ganze ein Erlebnis ist. Also es geht ja nicht drum und das ist uns auch immer wichtig, dass wir hier irgendwie auf Massenkonsum und jetzt komm hierher in der Veranstaltung und zieh dir ordentlich einen rein. Ich meine, klar, am Freitagabend haben sich alle gefreut, dass sie sich wieder gesehen haben und da hat auch immer wenige Menschen Mineralwasser getrunken auf den Tischen. Aber hier geht es wirklich darum, Bier zu erleben, jedes Jahr nochmal einen Deep Dive zu machen, neue Sachen zu entdecken. Wenn wir jetzt nicht von der Meisterschaft sprechen, sondern ich mal ein Wort zu unserer Brauerei sagen darf, ist uns auch da wichtig, tatsächlich. Wir möchten Leute immer wieder abholen, möchten ihnen sagen, wie vielfältig kann Bier sein, was ist gutes Bier, was riechst du da, was schmeckst du da, die Leute auf eine Reise zu schicken. Und wir sehen uns da in der Gemeinde von Craft- und Kreativbrauern, ein kleines bisschen größer als der ein oder andere mittlerweile. Was man aber auch sagen muss, naja, wenn Bier halt schmeckt, kaufen die Leute das auch. Da können wir jetzt auch nicht so viel dafür. Ja, sehen wir uns in der Gemeinde von kreativen Leuten und uns allen gegenüber steht letztendlich eine Kategorie im Markt und das ist Pilz für acht Euro, was eigentlich dieses ganze Kulturgut und Lebensmittel, Genussmittel, Bier, dem eigentlich gar nicht gerecht wird. Und dem möchten wir entgegentreten mit letztendlich eigenen Kreationen, aber auch letztendlich einer Plattform wie der Hobbybraumeisterschaft, wo man einfach sagt, wir geben dem mal den Rahmen, den es wirklich verdient und möchten da auch Leute, wenn man jetzt auch Besucher von außen nimmt, wie gesagt, unser Hausmeister Olaf, mit dem ich heute Morgen gesprochen habe, total begeisterter Mensch, der jetzt nicht der Marshmallow, Stout, Fruitsour, Neipa-Konsument ist, der war total begeistert. Und genau das ist ja die Mission. Wir können nur erwarten, dass Leute was von Bier kennen, wenn wir es ihnen auch mal erzählen. Also das ist letztendlich unsere Mission und ich sage, da machen wir gerne weiter mit. Und das nochmal so als kleine Klammer.
Paul Ja, also auch wunderbares Schlusswort, würde ich sagen. Alles nochmal reingepackt und wir können einfach auch nur empfehlen, wenn ihr noch nicht hier wart, wenn ihr noch nicht teilgenommen habt, macht es unbedingt. Der Weg hier hoch, der ist manchmal ganz schön beschwerlich, aber es lohnt sich. Sobald man hier auf den Hof fährt, sobald man hier rüber kommt und das erste Atlantic Ale in die Hand gedrückt kriegt, dann ist eigentlich alles wieder vergessen.
Jens Oder auch Pazifik Ale.
Paul Oder, oder, oder, oder. Also ja, vielen Dank fürs Zuhören dir. Jens, vielen Dank, dass wir mit dir hier einen kleinen Podcast aufnehmen konnten. Wir sind am Ende und würden sagen, hört beim nächsten Mal wieder rein.
Jens Ja, ganz lieben Dank an euch beiden auch, dass ihr mitgemacht habt, dass ihr die Masterclass gehalten habt. Ganz herzlichen Dank dafür. Euch zu Hause, lieben Dank fürs Zuhören. Wie gesagt, Save the Date, 7. September nächstes Jahr. Und da wir jetzt ganz viel geredet haben, muss ich meine beiden Interviewpartner, die mich interviewt haben, nochmal daran erinnern, vergesst das Gewinnspiel nicht, was ich vorhin eingestreut habe.
Paul Ja, ja, ja. Zwei hast du ja eingestreut.
Jens Ja, zwei, im Gold. Genau, ihr könnt es als Eins machen, ihr könnt es als Zwei machen.
Ich wünsche euch zu Hause viel, viel Glück und bin ganz gespannt, wer von euch gewinnen wird in dem Sinne.
Flo/Paul Macht’s gut.
Dankeschön.
Tschüss.
Paul An dieser Stelle vielen herzlichen Dank an Philipp vom aktuellen Bierstudio. Der war nämlich mit dabei und hat sich darum gekümmert, dass die Technik funktioniert und wir ganz entspannt aufnehmen können. Vielen herzlichen Dank Philipp und hört unbedingt mal bei seinem Podcast das aktuelle Bierstudio rein.[2]
Quellen:
[1] Zitat Jens Reineke Brauwelt https://brauwelt.com/de/veranstaltungen/vorbericht/640545-%E2%80%9Ewie-machen-die-das-zu-hause-%C3%BCberhaupt%E2%80%9C
[2] Das aktuelle Bierstudio https://dr-durstig.de/
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